Dem SCB ist es nicht gelungen, die Energie zu finden, um den
Genfern Paroli zu bieten. Nach den zwei Niederlagen gegen den
Direktkonkurrenten hat man drei der letzten vier Spiele verloren und befindet
sich somit zu Jahresbeginn bereits wieder im akuten Strichkampf.
Lange ist es her, seit ich mich in Sachen SCB das letzte mal
geäussert habe. Deshalb wünsche ich euch erst mal ein wunderbares neues Jahr
mit viel Gesundheit, Glück und Liebe.
Ich kämpfe mich wegen lottrigem Immunsystem trotz dem
Einsatz von reichlich Chemie von Erkältung zu Erkältung und da reicht die
Energie nebst dem Geldverdienen halt nicht für alles. Zur Befriedigung meines
Zigeunerherzes habe ich mich in letzter Zeit auf die Planung von ausgedehnten
Töfftouren durch das alte Europa konzentriert und den SCB etwas in den
Hintergrund rücken lassen. Zumindest was das Schreiben von Blogs anbelangt.
Trotzdem ist es mir natürlich nicht entgangen, dass man nach
dem wunderbaren Neubesenmodus nach dem Abgang von Antti Törmänen zuletzt drei
von vier Partien verloren hat. Wir können uns trotzdem glücklich schätzen, denn
gewöhnlich dauert so ein Neubesenmodus fünf bis sechs Spiele, bevor das alte
Fahrwasser wieder Einzug hält.
Der SCB hat in den letzten vier Partien gegen Ambri, den ZSC
und zwei mal gegen Genf gerade noch 6 Tore geschossen und deren 11 erhalten. Man
hat also die Spiele mit 1.5 : 2.75 verloren. Trotz negativem Saldo steht die
Mannschaft also defensiv einigermassen da, offensiv kann man aber ohne
Übertreibung von akuter Impotenz sprechen.
Dass das nicht zuletzt an der chronischen Unterform unserer
in die Jahre gekommenen potentiellen Leader liegt, scheint mir nicht von der
Hand zu weisen. Captain Plüss scheint seine Energie mit dem Rettungsversuch
Anttis verbrannt zu haben, Ivo Rüthemann knorzt sich durch das berühmte
Jährchen zu viel und Ryan Gardner scheint seit der Verlängerung seines Vertrages
auch Mühe zu haben, sich zu bequemen. Byron Ritchie lebt vom Heiligenschein
vergangener Tage und von der Hoffnung, dass es in den Playoffs, falls man sie
erreichen sollte, dann schon laufen werde. Man kann nur hoffen, dass bei ihm in
der nächsten Saison dann nicht auch die berühmte Saison zu viel folgt.
Seine Werte in den letzten vier Spielen: In Ambri -2, gegen
den Z -1, in Genf – 2 und zuletzt wegen einem Ausraster wegen ausgepumpt sein,
gesperrt. Beim SCB reicht das aber immer noch, um sogar in Doppelrunden und
trotz frischer Alternative gesetzt zu sein. So viel zum leidigen
Ausländermanagement beim SCB. Absolutes Höselercoaching, mein lieber Lars! Die
potentiellen Leader werden dich eher aus dem Amt bummeln, als dir lieb ist,
wenn du weiterhin nach dem Prinzip des Heiligenscheins aufstellst!
Ich spekuliere jetzt mal, dass man sich aktuell in der
Trainerfrage im Modus «warten auf Ralph» befindet. Sollte es sich aber
abzeichnen, dass die Playoffs davonzufliegen drohen, steht «Bonsai-Ralph»
Harold Kreis in den Startlöchern. Da ich aber eher der Audi-Typ bin, würde ich
auch in diesem Fall den Audi dem Skoda vorziehen. Allerdings nicht, wenn uns
der Audi die Playoffs kostet. Sinngemäss könnte man in dieser Frage natürlich
auch die Formel Apple und Samsung anwenden, was aber wohl zu einem
vorpubertären Geleier führen würde. J
Gewiss, man sollte jetzt nicht alles schwarzmalen. Aber da
die Fraktion der Schönfärber gewöhnlich überwiegt, bevorzuge ich die Rolle des
Motzers und Nörglers, auch wenn damit wenig Applaus zu holen ist.
Dass man nicht damit rechnen konnte, dass Trainerstift Lars
Leuenberger eine Mannschaft über dem Zenit und im Meisterblues von heute auf
morgen zum Seriensieger coachen kann, wird jedem klar sein. Da aber der SCB,
anders als der EVZ, die Saisonziele nicht revidiert hat, muss man Team und
Trainer weiterhin hart auf den Zahn führen.
Was der SCB gegen den Direktkonkurrenten Genf geboten hat,
war Hudipfupf im Quadrat! Durchaus spannend und unterhaltsam zwar, aber halt
auch blutleer, fantasie- und brotlos. Null Punkte gegen Genf ist in der
momentanen Lage nahe bei desaströs anzusiedeln, zumal die Niederlagen wegen
fehlender Energie und Leidenschaft zustande kamen. Wenn man gesehen hat, wie
die Genfer in jedem Einsatz bis ans Limit gingen und immer irgendeinen
Körperteil zwischen sich und das Tor brachten, muss man sich gar fragen, ob die
mangelnde Energie nicht sogar auf fehlenden Einsatz zurückzuführen ist. Ich
weiss es nicht. Trainer und Mannschaft werden aber hoffentlich wissen, woran es
lag.
Wir sind jetzt halt wieder im akuten Strichkampf, statt im
halbwegs gesicherten Mittelfeld. Lausanne punktet wacker und hat uns nach
Verlustpunkten bereits wieder eingeholt. Für eine einigermassen sichere
Playoffqualifikation fehlen uns immer noch 20 Punkte. 20 Punkte in 13 Spielen
erfordert 1.53 Punkte pro Spiel. Ich habe die verbleibenden Spiele für mich
aufgelistet, das Restprogramm ist einigermassen happig! Wenn es
durchschnittlich läuft, gewinnen wir noch 18 Punkte, was knapp (73 Punkte)
reichen könnte. Kommen wir jetzt noch einmal ins Taumeln, werden wir die
Playoffs verfehlen.
Es bleibt also spannend. Die nächsten Gegner heissen Davos
(a), Zug (a), Biel (h) und Genf (a). Schwierige und wegweisende Spiele.
Zuerst wünsche ich jetzt aber allen, die morgen zur Arbeit
dürfen oder müssen, einen guten Start ins neue Arbeitsjahr.
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