Das 1:3 gegen das spielerisch überlegene Davos war bereits
die siebte Niederlage aus den letzten neun Partien. Die Ratlosigkeit und damit der
Druck auf Meistertrainer Antti Törmänen wird dadurch grösser und grösser.
Die Verunsicherung und die Konfusion war gestern bei jeder
Aktion des SCB sichtbar. Man kämpfte zwar wacker, aber halt mit hängenden
Köpfen. Man bot dem spielerisch überlegenen HCD resultatmässig lange Paroli,
verlor aber am Schluss wegen den üblichen individuellen Unzulänglichkeiten in
der Defensive aber trotzdem.
Ohne die erneute Niederlage schönreden zu wollen, möchte ich
doch sagen, dass sich der SCB nicht in diesem Spiel in die Krise geritten hat.
Die Niederlage war unter den gegebenen Umständen absehbar und macht den Braten
daher nicht fetter.
Was mir viel mehr zu denken gibt, sind die Floskeln der
Ratlosigkeit, welche der SCB von sich gibt. Angesprochen auf die Krise meinte
ein zerknirschter Sven Leuenberger nach dem Spiel: «Die Situation ist bestimmt
nicht so dass wir zufrieden sind und wir machen uns unsere Gedanken. Es ist
noch nichts konkret. Wenn man das Gefühl hat, es sei nötig etwas zu tun, dann
tut man etwas. Man kann nicht einfach etwas machen dass man etwas gemacht hat.
Das wäre die falsche Lösung.»
Man hat jetzt etwas getan, indem man Andreas Hänni,
angeblich definitiv, zu Basel abschob und ihm mitteilte, dass man in Zukunft
nicht mehr mit ihm plane und dass er sich einen neuen Club suchen könne. Leider
gibt die Mitteilung auf der SCB Homepage in dieser Sache nichts her, also
bleibt mir nichts anderes übrig, als Twittermeldungen zu zitieren.
Weiter wurde mir gestern von jemandem, dessen Name mir
gerade entfallen ist, erzählt, dass Ralph Krüger durchaus an einem Engagement
beim SCB interessiert sei. Auch von einer Sitzung Krügers mit dem kanadischen
Verband war die Rede. Ob das Traktandum «Annahme eines Postens als Clubtrainer,
trotz Engagement für den kanadischen Verband bei den Olympischen Winterspielen
2014 in Sotschi» auch auf der Traktandenliste stand, weiss ich allerdings nicht.
Daneben ist aus Basel zu vernehmen, dass EHC Basel Trikots
mit den Namen Bertschy und Vermin bedruckt worden seien. Dass die Krise aber
mit der Verpflichtung eines opponierenden Altstars und mit der Abschiebung von Andreas
Hänni und allenfalls schwachen Jungspielern überwunden werden kann, darf
zumindest in Frage gestellt werden.
Selbstverständlich ist es aber Sache des Trainers, wenn
nötig die richtigen Disziplinarmassnahmen zu verfügen und die Mannschaft so
aufzustellen, dass sie ihrem Potential entsprechend spielt. Gerade den Jungen
kann, wenn sie nicht wollen, eine Rückversetzung zu den Sharks durchaus gut
bekommen.
Mir ist alles Recht, wenn es überzeugt. Allerdings
überzeugen mich weder die Krisenkommunikation des SCB, welche der Ratlosigkeit
ein Gesicht gibt, noch die bisherigen Massnahmen. Das «Projekt Törmänen» zum
Beispiel, scheint so gut wie beerdigt zu sein. Wäre man nämlich von der Sache
überzeugt, würde man ähnlich wie letztes Jahr hinstehen und ihn ohne Wenn und
Aber stützen. Damals wurde nicht Sven Leuenberger vor die Kamera geschickt,
sondern Marc Lüthi, der Herr der Trainerfrage beim SCB.
«Wir sind immer noch überzeugt, dass Antti Törmänen der
richtige Trainer ist, um den SCB mittelfristig wieder auf die Erfolgsstrasse
zurückzubringen», wäre so ein Sätzlein. «Es liegt jetzt an den Spielern, das
Ruder herumzureissen. Nötigenfalls sollen sie halt verlieren, verlieren,
verlieren, bis ihnen das Verlieren verleidet.»
Das würde dem jungen Trainer viel Druck von den Schultern
und den Medien den Wind aus den Segeln nehmen. Die Mehrheit des Publikums, ich
halte mich hier jetzt einfach mal an Pausengespräche, würde ein solches Zeichen
durchaus mittragen. Schliesslich geht es um Sport und schwache Phasen gehören nun
mal dazu. Man muss auch verlieren können. Es sind nämlich oft die Niederlagen,
welche einem stärker machen.
Schön, dass unser Dan Weisskopf, mit +8 der beste +/-
Spieler der Lakers, in Zukunft für den SCB auflaufen wird. Herzlich willkommen
Dan und lass dich nicht anstecken!
Schauen wir, wie es weitergeht. Gegen Ambri gebe ich uns
ehrlich gesagt nicht viel. Am Samstag aber folgt der ultimative Strichknüller
gegen den in unserer Reichweite liegenden EHC Biel.
Momou, weit haben wir es gebracht mit unserem Meisterblues.