Es ist nicht
aussergewöhnlich, dass es in einer Playoffserie ein Spiel gibt, in dem es
häscheret und die Tore fallen, wie heisse Semmel. Letztes Jahr hatten wir in
der Halbfinalserie in Davos so einen Abend, an dem wir wenn ich mich richtig
erinnere, eine 1:7 Klatsche kassierten.
Halb so wild, wenn man
danach in sich geht, die Fehler analysiert und den Weg zurück in eine
konzentrierte und geschlossene Mannschaftsleistung findet. Davon waren wir
gestern meilenweit entfernt. Der Ausspruch von Kari Jalonen, man müsse nichts
ändern, ist mir in diesem Zusammenhang etwas zu eindimensional.
Sind wir ehrlich: Der
erzitterte Heimsieg in Spiel 1 war wichtig, aber letztendlich nicht zwingend.
Die Spielkontrolle in Spiel 2 gegen ein schwaches Biel war nett anzusehen, hätte
aber bei einem Glückstreffer der Bieler, wie er im Hockey immer wieder
passiert, schnell ins Wanken geraten können.
Und in Spiel 3 verfiel
man bereits nach dem 1:0 in einen laschen Arroganzmodus und man senkte die
Intensität auf das Niveau eines Vorbereitungsspieles von Ende August. Die
Warnung zum richtigen Zeitpunkt, der Ausgleichstreffer der Bieler kurz vor der
ersten Drittelspause wurde ignoriert und man begann das zweite Drittel derart
pomadig, dass man vom Qualifikationsachten im wahrsten Sinne des Wortes
überfahren wurde.
Der SCB, ich stelle
das jetzt einfach mal so in den Raum, ist im Angriff bisher bestenfalls ein
laues Lüftchen. Kaum zwingende Aktionen, gute Schüsse oder ein
erfolgsversprechendes Zusammenspiel. Körperspiel und Spielintensität bewegen
sich auf durchschnittlichem Qualifikationsniveau und das Powerplay ist eine einzige Katastrophe. Mit
spielerischen Mitteln schafft man es kaum, ins Drittel vorzustossen und ein
Powerplay aufzuziehen und für die einfach Art mit Scheibe tief ist man in den
Zweikämpfen an der Bande zu schwach.
Das ist kein
Playoffhockey, sondern ein eindimensionales, allein auf Spielkontrolle
beruhendes Puckgeschiebe. So gewinnt man weder den Titel, noch eine
Playoffserie.
Für den SCB wird es am
Samstag darum gehen, in den Playoffs anzukommen! Die Intensität des letzten
Drittels von Spiel 3, gepaart mit der Spielkontrolle von Spiel 2 über 60
Minuten oder länger.
Und an unsere
Trainerbank: Wenn es schon nicht gelingt, die Mannschaft nach dem ersten
Drittel einstellungsmässig auf Kurs zu bringen, dann wäre nach dem 1:2 ein
Timeout ( diese 30 Sekunden Spielunterbrechung, die man in solchen Situationen
auch einmal nutzen könnte, um mit Klartext etwas Emotionen ins Team zu bringen)
fällig gewesen. Vielleicht hätte man dadurch schlimmeres abwenden können,
Heilandtonner! Und wir haben vier Linien! Die kann man nutzen um die Intensität
über längere Zeit hochzuhalten.
Wir brauchen nichts zu
ändern? Hafenkäse! Oder hat bisher jemand Playoffhockey gesehen? Einstellung,
Härte, Tempo und Intensität und die Genauigkeit im Spiel lassen grüssen!
Ich habe fertig.
Klartext, Duc, danke vielmals! - Das Beste vom 14.03.2017 ist der Sieg und der damit verbundene Einzug ins Halbfinale. - Aber auch gestern war das gar nichts, ich hatte stets ein ungutes Gefühl, ohne Genoni im Tor wäre das gestern wohl eine Niederlage geworden. – In keinem Augenblick des Spiels hatte ich den Eindruck, dass das Team unbedingt das Spiel gewinnen wird. Irgendwie kam es mir vor, als könnte das Team nicht mehr bringen. – Hinzu kommt, dass ich mich langsam aber sicher darüber aufrege, dass niemand ausser Martin Plüss fähig ist, ein Bully zu gewinnen. Oder wenn, dann ist das Spiel bereits gelaufen (gestern Abend bestens zu beobachten!). – Gegen Gegner wie HCL oder HCD gibt das, mit dieser Einstellung (damit meine ich sowohl bei den Spielern als auch beim Coaching-Staff) eine deftige Ohrfeige. – E Gruess – GO-4-IT
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