Der SCB kam dank einem perfekten Auswärtsspiel im Fribourger
Hexenkessel zu einem 1:4 Auswärtserfolg und konnte sich somit gleich im ersten
Spiel das wichtige Break holen.
Eigentlich war ich vor dem Spiel durchaus gelassen und
zuversichtlich eingestellt. Fribourg Gottéron liegt uns grundsätzlich, letztes
Jahr haben wir sie im Halbfinale ja relativ locker mit 4:1 geschlagen.
«Weil wir gleich das erste Heimspiel verloren haben», begründet
Fribourg Coach Hans Kossmann. Fribourg sei diese Saison aber stärker als vor
einem Jahr, der SC Bern hingegen nicht unbedingt, meinte Kossmann.
Eigentlich schien es mir schon vor dem Spiel klar zu sein,
dass ein Sieg im Startspiel nur möglich sein würde, wenn man dem Andrang der
Fribourger im ersten Drittel wiederstehen kann. Je länger die Partie
resultatmässig ausgeglichen ist, je grösser die Siegeschancen für den SCB.
Das erwartete Fribourger Feuerwerk traf dann auch
tatsächlich ein. Und da es dieses Mal nicht so war, dass die ersten beiden
Schüsse des Gegners gleich den Weg in unser Tor fanden, nahm das Spiel mehr und
mehr den von mir erhofften Verlauf.
Ab Mitte Startdrittel flaute der Gottéron-Orkan nämlich
langsam aber stetig ab und der SCB bekam die Partie immer besser unter
Kontrolle. Anttis «Scheibenwischertaktik» führte dazu, dass die Fribourger
Bemühungen auf den Aussenbahnen und damit in den ungefährlichen Zonen
versandeten.
Als dann Martin Plüss seinem Brüderchen Benny nach einem
rustikalen Check von Tristan Scherwey die Tränen trocknen musste, war der SCB
definitiv im Spiel angekommen. Da in einem Playoff-Final besondere Gesetze
gelten, verzichte ich darauf, näher auf die Szene einzugehen.
Ich möchte lediglich die Bilder sprechen lassen. Zwei Checks
gegen SCB Junioren, die vom Einzelrichter als korrekt eingestuft wurden und der
sogenannte «Blutcheck» von Tristan Scherwey:
Haudegen Heins gegen SCB Junior Josi: Alles i.O. Kein Foul und schon gar kein Check gegen den Kopf. Nicht einmal ein Verfahren eröffnet. Roman Josi sei selber Schuld.
Natispieler Suri gegen SCB Junior Kreis: Verfahren eingestellt, da keine Regelwidrigkeit vorliege.
SCB Jungspieler Scherwey gegen Routinier Plüss: Ganz schlimm! Sofortige Sperre ohne Rekursmöglichkeit. Weitere Sperren werden mit Bestimmtheit folgen.
Ich habe es neulich schon getwittert: Diese kostspielige Willkürjustiz könnte man sich sparen. Ein Fünfliber und ein Würfel hätte die gleiche Wirkung. Kopf für Foul und würfeln für die Anzahl Sperren. Glück oder Pech wären so wenigstens nachvollziehbar.
Es wird den Fribourgern nichts bringen. Der arrogante SCB lässt sich von solchen Dingen weder aus der Ruhe bringen, noch zu irgendwelchen Mätzchen verleiten. Ausserdem haben wir gerade im Sturm ein Kader wie die Chinesische Armee.
Item, obwohl der SCB in der Abwehrzone zuweilen noch etwas resoluter
hätte auftreten können (warum wird der Porzellangretzky nicht gecheckt?) und
man im Spielaufbau zu oft zu unpräzis agierte, war das erste Drittel vom SCB
ganz ok und resultatmässig (0:0) sogar sehr gut.
Der SCB startete schwungvoll ins zweite Drittel. Herrlich,
wie Ivo Rüthemann in der 22. Minute nach einen Konter den Abpraller eines
Schusses von Martin Plüss zum 0:1 versenkte. Fribourg wirkte in der Folge
desillusioniert und so dauerte es nur acht Minuten, bis Joel Vermin einen
weiteren Konter zum 0:2 abschliessen konnten. Die Fribourger mussten sich in
dieser Szene vorgekommen sein, wie vor einem Jahr im Halbfinale, als sie vom
SCB auf ähnliche Weise düpiert wurden.
Die Mutzen spielten in der Folge ihr Pensum souverän und
fehlerfrei herunter und es brauchte für Fribourg schon eine durch einen Schupser
von Travis Roche zustande gekommene doppelte Überzahl, um in der 50.
Spielminute wenigstens noch den Ehrentreffer zu erzielen.
Es ist jetzt an Fribourg Gottéron, Mittel und Wege zu
finden, um sich das Break zurückzuholen. An der spielerischen Klasse dürfte es
ihnen dabei nicht fehlen. Wenn der SCB aber sein Spiel weiterhin mit derart
viel Disziplin spielt und sich auch mit körperlichen Duftmarken im richtigen
Moment nicht zurückhält, dürfte die Aufgabe für die Drachen nicht einfach sein.
Der SCB spielte sein Spiel sehr abgeklärt und taktisch
nahezu perfekt. Jeder, aber auch wirklich der Hinterletzte beschränkte sich
darauf, Einsatz für Einsatz seinen Job zu machen. Besser kann man in einem
Auswärtsspiel gegen eine spielstarke Mannschaft eigentlich gar nicht spielen.
Wenn jetzt das Spiel des SCB von gescheiterten
Trainerexistenzen als Anti-Hockey bezeichnet wird, ist das schon fast grotesk. Dass
der von Neid zerfressene Durchschnittszuschauer, welcher den SCB am liebsten
ins offene Messer laufen und grandios untergehen gesehen hätte, so
argumentiert, ist nicht weiter verwunderlich und braucht nicht ernst genommen
zu werden. Ich denke, für diese Kategorie Hockeyfans wäre es sowieso am besten,
wenn sie sich mit der Ligaqualifikation, oder mit Spielen der 1. Liga befassen
würden, wo taktische Finessen mangels Talent der Protagonisten eine
untergeordnete Rolle spielen.
Wenn aber gestandene ehemalige NL A Spieler so
argumentieren, muss ich lachen. Offensichtlich haben bei ihnen selbst hunderte
von Spielen in der obersten Liga nicht gereicht, um das Spiel mit all seinen
Finessen und Möglichkeiten besser zu verstehen, als der bärtige Teufel, welcher
gleich argumentiert. Dabei wäre gerade dieses Spiel geeignet gewesen, für
taktischen Anschauungsunterricht auf höchstem Niveau.
Gewonnen ist noch nichts. Der SCB braucht der Bratwürste
wegen noch mindestens einen Sieg, um sich ein weiteres Heimspiel zu sichern.
Dabei wäre es schön, wenn es in diesem Spiel dann nicht nur um die Bratwurst,
sondern ein erstes Mal auch um die richtige Wurst ginge.
Am Samstag geht es jetzt erst mal darum, das Break zu
bestätigen und mit 2:0 in Führung zu gehen.
Der Fokus stimmt und der heilige Zorn dürfte für die nötige Aggressivität
sorgen. Die Frösche werden Dreck fressen müssen, bis sie nur noch kratzen und beissen!
Hi.
AntwortenLöschenIch wieder, der vom anderen Lager (2.5 sec..)
Von mir aus könnte in diesem Final immer noch das Penaltyschiessen aus Spiel eins laufen....
Aber auch ich glaube langsam dass man (wer auch immer) den Meistertitel für diese Scheiss-Fribourger erzwingen will!