Das Schreiben eines Blogs kann manchmal ganz amüsant sein. Man kann zum Beispiel in der Statistik verfolgen, welche Suchwörter die Leute bei Google eingaben, um auf ebendiesen Blog zu gelangen.
Einer der meisten Suchbegriffe, der bisher auf meinen Blog führte, lautet: «duc+ehcb+arschgeige.»
Weiss der Henker, welchen Teufel die Leute reiten, dass sie solche Suchbegriffe eintippen. Ich habe vor einiger Zeit einmal einen Blog mit dem Titel «Der EHC Biel, die Arschgeige der Liga» verfasst. Ob dieser Titel derart Spuren hinterlassen hat, oder ob die ganze Sache doch eher Zufall ist, weiss ich freilich nicht.
Ich nenne den Teilnehmer der Ligaqualifikation, welcher um den Verbleib im A kämpft, ganz einfach Arschgeige. Auch der SCB könnte also dereinst zur Arschgeige mutieren, aber soweit sind wir trotz allem noch nicht.
Ich weiss, man möchte über das Spiel Biel gegen den SCB lesen, nicht von irgendwelchen Theorien über Wortspielereien. Ich muss euch aber enttäuschen. Der Auftritt des SCB, gestern Abend gegen die Lions, war derart saublöd pomadig, dass nichts darauf hindeutete, dass heute die Tradition der Bieler, die arroganten Beamtenstadtbubis bis auf die Knochen zu blamieren, gebrochen werden könnte.
So habe ich die 2.50 Fr Swisscom TV Gebühr gespart und habe den Sonntag am wunderschön herbstgoldenen Ufer der Aare verbracht. Nach Biel reise ich noch nicht, die haben mich vor drei Jahren mit ihrem saublöden kindischen Verhalten derart nachhaltig verärgert, dass ich mich bis heute weigere, bei der Tilgung ihres «strukturellen Defizites» mitzuhelfen.
Ich habe also heute meine Nerven geschont und dazu etwas für meine physische Gesundheit getan. Dabei wurde ich nur vom nervigen Gepiepse des Toralarms des National League App’s gestört. Das sind wohl die Tigers, welche Ambri überfahren, habe ich gedacht. Dass es auch die Bieler sein könnten, die über den pomadig arroganten SCB hinwegbrausen, habe ich in diesem Moment verdrängt.
So weiss ich heute nichts zu berichten, über das Spiel des SCB. Die Statistik, ein oberdeutliches 7:1 zugunsten der Seeländer, lässt auf Stadtberner im Valiummodus und auf einen EHC Biel im Spielrausch schliessen.
Die amtierende Arschgeige, welche den amtierenden Schweizer Meister der Lächerlichkeit preisgab.
Man ist anständig und so bleibt mir nichts anderes übrig, als zu tun, was man in solchen Situationen eben tut:
Herzliche Gratulation nach Biel und bis am Dienstag wieder.
Duc's Blog
Sonntag, 31. Oktober 2010
SCB gegen ZSC, oder Langeweile gegen Pomadigkeit
Es mag den Anschein machen, dass ich mich nur mit dem SCB befasse, wenn ich nicht zufrieden bin. Da ich das «grandiose Spiel» gegen das Tabellenschlusslicht Ambri aber verpasst habe und mit der Leistung gegen die Lions überhaupt nicht zufrieden bin, muss ich halt wieder Dampf ablassen.
Der SCB hat gegen die Lions zwar einen 6:5 Minisieg nach Penalty errungen. Allerdings waren die Zürcher stark ersatzgeschwächt und die pomadigen Mutzen haben es tatsächlich zustande gebracht, in einem Spiel gleich zweimal einen Zweitorevorsprung zu vergeigen.
Eigentlich gleicht ein Spiel dem anderen. Egal ob 1:1, 3:3 oder 5:5. Es könnte wohl auch 10:10 sein, der SCB würde nichts lernen daraus. Offensichtlich muss man zurzeit in Rückstand liegen, damit man sich bequemt, die kleinen Dinge zu beachten und bestrebt zu sein, dem Gegner sein Spiel aufzuzwingen.
Liegt man aber ausnahmsweise einmal in Führung, verlässt man den Fokus auf den Sieg und wählt die Bequemlichkeit der Spielkontrolle. Eine Taktik, die mit Leistungsträgern im Formtief nicht aufgehen kann.
Schiesst man Tore, kassiert man postwendend zumindest gleichviele.
Der SCB verfüge über vier ausgeglichene Linien, von denen keine auf- oder abfällt, wird argumentiert. Selbstverständlich ist diese Argumentation darauf ausgelegt, die Stärken des Meisters hervorzuheben.
Man könnte aber auch argumentieren, die Linie mit den ausländischen Stürmern und die mit dem Studenten und seinem extravaganten Linienpartner – Ivo Rüthemann und Martin Plüss – spielten derart himmeltraurig, dass die Linien drei und vier zurzeit die Musik spielen. Die Linie mit dem Schillerfalter Simon Gamache, welcher obwohl er nicht ins Team passen soll, mit seinem beispielhaften Einsatz Pucks für Ryan Gardner gewinnt.
Nein, liebe Fans des SCB, heute mag ich nicht mehr schreiben. Sonst würde ich mich lediglich über das Kreisen in den Ecken und das Schiessen in die Beine des Gegners auslassen. Nicht wirklich produktiv, würde ich meinen. Das Spiel und mein Geschreibsel über das grandiose Spielsystem des SCB, meine ich.
Vielleicht äussere ich mich wieder nach der obligaten Niederlage heute in Biel. Oder ich schreibe etwas über die SCL Tigers. Der SCB langweilt zurzeit gewaltig.
Möglicherweise sollte der SCB endlich die Zuzüge von Simon Moser und Inti Pestoni bekannt geben. Dann würde wenigstens das Transferfuder ins Rutschen geraten und das Spiel neben dem Spiel beleben.
Der SCB hat gegen die Lions zwar einen 6:5 Minisieg nach Penalty errungen. Allerdings waren die Zürcher stark ersatzgeschwächt und die pomadigen Mutzen haben es tatsächlich zustande gebracht, in einem Spiel gleich zweimal einen Zweitorevorsprung zu vergeigen.
Eigentlich gleicht ein Spiel dem anderen. Egal ob 1:1, 3:3 oder 5:5. Es könnte wohl auch 10:10 sein, der SCB würde nichts lernen daraus. Offensichtlich muss man zurzeit in Rückstand liegen, damit man sich bequemt, die kleinen Dinge zu beachten und bestrebt zu sein, dem Gegner sein Spiel aufzuzwingen.
Liegt man aber ausnahmsweise einmal in Führung, verlässt man den Fokus auf den Sieg und wählt die Bequemlichkeit der Spielkontrolle. Eine Taktik, die mit Leistungsträgern im Formtief nicht aufgehen kann.
Schiesst man Tore, kassiert man postwendend zumindest gleichviele.
Der SCB verfüge über vier ausgeglichene Linien, von denen keine auf- oder abfällt, wird argumentiert. Selbstverständlich ist diese Argumentation darauf ausgelegt, die Stärken des Meisters hervorzuheben.
Man könnte aber auch argumentieren, die Linie mit den ausländischen Stürmern und die mit dem Studenten und seinem extravaganten Linienpartner – Ivo Rüthemann und Martin Plüss – spielten derart himmeltraurig, dass die Linien drei und vier zurzeit die Musik spielen. Die Linie mit dem Schillerfalter Simon Gamache, welcher obwohl er nicht ins Team passen soll, mit seinem beispielhaften Einsatz Pucks für Ryan Gardner gewinnt.
Nein, liebe Fans des SCB, heute mag ich nicht mehr schreiben. Sonst würde ich mich lediglich über das Kreisen in den Ecken und das Schiessen in die Beine des Gegners auslassen. Nicht wirklich produktiv, würde ich meinen. Das Spiel und mein Geschreibsel über das grandiose Spielsystem des SCB, meine ich.
Vielleicht äussere ich mich wieder nach der obligaten Niederlage heute in Biel. Oder ich schreibe etwas über die SCL Tigers. Der SCB langweilt zurzeit gewaltig.
Möglicherweise sollte der SCB endlich die Zuzüge von Simon Moser und Inti Pestoni bekannt geben. Dann würde wenigstens das Transferfuder ins Rutschen geraten und das Spiel neben dem Spiel beleben.
Sonntag, 24. Oktober 2010
Von der Magie des Vollmondes im Spiel Langnau - Lugano
Es wird wohl Zufall sein, dass sich Langnaus «Zauberlehrling» John Fust ausgerechnet diese wunderbare Vollmondnacht für die 9:1 Deklassierung des ehemaligen «Grande Lugano» ausgesucht hat. Trotzdem war die Magie des Vollmondes auch in der hölzernen Spielstätte des vermeintlichen Abstiegskandidaten und jetzigen Teams der Stunde, den SCL Tigers, präsent.
Die Stimmung in der Ilfishalle war vor dem Anpfiff dieses denkwürdigen Spiels seltsam ruhig. Fast wie früher, als die Tigers als Kanonenfutter der Liga, einem Spiel gegen das übermächtige «Grande Lugano» entgegen zitterten. Dass die Ausgangslage jetzt eine völlig andere ist, die Tigers lagen vor der Partie im gesicherten Mittelfeld, während dem sich die Südtessiner mit acht Punkten Rückstand im akuten Strichkampf befinden, konnte man zu diesem Zeitpunkt aufgrund der Stimmung noch nicht erkennen.
Es war wohl nur die erfrischende Bescheidenheit der Emmentaler, welche das Publikum bewog, der Sache trotz allem nicht recht zu trauen, oder dies jedenfalls nicht zu früh zu zeigen. Dass Bescheidenheit aber nicht mit sportlicher Genügsamkeit zu verwechseln ist, sollte die Mannschaft auf dem Eis an diesem magischen Abend noch eindrücklich beweisen.
Es waren nämlich die Tigers, welche den behäbigen Gegner von Beginn weg unter Druck zu setzen versuchten und der Erfolg liess nicht lange auf sich warten. Es dauerte nämlich nur bis zur neunten Spielminute, bis Daniel Steiner einen wunderschönen Pass von Curtis Murphy zum 1:0 ins Netz hämmern konnte. Nur gut zwei Minuten später versetzte Claudio Moggi Luganos Achillessehne David Aebischer zum 2:0. Doch damit noch nicht genug: Die entfesselten Tigers konnten das Score nämlich noch vor dem ersten Seitenwechsel durch Pascal Pelletier auf 3:0 erhöhen.
Die geschockten Luganesi, deren Fans sich die Zeit fortan mit Volleyballspielen, Abseilen ihrer Trommeln mittels Fahnenstangen und zeitweiligem Sitzstreik um die Ohren schlugen, waren zu keiner Reaktion mehr fähig und wurden von den Tigers in der Folge regelrecht vorgeführt und in ihre Einzelteile zerlegt.
Die anfänglich zurückhaltende Stimmung wandelte sich jetzt zu einem wahren Volksfest mit Standing Ovation und La Ola Welle. Fast hätte man sich an einem entscheidenden Playoff Finalspiel, kurz vor dem Gewinn der Meisterschaft wähnen können. Da Retro- und Volkstümlich heute wieder sexy ist, liessen sich selbst die mitgereisten Luganesi auf der Stehrampe vom volkstümlichen Torsound der Langnauer erheitern und zeigten sich in der Folge als faire Verlierer.
Wo soll das alles noch hinführen, bin ich als Meisterfan geneigt zu denken. Schliesslich bin ich es gewöhnt, mich von den Spitzenreitern der neulich im Blick publizierten Lohnliste der Top- Stars unserer Liga «bezaubern» zu lassen. Gestern trugen die Zauberer aber Namen wie Lukas Haas, der Tod Elik des armen Mannes, wie er in Langnauer Fankreisen respektvoll genannt wird.
Aber eigentlich wird man diesen SCL Tigers nicht gerecht, wenn man sie auf einzelne Namen reduziert. Ob jetzt die Aldi- Transfers aus der NL B Wühlkiste, oder die sogenannt arrivierten Spieler wie Daniel Steiner oder die Moggi- Zwillinge auf dem Eis standen, war für den neutralen Beobachter nämlich nur schwierig auszumachen. Der Star war, wie bei erfolgreichen Mannschaften üblich, das Team.
Meine Situation als Meisterfan war natürlich nicht ganz einfach, machten sich die euphorisierten Langnauer doch einen Spass daraus, mir dauernd die aktualisierte Tabelle unter die Nase halten zu wollen. Dabei war es mir doch nicht entgangen, dass die Tigers den Anschluss an die Spitze geschafft haben und sich nur noch einen Punkt hinter dem arroganten Meister aus der Bundeshauptstadt und lediglich fünf Punkte hinter dem zweiten Tabellenplatz befinden.
Man kann sich jetzt also mit dem vermeintlich schwächsten Kader nach vorne orientieren.
Selbstverständlich kann das aber einen freien Radikalen und Eishockeyfeinschmecker wie mich nicht aus der Ruhe bringen, war ich doch selber entzückt ab der schnörkellosen und bis zum Schluss disziplinierten Leistung der starken Tigers. Schade, hat der wohl bald arbeitslose Philippe Bozon seinen «Starhüter» David Aebischer bereits in der 22. Minute auf die Bank beordert. Andernfalls hätte es nämlich wohl noch einige Tore mehr zu bejubeln gegeben.
Man soll den Tag nicht vor dem Abend rühmen, sagt man so schön. Aber wenn die Tigers auf dieser Welle weiterreiten, steht der erstmaligen Playoffqualifikation dieses Jahr nichts im Wege.
Und meinen Berner Fankollegen möchte ich ans Herz legen, sich in der Agenda den 21. November 2010 rot anzustreichen. Der 21. November?
Am 21. November 2010, um 1545 ist Derby in Langnau. Das Erste seit langem.
Die Stimmung in der Ilfishalle war vor dem Anpfiff dieses denkwürdigen Spiels seltsam ruhig. Fast wie früher, als die Tigers als Kanonenfutter der Liga, einem Spiel gegen das übermächtige «Grande Lugano» entgegen zitterten. Dass die Ausgangslage jetzt eine völlig andere ist, die Tigers lagen vor der Partie im gesicherten Mittelfeld, während dem sich die Südtessiner mit acht Punkten Rückstand im akuten Strichkampf befinden, konnte man zu diesem Zeitpunkt aufgrund der Stimmung noch nicht erkennen.
Es war wohl nur die erfrischende Bescheidenheit der Emmentaler, welche das Publikum bewog, der Sache trotz allem nicht recht zu trauen, oder dies jedenfalls nicht zu früh zu zeigen. Dass Bescheidenheit aber nicht mit sportlicher Genügsamkeit zu verwechseln ist, sollte die Mannschaft auf dem Eis an diesem magischen Abend noch eindrücklich beweisen.
Es waren nämlich die Tigers, welche den behäbigen Gegner von Beginn weg unter Druck zu setzen versuchten und der Erfolg liess nicht lange auf sich warten. Es dauerte nämlich nur bis zur neunten Spielminute, bis Daniel Steiner einen wunderschönen Pass von Curtis Murphy zum 1:0 ins Netz hämmern konnte. Nur gut zwei Minuten später versetzte Claudio Moggi Luganos Achillessehne David Aebischer zum 2:0. Doch damit noch nicht genug: Die entfesselten Tigers konnten das Score nämlich noch vor dem ersten Seitenwechsel durch Pascal Pelletier auf 3:0 erhöhen.
Die geschockten Luganesi, deren Fans sich die Zeit fortan mit Volleyballspielen, Abseilen ihrer Trommeln mittels Fahnenstangen und zeitweiligem Sitzstreik um die Ohren schlugen, waren zu keiner Reaktion mehr fähig und wurden von den Tigers in der Folge regelrecht vorgeführt und in ihre Einzelteile zerlegt.
Die anfänglich zurückhaltende Stimmung wandelte sich jetzt zu einem wahren Volksfest mit Standing Ovation und La Ola Welle. Fast hätte man sich an einem entscheidenden Playoff Finalspiel, kurz vor dem Gewinn der Meisterschaft wähnen können. Da Retro- und Volkstümlich heute wieder sexy ist, liessen sich selbst die mitgereisten Luganesi auf der Stehrampe vom volkstümlichen Torsound der Langnauer erheitern und zeigten sich in der Folge als faire Verlierer.
Wo soll das alles noch hinführen, bin ich als Meisterfan geneigt zu denken. Schliesslich bin ich es gewöhnt, mich von den Spitzenreitern der neulich im Blick publizierten Lohnliste der Top- Stars unserer Liga «bezaubern» zu lassen. Gestern trugen die Zauberer aber Namen wie Lukas Haas, der Tod Elik des armen Mannes, wie er in Langnauer Fankreisen respektvoll genannt wird.
Aber eigentlich wird man diesen SCL Tigers nicht gerecht, wenn man sie auf einzelne Namen reduziert. Ob jetzt die Aldi- Transfers aus der NL B Wühlkiste, oder die sogenannt arrivierten Spieler wie Daniel Steiner oder die Moggi- Zwillinge auf dem Eis standen, war für den neutralen Beobachter nämlich nur schwierig auszumachen. Der Star war, wie bei erfolgreichen Mannschaften üblich, das Team.
Meine Situation als Meisterfan war natürlich nicht ganz einfach, machten sich die euphorisierten Langnauer doch einen Spass daraus, mir dauernd die aktualisierte Tabelle unter die Nase halten zu wollen. Dabei war es mir doch nicht entgangen, dass die Tigers den Anschluss an die Spitze geschafft haben und sich nur noch einen Punkt hinter dem arroganten Meister aus der Bundeshauptstadt und lediglich fünf Punkte hinter dem zweiten Tabellenplatz befinden.
Man kann sich jetzt also mit dem vermeintlich schwächsten Kader nach vorne orientieren.
Selbstverständlich kann das aber einen freien Radikalen und Eishockeyfeinschmecker wie mich nicht aus der Ruhe bringen, war ich doch selber entzückt ab der schnörkellosen und bis zum Schluss disziplinierten Leistung der starken Tigers. Schade, hat der wohl bald arbeitslose Philippe Bozon seinen «Starhüter» David Aebischer bereits in der 22. Minute auf die Bank beordert. Andernfalls hätte es nämlich wohl noch einige Tore mehr zu bejubeln gegeben.
Man soll den Tag nicht vor dem Abend rühmen, sagt man so schön. Aber wenn die Tigers auf dieser Welle weiterreiten, steht der erstmaligen Playoffqualifikation dieses Jahr nichts im Wege.
Und meinen Berner Fankollegen möchte ich ans Herz legen, sich in der Agenda den 21. November 2010 rot anzustreichen. Der 21. November?
Am 21. November 2010, um 1545 ist Derby in Langnau. Das Erste seit langem.
Samstag, 23. Oktober 2010
Weiterhin offensive Impotenz im Spiel gegen Genf Servette
Dem SCB gelang es auch im Spiel gegen Genf Servetté nicht, seine Torimpotenz zu überwinden. Trotzdem konnte das Spiel mit guter Einstellung und Nervenstärke im Penaltyschiessen mit 3:2 gewonnen werden.
2,7 – 2.1, so lautet das statistische Standardresultat des SCB aus den bisherigen Spielen.
Zum Gewinnen zu wenig, zum Verlieren zu viel, könnte man sagen. Entweder schaffen wir es, drei Tore pro Spiel zu schiessen, oder wir müssen es schaffen, weniger als zwei zu erhalten.
Der SCB leidet unter akuten Erektionsstörungen im Angriff. Es wird zu kompliziert, durchschaubar und fehlerhaft agiert, um genügend gute Torchancen zu kreieren. Dass das Phänomen vor allem die ersten beiden Linien betrifft, ist bezeichnend und veranschaulicht den Formstand unserer Stars in deutlicher Weise.
Es lag nicht an Marc Reichert, dass von Vigier und McLean bisher nicht viel mehr kam, als ein laues Sommerlüftchen. Auch Scherwey, oder meinetwegen ScherWEG hat es nicht geschafft, die Ausländerfraktion zu wecken. Trotzdem ist die Massnahme des Trainers, Marc pausieren zu lassen vertretbar. So wie Vermin zurzeit Spielt, gehört er nämlich ganz klar ins Team.
Es ist nicht immer so, dass mehr Potential im Angriff auch mehr Tore gibt. Vor allem, wenn dieses Potential ausser Form ist. So gesehen habe ich die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass Larry Huras endlich zu einer echten Rotation bei den Ausländern übergeht und auch Joel Kwiatkowski wieder zu Einsätzen kommt.
Wie soll er sich sonst an unsere Liga und an seine Aufgabe gewöhnen, wenn er nicht zu Einsätzen kommt? Man stelle sich vor, Travis Roche würde sich verletzten und man wäre plötzlich auf diesen Kwiatkowski angewiesen. Und so wie die Dinge bisher gelaufen sind, wird man kaum behaupten können, ein Pausieren von Vigier und McLean würde die Offensive weiter schwächen.
Aber es ist nicht alles nur bittere Nacht mit Nebel- und Graupelschauern. Das Spiel gestern war phasenweise schnell und intensiv und durchaus unterhaltsam. Was mir aufgefallen ist, war die äusserst kämpferische Einstellung von Martin Plüss. Der hat gerackert wie ein armer Sklave unter der Peitsche seiner Peiniger. Eine gute Voraussetzung, um die Form irgendwann zu finden. Auch wenn das Spiel zwischen ebendiesem Martin Plüss und Ivo Rüthemann zurzeit vor allem von Missverständnissen- und Fehlpässen geprägt ist.
So war gestern auch das 1:1 in doppelter Überzahl auf einen momentan typischen SCB Spielzug zurückzuführen: Martin Plüss verstolperte die Scheibe, welche dem gut reagierenden Pascal Berger vor den Stock viel. Dass dieser dann mit einem wahrlich genialen Pässchen auf Ryan Gardner auflegen konnte, spricht für unsere Jungmannschaft. Wunderbar, was der SCB in den letzten Jahren im Nachwuchs zustande bringt.
Über alles gesehen ganz ok, das Spiel gestern Abend. Spielerisch zwar nicht befriedigend, aber das war gute EINSTELLUNG und viel Nervenstärke beim Penaltyschiessen.
Donnerstag, 21. Oktober 2010
Peter Jakob, oder der Silberstreifen am Horizont der SCL Tigers
Die SCL Tigers stehen nach siebzehn Spielen sensationell und entgegen sämtlicher Expertenprognosen mit einem positiven Torverhältnis und 28 Punkten auf dem 6. Tabellenplatz.
Vor etwas mehr als einem Jahr, im Sommer 09, ging im Emmental das grosse Sommertheater, nicht etwa «Ueli auf der Glungge,» sondern «Der Untergang des Rossgagu Housi,» auf dem Programm. Nachdem sich Hans Grunder mit der SVP und Heinz Schlatter mit dem lokalen Gewerbe überworfen hatten, herrschte in Langnau das blanke Chaos. Von freiwilligem Abstieg in die NL B, oder gar vom Rückzug der ersten Mannschaft aus der Meisterschaft und damit vom Abstieg in die tiefsten Niederungen des Spass- und Feierabendhockeys war die Rede.
Die Tigers waren sowohl finanziell, wie auch imagemässig am Tiefpunkt angelangt.
Als sich aber am 21. September 2009 der bekannte Drahtseilfabrikant und Kopf der Gruppe «Rettet den Tiger,» Peter Jakob als neuer VR-Präsident zur Verfügung stellte und der VBS-Spitzenbeamte Ruedi Zesiger seine Lebensstelle kündigte, um die Geschäfte vom zurückgetretenen Heinz Schlatter zu übernehmen, begann in Langnau ein neues Zeitalter.
Die Aussichten waren zwar noch immer äusserst heikel, fehlten doch in den Kassen des angeschlagenen Tigers über 1 Million Franken. Aber das wiedergewonnene Vertrauen in die Organisation und die neue Führung um den «fleissigen Jakob und den schlauen Rüedu» zeigten schnell Wirkung.
Es gelang, neue Geldgeber für die Tigers zu interessieren und talentierte Jungspieler wie Simon Moser, um den auch Clubs wie der SCB oder der HCD buhlten, in Langnau zu halten. Von Visp konnte der ambitionierte potentielle FBI- Cop und Zauberlehrling John Fust, ein absoluter Kenner des Schweizer Eishockeys und des Emmentals, als neuer Trainer verpflichtet werden. Ein wahrer Glücksgriff, wie sich jetzt herausstellt.
John Fust gelingt, was nur die wenigsten für möglich gehalten hätten: Er verwandelt «hölzernes Talent» in Benzin und mischt mit diszipliniertem und kämpferischem Eishockey die Liga auf. Die Verteidigung, in den letzten Jahren die Achillessehne der «löchrigen» Tigers, konnte stabilisiert werden, was das von Servette ausgeliehene Goaliejuwel Benjamin Conz mit sensationellen Leistungen verdankt.
Die Mannschaft spielt ein einfaches sachliches Eishockey, das vom System her durchaus mit dem des SCB verglichen werden kann. Man arbeitet Eishockey, spielt unspektakulär, erhält aber im Gegensatz zu den Jahren unter Christian Weber weniger Tore, als man schiesst.
Gewiss, man soll den Winter nicht vor dem ersten Schnee rühmen und die Tigers sind, besonders wirtschaftlich, noch lange nicht über den Berg.
Es ist gut möglich, dass dem limitierten Kader irgend einmal das Benzin ausgeht und es dann Niederlagen hagelt. Noch darf man also erst von einer möglichen erstmaligen Playoffteilnahme träumen, aber keinesfalls mit ihr rechnen. Man muss sich bewusst sein, dass es einer mittleren Sensation gleichkäme, wenn man mit diesem Kader vier andere Teams hinter sich lassen könnte. Die Tigers und deren Anhänger scheinen mir aber resistent zu sein, vor einem möglichen und wohl fatalen Abheben. Die Leute im Emmental sind es sich gewohnt, dass von nichts nichts kommen kann und dass Erfolge nur mit harter und stetiger Arbeit und dem nötigen Quäntchen Glück zu erreichen ist.
Nach wie vor plagt zudem ein strukturelles Defizit von gegen einer Million Franken, für das aber «der fleissige Jakob» mit letztem Hemd und Unterhosen geradezustehen bereit ist.
Das schafft Ruhe im Blätterwald, was im Hinblick des Projektes «Sanierung des Ilfisstadions,» für das noch einmal gegen 15 Millionen Franken generiert werden müssen, unerlässlich ist. Ohne das Vertrauen der lokalen Politik und Wirtschaft dürfte dieser Umbau, von dem man sich bei den Tigers künftig Mehreinnahmen von gegen 1. Million erhofft, nämlich nicht zu realisieren sein.
Genau diese Million dürften die Tigers aber brauchen, um mittelfristig in der obersten Spielklasse bestehen zu können.
Dass der Umbau nur mit Hilfe von Steuermillionen der Gemeinde realisierbar ist, dürfte klar sein. Die Bürger von Langnau, die anderen lokalen Vereine und die Wirtschaft müssen also noch einmal geschlossen hinter dem Projekt «NL A Eishockeys im Emmental» stehen.
So gesehen war der Einstieg Peter Jakobs und seiner Crew mehr als mutig. Gelingt es nämlich nicht, die Tigers in den nächsten drei Jahren mit dem geplanten Stadionumbau und neuen Geldgebern auf gesunde Beine zu stellen, dürfte Jakob als Totengräber der SCL Tigers in die Geschichte eingehen.
Den Mutigen gehört die Welt! Und wem, ausser dem «fleissigen Jakob» sollte es gelingen, die Leute noch einmal davon zu überzeugen, sich uneigennützig hinter die Tigers zu stellen?
Mir bleibt nur, Peter Jakob, Ruedi Zesiger und der ganzen Tigers- Crew alles Gute zu wünschen. Denn ohne Clubs wie die SCL Tigers wäre unsere Liga arm und es bestünde die Gefahr, dass unser Eishockey dereinst nur noch aus seelenlosen Retortenclubs mit reichen Mäzenen bestehen würde.
Vor etwas mehr als einem Jahr, im Sommer 09, ging im Emmental das grosse Sommertheater, nicht etwa «Ueli auf der Glungge,» sondern «Der Untergang des Rossgagu Housi,» auf dem Programm. Nachdem sich Hans Grunder mit der SVP und Heinz Schlatter mit dem lokalen Gewerbe überworfen hatten, herrschte in Langnau das blanke Chaos. Von freiwilligem Abstieg in die NL B, oder gar vom Rückzug der ersten Mannschaft aus der Meisterschaft und damit vom Abstieg in die tiefsten Niederungen des Spass- und Feierabendhockeys war die Rede.
Die Tigers waren sowohl finanziell, wie auch imagemässig am Tiefpunkt angelangt.
Als sich aber am 21. September 2009 der bekannte Drahtseilfabrikant und Kopf der Gruppe «Rettet den Tiger,» Peter Jakob als neuer VR-Präsident zur Verfügung stellte und der VBS-Spitzenbeamte Ruedi Zesiger seine Lebensstelle kündigte, um die Geschäfte vom zurückgetretenen Heinz Schlatter zu übernehmen, begann in Langnau ein neues Zeitalter.
Die Aussichten waren zwar noch immer äusserst heikel, fehlten doch in den Kassen des angeschlagenen Tigers über 1 Million Franken. Aber das wiedergewonnene Vertrauen in die Organisation und die neue Führung um den «fleissigen Jakob und den schlauen Rüedu» zeigten schnell Wirkung.
Es gelang, neue Geldgeber für die Tigers zu interessieren und talentierte Jungspieler wie Simon Moser, um den auch Clubs wie der SCB oder der HCD buhlten, in Langnau zu halten. Von Visp konnte der ambitionierte potentielle FBI- Cop und Zauberlehrling John Fust, ein absoluter Kenner des Schweizer Eishockeys und des Emmentals, als neuer Trainer verpflichtet werden. Ein wahrer Glücksgriff, wie sich jetzt herausstellt.
John Fust gelingt, was nur die wenigsten für möglich gehalten hätten: Er verwandelt «hölzernes Talent» in Benzin und mischt mit diszipliniertem und kämpferischem Eishockey die Liga auf. Die Verteidigung, in den letzten Jahren die Achillessehne der «löchrigen» Tigers, konnte stabilisiert werden, was das von Servette ausgeliehene Goaliejuwel Benjamin Conz mit sensationellen Leistungen verdankt.
Die Mannschaft spielt ein einfaches sachliches Eishockey, das vom System her durchaus mit dem des SCB verglichen werden kann. Man arbeitet Eishockey, spielt unspektakulär, erhält aber im Gegensatz zu den Jahren unter Christian Weber weniger Tore, als man schiesst.
Gewiss, man soll den Winter nicht vor dem ersten Schnee rühmen und die Tigers sind, besonders wirtschaftlich, noch lange nicht über den Berg.
Es ist gut möglich, dass dem limitierten Kader irgend einmal das Benzin ausgeht und es dann Niederlagen hagelt. Noch darf man also erst von einer möglichen erstmaligen Playoffteilnahme träumen, aber keinesfalls mit ihr rechnen. Man muss sich bewusst sein, dass es einer mittleren Sensation gleichkäme, wenn man mit diesem Kader vier andere Teams hinter sich lassen könnte. Die Tigers und deren Anhänger scheinen mir aber resistent zu sein, vor einem möglichen und wohl fatalen Abheben. Die Leute im Emmental sind es sich gewohnt, dass von nichts nichts kommen kann und dass Erfolge nur mit harter und stetiger Arbeit und dem nötigen Quäntchen Glück zu erreichen ist.
Nach wie vor plagt zudem ein strukturelles Defizit von gegen einer Million Franken, für das aber «der fleissige Jakob» mit letztem Hemd und Unterhosen geradezustehen bereit ist.
Das schafft Ruhe im Blätterwald, was im Hinblick des Projektes «Sanierung des Ilfisstadions,» für das noch einmal gegen 15 Millionen Franken generiert werden müssen, unerlässlich ist. Ohne das Vertrauen der lokalen Politik und Wirtschaft dürfte dieser Umbau, von dem man sich bei den Tigers künftig Mehreinnahmen von gegen 1. Million erhofft, nämlich nicht zu realisieren sein.
Genau diese Million dürften die Tigers aber brauchen, um mittelfristig in der obersten Spielklasse bestehen zu können.
Dass der Umbau nur mit Hilfe von Steuermillionen der Gemeinde realisierbar ist, dürfte klar sein. Die Bürger von Langnau, die anderen lokalen Vereine und die Wirtschaft müssen also noch einmal geschlossen hinter dem Projekt «NL A Eishockeys im Emmental» stehen.
So gesehen war der Einstieg Peter Jakobs und seiner Crew mehr als mutig. Gelingt es nämlich nicht, die Tigers in den nächsten drei Jahren mit dem geplanten Stadionumbau und neuen Geldgebern auf gesunde Beine zu stellen, dürfte Jakob als Totengräber der SCL Tigers in die Geschichte eingehen.
Den Mutigen gehört die Welt! Und wem, ausser dem «fleissigen Jakob» sollte es gelingen, die Leute noch einmal davon zu überzeugen, sich uneigennützig hinter die Tigers zu stellen?
Mir bleibt nur, Peter Jakob, Ruedi Zesiger und der ganzen Tigers- Crew alles Gute zu wünschen. Denn ohne Clubs wie die SCL Tigers wäre unsere Liga arm und es bestünde die Gefahr, dass unser Eishockey dereinst nur noch aus seelenlosen Retortenclubs mit reichen Mäzenen bestehen würde.
Sonntag, 17. Oktober 2010
SCB Lugano, oder das Gejammer über die Schiedsrichter
Der SCB hat es erneut verpasst, einen Gegner aus den hinteren Tabellenregionen zuhause in der regulären Spielzeit zu schlagen. Gejammert wird aber nicht etwa über die pomadige Leistung unserer hochgelobten Schlüsselspieler, sondern über eine strittige Entscheidung von Schiedsrichter Daniel Kurmann.
Dass der SCB diese interessante Partie mit einem 3:2 «Minisieg» nach Penalty trotzdem noch zu seinen Gunsten entscheiden konnte, lag an der kämpferisch tadellosen Leitung im Mitteldrittel, wo man einen 0:2 Rückstand ausgleichen konnte. Dies vor allem dank Spielern wie Pascal Berger, Simon Gamache und Lugano Torhüter David Aebischer.
Wollte man sich eingehend über den Zustand des SCB oder über das Spiel gegen die Bianconeris auslassen, sollte man dies nicht in meisterunwürdiger Art, nämlich im Verliererlateinmodus über Tatsachenentscheide der Schiedsrichter, welche für den Ausgang der Partie kaum von Bedeutung waren, tun.
Man sollte sich viel mehr fragen, warum man gegen den schwächsten Torhüter der Liga einmal mehr nur zwei mickrige Törchen zustande brachte und warum man sich im Schlussdrittel von einem Team aus den Niederungen der Tabelle vorführen lassen musste. Hätten wir unsererseits nicht einen starken Torhüter, wären wir es wohl, die den Strich von unten betrachten würden.
Unsere beiden vermeintlichen ersten Linien, zum einen die Nachfolger der legendären Pomadenformation um Marc Reichert und Thomas Ziegler (ich meine die mit dem genialen Zweiwegstürmer im Valiummodus und dem anderen Wirkungslosen) und zum anderen die, mit den beiden hochbezahlten Unterförmlern, über deren Vertragsverlängerung man hoffentlich nicht einmal in einem feuchten Traum nachsinnt. Der eine läuft seit letzter Weihnacht seiner Form hinterher und dem anderen ist die Klasse vermutlich beim Gewinn des Meistertitels abhanden gekommen.
Besser träumt man, was mit der Lohnsumme dieser Paradeformation auf dem Transfermarkt anderes zu holen wäre. Vielleicht würde das den beiden etwas Beine machen. Zumindest wenn sie ihr Gnadenbrot zukünftig nicht in der grauen Stadt, oder meinetwegen beim ZSC oder in Lugano fristen möchten.
Missverständnisse, Fehlpässe, kompliziertes Galeriegetue ohne Wirkung und ohne Druck aufs Tor. Man schafft es während 65 Minuten nicht, einen Torhüter mit Schüssen einzudecken, der jeden zweiten halbwegs vernünftigen Abschluss passieren lässt.
Und unser Trainer lässt diese beiden auch noch Penaltys schiessen. Mit dem kaum erstaunlichen Resultat, dass es keiner von ihnen auch nur schafft, das Tor zu treffen.
Sicher hätte der Schiedsrichter als «Beruhigungspille» für die Zuschauer weitere Zeit vertrödeln können, um sich ein Video anzuschauen, von dem er aufgrund seiner Position gewusst haben wird, dass darauf nichts zu sehen sein kann, was seine Beurteilung der strittigen Szene (das Tor zum 0:2 für Lugano) hätte beeinflussen können. Schliesslich sind meines Wissens in der PostFinance Arena keine Röntgenkameras in Betrieb.
Mich stört bei unseren Schiedsrichtern viel mehr das ewige Zulassen des intensitätstötenden «Geschnurres» und die Trödelei beim Bully und anderen Unterbrüchen.
So wird uns, ob es uns passt oder nicht, wohl nichts anderes übrig bleiben, als diesen strittigen Tatsachenentscheid zu akzeptieren und uns zu fragen, warum es der SCB nach dem erkämpften 2:2 und damit mit dem vielfach beschriebenen Momentum im Rücken im Schlussdrittel nicht geschafft hat, diesen psychologischen Vorteil zu nutzen. Statt selber einfach und schnörkellos zu powern, liess man sich nämlich von den smarter wirkenden Luganesi dominieren und an den Rand einer Niederlage drängen.
Wie gesagt, wegen Bührer nur an den Rand und den Minisieg konnte man nicht zuletzt auch dank dem NH L gestählten David Aebischer, welcher sämtliche Penaltys passieren liess, die nicht neben oder über das Tor geballert wurden, erringen.
Dass der SCB diese interessante Partie mit einem 3:2 «Minisieg» nach Penalty trotzdem noch zu seinen Gunsten entscheiden konnte, lag an der kämpferisch tadellosen Leitung im Mitteldrittel, wo man einen 0:2 Rückstand ausgleichen konnte. Dies vor allem dank Spielern wie Pascal Berger, Simon Gamache und Lugano Torhüter David Aebischer.
Wollte man sich eingehend über den Zustand des SCB oder über das Spiel gegen die Bianconeris auslassen, sollte man dies nicht in meisterunwürdiger Art, nämlich im Verliererlateinmodus über Tatsachenentscheide der Schiedsrichter, welche für den Ausgang der Partie kaum von Bedeutung waren, tun.
Man sollte sich viel mehr fragen, warum man gegen den schwächsten Torhüter der Liga einmal mehr nur zwei mickrige Törchen zustande brachte und warum man sich im Schlussdrittel von einem Team aus den Niederungen der Tabelle vorführen lassen musste. Hätten wir unsererseits nicht einen starken Torhüter, wären wir es wohl, die den Strich von unten betrachten würden.
Unsere beiden vermeintlichen ersten Linien, zum einen die Nachfolger der legendären Pomadenformation um Marc Reichert und Thomas Ziegler (ich meine die mit dem genialen Zweiwegstürmer im Valiummodus und dem anderen Wirkungslosen) und zum anderen die, mit den beiden hochbezahlten Unterförmlern, über deren Vertragsverlängerung man hoffentlich nicht einmal in einem feuchten Traum nachsinnt. Der eine läuft seit letzter Weihnacht seiner Form hinterher und dem anderen ist die Klasse vermutlich beim Gewinn des Meistertitels abhanden gekommen.
Besser träumt man, was mit der Lohnsumme dieser Paradeformation auf dem Transfermarkt anderes zu holen wäre. Vielleicht würde das den beiden etwas Beine machen. Zumindest wenn sie ihr Gnadenbrot zukünftig nicht in der grauen Stadt, oder meinetwegen beim ZSC oder in Lugano fristen möchten.
Missverständnisse, Fehlpässe, kompliziertes Galeriegetue ohne Wirkung und ohne Druck aufs Tor. Man schafft es während 65 Minuten nicht, einen Torhüter mit Schüssen einzudecken, der jeden zweiten halbwegs vernünftigen Abschluss passieren lässt.
Und unser Trainer lässt diese beiden auch noch Penaltys schiessen. Mit dem kaum erstaunlichen Resultat, dass es keiner von ihnen auch nur schafft, das Tor zu treffen.
Sicher hätte der Schiedsrichter als «Beruhigungspille» für die Zuschauer weitere Zeit vertrödeln können, um sich ein Video anzuschauen, von dem er aufgrund seiner Position gewusst haben wird, dass darauf nichts zu sehen sein kann, was seine Beurteilung der strittigen Szene (das Tor zum 0:2 für Lugano) hätte beeinflussen können. Schliesslich sind meines Wissens in der PostFinance Arena keine Röntgenkameras in Betrieb.
Mich stört bei unseren Schiedsrichtern viel mehr das ewige Zulassen des intensitätstötenden «Geschnurres» und die Trödelei beim Bully und anderen Unterbrüchen.
So wird uns, ob es uns passt oder nicht, wohl nichts anderes übrig bleiben, als diesen strittigen Tatsachenentscheid zu akzeptieren und uns zu fragen, warum es der SCB nach dem erkämpften 2:2 und damit mit dem vielfach beschriebenen Momentum im Rücken im Schlussdrittel nicht geschafft hat, diesen psychologischen Vorteil zu nutzen. Statt selber einfach und schnörkellos zu powern, liess man sich nämlich von den smarter wirkenden Luganesi dominieren und an den Rand einer Niederlage drängen.
Wie gesagt, wegen Bührer nur an den Rand und den Minisieg konnte man nicht zuletzt auch dank dem NH L gestählten David Aebischer, welcher sämtliche Penaltys passieren liess, die nicht neben oder über das Tor geballert wurden, erringen.
Mittwoch, 13. Oktober 2010
Solider Arbeitssieg gegen geschwächte Zuger
Das von mir als «Standortbestimmung» deklarierte Spiel gegen den EVZ wurde gewonnen. Der SCB siegte nicht unverdient mit 4:2 Toren.
Positiv zu werten ist wiederum, dass die Tore von vier verschiedenen Torschützen, verteilt auf alle Linien, erzielt wurden. Dieser Sieg war also erneut ein Erfolg der Ausgeglichenheit des SCB.
In Anbetracht der doch gewichtigen Ausfälle der Zuger, ihnen fehlte mit Holden, Brunner, Kress und Oppliger beinahe eine ganze Linie, möchte ich aber nicht mehr von einer Standortbestimmung sprechen. Höchstens von einer Rehabilitation des vergeigten Auswärtsspieles gegen die Rapperswil Jona Lakers.
Nicht dass ich die Leistung des SCB deswegen schmälern möchte, aber es war offensichtlich, dass den mehrheitlich mit drei Linien agierenden Zugern im letzten Drittel im wahrsten Sinne des Wortes «das Benzin ausging.»
Daher halte ich die Lobeshymnen der Medien, «Souverän und selbstbewusst,» um nur eine zu nennen, für reichlich übertrieben. Einstellungsmässig hat der SCB zwar überzeugt, aber man konnte nicht kaschieren, dass momentan spielerisch noch vieles nicht stimmt.
Gefährlich wurde es auch gestern meist nur dann, wenn «Sieggarant» Simon Gamache den Stock im Spiel hatte. Daneben muss, trotz der deutlich zugunsten des SCB ausgegangenen Schussstatistik gesagt sein, dass man im Spielaufbau und im Angriff nach wie vor zu umständlich und ungenau agiert und dadurch oft harmlos und berechenbar wirkt. So scheint man derzeit beim SCB noch mehr mit sich selber, als mit dem Gegner kämpfen zu müssen.
Nichtsdestotrotz bin ich zufrieden mit der gestrigen Leistung. Fährt man auf diesem Weg weiter und zieht man künftig gegen «schwächere» nicht wieder Blackoutspiele ein, dürfte man sich langsam wieder nach oben orientieren können.
Positiv zu werten ist wiederum, dass die Tore von vier verschiedenen Torschützen, verteilt auf alle Linien, erzielt wurden. Dieser Sieg war also erneut ein Erfolg der Ausgeglichenheit des SCB.
In Anbetracht der doch gewichtigen Ausfälle der Zuger, ihnen fehlte mit Holden, Brunner, Kress und Oppliger beinahe eine ganze Linie, möchte ich aber nicht mehr von einer Standortbestimmung sprechen. Höchstens von einer Rehabilitation des vergeigten Auswärtsspieles gegen die Rapperswil Jona Lakers.
Nicht dass ich die Leistung des SCB deswegen schmälern möchte, aber es war offensichtlich, dass den mehrheitlich mit drei Linien agierenden Zugern im letzten Drittel im wahrsten Sinne des Wortes «das Benzin ausging.»
Daher halte ich die Lobeshymnen der Medien, «Souverän und selbstbewusst,» um nur eine zu nennen, für reichlich übertrieben. Einstellungsmässig hat der SCB zwar überzeugt, aber man konnte nicht kaschieren, dass momentan spielerisch noch vieles nicht stimmt.
Gefährlich wurde es auch gestern meist nur dann, wenn «Sieggarant» Simon Gamache den Stock im Spiel hatte. Daneben muss, trotz der deutlich zugunsten des SCB ausgegangenen Schussstatistik gesagt sein, dass man im Spielaufbau und im Angriff nach wie vor zu umständlich und ungenau agiert und dadurch oft harmlos und berechenbar wirkt. So scheint man derzeit beim SCB noch mehr mit sich selber, als mit dem Gegner kämpfen zu müssen.
Nichtsdestotrotz bin ich zufrieden mit der gestrigen Leistung. Fährt man auf diesem Weg weiter und zieht man künftig gegen «schwächere» nicht wieder Blackoutspiele ein, dürfte man sich langsam wieder nach oben orientieren können.
Dienstag, 12. Oktober 2010
Nachtrag zum Spiel Rappi-SCB: «Kindergartenpolitische Sandkastenaktion»
Ja was war denn eigentlich am Samstag in Rapperswil mit dem Publikum los? Stille wie im Training, sitzende Stehplatzfans und Medienschaffende, die sich wegen der himmeltraurigen Kommunikation durch die Organisatoren dieses «Fanprotestes» in wilden Spekulationen übten.
Dass bei den Lakers seit der Neuausrichtung der Organisation hin zu «Eisblau,» zwischen dem Verein und seinen verschiedenen Anhängergruppen einiges nicht so läuft, wie es laufen sollte, ist kein Geheimnis.
Was zum Teufel die Fans des SCB, respektive die «Szene Bern» mit diesen Vorgängen zu tun hat, wissen sie wohl nicht einmal selber so richtig. Vielleicht Langeweile, der pomadigen Auftritte des SCB wegen?
Man wolle sich solidarisieren, nur mit wem? Grüppli X,Y oder Z? Und für was?
Ihr, die sogenannten Meisterfans, lasst euch von einer Rapperswiler- Splittergruppe für einen vereinsinternen Streit der Lakers instrumentalisieren und für ein lächerliches Plakätli beim Spielbeginn kaufen wie die Huren.
Es sollen gar Fans der Lakers, die Stimmung machen wollten, deswegen von Bernern angegangen worden sein. So steht es jedenfalls im Forum der Rapperswiler, das ja von Sympathisanten dieser grandiosen Aktion des Fanstreikes als Informationsquelle für Unwissende genannt wurde. Und da ja jeder weiss, wie objektiv Foren gerade in solchen Dingen sind, erlaube ich mir auch, Foren als Quelle zu empfehlen.
Selbstverständlich aber nur, um das Bauchgefühl zu überprüfen und festzustellen, dass man in Rapperswil auch unter den Fans tief gespalten ist. Wer sich in so einer Situation den ach so lieben Berner Fans an den Hals wirft, um vereinsintern Radau zu machen und die eigene Organisation vor der Hockeyschweiz blosszustellen, darf getrost als Verräter bezeichnet werden.
Ihr hättet besser den SCB unterstützt und würdet euch gescheiter um die Angelegenheiten in Bern kümmern. Den Rapperswilern wäre mehr geholfen, wenn sie zum SCB blicken könnten, um zu schauen, wie eine gute Fanbewegung funktioniert. Und der SCB hätte, wenn auch seine Fans «mitgespielt hätten,» gestern durchaus gewinnen können.
Man spricht nicht mit Verrätern. Und wenn man nicht Partei ist, was der SCB in diesem Fall definitiv nicht, heisst es: Stille halten!
Das «Geplapper,» das ich jetzt ablasse und das man mir schon auf dem Forum des SCB vorgeworfen hat, ist bei solchen Aktionen gewöhnlich gewollt und Teil der Aktion, würde ich meinen. Schliesslich weiss ja jeder, dass es in den Stadien von Medienschaffenden und Beobachtern nur so wimmelt und dass daher ganz logisch «geplappert» wird. Ganz zu schweigen von Teleclub, das die Aktion in sämtliche interessierte Stuben der Schweiz übertrug.
So gesehen ist das «Geplapper» durch die Organisatoren solcher Aktionen so zu lenken, dass es das Ziel der Aktion unterstützt. Aus meiner Sicht ist das halt nicht gelungen, deshalb der Wink mit der
«Kindergarten- Sandkastenaktion.»
Argumente wie «wer nicht dabei gewesen ist, soll die Fresse halten» beweisen nämlich höchstens eines: Die dilettantische Kommunikation der Organisatoren dieser «Protestaktion.»
Bei den Lakers liegt seit der Neuausrichtung der Organisation vieles im Argen. Es gibt dort viele Parteien, die wie mir scheint nur noch darauf aus sind, das eigene Gesicht nicht zu verlieren. Dabei wäre es jetzt wichtig, dass alle einen Schritt zurück machen, die eigenen Interessen hinter denjenigen der ganzen Organisation zurückstellen und noch einmal einen konstruktiven Neubeginn in Angriff nehmen.
Es kann doch nicht sein, dass der Sport, um den es eigentlich geht, wegen jahrelangen Possen vor die Hunde geht. Schliesslich haben die Rapperswiler ein hübsches Städtchen mit vielen potentiellen Matchbesuchern im näheren Umfeld und ein schmuckes und wie ich meine sehr publikumsfreundliches Stadion.
Aber es ist, wie in vielen anderen Bereichen auch, zurzeit bei den Lakers so, dass es Kriege gibt, die ausgefochten werden müssen. Und zwar ausschliesslich von den beteiligten Parteien. Die Rapperswiler müssen selber den Weg finden oder meinetwegen erkämpfen, der für sie der richtige ist.
Denkt bitte zukünftig daran, dass bei solchen Aktionen ausschliesslich der Sport und der Zuschauer leiden, der nichts anderes tun will, als dieses wunderbare Spiel zu erleben.
Nichts gegen Kundgebungen und Proteste. Aber bitte nicht bloss der Kundgebung, oder man könnte auch sagen dem «Sauglattismus» wegen, sondern wegen Angelegenheiten, die einem auch betreffen.
Das Problem der Fangruppen der Lakers mit ihrer Organisation kann und darf nicht das Problem der «Szene Bern» sein! Ansonsten sollen sie ihren Protest in Bern führen. Dort hat es nämlich noch mehr Kameras, Beobachter und Medienschaffende, die bestimmt dankbar sind, etwas zum «Plappern» zu haben.
Die folgenden Zeilen stammen von Yannik Nock, von der «Zürichsee Zeitung:»
Dienstag, 12. Oktober 2010
Die Stimmung bleibt angespannt
Am Heimspiel der Lakers gegen den SC Bern kam es am Samstag erneut zu Fanprotesten - obwohl erst kürzlich eine Einigung zwischen Anhängern und der Klubführung erzielt wurde.
Trotz einer Einigung zwischen Fans und Klub protestieren die Anhänger weiter. Sie wollen mehr Freiheiten. Die Folge: keine Stimmung in der Diners Club Arena.
Eigentlich hätte das erste Mal in dieser Saison echte Stimmung in der Diners Club Arena aufkommen sollen. Die Lakers-Klubführung und die verschiedenen Fangruppen verkündeten vergangene Woche, dass sie wieder gemeinsam an einem Strick ziehen und die Mannschaft unterstützen wollen. Doch davon war am Samstag beim Spiel gegen den SC Bern nichts zu sehen. Es kam erneut zu Protesten. Die Fankurve blieb lange stumm.
Ein Flyer - der am Samstag im Stadion von den Fans ausgelegt wurde - erklärt, warum. Darin heisst es, dass der Konflikt zwischen Vereinsleitung und Fans trotz Vereinbarung nicht beigelegt sei. «Unser Boykott dauert bis auf weiteres an.» Dies hat zwei Gründe: Die Anhänger fordern bei der Gestaltung der Fankurve keinerlei Beschränkungen, solange sie dem Reglement der Swiss Ice Hockey Association entsprechen. Laut Flyer will der Klub, dass sich zumindest gleich viele eisblaue wie rot-weiss-blaue (alten Vereinsfarben) Fahnen in der Kurve befinden. «Das ist nicht unsere Aufgabe», heisst es von Seiten der Fans, von denen sich einige nie mit der Namensänderung oder den neuen Farben anfreunden konnten.
Und zweitens wollen die Fans weiterhin das alte Logo gebrauchen. «Es hat für uns einen sehr hohen Identifikationswert, weshalb wir bei der Gestaltung unseres Fanmaterials nicht darauf verzichten wollen.» Die absolute Gestaltungsfreiheit sei eine Grundbedingung für weitere Verhandlungen. «Solange uns dies nicht vorliegt, werden wir unseren Boykott fortsetzen.»
Ungünstiger Zeitpunkt
Das stimme so nicht, sagt Marco Conrad, Präsident des mitgliederstarken Lakers-Fan-Clubs. Zwar hätten auch sie am Streik mitgewirkt, jedoch aus anderen Gründen. Die Klubführung habe nur gesagt, dass sie es bevorzugen würde, wenn beide Seiten - Eisblau und Rot-Weiss-Blau - gleich stark vertreten seien. Ausserdem gebe es kein Verbot gegen das alte Logo. Der Stimmungsstreik habe seinen Ursprung viel mehr bei den Berner Fans. Diese solidarisierten sich am Samstag mit der Aktion, die «Stimmung oder Stadionverbote» heisst, und liessen Transparente für sie sprechen wie «Schalten die Rappi-Bosse auf stur, stirbt ein Teil der Fankultur». Die Berner wiesen auf die Bedeutung einer solchen Kultur hin, sagt Conrad, «das wollten wir unterstützen». Deshalb hätten die Lakers-Fangruppierungen mehr oder minder geschlossen mitgemacht. Ziel sei auch, dass die sechs Fangruppen geschlossener auftreten - wie am Samstag. Conrad sieht, dass der Zeitpunkt, gleich nach einer Vereinbarung, ungünstig war. Es gehe aber nicht darum, die Gespräche mit dem Klub zu kritisieren. Diese Kommunikation sei wichtig.
«Erpressungsversuch»
Eine solche gewaltfreie und solidarische Aktion von zwei rivalisierenden Fangruppen habe er noch nie gesehen, sagt Herbert Widmer, Supporter der Lakers und seit 25 Jahren Fan des Klubs. Den «selbstzerstörerischen Kampf» der Vereinsleitung gegen die eigenen Fans könne er nicht verstehen.
Während Monaten und Jahren hatten sich die Fronten zwischen der Vereinsführung und verschiedenen Fangruppierungen, insbesondere der mittlerweile aufgelösten «Szene Rappi» verhärtet. Die Fans sahen ihre Meinungsfreiheit eingeschränkt und sich vom Klub verunglimpft. Der Verein hatte sich wegen den zunehmenden Gewaltakten rund ums Stadion mit unpopulären Massnahmen gewehrt. Zum Beispiel mit einem Transparentverbot, falls damit die Vereinsführung kritisiert wird. Aber es kam auch zu Stadionverboten wegen Gewaltakten - und deswegen wird hinter den Fanprotesten auch ein anderes Motiv vermutet. Die «NZZ am Sonntag» sieht beispielsweise im Boykott vom Samstag einen «Erpressungsversuch an die Adresse der Klubführung, mit dem die Aufhebung von Stadionverboten bewirkt werden soll». Unter dem idealistischen Deckmäntelchen einer obskuren «Fan-Kultur», die sich angeblich nur gegen die Verkommerzialisierung des Spitzensports richte, in Wahrheit aber auf Vandalismus aus sei, würden diese Unbelehrbaren nicht merken, wie sehr sie ihrem Klub schaden, heisst es weiter.
Natürlich müssten Stadionverbote, die wegen Gewaltakten verhängt wurden, aufrechterhalten werden, sagt Lakers-Supporter Widmer. Wenn aber - wie es in gewissen Fankreisen heisst - Stadionverbote wegen kritischen T-Shirts ausgesprochen wurden, müsse man dies schon überdenken. Von solchen Verboten hat Fanclub-Präsident Conrad aber keine Kenntnis.
Bei den Lakers wird für Auskünfte auf Christian Stöckling, Verwaltungsratsdelegierter, verwiesen. Er war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Dass bei den Lakers seit der Neuausrichtung der Organisation hin zu «Eisblau,» zwischen dem Verein und seinen verschiedenen Anhängergruppen einiges nicht so läuft, wie es laufen sollte, ist kein Geheimnis.
Was zum Teufel die Fans des SCB, respektive die «Szene Bern» mit diesen Vorgängen zu tun hat, wissen sie wohl nicht einmal selber so richtig. Vielleicht Langeweile, der pomadigen Auftritte des SCB wegen?
Man wolle sich solidarisieren, nur mit wem? Grüppli X,Y oder Z? Und für was?
Ihr, die sogenannten Meisterfans, lasst euch von einer Rapperswiler- Splittergruppe für einen vereinsinternen Streit der Lakers instrumentalisieren und für ein lächerliches Plakätli beim Spielbeginn kaufen wie die Huren.
Es sollen gar Fans der Lakers, die Stimmung machen wollten, deswegen von Bernern angegangen worden sein. So steht es jedenfalls im Forum der Rapperswiler, das ja von Sympathisanten dieser grandiosen Aktion des Fanstreikes als Informationsquelle für Unwissende genannt wurde. Und da ja jeder weiss, wie objektiv Foren gerade in solchen Dingen sind, erlaube ich mir auch, Foren als Quelle zu empfehlen.
Selbstverständlich aber nur, um das Bauchgefühl zu überprüfen und festzustellen, dass man in Rapperswil auch unter den Fans tief gespalten ist. Wer sich in so einer Situation den ach so lieben Berner Fans an den Hals wirft, um vereinsintern Radau zu machen und die eigene Organisation vor der Hockeyschweiz blosszustellen, darf getrost als Verräter bezeichnet werden.
Ihr hättet besser den SCB unterstützt und würdet euch gescheiter um die Angelegenheiten in Bern kümmern. Den Rapperswilern wäre mehr geholfen, wenn sie zum SCB blicken könnten, um zu schauen, wie eine gute Fanbewegung funktioniert. Und der SCB hätte, wenn auch seine Fans «mitgespielt hätten,» gestern durchaus gewinnen können.
Man spricht nicht mit Verrätern. Und wenn man nicht Partei ist, was der SCB in diesem Fall definitiv nicht, heisst es: Stille halten!
Das «Geplapper,» das ich jetzt ablasse und das man mir schon auf dem Forum des SCB vorgeworfen hat, ist bei solchen Aktionen gewöhnlich gewollt und Teil der Aktion, würde ich meinen. Schliesslich weiss ja jeder, dass es in den Stadien von Medienschaffenden und Beobachtern nur so wimmelt und dass daher ganz logisch «geplappert» wird. Ganz zu schweigen von Teleclub, das die Aktion in sämtliche interessierte Stuben der Schweiz übertrug.
So gesehen ist das «Geplapper» durch die Organisatoren solcher Aktionen so zu lenken, dass es das Ziel der Aktion unterstützt. Aus meiner Sicht ist das halt nicht gelungen, deshalb der Wink mit der
«Kindergarten- Sandkastenaktion.»
Argumente wie «wer nicht dabei gewesen ist, soll die Fresse halten» beweisen nämlich höchstens eines: Die dilettantische Kommunikation der Organisatoren dieser «Protestaktion.»
Bei den Lakers liegt seit der Neuausrichtung der Organisation vieles im Argen. Es gibt dort viele Parteien, die wie mir scheint nur noch darauf aus sind, das eigene Gesicht nicht zu verlieren. Dabei wäre es jetzt wichtig, dass alle einen Schritt zurück machen, die eigenen Interessen hinter denjenigen der ganzen Organisation zurückstellen und noch einmal einen konstruktiven Neubeginn in Angriff nehmen.
Es kann doch nicht sein, dass der Sport, um den es eigentlich geht, wegen jahrelangen Possen vor die Hunde geht. Schliesslich haben die Rapperswiler ein hübsches Städtchen mit vielen potentiellen Matchbesuchern im näheren Umfeld und ein schmuckes und wie ich meine sehr publikumsfreundliches Stadion.
Aber es ist, wie in vielen anderen Bereichen auch, zurzeit bei den Lakers so, dass es Kriege gibt, die ausgefochten werden müssen. Und zwar ausschliesslich von den beteiligten Parteien. Die Rapperswiler müssen selber den Weg finden oder meinetwegen erkämpfen, der für sie der richtige ist.
Denkt bitte zukünftig daran, dass bei solchen Aktionen ausschliesslich der Sport und der Zuschauer leiden, der nichts anderes tun will, als dieses wunderbare Spiel zu erleben.
Nichts gegen Kundgebungen und Proteste. Aber bitte nicht bloss der Kundgebung, oder man könnte auch sagen dem «Sauglattismus» wegen, sondern wegen Angelegenheiten, die einem auch betreffen.
Das Problem der Fangruppen der Lakers mit ihrer Organisation kann und darf nicht das Problem der «Szene Bern» sein! Ansonsten sollen sie ihren Protest in Bern führen. Dort hat es nämlich noch mehr Kameras, Beobachter und Medienschaffende, die bestimmt dankbar sind, etwas zum «Plappern» zu haben.
Die folgenden Zeilen stammen von Yannik Nock, von der «Zürichsee Zeitung:»
Dienstag, 12. Oktober 2010
Die Stimmung bleibt angespannt
Am Heimspiel der Lakers gegen den SC Bern kam es am Samstag erneut zu Fanprotesten - obwohl erst kürzlich eine Einigung zwischen Anhängern und der Klubführung erzielt wurde.
Trotz einer Einigung zwischen Fans und Klub protestieren die Anhänger weiter. Sie wollen mehr Freiheiten. Die Folge: keine Stimmung in der Diners Club Arena.
Eigentlich hätte das erste Mal in dieser Saison echte Stimmung in der Diners Club Arena aufkommen sollen. Die Lakers-Klubführung und die verschiedenen Fangruppen verkündeten vergangene Woche, dass sie wieder gemeinsam an einem Strick ziehen und die Mannschaft unterstützen wollen. Doch davon war am Samstag beim Spiel gegen den SC Bern nichts zu sehen. Es kam erneut zu Protesten. Die Fankurve blieb lange stumm.
Ein Flyer - der am Samstag im Stadion von den Fans ausgelegt wurde - erklärt, warum. Darin heisst es, dass der Konflikt zwischen Vereinsleitung und Fans trotz Vereinbarung nicht beigelegt sei. «Unser Boykott dauert bis auf weiteres an.» Dies hat zwei Gründe: Die Anhänger fordern bei der Gestaltung der Fankurve keinerlei Beschränkungen, solange sie dem Reglement der Swiss Ice Hockey Association entsprechen. Laut Flyer will der Klub, dass sich zumindest gleich viele eisblaue wie rot-weiss-blaue (alten Vereinsfarben) Fahnen in der Kurve befinden. «Das ist nicht unsere Aufgabe», heisst es von Seiten der Fans, von denen sich einige nie mit der Namensänderung oder den neuen Farben anfreunden konnten.
Und zweitens wollen die Fans weiterhin das alte Logo gebrauchen. «Es hat für uns einen sehr hohen Identifikationswert, weshalb wir bei der Gestaltung unseres Fanmaterials nicht darauf verzichten wollen.» Die absolute Gestaltungsfreiheit sei eine Grundbedingung für weitere Verhandlungen. «Solange uns dies nicht vorliegt, werden wir unseren Boykott fortsetzen.»
Ungünstiger Zeitpunkt
Das stimme so nicht, sagt Marco Conrad, Präsident des mitgliederstarken Lakers-Fan-Clubs. Zwar hätten auch sie am Streik mitgewirkt, jedoch aus anderen Gründen. Die Klubführung habe nur gesagt, dass sie es bevorzugen würde, wenn beide Seiten - Eisblau und Rot-Weiss-Blau - gleich stark vertreten seien. Ausserdem gebe es kein Verbot gegen das alte Logo. Der Stimmungsstreik habe seinen Ursprung viel mehr bei den Berner Fans. Diese solidarisierten sich am Samstag mit der Aktion, die «Stimmung oder Stadionverbote» heisst, und liessen Transparente für sie sprechen wie «Schalten die Rappi-Bosse auf stur, stirbt ein Teil der Fankultur». Die Berner wiesen auf die Bedeutung einer solchen Kultur hin, sagt Conrad, «das wollten wir unterstützen». Deshalb hätten die Lakers-Fangruppierungen mehr oder minder geschlossen mitgemacht. Ziel sei auch, dass die sechs Fangruppen geschlossener auftreten - wie am Samstag. Conrad sieht, dass der Zeitpunkt, gleich nach einer Vereinbarung, ungünstig war. Es gehe aber nicht darum, die Gespräche mit dem Klub zu kritisieren. Diese Kommunikation sei wichtig.
«Erpressungsversuch»
Eine solche gewaltfreie und solidarische Aktion von zwei rivalisierenden Fangruppen habe er noch nie gesehen, sagt Herbert Widmer, Supporter der Lakers und seit 25 Jahren Fan des Klubs. Den «selbstzerstörerischen Kampf» der Vereinsleitung gegen die eigenen Fans könne er nicht verstehen.
Während Monaten und Jahren hatten sich die Fronten zwischen der Vereinsführung und verschiedenen Fangruppierungen, insbesondere der mittlerweile aufgelösten «Szene Rappi» verhärtet. Die Fans sahen ihre Meinungsfreiheit eingeschränkt und sich vom Klub verunglimpft. Der Verein hatte sich wegen den zunehmenden Gewaltakten rund ums Stadion mit unpopulären Massnahmen gewehrt. Zum Beispiel mit einem Transparentverbot, falls damit die Vereinsführung kritisiert wird. Aber es kam auch zu Stadionverboten wegen Gewaltakten - und deswegen wird hinter den Fanprotesten auch ein anderes Motiv vermutet. Die «NZZ am Sonntag» sieht beispielsweise im Boykott vom Samstag einen «Erpressungsversuch an die Adresse der Klubführung, mit dem die Aufhebung von Stadionverboten bewirkt werden soll». Unter dem idealistischen Deckmäntelchen einer obskuren «Fan-Kultur», die sich angeblich nur gegen die Verkommerzialisierung des Spitzensports richte, in Wahrheit aber auf Vandalismus aus sei, würden diese Unbelehrbaren nicht merken, wie sehr sie ihrem Klub schaden, heisst es weiter.
Natürlich müssten Stadionverbote, die wegen Gewaltakten verhängt wurden, aufrechterhalten werden, sagt Lakers-Supporter Widmer. Wenn aber - wie es in gewissen Fankreisen heisst - Stadionverbote wegen kritischen T-Shirts ausgesprochen wurden, müsse man dies schon überdenken. Von solchen Verboten hat Fanclub-Präsident Conrad aber keine Kenntnis.
Bei den Lakers wird für Auskünfte auf Christian Stöckling, Verwaltungsratsdelegierter, verwiesen. Er war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Montag, 11. Oktober 2010
Standortbestimmung im Spiel gegen den EVZ
Am Dienstag kommt mit dem EV Zug eine der beiden «Übermannschaften» der bisherigen Saison zu Gast in die PostFinance Arena.
Mit ihnen Josh Holden, der sich von allen aktuellen NL A Spieler am besten mit unserer ehemaligen Nummer 15, dem legendären Alan Haworth vergleichen lässt. Zurzeit leidet er zwar noch an den Folgen des Niederschlags durch den Davoser Petr Taticek. Aber ich will doch im Interesse des Sportes und der Zuschauer schwer hoffen, dass Josh Holden am Dienstag in Bern einlaufen kann.
Es ist noch nicht lange her, dass Holden in der von «20 Minuten Online,» dem offiziellen Medienpartner der National League, offiziell durchgeführten Wahl zum «MPP –» dem beliebtesten Spieler der letzten NLA-Saison gewählt wurde.
42 Prozent der 20 Minuten Online-User haben Josh Holden zum Sieger erkoren. Der Kanadier verwies Jungstar Roman Josi (30 Prozent der Stimmen) und den Bieler Sébastien Bordeleau (27 Prozent) auf die Ehrenplätze. Die reine Publikumswahl erfreute sich grosser Beliebtheit. Über alle drei Runden verteilt gingen über 60 000 Stimmen ein.
Die Zuger, deren Lauf in den letzten Spielen etwas ins Stocken geraten ist, werden das Spiel in Bern nutzen wollen, um mit einem weiteren Sieg gegen den Meister wieder auf den Pfad der Tugend zurückzukehren.
Aber auch der SCB, der nach äusserst bescheidenem Saisonstart in den letzten Spielen etwas nach dem Motto «zwei Schritte vorwärts, einen zurück» agierte, wird gefordert sein zu zeigen, zu was man in der Zeit des «Nachmeisterblues» fähig ist. Reicht es nur gegen biederes Mittelmass zu Punkten, oder kann man gegen den Meisterschafts- Mitfavoriten endlich sein bestes Eishockey abrufen und die starken Zuger niederringen?
Wer wird spielen, beziehungsweise welche Aufstellung ist aus Sicht unseres Trainers momentan die stärkste? Man darf ja annehmen, dass nach der blamablen und unnötigen Niederlage gegen die Lakers mit der bestmöglichen Aufstellung gespielt wird. Zumal der SCB seinen treuen Anhang in den bisherigen Heimspielen alles andere als zu begeistern vermochte.
Erfreulich im Team des SCB waren in der letzten Woche eindeutig die Leistungen der jungen Pascal Berger und Joel Vermin. Auch Etienne Froidevaux zeigte erfrischende Aufwärtstendenzen. Enttäuschend spielen zurzeit aber immer noch die arrivierten Rüthemann, Plüss und Gardner. Auch unsere Ausländer, ausgenommen Roche und Gamache, sind zurzeit nicht mehr als biederer Durchschnitt.
Das Spiel gegen den EVZ muss als Standortbestimmung angeschaut und am Mittwoch auch als solche ausgewertet werden. Ich erwarte einen beherzt kämpfenden und hochkonzentrierten SCB, dessen Leidenschaft und Einstellung bis auf die obersten Plätze der Rampe zu spüren ist!
Mit ihnen Josh Holden, der sich von allen aktuellen NL A Spieler am besten mit unserer ehemaligen Nummer 15, dem legendären Alan Haworth vergleichen lässt. Zurzeit leidet er zwar noch an den Folgen des Niederschlags durch den Davoser Petr Taticek. Aber ich will doch im Interesse des Sportes und der Zuschauer schwer hoffen, dass Josh Holden am Dienstag in Bern einlaufen kann.
Es ist noch nicht lange her, dass Holden in der von «20 Minuten Online,» dem offiziellen Medienpartner der National League, offiziell durchgeführten Wahl zum «MPP –» dem beliebtesten Spieler der letzten NLA-Saison gewählt wurde.
42 Prozent der 20 Minuten Online-User haben Josh Holden zum Sieger erkoren. Der Kanadier verwies Jungstar Roman Josi (30 Prozent der Stimmen) und den Bieler Sébastien Bordeleau (27 Prozent) auf die Ehrenplätze. Die reine Publikumswahl erfreute sich grosser Beliebtheit. Über alle drei Runden verteilt gingen über 60 000 Stimmen ein.
Die Zuger, deren Lauf in den letzten Spielen etwas ins Stocken geraten ist, werden das Spiel in Bern nutzen wollen, um mit einem weiteren Sieg gegen den Meister wieder auf den Pfad der Tugend zurückzukehren.
Aber auch der SCB, der nach äusserst bescheidenem Saisonstart in den letzten Spielen etwas nach dem Motto «zwei Schritte vorwärts, einen zurück» agierte, wird gefordert sein zu zeigen, zu was man in der Zeit des «Nachmeisterblues» fähig ist. Reicht es nur gegen biederes Mittelmass zu Punkten, oder kann man gegen den Meisterschafts- Mitfavoriten endlich sein bestes Eishockey abrufen und die starken Zuger niederringen?
Wer wird spielen, beziehungsweise welche Aufstellung ist aus Sicht unseres Trainers momentan die stärkste? Man darf ja annehmen, dass nach der blamablen und unnötigen Niederlage gegen die Lakers mit der bestmöglichen Aufstellung gespielt wird. Zumal der SCB seinen treuen Anhang in den bisherigen Heimspielen alles andere als zu begeistern vermochte.
Erfreulich im Team des SCB waren in der letzten Woche eindeutig die Leistungen der jungen Pascal Berger und Joel Vermin. Auch Etienne Froidevaux zeigte erfrischende Aufwärtstendenzen. Enttäuschend spielen zurzeit aber immer noch die arrivierten Rüthemann, Plüss und Gardner. Auch unsere Ausländer, ausgenommen Roche und Gamache, sind zurzeit nicht mehr als biederer Durchschnitt.
Das Spiel gegen den EVZ muss als Standortbestimmung angeschaut und am Mittwoch auch als solche ausgewertet werden. Ich erwarte einen beherzt kämpfenden und hochkonzentrierten SCB, dessen Leidenschaft und Einstellung bis auf die obersten Plätze der Rampe zu spüren ist!
Sonntag, 10. Oktober 2010
Von lauwarmen Teewasserspielchen gegen die Lakers aus Rapperswil
Der SCB hat das scheinbar unmögliche zugelassen und gegen die vermeintlich bescheidenen Rapperswil-Jona Lakers in den letzten 13 Minuten eine Dreitoreführung vergeigt.
In der folgenden Verlängerung brachte man dann nichts mehr zu Stande. Im Gegenteil, man konnte gar froh sein konnte, sich ins Penaltyschiessen retten zu können. Dass man dort die eigene Harmlosigkeit präsentierte und sich von den souveränen Lakers- Schützen regelrecht in die Niederlage ballern lassen musste, passte zu den äusserst bescheidenen und zwiespältigen Auftritten dieses Wochenendes.
Nachdem die Medien, für mich nicht ganz nachvollziehbar, den vermeintlich sanften Fortschritt im Spiel des SCB bereits als Höhenflug zu titulieren begannen, durfte man vom amtierenden Meister in der Doppelrunde gegen die Kellerkinder vom Obersee zumindest fünf Punkte erwarten.
Was am Freitag in Bern mit dem viel zu knappen 3:2 Sieg noch gelang, wurde am Samstag in Rapperswil mit der peinlichen 3:4 Niederlage nach Penaltyschiessen auf stümperhafte Weise vergeigt. Man startete zwar ansprechend in die Partie, verfiel aber nach dem 3:0 erneut in munteres und wenig konsequentes Spielkontrollen- Puckligeschiebe. So gesehen ist die Niederlage absolut verdient und hat hoffentlich einen Lerneffekt zur Folge.
Wie mir scheint, plant Larry Huras, gewissermassen einen Klon der vergangenen Meistersaison spielen lassen zu wollen. Eine Selbstkopie, die es schleunigst zu korrigieren gilt, so kann das nämlich nichts werden. Zumal sich Larry Huras den Luxus leistete, in einem unbedeutenden Vorsaisonturnierchen, ohne jeglichen sportlichen Wert, beträchtliche Mengen an Benzin zu verschleudern.
Der SCB wirkt offensiv impotent, seicht und langweilig, spielerisch limitiert und kaum in der Lage, selbst einem bescheidenen Gegner über weite Teile sein Spiel aufzuzwingen. Nein, diese Auftritte sind spielerische Magerkost an der Arroganzgrenze. Eine Zumutung, für Liebhaber von schnellem, attraktivem und kämpferischem Eishockey.
Und dass «Larry, ich bin nur in der ersten Saison gut,» sich in Rapperswil den Luxus leistete, auf zwei der drei Spieler zu verzichten, die in diesem lauwarmen Haufen zurzeit in Form sind, verbildlicht die Probleme des SCB in kaum zu toppender Weise. Pomadig, arrogant und uneinsichtig, hat man doch bereits die Spiele gegen Biel und Langnau wegen nicht nachvollziehbarer Selbstüberschätzung verschlafen. Man sprach von Einstellung, nicht von himmeltrauriger Einstellung, Herr Huras! Auf diesen ZSC- oder Lugano- Nachmeistermodus können wir in Bern nämlich verzichten.
In der folgenden Verlängerung brachte man dann nichts mehr zu Stande. Im Gegenteil, man konnte gar froh sein konnte, sich ins Penaltyschiessen retten zu können. Dass man dort die eigene Harmlosigkeit präsentierte und sich von den souveränen Lakers- Schützen regelrecht in die Niederlage ballern lassen musste, passte zu den äusserst bescheidenen und zwiespältigen Auftritten dieses Wochenendes.
Nachdem die Medien, für mich nicht ganz nachvollziehbar, den vermeintlich sanften Fortschritt im Spiel des SCB bereits als Höhenflug zu titulieren begannen, durfte man vom amtierenden Meister in der Doppelrunde gegen die Kellerkinder vom Obersee zumindest fünf Punkte erwarten.
Was am Freitag in Bern mit dem viel zu knappen 3:2 Sieg noch gelang, wurde am Samstag in Rapperswil mit der peinlichen 3:4 Niederlage nach Penaltyschiessen auf stümperhafte Weise vergeigt. Man startete zwar ansprechend in die Partie, verfiel aber nach dem 3:0 erneut in munteres und wenig konsequentes Spielkontrollen- Puckligeschiebe. So gesehen ist die Niederlage absolut verdient und hat hoffentlich einen Lerneffekt zur Folge.
Wie mir scheint, plant Larry Huras, gewissermassen einen Klon der vergangenen Meistersaison spielen lassen zu wollen. Eine Selbstkopie, die es schleunigst zu korrigieren gilt, so kann das nämlich nichts werden. Zumal sich Larry Huras den Luxus leistete, in einem unbedeutenden Vorsaisonturnierchen, ohne jeglichen sportlichen Wert, beträchtliche Mengen an Benzin zu verschleudern.
Der SCB wirkt offensiv impotent, seicht und langweilig, spielerisch limitiert und kaum in der Lage, selbst einem bescheidenen Gegner über weite Teile sein Spiel aufzuzwingen. Nein, diese Auftritte sind spielerische Magerkost an der Arroganzgrenze. Eine Zumutung, für Liebhaber von schnellem, attraktivem und kämpferischem Eishockey.
Und dass «Larry, ich bin nur in der ersten Saison gut,» sich in Rapperswil den Luxus leistete, auf zwei der drei Spieler zu verzichten, die in diesem lauwarmen Haufen zurzeit in Form sind, verbildlicht die Probleme des SCB in kaum zu toppender Weise. Pomadig, arrogant und uneinsichtig, hat man doch bereits die Spiele gegen Biel und Langnau wegen nicht nachvollziehbarer Selbstüberschätzung verschlafen. Man sprach von Einstellung, nicht von himmeltrauriger Einstellung, Herr Huras! Auf diesen ZSC- oder Lugano- Nachmeistermodus können wir in Bern nämlich verzichten.
Freitag, 8. Oktober 2010
Gejammer auf dem Forum der SCL Tigers
Dir sit immer am Jammere. Die Ligamafia, die bösen Schiedsrichter, die Meinungen der Experten und die Berichterstattung der Medien scheinen die Tigers zu verfolgen wie der Muni die gestylte Modekuh. Dabei ist doch eigentlich alles in Butter und der schlaue Zesiger Rüedu scheint auf der ganzen Linie gute Arbeit geleistet zu haben.
Auf der finanziellen Seite hat er den fleissigen Jakob dazu gebracht, mit Hemd und Unterhosen für das bestehende strukturelle Defizit gerade zu stehen und hat dadurch Ruhe in den Blätterwald gebracht.
Auf der Ebene der Kommunikation wurde der Forenschreck und Oberrüppel Bruno dadurch ruhig gestellt, dass Rüedu dafür sorgte, dass man ihn, wie seinerzeit Christoph Blocher, in ein hohes und wichtiges Amt hebt, um ihn durch Einbindung gewissermassen zu sozialisieren. Mänfu hingegen wurde forciert und schreibt im Gegensatz zu früher, als er sich gebärdete wie ein Voodoopriester, Schönschreibereien ab dem geistigen Hochsitz, von annähernd staatsmännischem Format.
Als Trainer wurde vom FBI «Kojak» John Fust, gewissermassen der neue Edellehrling der Liga verpflichtet. Der stellt keine Ansprüche und erledigt seinen Job im Sinne seiner Karriereplanung klaglos und wohl für ein Margarinebrötchen vom Vortag und zwanzig tiefgefrorenen Horiwürsten mit geplatzten Häuten.
Daneben verpflichtete Rüedu auf dem NL B Wühltisch, man könnte auch sagen dem «Aldi des Eishockeys,» reichlich hölzernes Talent. Und da Holz mit Feuer gewöhnlich zu reagieren pflegt, muss es nur noch gelingen, das Feuerchen zum Schwelen zu bringen.
Der Anzündreisig scheint nach Sieg und Minisieg gegen die letztjährigen Finalisten zwar verpufft, aber das Holz scheint Feuer gefangen zu haben. Selbstverständlich müssen in den nächsten drei Spielen gegen die desolaten Zürcher, die bescheidenen Bieler und die mit reichlich Talent gesegneten Fribourger mindestens 2/3 der möglichen Punkte geholt werden, um den von Klaus Zaugg skizzierten «Abstieg vom Gipfel» nicht geschehen zu lassen.
Holz ist nicht Benzin. Man sollte es also tunlichst vermeiden, das Holz nass werden zu lassen.
Sollte das nämlich geschehen, wird der Vulkan aus dem hinteren Obertal, Biobauer und Agrarmillionär «magnus,» schneller als man denkt lautstark poltern:
«Zesiger raus!»
Item
Ich würde es den Tigers von Herzen gönnen, wenn es dem jungen Trainer gelingen würde, aus Holz Benzin zu machen und die Experten weiter zu überraschen. Ich habe die Tigers in der Vorsaisonprognose auf Platz 11 gesetzt und würde meinen, dass man die Ligaquali vermeiden kann.
Die Experten schrieben die Tiger teilweise bereits in die NL B.
Das Problem dürfte das Benzin sein. Aber bei den Langnauern weiss man bekanntlich nie. Was getrieben vom Rückenwind des Neuaufbaus und dem schlummernden Potential einiger kritisierten Spieler alles möglich sein wird, werden wir sehen. Mir haben die Tigers bei ihrem Gastspiel in Bern in Bezug auf Respektlosigkeit und Kampfkraft einen hervorragenden Eindruck gemacht. Kein Vergleich, zu den pomadigen Auftritten der letzten Jahre.
Ich sah jedoch bisher nur dieses eine Spiel der Tigers und habe den Rest lediglich in den Medien verfolgt. Schade, verliert man gegen Ambri. Die Ausländer sollen allesamt bescheiden spielen, wird geschrieben. Steiner ebenso. So gesehen darf man ja zuversichtlich sein, dass da noch mehr kommt.
Ähm … und noch etwas: Gewinne ich die 170 Eromillions, übernehme ich den Laden in Langnau. Peter Jakob und Ruedi Zesiger erhielten mehr Benzin und Bruno würde wieder von der Leine gelassen.
Auf der finanziellen Seite hat er den fleissigen Jakob dazu gebracht, mit Hemd und Unterhosen für das bestehende strukturelle Defizit gerade zu stehen und hat dadurch Ruhe in den Blätterwald gebracht.
Auf der Ebene der Kommunikation wurde der Forenschreck und Oberrüppel Bruno dadurch ruhig gestellt, dass Rüedu dafür sorgte, dass man ihn, wie seinerzeit Christoph Blocher, in ein hohes und wichtiges Amt hebt, um ihn durch Einbindung gewissermassen zu sozialisieren. Mänfu hingegen wurde forciert und schreibt im Gegensatz zu früher, als er sich gebärdete wie ein Voodoopriester, Schönschreibereien ab dem geistigen Hochsitz, von annähernd staatsmännischem Format.
Als Trainer wurde vom FBI «Kojak» John Fust, gewissermassen der neue Edellehrling der Liga verpflichtet. Der stellt keine Ansprüche und erledigt seinen Job im Sinne seiner Karriereplanung klaglos und wohl für ein Margarinebrötchen vom Vortag und zwanzig tiefgefrorenen Horiwürsten mit geplatzten Häuten.
Daneben verpflichtete Rüedu auf dem NL B Wühltisch, man könnte auch sagen dem «Aldi des Eishockeys,» reichlich hölzernes Talent. Und da Holz mit Feuer gewöhnlich zu reagieren pflegt, muss es nur noch gelingen, das Feuerchen zum Schwelen zu bringen.
Der Anzündreisig scheint nach Sieg und Minisieg gegen die letztjährigen Finalisten zwar verpufft, aber das Holz scheint Feuer gefangen zu haben. Selbstverständlich müssen in den nächsten drei Spielen gegen die desolaten Zürcher, die bescheidenen Bieler und die mit reichlich Talent gesegneten Fribourger mindestens 2/3 der möglichen Punkte geholt werden, um den von Klaus Zaugg skizzierten «Abstieg vom Gipfel» nicht geschehen zu lassen.
Holz ist nicht Benzin. Man sollte es also tunlichst vermeiden, das Holz nass werden zu lassen.
Sollte das nämlich geschehen, wird der Vulkan aus dem hinteren Obertal, Biobauer und Agrarmillionär «magnus,» schneller als man denkt lautstark poltern:
«Zesiger raus!»
Item
Ich würde es den Tigers von Herzen gönnen, wenn es dem jungen Trainer gelingen würde, aus Holz Benzin zu machen und die Experten weiter zu überraschen. Ich habe die Tigers in der Vorsaisonprognose auf Platz 11 gesetzt und würde meinen, dass man die Ligaquali vermeiden kann.
Die Experten schrieben die Tiger teilweise bereits in die NL B.
Das Problem dürfte das Benzin sein. Aber bei den Langnauern weiss man bekanntlich nie. Was getrieben vom Rückenwind des Neuaufbaus und dem schlummernden Potential einiger kritisierten Spieler alles möglich sein wird, werden wir sehen. Mir haben die Tigers bei ihrem Gastspiel in Bern in Bezug auf Respektlosigkeit und Kampfkraft einen hervorragenden Eindruck gemacht. Kein Vergleich, zu den pomadigen Auftritten der letzten Jahre.
Ich sah jedoch bisher nur dieses eine Spiel der Tigers und habe den Rest lediglich in den Medien verfolgt. Schade, verliert man gegen Ambri. Die Ausländer sollen allesamt bescheiden spielen, wird geschrieben. Steiner ebenso. So gesehen darf man ja zuversichtlich sein, dass da noch mehr kommt.
Ähm … und noch etwas: Gewinne ich die 170 Eromillions, übernehme ich den Laden in Langnau. Peter Jakob und Ruedi Zesiger erhielten mehr Benzin und Bruno würde wieder von der Leine gelassen.
Montag, 4. Oktober 2010
Von Viagra, Valium und drohendem Mittelmass
Nachdem ein Fünftel der Qualifikation 10/11 gespielt wurde, bewegt sich der SCB zurzeit sowohl spielerisch, als auch Punktemässig, im biederen Mittelfeld der Tabelle.
Mit dem aktuellen Gerüst der Mannschaft konnte man jeweils die Qualifikationen der vergangenen Spielzeiten dominieren und dreimal das Finale erreichen. Nach den zwei Titelgewinnen 2004 und 2010 könnte der Zenit jetzt aber definitiv überschritten zu sein.
Die Leistungsträger des SCB sind allesamt dreissig oder älter und haben bereits mehrere Titel in ihrem Palmarès. Schlechte Voraussetzungen also, um Dreck zu fressen und heroisch zu kämpfen, wenn es hart auf hart geht. Lieber probiert man, die Spiele wie gegen Biel und Langnau mit dosiertem Zweckhockey und ohne Risiko für blaue Flecken zu bestreiten. Der limitierte Gegner wird dann schon Fehler machen und sein Spiel nicht durchziehen können, scheinen die Spieler zu denken.
Dass aber gerade für solche Gegner jede Minute, in der das Spiel resultatmässig ausgeglichen bleibt, dieselbe Wirkung hat, wie ein Viagra für einen Greisen in der dritten Pubertät, wird dabei nur zu gerne vergessen.
Diese Art der Selbstüberschätzung geht gar soweit, dass die sportliche Leitung sich von soliden, aber bieder durchschnittlichen Ausländerleistungen derart blenden lässt, dass man den besten Skorer und fleissigsten Arbeiter mit ausländischem Pass ausmustern will, weil er charakterlich nicht ins Team passe.
Vermutlich geht es aber eher darum, dass der kleine Blonde die Chemie im Team stört, weil er beim Einlaufen den grössten Applaus des Publikums erntet, was letztendlich Neid und Missgunst in die Kabine bringt.
Mir kommt der SCB zurzeit fast vor, wie der ZSC seit seinem letzten Titel. Dort ziehen jetzt Bärtschi und Ziegler die Kreise, während sich Ryan Gardner bei uns versuchen darf. Letztendlich wohl ein spielerisches Nullsummenspiel mit beträchtlichen Auswirkungen auf die Lohnkosten der beiden Teams.
Die Zeit, in der sich das Grün in den Bäumen in zartes Gold verwandelt, ist gleichzeitig die Zeit, in der sich entscheiden wird, ob wir die Saison im biederen Mittelfeld bestreiten werden, oder ob es Larry noch einmal gelingt, das Team an seine Leistungsgrenze zu pushen. Die konsequente Anwendung des Leistungsprinzips, ohne Rücksicht auf vergangene Grosstaten, wäre ein möglicher Weg, dieses Ziel zu erreichen. Leider scheint es aber so, wie wenn man beim SCB eine eigene Definition für eben dieses Leitungsprinzip anwenden würde.
Der grösste Fehler wäre es, jetzt bereits wieder Verträge von möglicherweise verblassenden Sternen zu verlängern. Bevor dieses alte Gerüst nicht bewiesen hat, dass es in der Lage ist, die Mannschaft auch in der schwierigen Saison nach dem Titelgewinn in den Bereich der Tabellenspitze zu führen, sollte man mit dieser hohen Lohnsumme an Optionen zur Verjüngung der Mannschaft auf den Schlüsselpositionen arbeiten.
Noch ist es zu früh, um den Stab über Spassspieler wie Ryan Gardner oder Valium- Ausländer wie Brett McLean zu brechen. Aber es gibt mir schon etwas zu denken, wenn man zum Beispiel einen Christian Dubé, in den letzten Jahren stets unser heissestes Eisen im Feuer, mit dem Feldstecher auf dem Eis suchen muss, oder wenn man sieht, wie sich ein Martin Plüss von einem dominierenden Führungsspieler zu mehrbesserem Durchschnitt zu wandeln droht.
Wie gesagt: Der SCB hat noch Zeit, bis die goldenen Blätter fallen, um den äusserst zwiespältigen Eindruck, den die Mannschaft zurzeit vermittelt, zu korrigieren. Einstellung zeigen, der unbedingte Wille, dem Gegner sein Spiel aufzuzwingen und keine falsche Selbstüberschätzung, muss die Devise sein, für die kommenden Spiele.
Sollte es dem SCB nämlich nicht gelingen, sich in den Top 4 der Liga zu etablieren, muss einiges hinterfragt werden.
Mit dem aktuellen Gerüst der Mannschaft konnte man jeweils die Qualifikationen der vergangenen Spielzeiten dominieren und dreimal das Finale erreichen. Nach den zwei Titelgewinnen 2004 und 2010 könnte der Zenit jetzt aber definitiv überschritten zu sein.
Die Leistungsträger des SCB sind allesamt dreissig oder älter und haben bereits mehrere Titel in ihrem Palmarès. Schlechte Voraussetzungen also, um Dreck zu fressen und heroisch zu kämpfen, wenn es hart auf hart geht. Lieber probiert man, die Spiele wie gegen Biel und Langnau mit dosiertem Zweckhockey und ohne Risiko für blaue Flecken zu bestreiten. Der limitierte Gegner wird dann schon Fehler machen und sein Spiel nicht durchziehen können, scheinen die Spieler zu denken.
Dass aber gerade für solche Gegner jede Minute, in der das Spiel resultatmässig ausgeglichen bleibt, dieselbe Wirkung hat, wie ein Viagra für einen Greisen in der dritten Pubertät, wird dabei nur zu gerne vergessen.
Diese Art der Selbstüberschätzung geht gar soweit, dass die sportliche Leitung sich von soliden, aber bieder durchschnittlichen Ausländerleistungen derart blenden lässt, dass man den besten Skorer und fleissigsten Arbeiter mit ausländischem Pass ausmustern will, weil er charakterlich nicht ins Team passe.
Vermutlich geht es aber eher darum, dass der kleine Blonde die Chemie im Team stört, weil er beim Einlaufen den grössten Applaus des Publikums erntet, was letztendlich Neid und Missgunst in die Kabine bringt.
Mir kommt der SCB zurzeit fast vor, wie der ZSC seit seinem letzten Titel. Dort ziehen jetzt Bärtschi und Ziegler die Kreise, während sich Ryan Gardner bei uns versuchen darf. Letztendlich wohl ein spielerisches Nullsummenspiel mit beträchtlichen Auswirkungen auf die Lohnkosten der beiden Teams.
Die Zeit, in der sich das Grün in den Bäumen in zartes Gold verwandelt, ist gleichzeitig die Zeit, in der sich entscheiden wird, ob wir die Saison im biederen Mittelfeld bestreiten werden, oder ob es Larry noch einmal gelingt, das Team an seine Leistungsgrenze zu pushen. Die konsequente Anwendung des Leistungsprinzips, ohne Rücksicht auf vergangene Grosstaten, wäre ein möglicher Weg, dieses Ziel zu erreichen. Leider scheint es aber so, wie wenn man beim SCB eine eigene Definition für eben dieses Leitungsprinzip anwenden würde.
Der grösste Fehler wäre es, jetzt bereits wieder Verträge von möglicherweise verblassenden Sternen zu verlängern. Bevor dieses alte Gerüst nicht bewiesen hat, dass es in der Lage ist, die Mannschaft auch in der schwierigen Saison nach dem Titelgewinn in den Bereich der Tabellenspitze zu führen, sollte man mit dieser hohen Lohnsumme an Optionen zur Verjüngung der Mannschaft auf den Schlüsselpositionen arbeiten.
Noch ist es zu früh, um den Stab über Spassspieler wie Ryan Gardner oder Valium- Ausländer wie Brett McLean zu brechen. Aber es gibt mir schon etwas zu denken, wenn man zum Beispiel einen Christian Dubé, in den letzten Jahren stets unser heissestes Eisen im Feuer, mit dem Feldstecher auf dem Eis suchen muss, oder wenn man sieht, wie sich ein Martin Plüss von einem dominierenden Führungsspieler zu mehrbesserem Durchschnitt zu wandeln droht.
Wie gesagt: Der SCB hat noch Zeit, bis die goldenen Blätter fallen, um den äusserst zwiespältigen Eindruck, den die Mannschaft zurzeit vermittelt, zu korrigieren. Einstellung zeigen, der unbedingte Wille, dem Gegner sein Spiel aufzuzwingen und keine falsche Selbstüberschätzung, muss die Devise sein, für die kommenden Spiele.
Sollte es dem SCB nämlich nicht gelingen, sich in den Top 4 der Liga zu etablieren, muss einiges hinterfragt werden.
Abonnieren
Posts (Atom)