Kreativität versus
Systemtreue, etwas wagen versus keine Fehler machen, geladen, bereit sein
versus keine dummen Strafen holen, ruhig und abgeklärt abschliessen versus
Druck und Erwartungen von aussen.
Diese Aufzählung ist
keinesfalls abschliessend, aber sie umfasst in etwa die Dinge, welche in Phasen
des sportlichen Hochs wie automatisch funktionieren, in Tiefs aber zu
Überforderung, Angst, Blockade oder auch Übermotivation mit entsprechend
unangemessenem Verhalten führen können.
Aber was erzähle ich
da. Normale menschliche Reaktionen wie wir sie alle aus unserem Alltag nur zu
gut kennen. Da kann nur ein uns gut gesinnter Mensch oder ein sozialkompetenter
Vorgesetzter mit gutem Zureden helfen. Druck wegnehmen, dann und wann ein Lob,
kleine, erreichbare Ziele um das Selbstvertrauen zu stärken.
Der SCB besteht aus
einer grossen Gruppe von Menschen, welche diesen Gesetzmässigkeiten genauso
unterworfen sind, wie wir alle. Eine willige Truppe, da bin ich überzeugt,
welche aus diversen Gründen nicht dort ist, wo sie nach dem eigenen
Selbstverständnis und dem des Umfeldes eigentlich sein sollte.
Dazu kommt eine
unsägliche Pechsträhne mit Verletzungen, welche sich schon fast von Spiel zu
Spiel dramatisiert.
Das führt dazu, dass
die verbleibenden Spieler noch mehr forciert werden, was zu körperlicher und
psychischer Ermattung führen kann. Der SCB ging am Dienstag gegen Genf bis in
die letzte Sekunde an die Grenzen, am Freitag gegen Biel ebenso und am Samstag
gegen Lugano noch einmal. Im Strichkampf, wo jedes Pünktlein zählt, gibt es
keine Verschnaufpause. Da gilt es, in jedem Spiel das absolute Maximum
herauszuholen. Gewissermassen Dauerplayoffs im Frühwinter. Und so geht es jetzt
weiter, vermutlich bis in die 50. Runde.
Müde, ermattete
Spieler verletzten sich schneller und schwerer, das ist gewissermassen ein
Gesetz der Anatomie. Bei einem "gewöhnlichen" Menschen“ sinkt die
Widerstandskraft, das Immunsystem leidet, Erkältungen und Unbehagen mehren
sich. Genauso beim Spitzensportler. Fehlt die Zeit zum Erholen, steigt das
Verletzungsrisiko und kleine Blessuren, die nicht ausgeheilt werden können,
stören den Organismus und damit die Leitungsfähigkeit und entwickeln sich gerne
zu ersthaften Verletzungen.
Er geht an Krücken,
unser SCB. Trotzdem scheint die Moral ungebrochen, wie wir in den letzten
Spielen beobachten konnten. Strickkampf ist zuweilen schrecklich anzuschauen,
wie wir am Freitag gegen Biel beobachten konnten. Trotzdem konnte sich der SCB
gegen Lugano noch einmal steigern. Leider hat es am Schluss nicht zu einem
durchaus verdienten Punktgewinn gereicht.
Trotzdem sehe ich den
Auftritt gegen Lugano positiv. Gelingt dem SCB in den nächsten beiden Spielen
gegen Lausanne und Ambri eine ähnliche Leistung, stehen die Chancen für 6 Punkte
gut.
Ä guete Wuchestart!
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