Die ZSC Lions reagierten mit einer starken Darbietung auf
die Niederlage vom Dienstag. Der SCB wurde im Hallenstadion verdient mit 2:1
bezwungen und den Lions gelang somit der Ausgleich der Serie.
Dieses Mal war schien der SCB von Beginn weg bereit zu sein.
Die Zürcher versuchten zwar die Spielkontrolle zu übernehmen, was aber lange
fruchtlos blieb. Es kam hüben wie drüben zu einigen Chancen, der SCB schien das
Geschehen aber unter Kontrolle zu haben.
Kurz nach der ersten Drittelspause gelang dem SCB durch Joel
Vermin die Führung. Was eigentlich ein grosser Vorteil sein sollte, erwies sich
leider als Hypothek. Das war nämlich ein klassisches „Valium-Tor“, wie sich in
der Folge zeigen sollte.
Der ZSC durfte ab diesem Zeitpunkt die Spielkontrolle
übernehmen und ab der 30. Minute spielten fast nur noch die Zürcher. Der SCB
agierte jetzt hektisch und kompliziert. Das Spiel war entglitten. Man rettete
sich zwar noch in die zweite Pause, im letzten Drittel nahm das Unheil aber
seinen Lauf.
Zu allem Unglück hatte sich im zweiten Drittel in einem
Zweikampf auch noch Jean Pierre Dumont verletzt. Sah übel aus, wie er mit der
Schulter in die Bande krachte. Ich möchte nicht den Teufel an die Wand mahlen,
aber gewöhnlich bleibt so etwas nicht ohne Verletzungsfolge.
Jedenfalls wurde der SCB ab Spielmitte dominiert und in der
46. Minute erzielte Blaine Down den verdienten Ausgleich für die Zürcher. Nur 8
Minuten später gelang Thibaut Monnet der Gamewinner zum 2:1 und damit der
Ausgleich in der Serie.
Gewiss, der Ausfall von Dumont wog schwer. Antti Törmänen
musste 2 Linien umstellen und der SCB verlor dadurch etwas Gefährlichkeit. Aber
die Mannschaft muss sich den Vorwurf gefallen lassen, nach der Führung zu wenig
getan zu haben. Man spielte schlecht mit der Scheibe und hatte dadurch zu wenig
Scheibenbesitz.
Es reicht gegen einen starken ZSC nicht, sich auf die
Verwaltung das Spiel zu beschränken und eine 1:0 Führung verteidigen zu wollen.
So verliert man das Momentum und damit Glück und Spiel.
Die Konsequenzen sind klar. Die Zürcher haben in die Serie
zurückgefunden und dürfen guten Mutes auf das 3. Spiel schauen. Immerhin haben
sie den SCB 30 Minuten an die Wand gespielt und eigentlich viel zu knapp
gewonnen. Die Erleichterung dürfte entsprechend gross sein. Die Zuversicht
auch.
Der SCB hingegen steht jetzt wieder unter Druck. Man hat die
letzten 30 Minuten schlecht gespielt und das Momentum aus der Hand gegeben. Dieses
wird man im Heimspiel mit einer starken Leistung zurückkämpfen müssen. Am
Samstag wird es darum gehen, 60 Minuten Vollgas zu geben. Man muss die Breite
nutzen um Tempo zu machen und dem Gegner das Spiel zu diktieren. Man muss
jederzeit aktiv sein und Chancen kreieren wollen.
Dem ZSC ist die erwartete Steigerung gelungen. Die Zürcher
waren im Vergleich zum Dienstag nicht wiederzuerkennen. Sie agierten,
unterstützt von einem tollen Heimpublikum, deutlich zielstrebiger und härter.
Das Gleiche muss dem SCB jetzt auch gelingen. Auch ohne Dumont, falls sich
meine Befürchtungen bewahrheiten sollten.
Der TV Schnurri sprach von einer ausgerenkten Schulter. Auch vom Schlüsselbein ist die Rede. Wieweit Bänder und Knochen betroffen sind, wird sich bis am Samstag weisen. Gute Besserung... tut wohl verdammt weh...
Zum Glück habe ich bis am Samstag kurz vor dem Spiel keine
Zeit mehr, mich mit Eishockey zu befassen. So wie man heute verloren hat,
schmeckt mir schlecht. Ich habe am Dienstag von chancenlosen Zürchern
geschrieben. Mit dem gleichen Massstab muss ich heute trotz dem knappen
Resultat von einem chancenlosen SCB sprechen. Hätte man dieses Spiel doch noch
gewonnen, müsste man von einem gestohlenen Sieg sprechen.
Dr Grind schüttle und vorwärts gehen. Einfach weiter, immer
weiter...
Hopp SCB!
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