Wer im Finale steht,
will auch Meister werden. So gesehen war der Finalauftakt zwar ein
spektakuläres und mitreissendes Eishockeyspiel. Aber aus Berner Sicht auch ein
deutlicher Fingerzeig, wie es nicht gehen kann.
Lars Leuenberger sei
schon im Abschlusstraining hässig gewesen. Gelingt es ihm nicht, das Steuer
umzureissen, können wir Lugano schon bald zum Meistertitel gratulieren.
Lugano ist schnell,
sehr schnell. Das Rezept dagegen heisst Intensität. Wir haben gestern ein
schnelles, aber zu wenig intensives Spiel gesehen. Wir haben gewissermassen
einen SCB gesehen, welcher Lugano als Sparringpartner zu einem grandiosen
Spektakel gestanden ist.
Nach einer Woche
Unterbruch ist es den Bernern nicht gelungen, mit der nötigen Intensität in die
Partie zu starten. Das Resultat war ein 0:2 Rückstand nach dem ersten Drittel.
In einem Finalspiel normalerweise mehr als die halbe Miete.
In Drittel zwei hat
man dann zwar die Intensität gefunden, was dazu führte, dass die Tessiner Strafen
nehmen mussten. Die Ausbeute des SCB im Überzahlspiel war in dieser Phase
grandios. Man schoss drei Powerplaytore und sah sich plötzlich in Führung.
Warum man danach in Übermut verfiel und die Disziplin verlor, ist mir ein
Rätsel. Zwei saublöde Strafen, darunter die zweite von Conacher, welche den SCB
in doppelte Überzahl versetzte und eine Larifari Verteidigung in den letzten
Sekunden des Drittels liessen Lugano das Spiel wieder wenden und man ging statt
mit einer 3:2 Führung mit einem 3:4 Rückstand in die letzte Pause.
Dumm, dümmer, SCB,
kann man da nur sagen. In der 48. Minute gelang Tristan Scherwey noch einmal
der Ausgleich. Aber statt das Spiel offen zu halten tanzte der SCB mit dem
Gegner und lief fünf Minuten später prompt in einen Konter des pfeilschnellen
Hofmann, welcher den Gamewinner zum 5:4 für Lugano erzielen konnte.
Schade und völlig
unnötig, wer in einem Finale auswärts 4 Tore erzielt und trotzdem noch in der
regulären Spielzeit verliert. Vor allem weil man wegen Disziplinlosigkeit eines
Spielers zwei Tore in doppelter Unterzahl kassiert und sich den Vorwurf
gefallen lassen muss, nicht sein Spiel, sondern über weite Strecken der Partie
das Spiel des Gegners mitgespielt zu haben.
In einem Finale muss
man aber über die gesamte Spieldauer sein Spiel spielen, die Disziplin
hochhalten und intelligent agieren. Nichts von dem ist aber gelungen.
Der SCB war nicht
bereit für dieses Spiel. Man hat, da bin ich überzeugt, sämtliche Tools, um
diesen Gegner niederzuringen. Man muss es aber tun. Jetzt, sofort!
Spielt der SCB sein
Spiel, wird Lugano der Sprit ausgehen. Doug Shedden wird seine Schweden
forcieren, bis sie mit leerem Tank liegen bleiben. Ganz bestimmt. Aber dazu
muss man bereit sein, darf nicht mit ihnen tanzen, sondern man muss sie zermürben.
Das wird aber nur gehen, wenn der SCB ab Dienstag 20 Uhr 15 bereit ist, diszipliniertes und hochintensives SCB Finalhockey zu spielen.
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