Wahnsinn, wie die Zeit
vergeht! Eben sass ich noch an der wunderbaren Donau und blickte unter der
Sommersonne auf die wunderbar verrückte letzte Saison und auf die bombastischsten
SCB-Playoffs der neueren Geschichte und auf den 14. Meistertitel unseres SCB
zurück.
Und jetzt, nur ein
Wimpernschlag später merke ich, dass infolge des nahenden Saisonstartes bereits
wieder gewaltig unter Schreibzwang stehe. Duc ohne Saisonprognose ist wie der
SCB ohne Pluto. Wobei sich der Pluto diese Saison wohl etwas mehr Zuwanderung
erhoffen dürfte, als unsere Volkspartei. Ausser Martin Plüss spielt die ominöse
Saison zu viel und der Finne zeigt sich ähnlich beratungsresistent, wie jüngst
der nordamerikanische Zauberlehrling.
Aber lassen wir das.
Ich bin schreibtechnisch in Bezug auf Blogsprache etwas eingerostet. Ich habe
zwar in letzter Zeit viel geschrieben, aber eher Sätze wie: «Aus Gründen des
Datenschutzes sind die Punkte 6.1.2.3 – 6.1.2.5 strikte einzuhalten.»
Also eher schwerere Kost,
weit weg von intuitivem Bauchgefühlgeschreibsel, welches von Leuten, die Mühe
mit der Wahrheit haben, auch schon als Gartenhag Gefasel abgetan wurde.
Item, diese Saison
dürfte für mich eine schwierige werden. Mir graut vor langweiligen
Pflichtsiegen, vor solider Abwehr, starken Goalieparaden, Ausländern, welche
die Erwartungen erfüllen, gesicherter Tabellenlage und fehlendem Meisterblues.
Schlecht fürs Theater, ganz schlecht!
Macht euch auf die
langweiligste SCB-Qualifikation des dritten Jahrtausends gefasst, liebe SCB
Fans. Eine Qualifikation, in der man zwischendurch Luft nach oben spürt, aber
immer gut genug sein wird, um den Schreiberlingen das grosse Theater zu
vermiesen.
Ja, wir sind auf der
Goalieposition so gut besetzt wie nie mehr seit Tosios Rücktritt, die Abwehr
wird nur noch 120 Tore zulassen, nicht mehr 162 wie in der Vorsaison und bei
der Torproduktion wir man die 152 aus der letzten Saison mindestens halten
können. Kamerzin wird die Abwehr gut ergänzen und dabei intelligenter agieren
als Helbling. Maxim Noreau wird zusammen mit dem noch stärker werdenden Ramon
Untersander Eric Blum bei der Orchestrierung unseres Spieles aus der Abwehr
unterstützen und die Unberechenbarkeit des SCB erhöhen.
Untersander war
übrigens mein SCB Spieler der letzten Saison. Unsäglich der Dilettantismus
unserer Nati, auf einen solchen Spieler zu verzichten!
Im Angriff trauere ich
etwas Pascal Berger hinterher. Ein ewiger Kämpfer und Wadenbeisser, der sich
auf die Playoffs hin immer zu steigern wusste. Vielleicht hat man beim SCB
etwas zu viel erwartet von ihm. Ähnlich wie seinerzeit bei Froidevaux würde ich
meinen. Gut für jedes Team, einen solchen Spieler in seinen Reihen zu haben!
Aber auch im Angriff
haben wir, ähnlich wie Untersander in der Abwehr, einen grossen Aufsteiger.
Luca Hischier. Auf ihn freue ich mich ganz besonders. Jung, schnell, physisch
stark, ein gutes Auge für das Spiel und gefährlich im Abschluss. Er steht für
einen neuen, jungen und spielstarken SCB.
Wir dürfen uns freuen
auf ein neues Gesicht unseres SCB unter Kari Jalonen, dessen neue
Herausforderung für den SCB es ist, dass es in den letzten 15 Jahren kein
Schweizer Team geschafft hat, den Titel zu verteidigen.
Keine einfache
Aufgabe, denn die Gegner haben auch nicht geschlafen. Der ZSC und Lugano sind
noch einmal stärker geworden. Zug, Genf und Fribourg haben zumindest gehalten.
Bei Davos muss man schauen, wie es mit den jungen Goalies laufen wird. Es wird
wiederum eng werden. Die Hälfte der Mannschaften sind potentielle Finalteams.
Der SCB ist eines von ihnen.
Wie geschrieben, das
grosse Theater wird beim SCB diese Saison ausbleiben. Zumindest in der
Qualifikation. Wer Theater will, sollte den EHC Biel auf dem Radar haben. Mit
Hiller, neuem Stadion und höherem Budget werden die Erwartungen dort noch
einmal höher sein und die Ernüchterung dann umso grösser.
Auch in Lausanne sehe
ich Potential für Theater. Die Nordamerikanischen Geldgeber wollen Spektakel
und Playoffs. Schwierig mit diesem Team.
Aber jetzt zum
Würfelspiel. Denn wenn wir ehrlich sind ist eine fundierte Prognose in unserer
Liga (zum Glück) nur sehr schwer möglich.
1. ZSC Lions
2. HC Lugano
3. SCB
4. EV Zug
5. Genève-Servette HC
6. HC Davos
7. HC Fribourg-Gottéron
8. EHC Kloten
9. HC Lausanne
10. EHC Biel
11. SCL Tigers
12. HC Ambri-Piotta
2. HC Lugano
3. SCB
4. EV Zug
5. Genève-Servette HC
6. HC Davos
7. HC Fribourg-Gottéron
8. EHC Kloten
9. HC Lausanne
10. EHC Biel
11. SCL Tigers
12. HC Ambri-Piotta
Schaun wir mal wie es
herauskommt und freuen wir uns auf den Saisonstart gegen die SCL Tigers! J
Viel Spass und bis dann!