Der SCB gewann das Saisoneröffnungsspiel gegen den EVZ dank
eines Tores von Ryan Gardner, nur vier Sekunden vor Ende der Verlängerung, mit
5:4. Die Partie war äusserst unterhaltsam, die Stimmung gut und sogar der neue
iPod unter dem Hallendach funktionierte einwandfrei.
Es ist noch lustig. Ich habe mir gerade des Papstes neuster
Erguss hereingezogen und dort steht über den neuen EVZ Goalie Brian Boucher
etwas despektierlich: «Mit jedem in der NLA unter Vertrag stehenden Schweizer
Torhüter hätte Zug in Bern mit ziemlicher Sicherheit gewonnen. Der Amerikaner
Brian Boucher trägt die Hauptverantwortung für das bittere Ende eines grossen
Spektakels.»
Das Ende war zwar süss, nicht bitter, aber Klaus Zaugg hat
insofern Recht, dass Boucher bestimmt keinen grossen Einstand hatte. Ich wollte
aber in meinem Blog eigentlich schreiben, dass der SCB mit einem guten Torhüter
zwischen den Pfosten das Spiel wohl schon in der regulären Spielzeit gewonnen
hätte.
Selbstverständlich will ich Marco Bührer mit meiner
ketzerischen Aussage nicht die alleinige Schuld am Punkteverlust geben. Die
Mannschaft hat defensiv gelinde gesagt katastrophal gespielt. Ein einziger
Hühnerhaufen, bestehend aus edelsten Hühnern mit dem Potential von Wölfen.
Die Abstimmung befand sich noch in der Sommerpause, gibt es
noch viel zu tun. Zum Glück war aber die Spielfreude bis auf die Tribüne
greifbar. Man hat immer wieder reagiert, Druck gemacht und den Sieg in den
Schlussminuten und in der Verlängerung resolut gesucht. Meisterblues sieht
anders aus, würde ich meinen.
Gefallen hat mir unser neuer Turbogardner mit der Nummer 13.
Er hat zuweilen schon für mächtig Durchzug gesorgt, in der Zuger Abwehr und
wenn er so weitermacht, werden wir an ihm noch viel Freude haben.
Auch Justin Krüger hat bereits angedeutet, dass er auf
bestem Weg ist, unsere Verteidigung noch einmal robuster und auch offensiv
gefährlicher zu machen. Thomas Wellinger «bielerte» noch etwas. Noch fehlt es ihm
etwas an Geschmeidigkeit, aber das wird schon noch werden. Wir wissen alle,
dass es nicht einfach ist, beim SCB. Die Erwartungen sind gross, dafür bekommt
man die Chance, Meister zu werden.
Daniel Rubin ist mir auch aufgefallen. Ein wunderbarer
Spieler, wie ein Stachel in der Haut des Gegners. Er bringt viel Speed und
Aggressivität ins Spiel. Leider war er einmal mehr ein veritabler Chancentod.
Trotzdem möchte ich ihn nicht missen. Er ist einer der Spieler, der sich für
eine frühzeitige Vertragsverlängerung anbieten würde.
Joel Vermin glänzte zwar mit feiner Technik, aber dieses
Jahr erwarte ich mehr von ihm. Er muss die Handbremse, die er immer auf den
ersten Zacken angezogen hat, diese Saison lösen. Mit seinen 88 kg muss er
resoluter und mit mehr Selbstvertrauen in die Zweikämpfe steigen. Nicht dass
ich von ihm erwarte, dass er sich zum Bandenhobel entwickelt, aber trotzdem
sollte er nicht jeden Zweikampf an der Bande verlieren.
Danke für den unterhaltsamen Abend, lieber SCB! Sogar Martin
Plüss meinte nach dem Spiel auf die Frage, ob der SCB für die Unterhaltung des
Publikums spielte, mit einem Schmunzeln: «Ja es hat so ausgesehen. Ich hoffe,Marc Lüthi ist jetzt zufrieden gewesen.» J
Schauen wir wie es weitergeht. Für heute Abend erwarte ich
gegen Lugano, das in etwa die gleiche PS-Zahl wie der EVZ aufweisen dürfte,
eine verbesserte Abwehrleistung und natürlich weitere Punkte.
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