Ich liebe die
Playoffs! Besonders nach dieser, nicht falsch verstehen,
langweilig-erfolgreichen theaterlosen Qualifikation, welche mich hockeymässig
fast zu einem Eiszapfen gefrieren liess. Fast wie Kari Jalonen, an dessen Stelle
man, so scheint es jedenfalls, genauso gut eine Wachsfigur auf die Spielerbank
stellen könnte. Am Bild würde sich nichts ändern.
Und auch jetzt will
ich gar nicht erst gross zu motzen beginnen. Das Spiel hat geendet, wie ich es
erwartet habe. Mit einem Sieg unseres SCB.
Gewiss, Biel hat seine
Qualitäten. Und sie hatten den Vorteil, dass sie nichts zu verlieren hatten.
Wie ich diese Floskel liebe. Sie haben verloren, hatten aber nichts zu
verlieren.
Eine sehr gute Chance,
den Startschuss zu einer grossen Chance haben sie, zumindest vorerst, aber
verloren. Und im nächsten Spiel werden sie etwas zu verlieren haben. Die
Unbeschwertheit, den Mut, die Zuversicht, etwas grosses schaffen zu können..
Und wie wir alle
wissen, spielt der SCB auswärts sehr gut. Eigentlich noch besser als zuhause.
Und am Dienstag sicher eine Prise unbeschwerter. Denn, seien wir ehrlich, der
Druck des Qualisiegers gegen einen Aussenseiter ist im ersten Spiel sehr gross.
Und der SCB hat ihn gut gemeistert. Sehr gut sogar.
Nicht dass mich der
Auftritt begeistert hätte. Höchstens das Gefühl in der Magengegend, die
Playoffanspannung war anregend. Das Spiel aber glich einem einzigen Knorz von
der ersten bis zur letzten Minute. Biel hat sehr viel investiert. Sie haben mit
sehr viel Laufarbeit den Spielaufbau unseres SCB bereits im Ansatz erstickt.
Diese einzige Chance, dem SCB Herr zu werden haben sie erkannt und sehr gut
umgesetzt.
Aber der
Energieaufwand der Bieler war enorm. Weitaus höher als der des SCB, welcher
gleich einer Dampfwalze stetig, und je länger das Spiel dauerte und je müder
die Bieler wurden gefährlicher versuchte, das Tor der Bieler unter Beschuss zu
nehmen.
Spielerisch war das
sehr schwierig gestern. Aber Geduld, Disziplin und der Glaube an das eigene
Können und die grössere Klasse haben letztendlich den Unterschied ausgemacht.
Kein Wunder, standen die überspielten Bieler Dauerläufer Robbie Earl und Toni
Rajala beim Siegestreffer von Simon Moser in der Verlängerung mit Puck
vertändeln in der eigenen Zone Pate.
Diese Niederlage wird
den EHC Biel schmerzen. Für ihre Mittel haben sie ein beinahe Perfektes Spiel
gezeigt, durften bis zuletzt auf eine Überraschung hoffen und scheiterten am
Schluss doch noch standesgemäss. Und sie sind jetzt gefordert. In der Offensive
haben die Bieler nicht viel zustande gebracht. Spielt der SCB weiterhin
abgeklärt und diszipliniert, bedarf es eine grosse Steigerung der schon fast
perfekt spielenden Bieler, um das Wunder zu schaffen.
Und der SCB? Einsatz,
Disziplin, Geduld und Selbstvertrauen stimmen. Spielerisch lag aber so ziemlich
alles im Argen. Das Powerplay zum Beispiel war brotarm. Ein Tor mehr hätte der
SCB in Überzahl erzielen müssen. Aber gerade von der blauen Line kam zu wenig.
Ich bin beileibe nicht der schiess, schiess, schiess jetzt endlich Zuschauer.
Aber auch wenn man sich gute Chancen herausspielen möchte muss gelegentlich zu
diesem Mittel gegriffen werden. Da muss mehr kommen, viel mehr.
Was das anbelangt, das
muss jetzt einfach gesagt sein, habe ich Mühe mit der Aufstellung unseres
Trainers. Maxim Noreau gehört in die Aufstellung!
Mit ihm spielt der SCB
besser, unberechenbarer und gerade im Powerplay erfolgreicher. Im Angriff haben
wir, auch wenn es Kari mit den Jungen nicht so kann, genügend Optionen. Man
muss die Jungen laufen lassen, gerade in den Playoffs!
Heilandtonner, kann
das eigentlich nur der HCD? Ich habe gedacht, wir hätten jetzt den Arno del
Curto des Nordens und jetzt das. Hischier, eigentlich ein smarter talentierter
Spieler stagniert und Meier wird gar nicht erst eingesetzt. Dafür dieser Andersson
mit seinen überhasteten Befreiungsschlägen auf die Stöcke der Gegner.
Und mit David Jobin,
welcher einmal mehr eine formidable Leistung zeigte, flink wie ein Windhund und
schnell wie eine Gazelle, will man nicht verlängern. Unsere Sportkommission hat
Tomaten auf den Augen, taminomau!
Also, lieber SCB: Am
Dienstag mit gleicher Einstellung, Playoffhockey, stetig wie eine Dampfwalze.
Und Noreau, wenn ich bitten darf.
Viel Spass beim
Nervenkitzel.
Hopp SCB!
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