Am Samstag wird in Davos wohl das Duell der
Titanen Rick Nash und Joe Thornton gegen Jason Spezza zu bestaunen sein. Weitere
grosse Namen werden vermutlich in Bälde folgen.
Ob es uns passt oder nicht, der Lockout ist
Tatsache und der Markt wird überschwemmt mit Spielern, von denen man im
Normalfall nur träumen kann. Im Spitzensport muss man das Erlaubte im Rahmen
des Möglichen ausreizen, um erfolgreich zu sein. So sind zwar die sogenannt
Kleinen noch etwas am Flennen, aber im Hintergrund ziehen auch sie gleichzeitig
fleissig die Fäden, um sich auch mit einem NHL Spieler zu schmücken.
Bleibt die Hoffnung, dass diese Transfers
ausserhalb der Budgets, gewissermassen durch höhere Gewalt zustande kommen. Es
wäre schade, wenn es wegen diesen süssen Früchten zu weiteren Finanztheatern
käme. Zuweilen tragen süsse Früchte nämlich Würmer.
Traurig über das zusätzliche Publikums- und
Medieninteresse wird im Zirkus wohl niemand sein. Hoffentlich folgt Philippe
Gaydoul bald seinem Instinkt und investiert ein paar Krümel seines Vermögens in
zwei Hammerkracherstürmer. Ronnie raus und Hiller rein und die Flyers würden
Meister, sollte die NHL ganz ausfallen. Die Meute würde Liga weit toben und das
Schweizer Eishockey würde eine Saison erleben, von der man noch in 40 Jahren
schwärmen würde. J
Es ist jetzt wie es ist und so freue auch
ich mich diebisch, dass uns Sven zwei echte Berner aus der NHL präsentieren
kann. Roman Josi und Mark Streit werden das Spiel des SCB aus der Defensive
befeuern, das Powerplay inspirieren und das Team als Ganzes verstärken, ohne
Ausländerlizenzen zu beanspruchen. So bewahrt man sich ein Maximum an Handlungsfreiheit
und man hat Spieler, die man schon lange kennt und die sogar Teile ihres Sommertrainings
beim SCB absolviert haben. Man weiss also, was man erwarten kann.
Es wird durch den Lockout aber auch Spieler
geben, die mit weniger Eiszeit oder gar mit der Tribüne werden Vorlieb nehmen
müssen. Gerade für die Jungen wird die Situation nicht einfacher werden und
auch bestandene Spieler werden weniger Eiszeit bekommen. Keine einfache
Situation, mit der man sich wird arrangieren müssen. Es wird für jeden
einzelnen darum gehen, das Beste aus daraus zu machen, bei Laune zu bleiben und
bereit zu sein, wenn das Team ruft.
Dass jetzt auch bei den SCB Fans
Begehrlichkeiten nach einem Hammertransfer für die Offensive laut werden,
erstaunt mich nicht, auch wenn ich sie nicht unbedingt teile. Natürlich hätte
auch ich unter den gegebenen Umständen Freude, einen Sidney Crosby in Bern zu sehen. Viel wichtiger
scheint mir aber, dass wir unser Team im Hinblick auf die Playoffs sinnvoll
ergänzen können und dass sich Niklas Danielsson schnellstmöglich integrieren
kann.
Es wäre nämlich letztendlich
ernüchternd, wenn man wegen 2 Monaten Halleluja das finanzielle Pulver
verschiessen würde und keine Mittel mehr vorhanden wären, um auf allfällige Verletzungen
oder erkannte Schwächen im Team angemessen reagieren zu können. Aber vielleicht
findet sich ja eine gute Fee, welche uns das begehrte Sahnehäubchen ausserhalb
des Budgets finanziert.
Wenn nicht, sollte man
die Finanzdisziplin wahren.
Item, schön, dieser
Auswärtssieg in Zürich. Der SCB wird aber im Abwehrverhalten zukünftig konsequenter
und härter agieren müssen. Es mangelte an Checks und zu oft wurde sorglos mit
der Scheibe umgegangen, was zu gefährlichen Gegenstössen führte. Es brauchte
jedenfalls einige Glanzparaden von Marco Bührer, um der Mannschaft die Chance
auf den Sieg zu wahren.
Auch der Angriff ist noch
nicht über alle Zweifel erhaben. Oft fehlte das nötige Quäntchen Präzision, die
es gebraucht hätte, um zu mehr und besseren Abschlüssen zu kommen.
Läuferisch und vor allem
kämpferisch hat man sich aber gut verkauft und auch im Powerplay zeigte der SCB
gute Ansätze. Der Sieg gegen die starken Zürcher war zwar nicht zwingend, aber auch nicht unverdient. Der
Auswärtssieg beim Meister und die 6 Punkte aus den bisherigen drei Partien
lassen sich jedenfalls sehen und wecken Hunger auf mehr.
Am Besten schon morgen
gegen die Hysteriker aus der grauen Stadt. Das Cüplihockey, welches wir gegen
den ZSC zuweilen gesehen haben, wird aber gegen Betonmischerteams nicht zum
Erfolg führen. Gegen Biel wird man noch vermehrt knorzen und rackern müssen,
ohne in der Defensive die Geduld zu verlieren.
Hoffen wir also, dass man
die Aufgabe mit der nötigen Ernsthaftigkeit angeht. Ansonsten könnte es eine
weitere ärgerliche Schlappe gegen die Seeländer absetzen.
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