Mit den
Saisonprognosen ist es in den letzten Jahren so eine Sache. Die Liga rückt
tendenziell immer näher zusammen, was das Prognostizieren nicht eben
vereinfacht. Trotzdem möchte ich auch dieses Jahr nicht kneifen oder
weichspülen, indem ich auf eine Rangliste verzichte.
Bevor ich zu
spekulieren beginne, einige Vorgedanken. Ich habe die Liga gedanklich in drei
Gruppen aufgeteilt. Zuerst die Playoffgruppe, welche für mich die Playoffs mit
Bestimmtheit erreichen werden. Es sind dies die Lions, welche über das
ausgeglichenste und stärkste Kader verfügen, der EVZ, Lugano und Meister Davos.
Dann fahre ich weiter
mit dem Playoutgrüppchen. Wie es der Name schon sagt, ist diese Gruppe dieses
Jahr noch einmal kleiner geworden. Playoutkandidaten sind für mich Ambri
Piotta, dessen Kaderliste sich wie das Inventar eines billigen Ramschladens
liest und unsere Nachbarn aus dem Emmental, die Tigers aus Langnau. Letzteren
gestehe ich aber ein gewisses „Wunderpotential“ zu. Wenn sie den SCB am
kommenden Freitag schlagen und zu einem Frühlauf ansetzten, könnte sie die
Euphorie des Aufstiegs in die dritte, die grösste Gruppe meiner Überlegungen
tragen. Dort wäre dann sogar eine, in ihrem Fall sensationelle Playoffteilnahme
möglich.
Kommen wir zur dritten
und grössten Gruppe. Der Gruppe des breiten Mittelfeldes, welcher auch der SCB
angehört. Diese Gruppe erstreckt sich vom fünften Qualirang bis in die tiefsten
Niederungen des zehnten Ranges. Vom einigermassen gesicherten Mittelfeld bis in
die Hölle der langweiligen Abstiegsrunde also.
Was den SCB anbelangt,
habe ich dieses Jahr ein schlechtes Gefühl. Unser Zauberlehrling
gehört, so meine Beobachtung in den letzten Monaten, zur Gattung Trainer,
welche ihre Teams in Konzepte zwängen, die ihnen zuerst den Spielwitz und dann
auch noch die Spielfreude rauben. Andere, die Erfolgreichen, lassen ihre
Spieler laufen und das Eishockey geniessen. Eishockey ist ein Spiel und Spiele
muss man spielen, habe ich schon oft geschrieben.
Daneben gibt es bei uns zu viele Wenn und Aber,
welche stimmen müssten, um erfolgreich zu sein. Martin Plüss müsste noch einmal
eine Saison auf Topscorerniveau spielen, die neuen Ausländer aus der AHL,
beileibe keine Spitzenliga, müssten einschlagen wie zuletzt Travis Roche,
Bodenmann müsste zumindest so gut sein wie Bertschy in seiner letzten Saison,
Simon Moser müsste endlich die Erwartungen erfüllen, Tristan müsste scoren wie
in der vorletzten Saison und Pascal Berger müsste einnetzen wie in jungen
Jahren. Etwas viel Eventualitäten für meinen Geschmack.
Daneben finde ich den Tausch Gardner gegen
Helbling, welchen die Fribourger angeblich aus finanziellen Gründen loswerden
wollten einen unverständlichen Schabernack und der Verzicht auf einen
ausländischen Offensivverteidiger einen törichten Fehler. Untersander müsste
die Offensivpower von Furrer wettmachen, Helbling wird auch beim SCB Helbling
bleiben und unter dem Strich bleibt für mich in der Defensive ein Manko,
welches sich negativ auf die Stabilität der Mannschaft auswirken wird.
Zusammengefasst: Ich rieche Theater, grosses
Theater.
Aber nichtsdestotrotz: Freuen wir uns auf den
Saisonbeginn, welcher für uns kaum heisser ausfallen könnte. ZSC, Langnau und
Biel. Gut möglich, dass der Ausgang dieser Serie bereits wegweisenden Charakter
haben wird. Eine Niederlage gegen die Lions, ein Ausrutscher gegen entfesselte
Tigers und dann nach Biel.
Aber ich will hier nicht weiter schwarzmalen.
Hoffentlich trügt mich mein Gefühl und die Wenn und Aber kippen alle auf unsere
Seite. Dann spricht nichts gegen einen gesicherten Mittelfeldplatz und ein
Vorstossen in den Playoff Halbfinal. Mehr kann man von dieser Mannschaft aber
nicht erwarten.
Meister werden Davos oder der ZSC, absteigen
wird niemand und der erste Trainer der fliegt, fliegt zum Pluto.
Ich wünsche uns allen eine wunderbare,
unterhaltsame Saison.
1. Lugano
2. ZSC
3. Zug
4. Davos
5. Genf
6. Lausanne
7. Kloten
8. Biel
9. Bern
10. Fribourg
11. Langnau
12. Ambri
2. ZSC
3. Zug
4. Davos
5. Genf
6. Lausanne
7. Kloten
8. Biel
9. Bern
10. Fribourg
11. Langnau
12. Ambri
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