Nach zwei Siegen nach guten Leistungen
gegen Ambri und Kloten leistete man sich gegen Gottéron wieder einmal
Konzentrationsmängel und dumme Strafen zu Unzeiten. Die logische Folge war eine
3:4 Niederlage gegen die starken Fribourger.
Unglaublich, die Queen werde Urgrossmutter
und schon sind wieder 3 Spiele gespielt. 6 Punkte aus den Partien gegen Ambri,
Kloten und Fribourg habe ich verlangt, 6 Punkte haben wir erhalten. Es wurden
14 Tore, oder 4,66 Tore pro Spiel erzielt und 6 Tore, oder deren 2 pro Spiel
hat man erhalten. Das ist soweit ganz in Ordnung.
Es wäre schön, wenn man die Skorerpunkte
noch etwas besser auf alle Linien verteilen könnte. Zurzeit lebt der SCB
nämlich etwas gar fest von den Punkten der ersten Linie und von Ryan Gardner. Gardner
alleine erzielte 5 der genannten 14 Tore.
Soweit so gut. Der Abstand zum Strich
konnte auf 8 Punkte vergrössert und der Rückstand zu Spitze auf 8 Punkte
verringert werden.
Schön, dass es gelungen ist, das Team
wieder zu stabilisieren. Die Balance ist zwar zuweilen noch etwas leichtfüssig,
wie die zu zahlreichen Shorthander und Kontertore zeigen, die wir in schöner
Regelmässigkeit erhalten. Vielleicht sind diese Unzulänglichkeiten aber auch
auf mangelnde Konzentration zurückzuführen. Die Basis scheint aber zu stimmen.
Erfreulich ist die Rückkehr von Travis
Roche. Dieser wird ja von vielen wegen seiner angeblichen
Verletzungsanfälligkeit in Frage gestellt. Ob Travis unter Knochenschwund
leidet und sich deshalb Knochen bricht kann ich nicht sagen. Aber sein
Springerknie wurde operiert und die Handverletzung hatte den Vorteil, dass er optimal
aufbauen konnte. Travis sei noch nie so fit gewesen wie jetzt, hört man sagen.
Und gewissen Anfälligkeiten lassen sich ja heute mit gezieltem Training
wirkungsvoll bekämpfen.
Für mich ist die Akte Roche klar. Solange
Sven in Kenntnis der medizinischen Details das Gefühl hat, Travis könne dem SCB
helfen, solange sollte man ihn halten. Einen solchen Klasseverteidiger kann man
einmal in 15 Jahren verpflichten. In diesem Sinn lohnt es sich, ein gewisses
Risiko einzugehen.
Etwas enttäuscht bin ich von Daniel Rubin. 8
Assists aus 25 Spielen entsprechen noch nicht dem, was ich von ihm erwartet
hätte. Er muss auch Tore schiessen. Auch Pascal Bergers 8 Skorerpunkte und die
-4 in der Plus/Minus Statistik sind enttäuschend. Fast bin ich versucht, Pascal
als Absteiger der Saison zu bezeichnen. Sein Einfluss aufs Spiel ist gering und
von seiner Torgefährlichkeit ist derzeit wenig zu sehen.
Vielleicht tut es der Entwicklung von
Pascal Berger ganz gut, dass er sich jetzt durch diese für ihn bestimmt nicht
ganz einfache Zeit kämpfen muss. Gut möglich, dass das Resultat der erhoffte
Leistungsschub zur Teamstütze sein wird.
Auch der letztjährige Shooting Star
Christoph Bertschy rudert im Durchschnittsteich. Ob ihm der NHL Draft schlecht
bekommen ist, oder ob er sich lediglich in einem an sich normalen Leistungsplateau
befindet, vermag ich nicht zu beurteilen. Jedenfalls ist von der letztjährigen
Unbeschwertheit im bisherigen schwierigen Bestätigungsjahr nicht mehr viel zu
sehen. Dreck fressen und kämpfen bis zum Umfallen muss für ihn jetzt die Devise
sein. Als Vorbild könnte Tristan Scherwey dienen, der sich mittlerweilen zur
festen Grösse im Spiel des SCB gemausert hat.
Was haben wir noch? Vielleicht der Transfer
von Verteidiger Dan Weisskopf vom EHC Basel? Na ja, mein erster Gedanke ging
schon etwas in Richtung Caritas-Fairtrade Shop oder Aldi-Rampenverkauf. Aber
wie wir alle wissen, sollte man die Dinge nicht verschreien.
Schauen wir mal, was in Sachen Transfers
noch so läuft. Mit Andreas Hänni hat man richtigerweise verlängert. Auch Byron
Ritchie wird dem SCB weitere 2 Jahre zur Verfügung stehen. Ausserdem konnte mit
Thomas Wellinger ein hoffnungsvoller Verteidiger mit Potential dazu geholt
werden. Martin Hoehener, ich spekuliere jetzt einfach mal, dürfte den SCB
verlassen und Martin Plüss dürfte in Kloten einen Rentenvertrag erhalten.
Bei Niklas Danielsson ist es so, dass
zurzeit nichts für eine Vertragsverlängerung spricht. Aber auch in dieser Sache
ist es noch zu früh, jetzt schon etwas zu verschreien.
Hoffentlich wissen wir bald, ob diese NHL
Saison ausfällt oder nicht. Man könnte sich dann endlich wieder vertieft mit
der Meisterschaft befassen. So wie das jetzt läuft, ist bei mir immer noch das
Theater im Vordergrund. Zum Beispiel dass Jared Spurgeon und Tyler Ennis ihre
Bobolis zuhause beim Müeti behandeln lassen müssen, oder dass es sie ganz
einfach ankackt, sich für die Tigers zu zerreissen. Logan Couture ist es ebenfalls
verleidet und Jason Spezza der Ärmste leide unter starkem Heimweh.
Alles in allem etwas schwach, was da
geboten wird. Offensichtlich sind es nicht nur die Schweizer, die sich in der
Ferne schwertun.
Da haben wir mit Streit, Tavares und Josi
geradezu Lottosechser verpflichtet. Die Berner Streit und Josi werden sich
keine Blösse geben und Tavares ist gewissermassen unter der Fuchtel seines
Captains.
Sogar bezahlen, soll man jetzt die Drei
können. Offensichtlich soll die 5‘000 Fr. Aktion soweit erfolgreich gewesen
sein, dass einer Verpflichtung bis Saisonende nichts mehr im Weg stehen soll.
Es wäre ja ein Armmutszeugnis sondergleichen gewesen, wenn so etwas in Bern
nicht möglich gewesen wäre.
Zum Glück hat es Marc Lüthi abgelehnt, sich
das Geld für diese Attraktionen von den Fans zusammenbetteln zu lassen. Das
wäre fast, wie wenn man im Zirkus Knie vor dem krönenden Finale Sparbüchsen
zirkulieren lassen müsste, damit der Starartist bezahlt werden könnte. Das geht
ganz einfach nicht.
Auch wenn die Sammelaktion der Fans
sympathisch und gut gemeint war, sollen sie besser fürs Choreo Kässeli oder allenfalls
für SCB Future sammeln und daneben reichlich Bier und Würste konsumieren. Die
Gladiatoren müssen im Eintrittsgeld inbegriffen sein. Schliesslich sind wir der
Krösus und schwimmen gemäss allgemeiner Lesensart geradezu im Geld.
Von dem her ist es erstaunlich, dass nicht
etwa der SCB, sondern der EHC Biel Interesse an Sidney Crosby haben soll. Nicht
dass ich es ihnen nicht gönnen würde. Aber ich bin trotzdem gespannt, ob wir im
Frühsommer 13 wieder ein- oder mehrere Sommertheater erleben werden.
Schliesslich seien doch alle ach so bettelarm und wie Finanzierung neben dem
Budget auch funktionieren kann, haben wir ja bei den Kloten Flyers eindrücklich
gesehen.
Eigentlich wäre es jetzt an Philippe
Gaydoul, für die Kloten Flyers zu klotzen. Ich kann mir beim besten Willen
nicht vorstellen, dass Gaydoul bei den Flyers nur aus Nächstenliebe
eingestiegen ist. Wer mit Michael Schumacher wirbt, darf sich ganz einfach
nicht mit fadem Mittelfeldgepucke zufrieden geben. Bezahlen wird er auch für
seichtes Dabeisein reichlich müssen bei den Flyers. Da kommt es doch auf ein
paar Fränkli mehr oder weniger auch nicht mehr an.
Schade, hat man das Spiel in Fribourg
veräppelt. Vermutlich ist es gegen Ambri und Kloten so einfach gegangen, dass
man das Gefühl hatte, man könne im Schlafwagen nach Fribourg reisen. Eigentlich
hätte man wissen sollen, dass einem vom starken Gottéron keine Aufwachphase
gewährt wird und dass Konzentrationsmängel und dumme Strafen in der BCF Arena
unweigerlich in die Niederlage führen.
Immerhin wurde den Zuschauern ein
attraktives Derby geboten und die Niederlage dürfte dem SCB mehr nützen, als
wenn man das Spiel doch noch gewonnen hätte.
Hoffentlich hat sich Joel Vermin nicht
ernsthaft am Handgelenk verletzt. Die Torproduktion unserer Paradelinie könnte
bei einem allfälligen Ausfall leiden und es wäre schade, wenn Vermin seinem
Natiaufgebot nicht Folge leisten könnte.
Vor der Natipause stehen noch die Spiele
gegen Genf, (a) Ambri (h) und Rappi (a) an. Ich erwarte wiederum mindestens 6 Punkte
aus diesen Partien. Das Spiel gegen Genf ist ein idealer Formbarometer, gegen
Ambri wartet ein Charaktertest und gegen Harrys Lakers darf man dann meinetwegen verlieren.
J
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen