10 Spiele, 5 Siege, 5
Niederlagen, 14 Punkte und ein positives Torverhältnis von 32 zu 27. Das sagt
uns ganz nüchtern und objektiv die offizielle Tabelle von Swiss Ice Hockey, wie
man das heute auf Neudeutsch zu sagen pflegt.
Was lesen wir daraus?
Nach zehn Spielen geht es ja bei mir gewöhnlich darum, den Saisonstart zu
beurteilen. Nach den Startspielen wurde ja bereits von einem gelungenen Auftakt
schwadroniert, was natürlich wenig Ernst zu nehmen ist.
Zehn Spiele, 14 Punkte.
Aufgerechnet auf die 50 Spiele der Qualifikationsrunde ergäbe das exakt 70
Punkte,
womit wir uns mit grösster Wahrscheinlichkeit genau dort befinden
würden, wo ich den SCB in meiner strengen Saisonprognose hingesetzt habe: In
der Abstiegsrunde!
32 zu 27.
Hochgerechnet auf 50 Spiele ergäbe das 160 zu 135. Aktuell spielen wir mit
einem 3.2 : 2.7 Schnitt. Gemessen an den Toren, die wir schiessen und man
jammert ja, man schiesse zu wenig Tore, holen wir eindeutig zu wenig Punkte.
Warum das so ist, wissen wir alle. Ein Gegentorschnitt von 2.7 ist gewöhnlich
nicht der Schnitt eines Spitzenteams.
Leader Fribourg erhält
mit 2.3 zwar auch eher viele Gegentore, aber die werden, wie wir wissen, ja
auch niemals Meister. Der Tabellenzweite Zug repräsentiert da schon eher ein
Spitzenteam. Die schiessen in etwa gleichviele Tore wie der SCB, kassieren aber
im Schnitt nur 1.8 Gegentore pro Spiel. Ein Spitzenwert.
Das ideale Resultat
gemäss Duc lautet 3:2, ohne das leere Tor zu treffen. Dort müssen wir hin.
Weniger Tore kassieren und in etwa gleichviele schiessen, wie wir das aktuell
tun. Das Problem bei uns liegt also in der Abwehr, aber nicht beim Torhüter.
Marco Bührer weist zwar nur eine Abwehrquote von 89.47 auf, aber wenn der
Gegner pro Spiel gefühlte zehn mal alleine vor unserem Gehäuse auftaucht, kann
man diese Quote relativieren.
Jetzt hat man, wie man
sehen und lesen konnte, Anpassungen in der Spielanlage vorgenommen. Ob das die
Idee unseres Trainers war, oder ob ihm der Sportchef zwecks nachlassender Liebe
auf die Finger geklopft, (unsere GL ist ja verliebt, in Boucher) respektive in
die Taktiktafel gekritzelt hat, lasse ich mal offen. Das Resultat war, dass man
nach einer Niederlagenserie zuletzt wieder zweimal gewinnen konnte.
Die Frage, die man
sich in diesem Zusammenhang aber stellen darf und muss ist, ob es bei unserem
Kader tatsächlich so ist, dass man zwischen guter Unterhaltung mit mangelhafter
Punkteausbeute oder stinklangweiligen Siegen, also zwischen Pech und Schwefel
auswählen muss. Es müsste doch möglich sein, die Balance bei ansprechendem
Spiel zu finden. Sagen wir mal mit kreativem Murks.
Den Saisonstart würde
ich mal mit äusserst durchzogen beurteilen. Was mir sehr gut gefällt ist die
Leistungsbereitschaft in diesem Team. Da wurde eine wirklich gute Basis gelegt.
Mangelhaft ist die Kreativität im Spiel, das ist mir zu durchschaubar und die
Balance. Ob das jetzt an der fehlenden Qualität in der Abwehr oder am System
liegt, lasse ich mal offen. Da gibt es verschiedene Meinungen die je nach Windrichtung
ändern. Ich würde trotzdem anregen, es mit einem zusätzlichen ausländischen
Verteidiger zu versuchen. Der Zeitpunkt wäre infolge unserer Verletzungshexe
jetzt günstig.
In Arno Del Curtos
Idealaufstellung ist der zwanzigjährige Marc Aeschlimann hinter Lindgren,
Walser und Corvi als vierter Center fix eingeplant. Wir haben auch Jungspieler,
die man laufen lassen, denen man Vertrauen schenken sollte! Mann muss ihnen
nach jedem guten Einsatz auf die Schultern klopfen und wenn es nicht läuft,
hinter ihnen stehen und sie pushen! Brauchen wir wirklich 700 Ausländer im
Sturm?
Positiv ist, dass man
jetzt offensichtlich nicht den erstbesten Hallodri als Ersatzausländer
verpflichtet. Wenn man am Wochenende halt nur mit zwei spielen kann, dann ist
es so. Wir haben wie oben beschrieben, Jungspieler, die auf Einsätze brennen.
Wichtig ist, dass man nicht irgendeinen holt, sondern einen, der die Mannschaft
weiterbringt. Wenn man gleichzeitig auch noch die Spielanlage analysiert, kann
man jetzt vielleicht sogar korrigieren. Dann hätte die Verletzungsmisere
vielleicht sogar ihr Gutes.
Schauen wir mal, was
passiert. Der SCB braucht jetzt sicher mal etwas Ruhe. Also nicht
hyperventilieren, sondern hingehen, Bier saufen und Würste fressen!
Habt Spass dabei.
Sven forever!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen