Die Saison und die WM sind vorbei, die Sommerpause in vollem Gange. Zeit, sich mit der Zusammensetzung des Kaders für die nächste Spielzeit auseinanderzusetzen.
Marc Lüthi hat die Direktive herausgegeben, bei den Kosten für die erste Mannschaft den Betrag von 500'000 Fr. einzusparen. In Anbetracht der Kadertiefe der letzten Saison kann man sagen, dass dieses Vorhaben ohne wesentlichen Substanzverlust umgesetzt werden kann.
Dani Meier, Alex Chatelein, Trevor Meier, Thomas Ziegler, Lee Goren, Philipp Rytz und Roman Josi werden den SCB verlassen. Neu verpflichtet wurden Justin Krüger und Ryan Gardner. Zusätzlich wurde der von Langenthal ausgeliehene Roland Gerber definitiv übernommen. Roman Josi schliesslich soll durch einen noch zu verpflichtenden ausländischen Verteidiger ersetzt werden.
Man hätte dann also 13 Stürmer und 9 Verteidiger unter Vertrag. Zusätzlich sollen wieder einige junge, darunter Arnaud Montandon und Thomas Furrer das Sommertraining mit der ersten Mannschaft bestreiten. Die Kaderbreite dürfte also, zumindest in quantitativer Hinsicht genügen.
Genügt sie auch in qualitativer Hinsicht?
Im Angriff bestimmt. Auf dem Forum des SCB gibt es zwar Stimmen, welche Lee Goren als zukünftigen Schlüsselspieler des SCB rühmen. Ich habe aber in Gorens Auftritten lediglich gesehen, dass er eine Saison zum Vergessen spielt. Man sah gute Ansätze, aber Goren war im Gegensatz zu Simon Gamache zu keinem Zeitpunkt ein Faktor, für den Gewinn des Meistertitels.
Der SCB verfügt im Angriff über genügend Potential und verschiedene Spielertypen, um mit der richtigen Taktik ein schlagkräftiges und spektakuläres Angriffsspiel entwickeln zu können. Anders könnte es in der Abwehr, genauer gesagt im Angriffsaufbau und im Powerplay aussehen.
Verteidiger, die einen klugen ersten Pass spielen und sich im richtigen Moment in den Angriff einschalten können sind rar und daher Gold wert. Furrer, Jobin und Roche werden nicht in der Lage sein, die Lücke Josis zu stopfen und ein geeigneter ausländischer Ersatz, der mindestens so gut ist wie Travis Roche, muss zuerst gefunden und bezahlt werden können.
Ich wage zu behaupten, dass der SCB den Titel ohne die Kreativität und die Punkte von Roman Josi nicht hätte gewinnen können. Jetzt verlässt uns das geniale Verteidigerjuwel in Richtung Nordamerika und ein valabler Ersatz dürfte kaum zu verpflichten sein. Ich hoffe, dass sich Sven Leuenberger bei der Verpflichtung eines ausländischen Verteidigers nicht zu einem Schnellschuss hinreissen lässt. Ist kein geeigneter Spieler auf dem Markt, sollte man besser zuwarten und allenfalls im Laufe der nächsten Saison reagieren, wenn sich die Möglichkeit bietet.
So gesehen hätte ich es gerne gesehen, wenn man Andreas Hänni von Lugano definitiv übernommen hätte. Man hätte dann neun Verteidiger im Team und wäre nicht darauf angewiesen, auf Teufel komm raus den erstbesten verfügbaren Verteidigersöldner zu verpflichten.
Duc's Blog
Sonntag, 30. Mai 2010
Mittwoch, 26. Mai 2010
Roman Josi Superstar
Was konnte man während der vergangenen Playoffs nicht alles lesen, über Roman Josi: «Jungstar Josi dirigiert den SCB», titelte zum Beispiel «20min». Oder: «Vorsicht: Ausserirdischer am Werk» die «Mittelland Zeitung» und die «NZZ» schrieb vom «Ausserirdischen mit Bartflaum».
Übertrieben?
Mitnichten. Roman Josi ist neben Fredrik Olausson der Beste, welcher seit dem Abgang von Rejio Ruotsalainen vor nunmehr fünfzehn Jahren in der Verteidigung des SCB auflief. Kein teurer Glücksgriff, nein, emporgekommen aus der eigenen Nachwuchsbewegung.
Ich kann mich noch gut an die ersten Gehversuche Josis beim SCB erinnern. Bereits seine ersten Einsätze in der ersten Mannschaft mit zarten 16 Jahren liessen erahnen, dass da etwas Grosses am reifen ist. Nicht die Dinge die er tat, waren beeindruckend. Nein, es waren die Dinge die er unterliess. Roman tat was er konnte und was er aufgrund seiner fehlenden Erfahrung nicht einzuschätzen vermochte, unterliess er. Die Folge dieser Gabe war und ist, dass das Spiel nach einer Puckberührung Josis für den SCB weitergeht. Josi hat das Talent und die Übersicht, die Scheibe in jeder Situation so zu spielen, dass seine Mannschaft im Puckbesitz bleibt.
So war es keine Überraschung, dass Roman trotz jungfräulichem Alter vom Trainer John Van Boxmeer in Windeseile in den Stand des Stammspielers gehoben wurde. In der ersten Saison beschränkte sich der junge Verteidiger mehrheitlich darauf, defensiv fehlerfrei zu spielen und nach Möglichkeit das Spiel mit einem guten ersten Pass zu öffnen. Allfälligen gegnerischen Attacken auf den Körper konnte er dank seiner glänzenden Übersicht meist ausweichen. Es brauchte schon eine fiese Attacke an der Grenze des Erlaubten des Hünen Jean Heins, um den spielstarken Josi letzen Herbst dann aber gleich für fast eine halbe Saison ausser Gefecht zu setzen.
Dass sich das SCB Powerplay während seiner Abwesenheit auf Playouts Niveau bewegte, sei hier nur am Rande erwähnt.
Bereits in seiner zweiten Saison in der NLA begann Josi mehr und mehr, sich in den Angriff einzuschalten. Seine klugen Zuspiele und sein Gespür für den richtigen Moment machten ihn schon bald zur festen Grösse im Berner Überzahlspiel. Überhaupt scheint es für ihn nur eine Richtung zu geben: Vorwärts.
Bei Josi gab es keine Rückschritte und keine Stagnation. Sein Einfluss auf das Spiel stieg stetig und sogar auf internationalem Niveau, anlässlich seiner ersten Weltmeisterschaft vor einem Jahr in Bern, vermochte er auf Anhieb Akzente zu setzen. Dieses Jahr gehörte er gar zu den besten Verteidigern unserer Nativ.
Diese Saison schaltete sich Roman dann nicht nur in den Angriff ein, sondern begann diesen zu orchestrieren. Larry Huras begann, das Spiel auf den Jungstar auszurichten und beorderte ihn in den meisten Schlüsselmomenten aufs Eis.
Talent, gepaart mit dem feinen Charakter Roman Josis muss und wird sich auch in der NHL durchsetzen. Roman wird sich wohl schon im ersten, spätestens aber im zweiten Jahr in auch in Nordamerika durchsetzen und Mark Streit vergessen machen.
Ich weiss, bei Josi gibt es bei mir kein Halten. Als ich ihn vor 18 Monaten ins WM Kader für die Heim WM schrieb, wollte mir niemand so recht glauben. Zu jung, körperlich noch zu wenig stark und überhaupt, waren die Argumente. So wird es auch jetzt wieder sein. Trotzdem bin ich überzeugt, auch dieses Mal Recht zu behalten.
Der SCB wird Roman Josi nicht ersetzen können. Weder Blindenbacher, noch ein allfälliger Glücksgriff auf dem Ausländermarkt wird Josi ersetzen und vergessen machen können. Der SCB wird, man kann es drehen und wenden wie man will, einen beträchtlichen spielerischen Verlust hinnehmen müssen.
Was ist zu tun? Soll man, wie von Sven Leuenberger angekündigt mit fünf Ausländern, inklusive einem zweiten Söldner in der Verteidigung in die neue Saison steigen? Oder soll man nach der Verpflichtung Krügers jetzt doch noch mit Hänni verlängern und den Potentialverlust im Spielaufbau und im Powerplay hinnehmen?
Es kommt darauf an. Wenn Leuenberger einen Verteidiger verpflichten kann, dem er zumutet, in Josis Lücke treten zu können, dann soll er ihn verpflichten. Sollte sich der Markt aber so präsentieren, dass nur Spieler mit beschränktem Potential, oder ausgelaugte NHL- Occasionen verfügbar sind, sollte er es vorerst sein lassen. Man könnte durchaus auch mit Vigier, Gamache, McLean und Roche in die Saison starten und sich mit der Verpflichtung eines Verteidigers bis in den Spätherbst Zeit lassen.
Komme es wie es wolle. Mir werden nächstes Jahr so oder so das schlaue Spiel, die feine Technik und die dynamischen Bewegungen Roman Josis fehlen. Entzückend, begeisternd und Freude bereitend, würde ich sein Spiel bezeichnen.
Ein Farbtupfer weniger, in den tristen Spielen des Novembers und Dezembers. Hoffentlich ist irgendwo bei den Piccolos ein neues Juwel am reifen.
Übertrieben?
Mitnichten. Roman Josi ist neben Fredrik Olausson der Beste, welcher seit dem Abgang von Rejio Ruotsalainen vor nunmehr fünfzehn Jahren in der Verteidigung des SCB auflief. Kein teurer Glücksgriff, nein, emporgekommen aus der eigenen Nachwuchsbewegung.
Ich kann mich noch gut an die ersten Gehversuche Josis beim SCB erinnern. Bereits seine ersten Einsätze in der ersten Mannschaft mit zarten 16 Jahren liessen erahnen, dass da etwas Grosses am reifen ist. Nicht die Dinge die er tat, waren beeindruckend. Nein, es waren die Dinge die er unterliess. Roman tat was er konnte und was er aufgrund seiner fehlenden Erfahrung nicht einzuschätzen vermochte, unterliess er. Die Folge dieser Gabe war und ist, dass das Spiel nach einer Puckberührung Josis für den SCB weitergeht. Josi hat das Talent und die Übersicht, die Scheibe in jeder Situation so zu spielen, dass seine Mannschaft im Puckbesitz bleibt.
So war es keine Überraschung, dass Roman trotz jungfräulichem Alter vom Trainer John Van Boxmeer in Windeseile in den Stand des Stammspielers gehoben wurde. In der ersten Saison beschränkte sich der junge Verteidiger mehrheitlich darauf, defensiv fehlerfrei zu spielen und nach Möglichkeit das Spiel mit einem guten ersten Pass zu öffnen. Allfälligen gegnerischen Attacken auf den Körper konnte er dank seiner glänzenden Übersicht meist ausweichen. Es brauchte schon eine fiese Attacke an der Grenze des Erlaubten des Hünen Jean Heins, um den spielstarken Josi letzen Herbst dann aber gleich für fast eine halbe Saison ausser Gefecht zu setzen.
Dass sich das SCB Powerplay während seiner Abwesenheit auf Playouts Niveau bewegte, sei hier nur am Rande erwähnt.
Bereits in seiner zweiten Saison in der NLA begann Josi mehr und mehr, sich in den Angriff einzuschalten. Seine klugen Zuspiele und sein Gespür für den richtigen Moment machten ihn schon bald zur festen Grösse im Berner Überzahlspiel. Überhaupt scheint es für ihn nur eine Richtung zu geben: Vorwärts.
Bei Josi gab es keine Rückschritte und keine Stagnation. Sein Einfluss auf das Spiel stieg stetig und sogar auf internationalem Niveau, anlässlich seiner ersten Weltmeisterschaft vor einem Jahr in Bern, vermochte er auf Anhieb Akzente zu setzen. Dieses Jahr gehörte er gar zu den besten Verteidigern unserer Nativ.
Diese Saison schaltete sich Roman dann nicht nur in den Angriff ein, sondern begann diesen zu orchestrieren. Larry Huras begann, das Spiel auf den Jungstar auszurichten und beorderte ihn in den meisten Schlüsselmomenten aufs Eis.
Talent, gepaart mit dem feinen Charakter Roman Josis muss und wird sich auch in der NHL durchsetzen. Roman wird sich wohl schon im ersten, spätestens aber im zweiten Jahr in auch in Nordamerika durchsetzen und Mark Streit vergessen machen.
Ich weiss, bei Josi gibt es bei mir kein Halten. Als ich ihn vor 18 Monaten ins WM Kader für die Heim WM schrieb, wollte mir niemand so recht glauben. Zu jung, körperlich noch zu wenig stark und überhaupt, waren die Argumente. So wird es auch jetzt wieder sein. Trotzdem bin ich überzeugt, auch dieses Mal Recht zu behalten.
Der SCB wird Roman Josi nicht ersetzen können. Weder Blindenbacher, noch ein allfälliger Glücksgriff auf dem Ausländermarkt wird Josi ersetzen und vergessen machen können. Der SCB wird, man kann es drehen und wenden wie man will, einen beträchtlichen spielerischen Verlust hinnehmen müssen.
Was ist zu tun? Soll man, wie von Sven Leuenberger angekündigt mit fünf Ausländern, inklusive einem zweiten Söldner in der Verteidigung in die neue Saison steigen? Oder soll man nach der Verpflichtung Krügers jetzt doch noch mit Hänni verlängern und den Potentialverlust im Spielaufbau und im Powerplay hinnehmen?
Es kommt darauf an. Wenn Leuenberger einen Verteidiger verpflichten kann, dem er zumutet, in Josis Lücke treten zu können, dann soll er ihn verpflichten. Sollte sich der Markt aber so präsentieren, dass nur Spieler mit beschränktem Potential, oder ausgelaugte NHL- Occasionen verfügbar sind, sollte er es vorerst sein lassen. Man könnte durchaus auch mit Vigier, Gamache, McLean und Roche in die Saison starten und sich mit der Verpflichtung eines Verteidigers bis in den Spätherbst Zeit lassen.
Komme es wie es wolle. Mir werden nächstes Jahr so oder so das schlaue Spiel, die feine Technik und die dynamischen Bewegungen Roman Josis fehlen. Entzückend, begeisternd und Freude bereitend, würde ich sein Spiel bezeichnen.
Ein Farbtupfer weniger, in den tristen Spielen des Novembers und Dezembers. Hoffentlich ist irgendwo bei den Piccolos ein neues Juwel am reifen.
Freitag, 21. Mai 2010
Das Turnier der verpassten Chance
Es ist, wie es immer war. Das Erreichen des Viertelfinales ist in etwas das, was man von unserer Nationalmannschaft erwarten kann. In Idealfall sind Siege gegen besser klassierte Nationen in der Anwärmphase der Vor- und Zwischenrunde zwar durchaus möglich. In den K.o. Spielen fehlt es aber an der nötigen Coolness, an Kraft, Disziplin und spielerischer Klasse.
Man kann die Niederlage gegen die Deutschen mit fehlendem Glück beschönigen, wie es die Kommentatoren und Mark Streit gestern auf wenig überzeugende Art versuchten. Dabei war es offensichtlich, dass dem Spiel der Schweizer die auf diesem Niveau nötige Präzision fast gänzlich abging. Das Passspiel war eine einzige Katastrophe und die Kraftreserven schienen ebenfalls aufgebraucht gewesen zu sein. Dadurch verlor das Spiel unserer Nati jegliche Dynamik und Unberechenbarkeit. Die Torschussstatistik mag gut aussehen, trotzdem muss man sagen, dass man sich eindeutig zu wenig zwingende Torchancen erarbeiten konnte.
Die Deutschen hatten alleine im zweiten Drittel genügend erstklassige Chancen, um das Spiel vorzeitig zu entscheiden.
Welcher Teufel Martin Plüss geritten hat, als er sich in einer Druckphase der Schweiz bei ausgeglichenem Spielstand im ersten Drittel zu einer derart dämlichen und unnötigen Aktion hinreissen liess, bleibt wohl sein Geheimnis. Wer nicht bereit ist, in solchen Situationen Dreck zu fressen und die Disziplin zu wahren, kann solche Spiele nicht gewinnen. Schade, dass ausgerechnet die Undiszipliniertheit von Martin Plüss als Mutter dieser Niederlage bezeichnet werden muss.
Schade, dass man die optimale Ausgangslage zum Erreichen des Halbfinals, die man sich in der Vorrunde nach überzeugenden Auftritten erarbeitet hatte, nicht zu nutzen wusste. Nach dem Erreichen des gesteckten Zieles Viertelfinal schien die Luft draussen zu sein. Die zahnlosen Spiele gegen Norwegen und Schweden liessen im Hinblick auf das Spiel gegen die kampfstarken Deutschen nichts gutes erahnen. Trotzdem durfte man sich berechtigte Hoffnungen machen, dass es der Schweiz noch einmal gelingen würde, ein perfektes Spiel zu zeigen.
Leider haben sich diese gestern Abend einmal mehr zerschlagen.
Man kann die Niederlage gegen die Deutschen mit fehlendem Glück beschönigen, wie es die Kommentatoren und Mark Streit gestern auf wenig überzeugende Art versuchten. Dabei war es offensichtlich, dass dem Spiel der Schweizer die auf diesem Niveau nötige Präzision fast gänzlich abging. Das Passspiel war eine einzige Katastrophe und die Kraftreserven schienen ebenfalls aufgebraucht gewesen zu sein. Dadurch verlor das Spiel unserer Nati jegliche Dynamik und Unberechenbarkeit. Die Torschussstatistik mag gut aussehen, trotzdem muss man sagen, dass man sich eindeutig zu wenig zwingende Torchancen erarbeiten konnte.
Die Deutschen hatten alleine im zweiten Drittel genügend erstklassige Chancen, um das Spiel vorzeitig zu entscheiden.
Welcher Teufel Martin Plüss geritten hat, als er sich in einer Druckphase der Schweiz bei ausgeglichenem Spielstand im ersten Drittel zu einer derart dämlichen und unnötigen Aktion hinreissen liess, bleibt wohl sein Geheimnis. Wer nicht bereit ist, in solchen Situationen Dreck zu fressen und die Disziplin zu wahren, kann solche Spiele nicht gewinnen. Schade, dass ausgerechnet die Undiszipliniertheit von Martin Plüss als Mutter dieser Niederlage bezeichnet werden muss.
Schade, dass man die optimale Ausgangslage zum Erreichen des Halbfinals, die man sich in der Vorrunde nach überzeugenden Auftritten erarbeitet hatte, nicht zu nutzen wusste. Nach dem Erreichen des gesteckten Zieles Viertelfinal schien die Luft draussen zu sein. Die zahnlosen Spiele gegen Norwegen und Schweden liessen im Hinblick auf das Spiel gegen die kampfstarken Deutschen nichts gutes erahnen. Trotzdem durfte man sich berechtigte Hoffnungen machen, dass es der Schweiz noch einmal gelingen würde, ein perfektes Spiel zu zeigen.
Leider haben sich diese gestern Abend einmal mehr zerschlagen.
Dienstag, 18. Mai 2010
Pinboardtreffen der SCL Tigers
Schön, dass ich als mehrjähriger Gastschreiber auf dem Pinboard der SCL Tigers auch am Pinboardtreffen im Hirschen zu Langnau teilnehmen durfte. Offensichtlich hat es sich ausbezahlt, dass ich immer einer der Nettesten war, auf diesem Forum.
Wie User Don Daniel richtig bemerkte, verlief der Start dieses Abends gewissermassen, wie die heute durchaus üblichen Blind Dates, welche oftmals nach mehrmonatigen Liebeleien auf mehr oder weniger zweifelhaften Verkupplungsportalen auf dem Internet zustande kommen.
Ich reiste in kluger Voraussicht mit dem Zug an. Etwas zu früh, deshalb blieb mir nach der Fahrt durch das sich im Frühlingserwachen befindende Emmental noch etwas Zeit, um das Dorf, oder man könnte auch sagen das Städtchen Langnau zu Fuss zu durchforsten. Dabei fiel mir zum ersten Mal richtig auf, dass Langnau ein durchaus schönes und interessantes Örtchen ist. Die vielen liebevoll gestalteten Läden haben es mir derart angetan, dass ich in nächster Zeit einmal einen Lädelibummel im Herzen des Emmentals zu unternehmen gedenke.
Im Hirschen angekommen trafen dann die Protagonisten ein. Der Ligafähige Streit Verehrer, der Rothöseler mit seinem Balg, der Stoglihund, Jack of Neil mit seiner Klaus Zaugg- Phobie, der schattige Berndeutschschreiber, Weberli der Rappischreck, der Bähnler mit dem Trauma des grünen Tisches, Don Antibiel, welcher mich vor geraumer Zeit zur Persona non grata erklärt hatte, Breimarder, der absolute Nuller, der Tiger mit dem weberschen Dialekt und der abstinente Pesche, der am Sonntag allerdings in leicht angeheitertem Zustand im Stade de Suisse gesehen wurde. Eine interessante und sympathische Runde, von denen ich die meisten zwar schon gekannt habe. Nur diejenigen, welche mir im virtuellen Raum jeweils am meisten an den Pelz wollten, hatte ich vorher noch nie gesehen.
Dass auch die Moggi Zwillinge diesen Freitagabend nutzten, um sich im Hirschen den Abend mit Alkohol und Tabak zu versüssen, sei hier nur am Rande erwähnt.
Das Treffen hat ergeben, dass mänfus Held kaum ligafähig und daher den Tigers nicht würdig ist. Daher sollte man seinen Lohn statt für Türchenöffnen und Statistiken fälschen in spielerisches Potential bei den Ausländern investieren. Weiter kam heraus, dass Murphy ist nicht so schlecht ist, wie er gemacht wird, aber viel zu teuer. Die Gruppe Jakob und Ruedi Zesiger scheinen den Heldenstatus, der vor nicht langer Zeit noch Grunder und Schlatter innehatten, geerbt zu haben und dem Stogli möchte man eine Granate mit Format zu Seite stellen.
Daneben ging es natürlich auch um spätpubertär angefeuchtete Schwanzlänge Geschichten aus der guten alten Zeit. Geprügelt wurde demnach auch früher. Nicht bis zum Tod zwar, aber selbstverständlich waren es, wie bei solchen Geschichten so üblich, immer die anderen, welche den Kürzeren zogen.
Sei es wie es wolle. Das Treffen ist gelungen, die Runde war engagiert und vergnügt. Danke mänfu, für die Organisation dieses lustigen Abends. Aus flotti Cheibe, würde ich meinen. Vielleicht getrauen sich das nächste Mal noch einige hinter dem Miststock Fürelaferine mehr in eine dieser typischen Landbeizen im Städtchen zu Langnau.
Wie User Don Daniel richtig bemerkte, verlief der Start dieses Abends gewissermassen, wie die heute durchaus üblichen Blind Dates, welche oftmals nach mehrmonatigen Liebeleien auf mehr oder weniger zweifelhaften Verkupplungsportalen auf dem Internet zustande kommen.
Ich reiste in kluger Voraussicht mit dem Zug an. Etwas zu früh, deshalb blieb mir nach der Fahrt durch das sich im Frühlingserwachen befindende Emmental noch etwas Zeit, um das Dorf, oder man könnte auch sagen das Städtchen Langnau zu Fuss zu durchforsten. Dabei fiel mir zum ersten Mal richtig auf, dass Langnau ein durchaus schönes und interessantes Örtchen ist. Die vielen liebevoll gestalteten Läden haben es mir derart angetan, dass ich in nächster Zeit einmal einen Lädelibummel im Herzen des Emmentals zu unternehmen gedenke.
Im Hirschen angekommen trafen dann die Protagonisten ein. Der Ligafähige Streit Verehrer, der Rothöseler mit seinem Balg, der Stoglihund, Jack of Neil mit seiner Klaus Zaugg- Phobie, der schattige Berndeutschschreiber, Weberli der Rappischreck, der Bähnler mit dem Trauma des grünen Tisches, Don Antibiel, welcher mich vor geraumer Zeit zur Persona non grata erklärt hatte, Breimarder, der absolute Nuller, der Tiger mit dem weberschen Dialekt und der abstinente Pesche, der am Sonntag allerdings in leicht angeheitertem Zustand im Stade de Suisse gesehen wurde. Eine interessante und sympathische Runde, von denen ich die meisten zwar schon gekannt habe. Nur diejenigen, welche mir im virtuellen Raum jeweils am meisten an den Pelz wollten, hatte ich vorher noch nie gesehen.
Dass auch die Moggi Zwillinge diesen Freitagabend nutzten, um sich im Hirschen den Abend mit Alkohol und Tabak zu versüssen, sei hier nur am Rande erwähnt.
Das Treffen hat ergeben, dass mänfus Held kaum ligafähig und daher den Tigers nicht würdig ist. Daher sollte man seinen Lohn statt für Türchenöffnen und Statistiken fälschen in spielerisches Potential bei den Ausländern investieren. Weiter kam heraus, dass Murphy ist nicht so schlecht ist, wie er gemacht wird, aber viel zu teuer. Die Gruppe Jakob und Ruedi Zesiger scheinen den Heldenstatus, der vor nicht langer Zeit noch Grunder und Schlatter innehatten, geerbt zu haben und dem Stogli möchte man eine Granate mit Format zu Seite stellen.
Daneben ging es natürlich auch um spätpubertär angefeuchtete Schwanzlänge Geschichten aus der guten alten Zeit. Geprügelt wurde demnach auch früher. Nicht bis zum Tod zwar, aber selbstverständlich waren es, wie bei solchen Geschichten so üblich, immer die anderen, welche den Kürzeren zogen.
Sei es wie es wolle. Das Treffen ist gelungen, die Runde war engagiert und vergnügt. Danke mänfu, für die Organisation dieses lustigen Abends. Aus flotti Cheibe, würde ich meinen. Vielleicht getrauen sich das nächste Mal noch einige hinter dem Miststock Fürelaferine mehr in eine dieser typischen Landbeizen im Städtchen zu Langnau.
Freitag, 14. Mai 2010
Auf welchen Ausländer der SCB verzichten könnte
Auf dem Portal von slapshot.ch läuft zurzeit eine Umfrage, mit dem Titel: «Auf welchen SCB-Ausländer könnte der Meister verzichten?»
Gewiss, Umfragen auf slapshot.ch sind mit Vorsicht zu geniessen. Da werden Leute mitgestimmt haben, die Travis Roche und seine Spielweise allenfalls aus der Zeitung, oder von den TV Übertragungen des Playoff Finals kennen. Oder die Fraktion der Neider, die aber wohl eher gegen Simon Gamache gestimmt hat.
Waren es also doch SCB Fans, die Travis Roche zugunsten der anderen «Wackelkandidaten» Lee Goren und Simon Gamache weghaben möchten?
Travis Roche, der in der Regular Season nach Josef Marha mit +29 der zweitbeste +/- Spieler der Liga war und in 47 Spielen 30 Skorerpunkte erzielen konnte? Travis Roche, der in den Playoffs mit +10 in der +/- Statistik den viertbesten Wert aufwies und in den 15 Playoff Partien 10 Skorerpunkte sammeln konnte?
Travis Roche, der gerade im Spielaufbau des SCB zu den wichtigsten Säulen gehört und auch defensiv und physisch zu überzeugen weiss?
Nein, liebe Votanten: Auf Travis Roche kann der SCB unter keinen Umständen verzichten. Die richtige Reihenfolge lautet demnach:
Lee Goren
Simon Gamache
Brett McLean
Jean-Pierre Vigier
Travis Roche
Sonntag, 9. Mai 2010
Der Teufelspackt zum Titel
Das schwarze Kreuz auf der Innenseite meiner linken Hand habe ich bereits im ersten Drittel emporgehoben, da mir der pomadige Start und das frühe Gegentor für einen Augenblick das Blut in den Adern gefrieren liess. So wird das nichts mit dem Titel, wird manch einer nach dem frühen 0:1 durch Florian Conz nach nur 1:20 gedacht haben.
Dass sich der Teufel aber nur eines Kreuzes wegen aus der Halle vertreiben liesse, hätte ich zugegebenermassen selbst nicht geglaubt. Vermutlich dachte sich der Gehörnte aber, er könne, statt sich mit den Berner herumzubalgen, nach Biel dislozieren und dort zusammen mit der Ligamafia die NL A von nutzlosem Ballast befreien. Dummerweise scheint aber zumindest ein Bieler von meinem Packt gelesen und sich seinerseits ein Kreuze auf den Handflächen gemalt zu haben. Jedenfalls blitze der Teufel auch in Biel ab und die Ligamafia vermochte die Forellen alleine nicht versenken.
Leider.
Dafür begann der SCB, wie so oft in dieser Saison in Rückstand liegend endlich zu spielen. Zaghaft zwar, aber als Etienne Froidevaux in der neunten Spielminute nicht wusste, was er mit der Scheibe tun sollte, tat er das einzig Richtige und schoss sie ins Tor. Tönt einfach, aber so ist es gewesen.
Ab diesem Zeitpunkt gab es kein Halten mehr, der Meisterexpress war gestartet. Auf den Gamewinner durch den Meistertorschützen David Jobin vermochten die ausgepowerten Genfer nicht mehr zu reagieren. Spalierstehen war angesagt. Spalierstehen zum 12. Meistertitel des SCB.
Dass der SCB diesen Titel trotz viel Durchschnittlichkeit gewinnen konnte, ist in erster Linie auf das tiefe Kader und auf den Einfluss der überdurchschnittlichen Jungspieler zurückzuführen. Ein Titelgewinn trotz durchschnittlichen Ausländern und einem bestenfalls «sehr soliden» Torhüter, könnte man sagen.
Nachdem sich auch noch Jean-Pierre Vigier und ein weiterer Jungspieler, Pascal Berger nämlich in die Torschützenliste eintragen konnten, gab es am der 55. Minute kein Halten mehr. Auch der letzte Zweifler konnte jetzt seine Bedenken überwinden und die ersten «Meischter, Schwizer Meischter» -Rufe tönten durch die Halle.
Was nach dem Schlusspfiff folgte, waren die üblichen Jubelszenen. Persönlich gehöre ich eher der Spezies an, welche die Spiele als Feste betrachtet. Grölende Menschenmassen sind gewöhnlich nicht lange mein Ding, was aber nicht heissen will, dass ich mich nicht riesig über den gewonnenen Titel gefreut hätte.
Mein Fest begann bereits am Nachmittag beim Bärengraben. Das wunderbare Malzgebräu, genossen an der wärmenden Frühlingssonne war gewissermassen der Auftakt eines unvergesslichen Abends. Nicht dass es der erste Titelgewinn war, dem ich beiwohnen konnte, es war bereits der dritte. 1992 in Fribourg und 1997 in Zug war ich ebenfalls dabei. Ich war aber 1986 auch beim verpassten Wiederaufstieg gegen den EHC Chur und danach bei fünf vergeigten Chancen, zuhause den Titel zu gewinnen, im Stadion.
Eine Niederlage gegen Genève-Servette wäre zwar bitter gewesen, aber es war von Beginn weg klar, dass es eine sehr enge Angelegenheit werden würde, zwischen diesen beiden Mannschaften. So gesehen wäre es auch in Ordnung gewesen, wenn es die Genfer geschafft hätten. Die wunderbare Eigenschaft, dass der SCB die ganze Saison und auch in den Playoffs in Rückstand liegend immer ein Brikett nachlegen konnte, nährte aber die Zuversicht, dass es dieses Jahr klappen könnte.
Dass es jetzt im siebten Spiel und nach über dreissig Jahren wieder einmal im Heimstadion gelang, ist natürlich eine ganz grosse Sache. Nach der Pokalübergabe hatte ich aber genug von Rauch und Lärm und so zogen wir uns auf die Rampe der BEA Halle vor dem Stadion zurück und beobachteten die Szenerie aus Distanz.
Eine Szenerie, an die man sich gewöhnen könnte. Aber dazu schreibe ich vielleicht ein anderes Mal ein paar Zeilen. Von Dynastien und dem Zenit, den das Team des SCB jetzt überschritten haben könnte.
Samstag, 8. Mai 2010
Vom Teufel und Göttern
So, liebe SCB Fans, jetzt ist er also da, dieser 24. April 2010. Der Tag des wahren Finales, der Finalissima.
Ich gebe es zu, ich musste einen Pakt mit dem Teufel eingehen, damit es überhaupt möglich war, diesen denkwürdigen, von prickelnder Spannung, flauem Gefühl in der Magengegend und grenzenloser Euphorie geprägten Hockeyabend Wirklichkeit werden zu lassen.
Zum zweiten Teil des Paktes wird jetzt der Hockeygott übernehmen müssen. Ob die Übergabe der Szenerie vom Teufel zu Gott klappen wird, werden wir heute sehen. Dass die Angelegenheit delikat ist, dürfte klar sein. Nicht nur auf der Ebene des Schicksals, zu der Hölle und Paradies zu zählen sind, sondern auch auf dem Eis werden wir einem Kampf der Giganten beiwohnen dürfen.
Gigantenkämpfe sind heftig, ja fast apokalyptisch. Vergleichbar mit dem Aufeinandertreffen von zwei Gewitterfronten, wird aus den rosaroten Träumen der 3:1 Führung für den SCB ein Orkan über Bern fegen, wie man ihn seit Jahren nicht mehr erleben konnte. Donner, Blitz und Hagelschlag werden durch die Arena peitschen, fast ein wenig wie Endzeitstimmung, oder jüngstes Gericht.
Aber trotzdem glaube ich, den Hockeygott im Sack zu haben. Vielleicht sollten wir alle ein schwarzes Kreuz auf die Innenseite der linken Hand malen. Der Teufel, das war die Bedingung für das siebte Spiel, wird die Genfer in Führung bringen. Dann, so hat er versprochen, wird er sich verziehen. Da man dem aber Teufel nicht glauben sollte, wird es das Kreuz brauchen, um ihn zu vertreiben. Wenn wir in Rückstand liegend die Hand mit dem Kreuz öffnen und in die Luft strecken, wird eine gigantische Böe den Diábolo erfassen und aus der Stadt wehen.
Der Hockeygott, so ist der Plan, wird dann übernehmen und den dreimaligen Qualisieger zum Titel führen. Angst und Schrecken wird dann grenzenlosem Jubel und Begeisterung Platz machen und in Bern wird ein Fest steigen, wie man es seit Jahrzehnten nicht mehr erleben konnte.
Und der Teufel?
Der wird in seiner Wut sein destruktives Werk andernorts vollenden. Zum Beispiel in Biel, wo er zusammen mit der Ligamafia den Besten den Garaus machen könnte.
Ich wünsche uns allen einen wunderbaren Tag und eine denkwürdige und geschichtsträchtige Nacht.
Ich gebe es zu, ich musste einen Pakt mit dem Teufel eingehen, damit es überhaupt möglich war, diesen denkwürdigen, von prickelnder Spannung, flauem Gefühl in der Magengegend und grenzenloser Euphorie geprägten Hockeyabend Wirklichkeit werden zu lassen.
Zum zweiten Teil des Paktes wird jetzt der Hockeygott übernehmen müssen. Ob die Übergabe der Szenerie vom Teufel zu Gott klappen wird, werden wir heute sehen. Dass die Angelegenheit delikat ist, dürfte klar sein. Nicht nur auf der Ebene des Schicksals, zu der Hölle und Paradies zu zählen sind, sondern auch auf dem Eis werden wir einem Kampf der Giganten beiwohnen dürfen.
Gigantenkämpfe sind heftig, ja fast apokalyptisch. Vergleichbar mit dem Aufeinandertreffen von zwei Gewitterfronten, wird aus den rosaroten Träumen der 3:1 Führung für den SCB ein Orkan über Bern fegen, wie man ihn seit Jahren nicht mehr erleben konnte. Donner, Blitz und Hagelschlag werden durch die Arena peitschen, fast ein wenig wie Endzeitstimmung, oder jüngstes Gericht.
Aber trotzdem glaube ich, den Hockeygott im Sack zu haben. Vielleicht sollten wir alle ein schwarzes Kreuz auf die Innenseite der linken Hand malen. Der Teufel, das war die Bedingung für das siebte Spiel, wird die Genfer in Führung bringen. Dann, so hat er versprochen, wird er sich verziehen. Da man dem aber Teufel nicht glauben sollte, wird es das Kreuz brauchen, um ihn zu vertreiben. Wenn wir in Rückstand liegend die Hand mit dem Kreuz öffnen und in die Luft strecken, wird eine gigantische Böe den Diábolo erfassen und aus der Stadt wehen.
Der Hockeygott, so ist der Plan, wird dann übernehmen und den dreimaligen Qualisieger zum Titel führen. Angst und Schrecken wird dann grenzenlosem Jubel und Begeisterung Platz machen und in Bern wird ein Fest steigen, wie man es seit Jahrzehnten nicht mehr erleben konnte.
Und der Teufel?
Der wird in seiner Wut sein destruktives Werk andernorts vollenden. Zum Beispiel in Biel, wo er zusammen mit der Ligamafia den Besten den Garaus machen könnte.
Ich wünsche uns allen einen wunderbaren Tag und eine denkwürdige und geschichtsträchtige Nacht.
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