Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Mittwoch, 18. September 2013

Ein Minisieg mit Höhen und Tiefen


Der SCB errang in einem Spiel mit Höhen und Tiefen gegen die ZSC Lions dank einem späten Tor von Mikko „Turbogardner“ Lehtonen einen 4:3 Minisieg. Der Siegestreffer fiel lediglich fünfzehn Sekunden vor Ende der Verlängerung.

Es sind gewöhnlich nicht die besten Spiele, die in die Verlängerung gehen. Auch das gestrige Spiel war über weite Strecken eher dürftige Hockeykost. Es war in erster Linie die Torfolge und die Dramaturgie, welche das gut besuchte Dienstagsspiel unterhaltsam machte. Für mich ein 4-Lüthi-Spiel, um auf das Spektakelmeter der vorletzten Saison zurückzukommen.

Es dauerte lediglich 48 Sekunden, bis Luca Cunti eine Nachlässigkeit des Berner Abwehrdispositivs zur Führung für die ZSC Lions nutzen konnte. In der Folge war der SCB zwar bemüht, den liederlichen Auftritt vom Samstag zu korrigieren, aber trotzdem lief man den schnelleren Zürchern bis zur ersten Drittelspause stets einen Schritt hinterher.

Im zweiten Drittel fand auch der SCB besser ins Spiel und so war der sehenswerte Ausgleich von Byron Ritchie in der 34. Minute nur die logische Folge des Geschehens auf dem Eis. Ritchie beendete damit Lukas Flüelers 158 Minuten und 57 Sekunden dauernde Unbezwungenheit, was Goalie-Saisonstart-Rekord bedeutet. Als aber Michaël Loichat zwei Minuten später wegen eines Beinstellens auf die Strafbank musste, dauerte es wiederum lediglich 7 Sekunden, bis Ryan Shannon die Lions erneut in Führung schiessen konnte. Doch damit nicht genug, 20 Sekunden vor der zweiten Pause gelang Marc-André Bergeron gar noch die 3:1 Führung für die Zürcher. Der SCB schien, nicht ganz dem Spielverlauf entsprechend, bedient zu sein.

Im letzten Drittel zeigte sich aber, dass der SCB das Kämpfen nicht verlernt hat und dass auch die hochgelobte Zürcher Abwehr vor Blackouts nicht gefeilt ist. So liess man in der 41. Minute Christoph Bertschy, der die Situation eigentlich schon verbockt zu haben schien, ehrfürchtig gewähren, als dieser zu einem sehenswerten Durchbruch ansetzte und mit einem wunderschönen Schuss zum 2:3 verkürzen konnte. Fünf Minuten später war es Capitan Martin Plüss, der die erneut desillusionierte Zürcher Abwehr zu Slalomstangen degradierte und zum 3:3 ausglich.

In der Folge hatte der SCB sichtlich Rückenwind und hätte das Spiel in Anbetracht der zahlreichen Strafen, die gegen die Lions ausgesprochen wurden, eigentlich noch in der regulären Spielzeit gewinnen können. Da die Powerplayeffizienz momentan aber noch etwas zu wünschen lässt, ging das Spiel in die Verlängerung.

Schön, dass der SCB, wie schon im Eröffnungsspiel gegen den EVZ, den Sieg im letzten Drittel und in der Verlängerung resoluter suchte. So war es letztendlich der letztjährige ZSC-Spieler Mikko Lehtonen, welcher 15 Sekunden vor Ende der Verlängerung mit einem perfekt vorgetragenen Trick der Marke «Joël Vermin-Special» die Lions-Verteidigung inklusive dem starken Hüter Lukas Flüeler düpierte und zum 4:3 Sieg für den SCB einschoss.

Über das ganze Spiel gesehen war der Sieg nicht unverdient, was man allerdings auch hätte sagen können, wenn die Lions gewonnen hätten.

Schade, dass mit Alain Berger ein weiterer Spieler ausfällt. Alain erlitt einen Bänderriss in der rechten Schulter und wird dem SCB mehrere Wochen fehlen.

Spielerisch liegt sicher noch einiges im Argen und athletisch machen mir unsere Spieler oft etwas den Eindruck, als hätten sie heftigen Muskelkater. Aber man agierte wieder diszipliniert, war bestrebt das Spiel schnell zu machen und man wollte wieder Eishockey spielen. Der Auftritt entspricht für mich in etwa dem, was man von einer Mannschaft mit höheren Zielen zum jetzigen Zeitpunkt der Meisterschaft erwarten kann.

Wenn der SCB ansprechend spielt, hat er im Normalfall eine Chance zu gewinnen. Spielt er aber liederlich, wird er abgewatscht. Ersteres erwarte ich jetzt einfach mal, vom SCB.

Gefallen hat mir der Auftritt von Alexei Dostoinov, auch wenn man aufgrund seiner Einsätze bestimmt noch keine zuverlässigen Schlüsse ziehen kann. Bei Pascal Berger wird sich in dieser Saison zeigen, ob der Weg Richtung Schlüsselspieler, oder Richtung Mittelmass gehen wird. Zu Joël Vermin werde ich mich ein anderes Mal äussern. Schade, ich habe gehofft, dass er uns zumindest nächste Saison noch erhalten bleibt. Aber diese Chance muss und wird er mit Umweg über die AHL packen.

Ich werde ab Samstagmorgen mit dem «Rasereisen» die französischen Alpen unsicher machen und deswegen die nächsten Spiele nur per Social Media verfolgen können. Hier wird während dieser Zeit Ruhe sein. Die grandiose Niederlage des kommenden Samstags werde ich also nicht kommentieren können. J

Habt Spass!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen