Ich weiss, solches Geschreibsel interessiert in der Regel keine Menschenseele, aber vielleicht ist man während der Olympiapause etwas offener, um sich einmal Gedanken darüber zu machen, auf welch peinliche Art und Weise, und vor allem auf wessen Kosten das oben genannte Hockeyportal die Ligapause zu überbrücken versucht.
Die älteren unter uns werden sich vielleicht noch an unseren ehemaligen Torhüter Edi Grubauer erinnern, welcher bis 1986 das Tor des SCB hütete, bevor die Zeit von Renato Tosio begann. Und dieser Edi Grubauer, weiss slapshot jetzt zu berichten, «müsse damit rechnen, auf die Strasse gestellt zu werden, weil er seinen Mietzins nicht mehr bezahlen könne». «Könnte der SCB am Ende helfen?», fragt slapshot lapidar. «Diese Frage sei durchaus berechtigt», findet der Autor. Schliesslich «zeige ein Blick nach Amerika, dass sich die NHL-Klubs meistens um ihre ehemaligen Helden kümmerten». Ich möchte mich hier nicht über das Amerikanische Sozialwesen auslassen, das hätte der Autor, bevor er solchen Schwachsinn schreibt, aber eigentlich tun sollen.
Was ist der Zweck dieses Geschreibsels? Will man Edi Grubauer, 25 Jahre nach seiner aktiven Karriere mit Sicherheit keine öffentliche Person mehr, jetzt mit dieser Blossstellung auch noch psychisch zerstören? Oder will man mit dieser billigen und unüberlegten Polemik lediglich etwas Stimmung gegen den SCB machen? Die folgende Frage deutet jedenfalls in diese Richtung:
«SCB-General Marc Lüthi hat kein Musikgehör. Edgar Grubauer helfen? "Nein, unmöglich" ist seine Antwort. Aus Prinzip sei das nicht die Politik beim SCB. Der SCB, das Unternehmen der harten Herzen?»
Dieser Bericht von slapshot.ch ist nicht nur einseitig und völlig aus der Luft gegriffen, sondern es qualifiziert seinen Autor als dümmlichen Scheuklappenschreiber mit beschränkter Allgemeinbildung und einer niedrigen, ja hundsgemeinen Gesinnung. Pfui Teufel, kann man da nur sagen. Dumm, dümmer, slapshot.ch, etwas besseres kommt mir dazu nicht in den Sinn.
Die Schlussfolgerung aus diesem geschmacklosen Erguss müsste sein, dass man sämtliche ehemaligen Hockeyspieler mit Finanzproblemen ausfindig machen müsste und diese ihren ehemaligen Clubs zur Unterstützung zuweisen müsste. Selbstverständlich müsste man das, schon nur der Fairness wegen, auch mit sämtlichen anderen ehemaligen Arbeitnehmern und ihren Arbeitgebern so handhaben. Unseren vorbildlichen Sozialstaat, einer der besten weltweit, könnte man folgedessen, «mit Blick auf Amerika», wie der Scheuklappenschreiberling so schön sagt, abschaffen.
Ich würde den Herren Journalisten raten, statt nach Amerika zu blicken, zuerst zu versuchen, über die eigene Nasenspitze zu denken.
Das Geschreibsel wurde übrigens nach zwei Tagen gelöscht, auf slapshot. Ich hoffe auf Druck eines Anwaltes, der sich dem bedauernswerten Edi Grubauer erbarmte und ihm zumindest bei der Wahrung seiner Persönlichkeitsrechte hilft.
Edi Grubauer wünsche ich von Herzen alles Gute.
Duc's Blog
Dienstag, 16. Februar 2010
Sonntag, 7. Februar 2010
Olympiapause
Jetzt stehen wir also bereits vor dieser Olympiapause. Wer die Medienberichte der letzten zwei Wochen etwas verfolgt hat, konnte feststellen, dass eigentlich sämtliche Teams diese Pause nutzen wollen, um bisherige Unzulänglichkeiten zu verbessern.
Wobei man sagen muss, dass wenn sämtliche Teams ihre Mängel ausmerzen, man wieder gleichweit ist wie jetzt. Profit aus der Pause werden allenfalls Teams mit verletzten Spielern schlagen können. Der SCB zum Beispiel, der nach der Pause zumindest wieder auf Roman Josi zurückgreifen kann. Ein gewisses Risiko besteht bei den Olympioniken. Würden sich zusätzlich zu Dubé und Ziegler auch noch Plüss und/oder Rüthemann verletzen, dürfte unsere Kadertiefe zu gering sein, für grössere Ziele.
Andererseits haben diese olympischen Spiele auch ihr Gutes. Martin Plüss zum Beispiel hat in den letzten Spielen doch deutlich nachgelassen. Sein Spiel war zuletzt berechenbar und sein Enthusiasmus schien zumindest etwas gedämpft. Die Olympiade dürfte für Schlüsselspieler wie Plüss und Rüthemann eine wunderbare Möglichkeit sein, sich auf neue Dinge zu fokussieren und den «langweiligen» Trainigs- und Spielalltag beim Club etwas zu vergessen. Ausserdem werden sie vom Abenteuer «Olympia in Kanada» so viele positive Emotionen tanken können, dass sie nach der Pause zumindest psychisch in Topform sein dürften.
Die Daheimbleibenden werden die Zeit in erster Linie nutzen, um sich körperlich noch einmal so richtig in Schwung zu bringen. Zusätzlich wird man Gelegenheit haben, gewisse taktische Dinge zu vertiefen. Allzu viel sollte man sich aber davon nicht versprechen. Trainigsintensität ist nicht Spielintensität, und Trainingsspielchen eignen sich bestenfalls als Abwechslung zum eintönigen Trainigsalltag. So gesehen klingt die Ankündigung, Simon Gamache werde in diesen wertlosen Bewegungstherapielektionen Spielpraxis erhalten, wie ein Hohn.
Gamache dürfte sowohl psychisch, wie auch Rhythmusmässig kalt sein, eiskalt. Sollt er in den letzten beiden Spielen nach der Pause nicht zum Einsatz kommen, dürfte er in den Playoffs nur noch eingesetzt werden, wenn man sich in einer ausweglosen Situation befindet. Man hätte dann einen idealen Sündenbock.
Für die angeschlagene Psyche hat sich Larry Huras entschieden, die Dienste von Dr. Saul L. Miller in Anspruch zu nehmen. Es gehe um die «richtige Atemtechnik» in heiklen Situationen, wird gesagt. Vielleicht sollte man noch eine Hebamme beiziehen, welche sich um das Training des Beckenbodens kümmert, damit man in Verbindung mit der Atemtechnik allfällige Checks besser «nehmen» kann.
Nichts gegen diese Seelenklempner, nur erachte ich eine Stammtischrunde mit reichlich Gerstensaft und guter Stimmung unter Männern als die beste «Psychotherapie» für Eishockeyteams. Das mag völlig unzeitgemäss klingen und gegen alle Regeln des modernen scheinheiligen «Jugendschutzes» verstossen. Nur ist es eben so, dass ein intakter Teamgeist die wichtigste Grundvoraussetzung ist, um in schwierigen und entscheidenden Situationen zusammenzustehen. Einer für alle, alle für einen, lautet die etwas verstaubt tönende, aber nach wie vor topaktuelle Formel zum Erfolg. Wenn diese Eigenschaften stimmen, braucht es weder Seelenklempner noch Atemtechnik.
Offensichtlich hat man aber Angst, dass es der SCB erneut nicht schafft, in Überlebenskämpfen aus sich herauszugehen. Vielleicht kann der Herr Doktor da ja tatsächlich etwas ausrichten.
Was den Viertelfinalgegner anbelangt, kommen noch Fribourg und Lugano in Frage. Da der Strichkampf bereits entschieden ist, dürfte sich die psychologische Ausgangslage des Achtplazierten nicht mit den vergangenen Saisons vergleichen lassen. Trotzdem sind sowohl Lugano, als auch Fribourg Gottéron schwierige und unberechenbare Gegner. Beide verfügen über ein potentielles Finalkader und für beide dürfte der SCB gewissermassen Lieblingsgegner sein. Vom spielerischen Potential her stufe ich die Bianconeri eher stärker, und die Fribourger etwas schwächer ein, als der SCB. Psychologisch scheint mir aber Gottéron der stärkste der Dreien. In dieser Hinsicht dürften sich der SCB und die Luganer etwa auf Augenhöhe befinden.
Wundertüten mit viel Potential, bei dem niemand weiss, ob es spielerisch umgesetzt werden kann. Auf dem SCB lastet zusätzlich der Druck des «gewinnen Müssen». Spielt man nämlich wieder im Stile des pflichtbewussten Fabrikarbeiters, fleissig und genau, aber ohne Herz, wird man gegen beide Gegner eingehen.
Nicht vergessen sollte man auch den Heimnachteil des SCB. Die Stimmung in der PostFinanceArena kann ohne Übertreibung als die Schlechteste der Liga betrachtet werden. Hätte der EHC Basel nicht noch ein Intermezzo in der NL A gegeben, könnte man gar sagen, dass in Bern die schlechteste Stimmung aller Clubs, seit Einführung der Playoffs herrscht.
Freitag, 5. Februar 2010
«Ligamaffiaschreier- Rabatt» für Juraj Kolnik
Das Verbandssportgericht hat seinerzeit das Strafmass für Angriffe auf Schiedsrichter auf zehn bis fünfzehn Spielsperren festgesetzt. Dass Juraj Kolnik jetzt mit lediglich sieben Spielsperren davonkommt, ist ein Skandal.
Einmal mehr werden «dem Frieden zuliebe» Äpfel mit Birnen vermischt und Dinge berücksichtigt, die mit der Tatsache, dass Kolnik mit seiner dämlichen und untolerierbaren Attacke Schiedsrichter Stefan Eichmann an der Hand verletzte, nichts zu tun haben.
Man hat offensichtlich Angst vor den «Ligamaffiaschreiern» aus der Westschweiz, welche bereits damit begonnen haben, einen Skandal, eine Verschwörung der «reichen Grossclubs», welche zusammen mit der «Verbandsmaffia» gegen das ach so benachteiligte Genf Servette ins Feld zögen, zu konstruieren. Das Ziel dieses «maffiösen Verhaltens» wäre dann wohl, Genf Servette als Meister zu verhindern.
Bleibt die Frage, was geschehen wäre, wenn sich ein Spieler des SCB des schwersten aller möglichen Vergehen im Sport schuldig gemacht hätte, dem Angriff auf einen Schiedsrichter.
Auch der Pöbel stellt wieder einmal seine Intelligenz unter Beweis, indem er den Angriff von Kolnik mit dem tobenden Forster vergleicht, oder gar faselt, Stefan Eichmann sei aufgrund seiner Pfeiferei selber schuld, an der Attacke. Wie wenn es legitim wäre, Schiedsrichter anzugehen, nur weil diese anders entscheiden, als es die ach so objektiven Spieler gerne hätten. Oder man vergleicht einen Angriff auf den Schiedsrichter mit einer Regelwidrigkeit gegen einen gegnerischen Spieler.
Das wäre etwa das gleiche, wie wenn man sagen würde, wenn sich zwei Kindergärteler prügeln sei es dasselbe, wie wenn die Kindergärtnerin von einem Süchel «i Ranze gstüpft wird». Nein, dieser Vergleich ist, obwohl von mir stammend, nicht «oberdämlich», argumentieren doch wohlstandsverblödete Eltern nicht selten so.
Diese Art der Argumentation aus dem «Volk» erklärt dann auch in bestechend deutlicher Weise, warum der heutigen Gesellschaft jeglicher Respekt gegenüber der Polizei, den «Schiedsrichtern des Alltags» abgeht. Ob man jetzt nämlich einem pöbelnden Besoffenen ins Gesicht greift, oder die Hand gegen einen Polizisten erhebt, ist aus der Sicht von solch denkverkümmerten Schrumpfgehirnen dasselbe.
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