Wie immer, wenn der SCB teilnimmt, ist der Final entweder
stinklangweilig, oder gekauft. Spiel 1 zum Beispiel, als der SCB wie eine
Dampfwalze über die bedauernswerten Zuger hinwegfegte, war derart langweilig,
dass mir das flaue Finalgefühl in der Magengegend bereits nach 5 Minuten
entschwand.
Schliesslich hätte sich niemand beklagen können, wenn das
Resultat zu diesem Zeitpunkt bereits bei 4:0 gestanden hätte.
Ich weiss, Hochmut kommt vor dem Fall. Aber keine Angst,
der Hochmut wird nicht in die SCB Kabine eindringen, nur weil ich ihn aus
lauter Langeweile zelebriere.
Spiel 2 war natürlich auch keine Offenbarung, um nicht zu
sagen, stinklangweilig. Hat es doch der SCB versäumt, mit 3 gegen 5 Feldspieler
ein Offensivspektakel zu veranstalten. Ein ganzes Drittel spielte man in diesem
verpfiffenen Antifinale in Unterzahl. Langweilig, dieses ewige, solide und
effiziente Boxplay, momou.
Vielleicht hätte man im letzten Drittel etwas mehr tun
sollen, als sich auf das Tragen der Scheibe über die Mittellinie zu
beschränken. Das gebe ich gerne zu. Aber die vielen Unterzahlsituationen haben
wohl ihren Tribut bei den Kräften der Spieler gezollt. Trotzdem: Langweilig,
ein Spiel, in dem es aufgrund der Regelauslegung nahezu unmöglich war, so etwas
wie Spielfluss zu produzieren, auf diese Weise nach Hause zu schaukeln. Da
hätte man doch aus Gründen des Spektakels öffnen und angreifen müssen, damit
das Heimteam ausgleichen kann.
Etwas überraschend die Aussage der Zuger, man sei jetzt
im Finale angekommen. Angekommen heisst aus meiner Sicht, in einer Serie den
Anschluss zu schaffen oder auszugleichen. Aber ok, die Zuger sind angekommen.
Wohl weil sie es im Heimspiel zumindest in der Schlussoffensive gelegentlich
schafften, auch mit 5 gegen 5 etwas Druck aufzubauen. Aber derart zwingend,
dass diese Spielweise Aussicht auf eine Wende in der Serie geben würde, schien
mir das Ganze dann doch nicht.
Viel eher bräuchte es von Seiten der Zuger eine Reaktion
auf die Reaktion. Dann wird es vielleicht tatsächlich noch einmal etwas weniger
langweilig. Für die Restschweiz meine ich.
Unterhaltsamer wäre es natürlich, wenn das kleine arme
Provinzklübli aus der verarmten Innerschweiz den Grosskotzen aus der potenten
Wirtschaftsmetropole Bern das Fell über die Ohren ziehen würde. Ich meine, wer
will schon lesen, dass der farblose Langweiler an der Zuger Bande kein Rezept
findet, um gegen den SCB einzunetzen. Ein SCB, der in der Vorwärtsbewegung sehr
wohl schönes, schnelles und attraktives Eishockey zelebriert. Diese
Feststellung will aber niemand sehen, geschweige denn thematisieren. Auch
nicht, dass es eigentlich die Zuger sind, welche mit ihrem Unvermögen
langweilen.
So hofft halt die Hockeyschweiz und mit ihr der bärtige
Teufel, dass der SCB doch noch irgendwie aus der Bahn gerät. Ich meine ein
Auswärtssieg in Bern und ein Heimsieg in Zug, dann wäre im wahrsten Sinne des
Wortes der Teufel los. Die Hockeyschweiz würde erwachen und die Server von Watson
und Co erglühen, wenn sich die Meute der aktuell ganz stillen Schadenfreudigen
über die Schmähschriften hermachen würde, wie die Geier.
Unterdessen suhle ich mich in langweiliger Zuversicht und
hoffe auf mindestens einen Sieg des EVZ. Für nächstes Wochenende wünsche ich
uns allen gutes Wetter und für den Dienstag ein Einsehen der Schiedsrichter.
Bitte die Regeln des Eishockeys anwenden, damit ein
packendes Spiel entstehen kann. Man sieht dann auch, wer besser ist. Am Samstag
war das leider so nicht möglich. Ansonsten wäre es vielleicht gescheiter und
bestimmt weniger langweilig, wenn man ein grosses Massenbräteln auf der grossen
Allmend veranstalten würde. Würsten und Bier wären ja zur Genüge vorhanden.
Die Zuger haben zwar bei 5 gegen 5 noch kein Tor geschossen,
sind aber überzeugt, dass sie eigentlich besser wären. Und ich bin überzeugt
dass der SCB bei 5 gegen 5 besser ist. Wenn man also ein Spiel zulassen würde,
wäre uns ein Spektakel gewiss.
Euer gelangweilter
Duc