Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Montag, 10. April 2017

Von Langeweile

Wie immer, wenn der SCB teilnimmt, ist der Final entweder stinklangweilig, oder gekauft. Spiel 1 zum Beispiel, als der SCB wie eine Dampfwalze über die bedauernswerten Zuger hinwegfegte, war derart langweilig, dass mir das flaue Finalgefühl in der Magengegend bereits nach 5 Minuten entschwand.
Schliesslich hätte sich niemand beklagen können, wenn das Resultat zu diesem Zeitpunkt bereits bei 4:0 gestanden hätte.
Ich weiss, Hochmut kommt vor dem Fall. Aber keine Angst, der Hochmut wird nicht in die SCB Kabine eindringen, nur weil ich ihn aus lauter Langeweile zelebriere.
Spiel 2 war natürlich auch keine Offenbarung, um nicht zu sagen, stinklangweilig. Hat es doch der SCB versäumt, mit 3 gegen 5 Feldspieler ein Offensivspektakel zu veranstalten. Ein ganzes Drittel spielte man in diesem verpfiffenen Antifinale in Unterzahl. Langweilig, dieses ewige, solide und effiziente Boxplay, momou.
Vielleicht hätte man im letzten Drittel etwas mehr tun sollen, als sich auf das Tragen der Scheibe über die Mittellinie zu beschränken. Das gebe ich gerne zu. Aber die vielen Unterzahlsituationen haben wohl ihren Tribut bei den Kräften der Spieler gezollt. Trotzdem: Langweilig, ein Spiel, in dem es aufgrund der Regelauslegung nahezu unmöglich war, so etwas wie Spielfluss zu produzieren, auf diese Weise nach Hause zu schaukeln. Da hätte man doch aus Gründen des Spektakels öffnen und angreifen müssen, damit das Heimteam ausgleichen kann.
Etwas überraschend die Aussage der Zuger, man sei jetzt im Finale angekommen. Angekommen heisst aus meiner Sicht, in einer Serie den Anschluss zu schaffen oder auszugleichen. Aber ok, die Zuger sind angekommen. Wohl weil sie es im Heimspiel zumindest in der Schlussoffensive gelegentlich schafften, auch mit 5 gegen 5 etwas Druck aufzubauen. Aber derart zwingend, dass diese Spielweise Aussicht auf eine Wende in der Serie geben würde, schien mir das Ganze dann doch nicht.
Viel eher bräuchte es von Seiten der Zuger eine Reaktion auf die Reaktion. Dann wird es vielleicht tatsächlich noch einmal etwas weniger langweilig. Für die Restschweiz meine ich.
Unterhaltsamer wäre es natürlich, wenn das kleine arme Provinzklübli aus der verarmten Innerschweiz den Grosskotzen aus der potenten Wirtschaftsmetropole Bern das Fell über die Ohren ziehen würde. Ich meine, wer will schon lesen, dass der farblose Langweiler an der Zuger Bande kein Rezept findet, um gegen den SCB einzunetzen. Ein SCB, der in der Vorwärtsbewegung sehr wohl schönes, schnelles und attraktives Eishockey zelebriert. Diese Feststellung will aber niemand sehen, geschweige denn thematisieren. Auch nicht, dass es eigentlich die Zuger sind, welche mit ihrem Unvermögen langweilen.
So hofft halt die Hockeyschweiz und mit ihr der bärtige Teufel, dass der SCB doch noch irgendwie aus der Bahn gerät. Ich meine ein Auswärtssieg in Bern und ein Heimsieg in Zug, dann wäre im wahrsten Sinne des Wortes der Teufel los. Die Hockeyschweiz würde erwachen und die Server von Watson und Co erglühen, wenn sich die Meute der aktuell ganz stillen Schadenfreudigen über die Schmähschriften hermachen würde, wie die Geier.
Unterdessen suhle ich mich in langweiliger Zuversicht und hoffe auf mindestens einen Sieg des EVZ. Für nächstes Wochenende wünsche ich uns allen gutes Wetter und für den Dienstag ein Einsehen der Schiedsrichter.
Bitte die Regeln des Eishockeys anwenden, damit ein packendes Spiel entstehen kann. Man sieht dann auch, wer besser ist. Am Samstag war das leider so nicht möglich. Ansonsten wäre es vielleicht gescheiter und bestimmt weniger langweilig, wenn man ein grosses Massenbräteln auf der grossen Allmend veranstalten würde. Würsten und Bier wären ja zur Genüge vorhanden.
Die Zuger haben zwar bei 5 gegen 5 noch kein Tor geschossen, sind aber überzeugt, dass sie eigentlich besser wären. Und ich bin überzeugt dass der SCB bei 5 gegen 5 besser ist. Wenn man also ein Spiel zulassen würde, wäre uns ein Spektakel gewiss.
Euer gelangweilter Duc