Eine unsägliche Larifari Partie gegen die Tigers wurde am
Freitag mit einer 6:5 Auswärtsniederlage nach Verlängerung bestraft. Am Samstag
trat der SCB konzentriert auf und gewann gegen erstaunlich harmlose Bieler mit
3:0.
Was am Freitag in Anbetracht der Berner Nonchalance in
Langnau, der SCB spielte in etwa wie die Tor Musik der Tigers, noch unmöglich
schien, wurde am Samstag Tatsache. Fribourg hat gepatzt und der SCB ist neuer
Leader der NL A.
Unsere Mutzen brachten es in Langnau tatsächlich zustande,
zweimal einen Zweitorevorsprung zu verspielen. Nachdem man sechs Minuten vor
Schluss noch mit 3:5 in Führung lag, gab man das Spiel, man glaubt es kaum, mit
zwei Shorthandern durch Etienne Froidevaux (54:06) und Simon Moser (58:57) noch
aus der Hand, bevor Pascal Pelletier nach 33 Sekunden in der Verlängerung den
verdienten Siegestreffer für die Tigers erzielte.
Ich habe die Misere irgendwie kommen sehen. So ermutigte ich
in der zweiten Drittelspause noch einen Langnauer Dino, der den Kopf schon
bedauernswert hängen liess, mit den Worten: «Wenn die Tigers noch einmal Gas
geben, liegt gegen diesen Laueri-SCB noch alles drin.»
Daneben war das Spiel, respektive das Drumherum in Langnau aber
einmal mehr bestes Volksschauspiel der Extraklasse. Da wird der Sport wahrlich
noch im Stile eines Heimatschwaks auf einer Laienbühne zelebriert. Zuweilen war
der Unterhaltungsfaktor trotz der durchaus animierten Partie fast noch grösser,
wenn man sich statt dem Spiel, den Zuschauern auf der schmuck hergerichteten Tribüne
zuwendete. Das Wechselbad zwischen resignierter Konfusion und euphorischem
Triumphgehabe wird nämlich nirgends so intensiv gelebt und zelebriert, wie im
hölzernen Bijou zu Langnau.
Dabei rechne ich es den Langnauern hoch an, dass sie unseren
Däusi vor dem Spiel mit einer Schweigeminute geehrt haben. Immerhin war gerade
Roland Dellsperger einer jener Spieler, den man in den goldenen Siebzigerjahren
im Emmental wohl am liebsten in ein Güllenloch geworfen oder in der Ilfis
ersäuft hätte. Aber echter Sportgeist lässt es eben zu, auch die Legenden des
Gegners als Menschen und für das, was sie für unsere gemeinsame Leidenschaft,
das Eishockey getan haben, zu respektieren und zu ehren.
Ich bin jedenfalls überzeugt, dass sich Däusi die Partie
zusammen mit Wale Gerber angeschaut hat und dass sich die beiden köstlich
amüsiert haben.
Den Langnauern wünsche ich an dieser Stelle, dass sie die
Saison in den Playouts schnellstmöglich beenden können und dass sie mit Hilfe
des neuen fremden Zürcher Fötzels auch an der Sponsorenfront endlich den
gewünschten Erfolg haben.
Ich habe letzte Woche irgendwo geschrieben, dass ich mit
einer allfälligen Niederlage in Langnau ganz gut leben könnte, wenn man dafür
am Samstag die Weichen der Bieler auf Playouts stellen würde. Ein Schelm wer
denkt, Antti habe die Mannschaft in der Natipause bis an den Anschlag
geschlaucht. Oder ist es Zufall, dass gegen die Tigers ausgerechnet die
Natispieler Vermin und Scherwey den spritzigsten Eindruck hinterliessen,
währendem der Rest des Teams im geistigen Tiefschlaf zu sein schien?
Oder hat Marc Lüthi der Mannschaft gar befohlene Ruhe
verordnet, damit man am Samstag im Dienste der Ligamafia die Bieler schlägt?
Das mag abwegig tönen ich weiss, aber Philippe Gaydoul habe
ja angeblich die Rapperswil Jona Lakers gekauft, damit die Klotener im Endkampf
um die Playoffs einen zusätzlichen Bonus in Form des besseren Torverhältnisses
erhalten. Überhaupt sei der ganze Modus und die Spielplangestaltung nur darauf
ausgelegt, den EHC Biel zu benachteiligen.
Dass jetzt auch noch als Biel Fan verkleidete Berner die
selbsternannten Musterfans aus der grauen Stadt dazu anstifteten, entgegen den
Anordnungen der Polizei einen Pyromarsch durch die Quartiere zu veranstalten,
im Stadion Bier auf die Sitzplatzzuschauer zu werfen, den Bahnverkehr zu stören
und Wagen des öffentlichen Verkehrs zu demolieren, schlägt dem Fass wahrlich
den Boden aus.
Man mag mir mein blödes Geschreibsel verzeihen und man
sollte ja nicht alles glauben, was ich von mir gebe. Aber irgendeinmal wird man
ab den von allen Richtungen geäusserten Benachteiligungs- und
Schiebereivorwürfen selber paranoid und ich frage mich deshalb, wer wohl für
die Verletzungsmisere in unserer Abwehr verantwortlich ist. Hat Arno Del Curto
die Hände im Spiel, weil der böse Lüthi den Mark Streit nicht an den Spengler
Cup gehen liess? Oder ist es der Zürcher Walter Frey, der seine Millionen gegen
den SCB einsetzt, nachdem er bereits im letzten Frühling Schiedsrichter Kurmann
gekauft hatte? Fragen über Fragen, aber so wird offensichtlich heute über
Sport, und nicht nur über Sport gesprochen. Schuld sind immer die anderen.
Julien Sprunger habe den HCD-Spieler Patrick Schommer auch
nicht gegen den Kopf gecheckt. Auch das sei angeblich lediglich ein Konstrukt der
Ligamafia. Schliesslich trage Patrick Schommer seine Nase nicht im Gesicht,
sondern irgendwo an der Brust. J
Aber Schuld hin oder her, unsere Verteidigung gibt wirklich
Anlass zu Sorgen. Franco Collenberg ist vom Rappi-Virus befallen und spielt
öffnende Fehlpässe am laufenden Band und dass sich jetzt auch noch Flurin
Randegger an der Schulter verletzte, macht die Angelegenheit noch brisanter.
Zum Glück seien Sehnen und Bänder intakt, trotzdem dürfte Flurin pausieren
müssen. Dan Weisskopf, der ab heute beim SCB trainiert, ist aufgrund seines
Wadenbeinbruchs noch nicht einsatzfähig und bei Furrer und Hänni weiss niemand,
wann sie wieder spielen können.
Wenigstens scheint Sämi Kreis seine Chance zu nutzen,
nachdem er wegen des Lockouts bisher kaum zu Spielpraxis in der ersten
Mannschaft kam. Seine Auftritte waren durchaus vielversprechend, auch wenn
zuweilen nicht zu übersehen war, dass er sich vom Tempo her noch am Limit
bewegt. Was ich aber bisher von Kreis gesehen habe, stimmt mich für die Zukunft
doch sehr zuversichtlich.
Auch die heute vermeldete Vertragsverlängerung um zwei Jahre
mit Geoff Kinrade ist eine gute Nachricht für die Zukunft unserer Verteidigung.
Daneben kann man nur noch hoffen, dass sich unsere Abwehrmisere bis zu den
Playoffs bessert. Ansonsten würde man wohl nicht darum herumkommen, allfällige
Hoffnungen zu dämpfen. Der Playoffmodus erfordert Breite und Tiefe, die wir
momentan in der Verteidigung nicht haben.
Es folgen am nächsten Wochenende die Spiele gegen den HCD
(a) und gegen den erstarkten EVZ (h). Wir brauchen gegen diese potentiellen
Playoffgegner noch den einen oder anderen Punkt, um es im letzten Qualispiel
gegen den Meister aus Zürich nicht auf eine Belle um den zweiten Tabellenplatz
hinauslaufen zu lassen.
Da ich vor der Saison auf einen Qualisieg der Fribourger und
auf einen zweiten Platz des SCB getippt habe, glaube ich nicht daran, dass der
SCB den ersten Platz wird halten können. Ich schreibe das bewusst, weil mich
der SCB in dieser Saison schon oft überrascht hat. Besonders nachdem ich
gemotzt oder geschwarzmalt habe. J
Was den Strichkampf zwischen Biel und Kloten anbelangt,
müsste man eigentlich nach den Vorfällen des letzten Sommers und der immer mehr
um sich greifenden Neid- und Empörungsmentalität fast die Bieler unterstützen.
Der netten Klotener Beisszange aus dem Facebook Chat wegen und weil uns die
Bieler so gern haben, versuche ich die Hockeygötter aber trotzdem zugunsten der
Klotener zu beeinflussen.
Man kann über Philippe Gaydoul sagen was man will,
ich an seiner Stelle wäre genau gleich vorgegangen, wenn man mich denn gelassen
hätte. Sogar noch schamloser. Ich hätte den Laden von Beginn weg übernommen und
ausgemistet und den Roman Wick hätte ich nie im Leben ziehen gelassen. J
Dieser blog ist ich sehr interessant, ich bin ein Fan von Fribourg-Gottéron, aber mein blog spricht über das Schweizer Hockey im allgemeinen.
AntwortenLöschenDanke. Es wird meinem Lotterfranzösisch gut tun, deinen Blog in Zukunft zu verfolgen.
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