Der SCB hat das erste Finalspiel gegen die
ZSC Lions im heimischen Stadion verdient mit 4:2 gewonnen. Die Angst vor dem
„Heimnachteil“ war zumindest in dieser Partie unbegründet.
Zu Motzen gibt es nichts. Wie soll man
auch, wenn man nur gewinnt und die Zuversicht steigt, dass gewisse Leute werden
Besen fressen müssen... Also ich nicht, wenn ihr versteht was ich meine.
Ansonsten spielt es auch keine Rolle. Es gibt Dinge, die darf man einfach nicht
verschreien.
Ich bin ja zwischen den Spielen jeweils einigermassen
gelassen und durchaus zuversichtlich. Aber im Stadion wechselt mir die Stimmung
von gelassen auf brisant. Solange der SCB nicht mit mindestens 3 Toren führt,
sehe ich überall potentielle Fallgruben. Eine Finalserie ist halt schon eine
andere Liga. Da können wir während der Saison lange jammern, die Spieler
sollten sich gefälligst am Riemen reissen. Aber 4 Siege für den Titel sind halt
nicht zu simulieren.
Deshalb gibt es diese Playofftouristen. Sie
verstopfen die Strassen, schnappen den regelmässigen Zuschauern die besten
Parkplätze weg und wissen nicht wie anstehen an der Tränke. Aber es ist schön,
dass es viele Leute hat. Und nun auch alle in diesen roten Shirts. Es waren
zwar nicht alle glücklich über die gesponserte rote Verstärkung. Aber die
Shirts sind gelungen, die Logos der Sponsoren dezent und die optische Wirkung
der Masse durchaus eindrücklich.
Ich war vor dem Spiel wie auf Nadeln. Dass
das Einlaufprozedere ausgerechnet beim ersten Finalspiel nicht wie gewünscht
funktioniert hatte, hat mich zwar im Grundsatz nicht gestört, aber trotzdem hat
mir das vermeintliche schlechte Omen zu denken gegeben. Und auch die unnötigen
Strafen in der Angriffszone und der leichte Minimalismus im 2. Drittel waren
nicht eben gut für mein Nervenkostüm.
Zum Glück fand der SCB nach einer
zehnminütigen Anwärmphase wieder zu seinem soliden, cleveren und effizienten
Spiel. Hat der Gegner die Scheibe, steht man wie eine Wand. Hat man sie selber,
versucht man sie zu verteidigen. Der SCB ist auch gegen die soliden Lions mit
allen Linien zu Chancen gekommen und hat die Tore im richtigen Moment erzielt.
Das 1:0 kurz vor der ersten und das 2:1 kurz vor der zweiten Drittelspause.
Eigentlich war der ZSC in diesem ersten
Finalspiel von A-Z chancenlos. Man hatte den Eindruck, als seien die Zürcher
nach Bern gekommen um nicht zu verlieren. Der SCB aber wollte unter allen
Umständen gewinnen. So war es auch nicht erstaunlich, dass der
zwischenzeitliche Ausgleich zum 1:1 eher dem SCB zugutekam, welcher danach
wieder konsequenter den Angriff suchte.
Die Zürcher wirkten zwar einigermassen
solid, liessen aber in der Offensive jegliche Durchschlagskraft vermissen.
Wirklich gute und zwingende Abschlüsse blieben Mangelware. Das schöne Tor von
Reto Schäppi kam nur wegen einem nicht geahndeten Handpass zustande und bis auf
die Aktion von Patrick Bärtschi und die hektische Schlussphase geriet der SCB
nie in Gefahr, noch etwas anbrennen zu lassen.
Ich muss gestehen, dass ich etwas in Sorge
war, wegen dem „Heimnachteil.“ In den bisherigen Playoffspielen war der SCB
nämlich auswärts immer eine Spur selbstsicherer und effizienter. So gesehen
haben wir gestern das beste Playoff-Heimspiel des SCB gesehen, ohne dass man
sagen müsste, das Limit sei damit erreicht. Man wird sich weiter steigern
müssen.
Die Zürcher werden jetzt die erste
Playoffniederlage und den Rückstand in der Serie zu verarbeiten haben. Am
Donnerstag werden sie zuhause gefordert sein. Ich nehme nicht an, dass wir
gestern den ZSC an seiner Leistungsgrenze gesehen haben. Sie werden sich zu
steigern wissen.
Der SCB darf selbstbewusst und
zuversichtlich ins Hallenstadion reisen. Das wichtige erste Spiel hat man
gewonnen, jetzt kann man den Zürchern ohne Druck in die Suppe spucken. Man muss
an die überzeugenden Auswärtsspiele in Kloten und Fribourg anknüpfen. Es wird
dann alleine am ZSC liegen, besser zu sein. Der SCB, da bin ich überzeugt, wird
sich im Vergleich zum Dienstag zu steigern wissen.
Es ist noch zu früh, für irgendwelche
Schlüsse zu ziehen oder Prognosen abzugeben. Man muss davon ausgehen, dass der
ZSC eine deutliche Antwort auf die für mich enttäuschende Darbietung vom
Dienstag geben wird. Im Gegensatz zum SCB, welcher lediglich die schwachen
Klotener und Fribourger schlagen musste, hat der ZSC ja immerhin den fast
unbezwingbaren Serienmeister HCD und die bombastische Übermannschaft Zug
ausgeschaltet und damit die ganze Schweiz ins Tränenmeer gestürzt. Ich habe
gehört, die Fraktion der Neider schaue jetzt nur noch Abstiegsgekraue, weil der
Playofffinal spielerisch und spektakelmässig zu schwach sei.
Aber sei es wie es wolle. Am Donnerstag gilt
es, mit dem zuletzt gezeigten Auswärtsgesicht Gas zu geben. Bitte KEINE Strafen
in der Angriffszone und es darf auch im zweiten Drittel Gas gegeben werden. Gut
möglich, dass die Zürcher dann an ihre Grenzen stossen. Und wenn nicht, dann
sind sie besser als Kloten und Fribourg...
Einfach jetzt nicht stehen bleiben. Weiter,
immer weiter. Viel Spass. J
Hopp SCB!
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