Guy Boucher hat in den
bisherigen 22 Qualifikationsspielen der Saison 15/16, 28 Punkte geholt. Das
sind 1.27 Punkte pro Spiel, oder aufgerechnet auf die 50 Qualispiele 63.63
Punkte. Ein desaströser Wert, welcher nicht einmal für den von mir
prognostizierten 9. Platz gereicht hätte.
Lars wird also in den
restlichen 28 Spielen noch 47 Punkte holen müssen, um mit der Mannschaft die
Playoffqualifikation sicher zu schaffen. Das sind 1.67 Punkte pro Spiel. Tönt
machbar, aber wenn man bedenkt dass Guy Boucher in seiner gesamten Zeit beim
SCB lediglich 1.6 Punkte pro Spiel gewinnen konnte, sieht man, welche Aufgabe
Lars Leuenberger zu bewältigen hat. Beileibe keine einfache!
Die ersten sechs
Punkte konnte er letztes Wochenende mit den Siegen gegen Fribourg und Lausanne
bereits einfahren. Wichtige Punkte. Für das Punktekonto und für die Moral,
konnte man den Trennstrich doch wieder übersteigen.
Gefallen hat mir vor
allem die Linienzusammenstellung mit den Jungen auf Positionen, auf denen sie
ihre Stärken einbringen können. Man muss sie laufen lassen und bei Fehlern
hinter ihnen stehen. Sie werden es mit Einsatz und Leistung verdanken und
vielleicht später in den Playoffs, wenn es wieder Sperren und verletzte Spieler
gibt, wichtige Impulse setzen. So wie die Jungspieler des HCD und des ZSC in
der letzten Saison.
Mit «keep it simple»
in der vierten Linie als Auftrag für Nico a la Guy Boucher kann man genauso gut
einen alten ausgeleierten Occasion einsetzen. Ich habe mich grün und blau
geärgert!
Gefallen hat mir auch,
dass man gegen Fribourg und Lausanne zusammen nur zwei Tore kassierte. In den
letzten beiden Spielen unter Boucher kassierte man deren zehn.
Aber machen wir uns
nichts vor, wir sind immer noch in der Krise und es wird nicht einfach. Im
Moment wirkt der Neubeseneffekt. Dieser wird aber nicht lange hinhalten. Man
wird ein Brikett nachlegen müssen. Lars wird der Mannschaft ein neues Gesicht
geben müssen, ohne dass man die kämpferischen Eigenschaften, zweifellos ein
Verdienst von Guy Boucher, preisgibt.
Hier sind vor allem
die Spieler gefordert. Wo ist Bodenmann, wo unser NHL-Star mit der Nummer 8?
Käme man als neutraler Zuschauer ohne Wissen ins Stadion, der 8er wäre irgend
ein Spieler. Und beileibe nicht der Beste!
Marc Lüthi hat im
Zusammenhang mit der Beförderung von Lars von «allen Chancen und Risiken»
gesprochen, die man dem neuen Headcoach einräumen würde. Was sind Hürden für
die Chancen?
Für mich hat Lars die
Chance, gewissermassen die Gesellenprüfung gepackt, wenn er mit dem SCB den
Turnaround schafft und die Playoffs erreicht. Dazu muss man ihm aber
fairerweise noch einen ausländischen Verteidiger zur Verfügung stellen. Ich
denke nämlich nicht, dass Lars für den Blödsinn, mit vier ausländischen
Stürmern in die Saison zu steigen, verantwortlich ist.
Schafft er die
Playoffs, hat er als Trainer erfüllt und sich für seine weitere Trainerkarriere
eine gute Referenz gesichert. Ob das dann auch für einen neuen Vertrag als
Headcoach beim SCB reicht, brauch jetzt noch nicht beurteilt zu werden. Schaun
wir mal.
Was ich noch erwähnen
wollte: Sollte die Aussage (im Blick) von Guy Boucher zutreffen, er habe «eine
Vertragsverlängerung um weitere 2 Jahre beim SCB abgelehnt», dann ist beim SCB
irgendjemand von allen guten Geistern verlassen! Gopfertami, das ist doch
einfach nicht möglich! Oder ist Guy Boucher tatsächlich ein so guter
Psychologe, dass er es zustande bringt, die Jungspieler zu schneiden, unansehnliches
und erfolgloses Hockey spielen zu lassen und trotzdem der versammelten
Geschäftsleitung den Verstand zu vernebeln? Ich kann es nicht glauben!
In einem Punkt hat die
Geschäftsleitung aber mit Sicherheit versagt. Im Traktandum Sven Leuenberger.
Es kann doch nicht sein, dass man einen jederzeit loyalen, tüchtigen und
qualifizierten GM aus Angst vor den Medien und dem schreienden Pöbel einfach
abtreten lässt! Heilandtonner, da hätte man Kraft der Autorität, die man
zweifellos hat, mit breiten Schultern und einem Lächeln hinstehen müssen!
Der SCB ist eine
Sportorganisation, kein Finanzunternehmen oder eine politische Organisation. Da
dürfen andere Gesetze gelten. Ist man überzeugt, dass Lars der richtige Trainer
und Sven der richtige Sportchef ist, gibt es keinen «falschen Namen!»
Weichbechertum, kann
ich dazu nur sagen!
Ich befürchte, dass
Sven Leuenberger schon bald gute Angebote von anderen ambitionierten
Organisationen erhalten wird. Der Sportkompetenz, die man dann verlieren würde,
könnte man dann hinterhertrauern.
Dieses Statement soll
übrigens keinesfalls gegen Alex Chatelain gerichtet sein. Im Gegenteil, ich bin
froh, hat man sich für Alex und nicht für irgendeinen fremden Fötzel
entschieden. Ich wünsche ihm jedenfalls viel Befriedigung und Erfolg in
seiner neuen Funktion.
So, das war’s für
heute. Schauen wir mal die nächsten paar Spiele und schwadronieren dann weiter.
Viel Spass!
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