Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Sonntag, 15. Januar 2017

Januarloch

Wer gemeint hat, der SCB würde die Saison ohne Baisse durchspielen, wird derzeit eines Besseren belehrt. Seit der Weihnachtspause ist es mit der Leichtigkeit des schon fast selbstverständlichen Siegens vorbei.

Das Jahr startete mit einer Niederlage gegen die Lions, gegen Davos und Langnau bezog man regelrechte Ohrfeigen und gegen Kloten und Biel tat man sich sehr schwer. Was ist los mit unserem SCB?

Gründe für das eingekehrte Januarloch gibt es natürlich viele. Augenfällige und spekulative. Betrachten wir die Leistungen der anderen Spitzenteams, stellen wir fest, dass es bei Zug und den Lions in etwa gleich aussieht wie bei uns. Einen Lauf hat derzeit nur Verfolger Lausanne.

Möglicherweise ist die Trainingsintensität bei den Spitzenteams im Hinblick auf die Playoff Form noch einmal gesteigert worden, was die zuweilen zu beobachtende fehlende Spritzigkeit zumindest teilweise erklären könnte. Und wir dürfen nicht vergessen, dass sich die Teams zwischen Rang 5 und 11 im akuten Strichkampf befinden. Nur das abgeschlagene Fribourg gibt es nichts mehr zu gewinnen. J

Wie wir nur zu gut wissen, kämpft es sich mit dem Angstschweiss des Striches im Nacken, oder je nach Potential der Mannschaft mit einer möglichen überraschenden Playoffqualifikation einfacher, als auf einem sicheren Playoffplatz. Das mag für das Publikum zuweilen unschön sein, ist aber menschlich gut nachvollziehbar. Es ist augenfällig, wie Teams wie Biel und Kloten mit hoher Disziplin und Kampfkraft alles in die Waagschale werfen, währendem zum Beispiel unser SCB Mühe hat, über die Schmerzgrenze zu gehen.

Das Spiel gegen Biel hat mir trotzdem besser gefallen, als es jetzt in den Medien dargestellt wurde. Wer 1:0 gewinnt, hat zwar nicht sehr effizient, aber taktisch einwandfrei agiert. Und der SCB hat gegen Schluss des Spiels den Sieg sichtbar und mit aller Konsequenz gesucht. Man hat sich bemüht, mit kurzen Shifts die Intensität hochzuhalten, damit dem dünner besetzten Gegner die Luft ausgeht. Eine Taktik, die letztendlich zum Erfolg führte. War doch ein schöner Sieg, würde ich meinen.

An dieser Stelle vielleicht noch etwas zum Team 17/18. Jobin hätte ich mit einem neuen Einjahresvertrag behalten. Gewiss, zuweilen zwickt es bei ihm im Gebälke. Wenn er aber spielt, zeigt er immer noch feine Leistungen. Schnell, nahezu fehlerfrei, intelligent und wertvoll. Seine schlauen kurzen Pässe im eigenen Drittel hätten dem SCB im gestrigen Spiel gegen die aufsässigen Bieler sehr geholfen. Gut möglich, dass er über die Klinge springen musste, weil der Einbau von jungen Spielern nicht zu den Stärken unseres Trainers gehört. Also muss man ihn dazu zwingen.

In dieses Kapitel gehören wahrscheinlich auch die Abgänge vom Müller und Kreis. Müller hat es trotz Vertragsofferte des SCB vorgezogen, zugunsten von mehr Eiszeit in die Leventina zu wechseln. Wohl als Investition in seine Karriere.

Auch Kreis, den man beim SCB wohl nicht mehr wollte, wird uns verlassen. Seine Karriere ist seit dem Abgang von Törmänen etwas in Stocken geraten. Seit er aber beim EHC Biel einen neuen Vertrag unterzeichnet hat, zeigt er vermehrt Selbstvertrauen und blüht sichtlich auf. Alles in allem bin ich gespannt, wie man beim SCB künftig eigene Nachwuchsverteidiger einzubauen gedenkt.