Gerade als ich den SCB
in meinem letzten Blog über den Klee lobte, ging es mit der wunderbaren
Herbstform den Bach hinunter. Man gewann zwar noch, wie man eben gewinnt wenn
es läuft, aber der Höhenflug endete dann doch.
Mit einer kolossalen
1:8 Niederlage gegen den EHC Kloten.
Henu, jede Serie hat
einmal ein Ende, sagt man so schön. Es war Zeit wieder einmalzu verlieren.
Schliesslich muss man in unserem Sport kämpfen und spielen, nicht fliegen, um
zu gewinnen.
Gewissermassen ist jetzt
wieder Normalität eingekehrt. Der SCB musste in den Partien gegen starke
Davoser und Bieler hart kämpfen, um zu gewinnen. Gut so, Selbstläufer sind zwar
angenehm, aber in einer ausgeglichenen Liga wenig realistisch. Zuletzt fiel es
dem SCB deutlich schwerer, sich aus der Abwehrzone zu lösen. Und manchmal
übertrieb man es gar, mit riskantem Passspiel in der eigenen Zone.
Vielleicht auch, weil
man sich auf einen starken Torhüter verlassen kann. Und nicht zuletzt auch
wegen gut eingestellten Gegnern, die dem SCB mit aggressivem Forechecking das
Leben schwer machten. Trotzdem muss man im Aufbau das Risiko wieder etwas
minimieren und zu einer gewissen Schnörkellosigkeit zurück finden, wenn es die
Situation erfordert.
Daneben gibt es wenig
zu klagen. Klappt es nicht mit dem Herausspielen von Toren, schiesst man sie
halt mittels Ablenker wie gegen Biel. Oder man nutzt die individuelle Klasse
wie bei Simon Bodenmanns Entscheidungstreffer in der Verlängerung gegen den
HCD, welcher auf Tempo, feiner Schusstechnik und Kaltblütigkeit basierte.
Der SCB agiert
variantenreich und es wird hart gearbeitet. Das gefällt mir.
Aber nicht nur auf,
sondern auch neben dem Eis wird zurzeit hart und erfolgreich gearbeitet. Der
überraschende Zuzug von Calle Andersson zum Beispiel ist tolle Arbeit. Gerade
an der gegnerischen Blauen Linie hat mir der Schwede bei seinem Einstand einen
hervorragenden Eindruck gemacht. Gutes Auge, präzise Pässe und smartes Spiel.
Gefällt mir. Zum Glück ist er nicht Schweizer, sonst würde er wohl als Weichei
verschrien, nach seinem Abbruch in Nordamerika.
Was ist eigentlich mit
Martin Plüss los, dass er noch nicht verlängert hat? Ich meine er ist immer
noch ein absoluter Topspieler beim SCB. Und gerade unter Jalonen kommt er mit
seinem Spiel wieder deutlich besser zur Geltung als noch in der letzten Saison. Ich kann bei ihm
jedenfalls keinen Leistungsabbruch erkennen, welcher einen altersbedingten
Rücktritt rechtfertigen würde. Knausert der Boss mit dem Loh, oder will er
einen Vertrag über mehr als eine Saison?
Und David Jobin?
Verteidiger die man nicht sieht sind gut und wertvoll. Auch mit ihm kann man
aus meiner Sicht verlängern.
Zuletzt möchte ich
noch eine Lanze brechen. Für Dino Kessler. Er macht seinen Job beim Blick aus
meiner Sicht hervorragend, greift gute Themen auf, bezieht Stellung und sein
Auftritt in seinem Videoblog ist erfrischend und cool. Wie der SCB. Das leidige
Ausblenden von strittigen Szenen auf den Vidoewürfeln ist wie es aussieht vom
Tisch.
Auch Dinos Verdienst.
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