Mich nimmt nach dem kleinen Sommertheater
aktuell vor allem wunder, wie sich der SCB in der nächsten Saison präsentiert.
Mit einem Trainer an der Bande, welcher sich in Nordamerika wie eine Nutte, auf
dem Strassenstrich anbot.
Das, nachdem er in der vorletzten Saison den
amtierenden Meister in die Playouts versenkte und in dieser Saison seine
kanadischen Kumpanen überspielte, dass diese in den Playoffs nur noch auf dem
Eis herumzukriechen vermochten.
Da war er nicht so geschwätzig, sondern eher
geknickt. Als Jungverteidiger Sämi Kreis in eine normale kleine Baisse verfiel,
entzog er ihm das Vertrauen, statt dass er ihn bei Seite nahm und sagte: «Geh
raus und spiel dein Spiel! Wenn es nicht gut kommt stehe ich hin und übernehme
die Verantwortung.»
Aber nein, das sind natürlich die Worte, wie
sie ein Arno Del Curto oder ein Kevin Schläpfer wählen würde. Unserer spielt
lieber mit Routiniers und mit irgendwelchen Kanadiern. Selbst wenn sie lahmen
wie ein alter Gaul.
Setzt man das Geschichtlein noch unter die
Worte eines verdienstvollen SCB Spielers, der wegen seinem Abgang kein Blatt
mehr vor den Mund zu nehmen brauchte und das in dieser Form schmähliche
Ausscheiden aus den Playoffs im Frühling wie folgt kommentierte: «Vielleicht
hat sich das Team zeitweise zu stark am System festgehalten, statt auch einmal
auf die individuellen Fähigkeiten zu vertrauen», darf man gespannt sein. Dem
glaubt doch keiner mehr etwas.
Das riecht nach Theater im Spätherbst. Mal
schauen, ob der Geschäftsführer, welcher vernehmen liess, am Trainer werde
nicht gerüttelt, Wort halten kann. Ich bin mir da nicht so sicher.
Aber lassen wir das fötzeln. Das
Strassenhurengehabe sei ja schliesslich völlig normal, wenn es um die NHL gehe,
argumentieren die Erleuchteten. Jeder von uns würde sich so verhalten, wenn ein
Weltkonzern ruft. Selbstverständlich ganz unabhängig vom Leistungsausweis in
der näheren Vergangenheit. Auch ich posaune dauernd durch die Gegend, dass ich
viel lieber bei einem lukrativeren Grossen für mehr Kohle arbeiten würde. Mein
Chef und die Kunden schätzen das sehr. Das sei eben so, bei Leuten meines
Kalibers und man könne froh sein, dass ich mich überhaupt jeden Tag zur Arbeit
bequeme.
Wem ich solche Geschichten abschreibe? Der BZ,
welche Sven Leuenberger so zitierte: «(...) aber er hätte etwas weniger
intensiv Werbung in eigener Sache betreiben können.»
Persönlich habe ich übrigens keine Probleme mit dem erfolglosen
Werben in eigener Sache unseres Helden. Ich liebe das Theater und ich habe auch
nichts anderes erwartet.
Ich hätte mich sogar gefreut, wenn er mit seinem Tun Erfolg
gehabt hätte.
Trotzdem möchte ich anregen, dass man möglichst früh damit
beginnt, die Fühler nach dem Seeland oder den Bergen auszustrecken. Die einten
haben in kluger Voraussicht frühzeitig verlängert, um ein nettes Ablösesümmchen
zu kassieren und die anderen lockten gar mit einem Sechsjahresvertrag, was
glücklicherweise misslang.
Gut fürs Theater, kann ich nur sagen.
Ich wünsche euch weiterhin einen wunderschönen Sommer! :-)