Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Sonntag, 5. März 2017

Playoffhockey, stetig wie eine Dampfwalze

Ich liebe die Playoffs! Besonders nach dieser, nicht falsch verstehen, langweilig-erfolgreichen theaterlosen Qualifikation, welche mich hockeymässig fast zu einem Eiszapfen gefrieren liess. Fast wie Kari Jalonen, an dessen Stelle man, so scheint es jedenfalls, genauso gut eine Wachsfigur auf die Spielerbank stellen könnte. Am Bild würde sich nichts ändern.

Und auch jetzt will ich gar nicht erst gross zu motzen beginnen. Das Spiel hat geendet, wie ich es erwartet habe. Mit einem Sieg unseres SCB.

Gewiss, Biel hat seine Qualitäten. Und sie hatten den Vorteil, dass sie nichts zu verlieren hatten. Wie ich diese Floskel liebe. Sie haben verloren, hatten aber nichts zu verlieren.

Eine sehr gute Chance, den Startschuss zu einer grossen Chance haben sie, zumindest vorerst, aber verloren. Und im nächsten Spiel werden sie etwas zu verlieren haben. Die Unbeschwertheit, den Mut, die Zuversicht, etwas grosses schaffen zu können..

Und wie wir alle wissen, spielt der SCB auswärts sehr gut. Eigentlich noch besser als zuhause. Und am Dienstag sicher eine Prise unbeschwerter. Denn, seien wir ehrlich, der Druck des Qualisiegers gegen einen Aussenseiter ist im ersten Spiel sehr gross. Und der SCB hat ihn gut gemeistert. Sehr gut sogar.

Nicht dass mich der Auftritt begeistert hätte. Höchstens das Gefühl in der Magengegend, die Playoffanspannung war anregend. Das Spiel aber glich einem einzigen Knorz von der ersten bis zur letzten Minute. Biel hat sehr viel investiert. Sie haben mit sehr viel Laufarbeit den Spielaufbau unseres SCB bereits im Ansatz erstickt. Diese einzige Chance, dem SCB Herr zu werden haben sie erkannt und sehr gut umgesetzt.

Aber der Energieaufwand der Bieler war enorm. Weitaus höher als der des SCB, welcher gleich einer Dampfwalze stetig, und je länger das Spiel dauerte und je müder die Bieler wurden gefährlicher versuchte, das Tor der Bieler unter Beschuss zu nehmen.

Spielerisch war das sehr schwierig gestern. Aber Geduld, Disziplin und der Glaube an das eigene Können und die grössere Klasse haben letztendlich den Unterschied ausgemacht. Kein Wunder, standen die überspielten Bieler Dauerläufer Robbie Earl und Toni Rajala beim Siegestreffer von Simon Moser in der Verlängerung mit Puck vertändeln in der eigenen Zone Pate.

Diese Niederlage wird den EHC Biel schmerzen. Für ihre Mittel haben sie ein beinahe Perfektes Spiel gezeigt, durften bis zuletzt auf eine Überraschung hoffen und scheiterten am Schluss doch noch standesgemäss. Und sie sind jetzt gefordert. In der Offensive haben die Bieler nicht viel zustande gebracht. Spielt der SCB weiterhin abgeklärt und diszipliniert, bedarf es eine grosse Steigerung der schon fast perfekt spielenden Bieler, um das Wunder zu schaffen.

Und der SCB? Einsatz, Disziplin, Geduld und Selbstvertrauen stimmen. Spielerisch lag aber so ziemlich alles im Argen. Das Powerplay zum Beispiel war brotarm. Ein Tor mehr hätte der SCB in Überzahl erzielen müssen. Aber gerade von der blauen Line kam zu wenig. Ich bin beileibe nicht der schiess, schiess, schiess jetzt endlich Zuschauer. Aber auch wenn man sich gute Chancen herausspielen möchte muss gelegentlich zu diesem Mittel gegriffen werden. Da muss mehr kommen, viel mehr.

Was das anbelangt, das muss jetzt einfach gesagt sein, habe ich Mühe mit der Aufstellung unseres Trainers. Maxim Noreau gehört in die Aufstellung!

Mit ihm spielt der SCB besser, unberechenbarer und gerade im Powerplay erfolgreicher. Im Angriff haben wir, auch wenn es Kari mit den Jungen nicht so kann, genügend Optionen. Man muss die Jungen laufen lassen, gerade in den Playoffs!

Heilandtonner, kann das eigentlich nur der HCD? Ich habe gedacht, wir hätten jetzt den Arno del Curto des Nordens und jetzt das. Hischier, eigentlich ein smarter talentierter Spieler stagniert und Meier wird gar nicht erst eingesetzt. Dafür dieser Andersson mit seinen überhasteten Befreiungsschlägen auf die Stöcke der Gegner.

Und mit David Jobin, welcher einmal mehr eine formidable Leistung zeigte, flink wie ein Windhund und schnell wie eine Gazelle, will man nicht verlängern. Unsere Sportkommission hat Tomaten auf den Augen, taminomau!

Also, lieber SCB: Am Dienstag mit gleicher Einstellung, Playoffhockey, stetig wie eine Dampfwalze. Und Noreau, wenn ich bitten darf.

Viel Spass beim Nervenkitzel.


Hopp SCB!

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