Der SCB gab sich dieses Mal gegen die Bieler keine Blösse und gewann in einem einseitigen «Schiessbudenspiel» diskussionslos mit 8:1.
Ich weiss, ich habe das Spiel als kein spassiges für den SCB angekündigt. Ich wusste aber zu diesem Zeitpunkt auch noch nichts von der Vertragsverlängerung von Martin Plüss und der grandiosen Rückkehr von Travis Roche aus seiner Verletzungspause. Diese beiden Spieler waren es dann auch, die dem Spiel den Stempel aufdrücken sollten.
Der EHC Biel startete mit rasantem Übermut in das gefühlte siebenhundertste Derby in den letzten zehn Tagen. Man wollte den Lieblingsgegner von Beginn weg übertölpeln, vergass aber, dass der SCB auch im Qualimodus ein Spitzenteam ist, welches defensive Unzulänglichkeiten gnadenlos auszunützen pflegt.
Die Bieler hätten zwar in den ersten Spielminuten die Chance gehabt, in Führung zu gehen, scheiterten aber am aufmerksamen Marco Bührer. So erwies sich der anfängliche Sturmlauf letztendlich lediglich als selbstmörderisches Strohfeuer.
Wer gegen Bern gewinnen will, muss in erster Linie verhindern, dass dessen schnelle und technisch versierte Stürmer mit Tempo in die Zone eindringen können. Man muss den SCB in der neutralen Zone aufreiben und ihm das Spiel derart vermiesen, dass Geduld und damit die defensive Ordnung verloren gehen.
Fällt der SCB nämlich in den eifrigen Pomadenmodus, kann er von leidenschaftlichen und fleissigen Teams wie es der EHC Biel eigentlich wäre, ausgekontert und ausgepowert werden.
Stattdessen liessen sich die defensiv katastrophal organisierten Seeländer, einmal in Rückstand im Standhockeymodus aus der Arena fegen, dass selbst Hockeyfeinschmecker, die eigentlich Schiessbudenspiele ohne Intensität und Spannung nicht so sexy finden, ein goldenes Dauersmile auf den Lippen trugen.
Vielleicht war auch so etwas wie Genugtuung Im Spiel. Genugtuung, dass man dem frechen Emporkömmling aus der grauen Stadt im wahrsten Sinne des Wortes den Meister zeigen konnte.
Travis Roche nutzte die Freiheiten für eine grandiose Rückkehr aus seiner Verletzungspause und Martin Plüss hatte Gelegenheit, sich in der Euphorie der Vertragsverlängerung auf dem Eis so richtig auszutoben. Eigentlich sind seine vier Tore noch eine bescheidene Ausbeute. Mit den Chancen, die Plüss in diesem Spiel hatte, wären nämlich gut und gerne sechs Tore möglich gewesen.
Der SCB zog die Performance mit sichtlicher Spielfreude bis Mitte des letzten Drittels durch und ersparte seinen treuen Fans somit ein mühsames Resultathaltegegurke. Danke SCB!
Jetzt gilt es aber, das Spiel schleunigst abzuhaken und sich auf die Partien des Wochenendes zu konzentrieren. Am Freitag ist Ambri zu Gast und am Samstag wartet der auf Rache sinnende EHC Biel.
Will man den Anschluss an die Spitze verkürzen, um bis zu den Playoffs zumindest noch auf den wichtigen zweiten Platz vorzustossen, darf man sich gegen unter dem Strich klassierte Gegner aber keine Blösse mehr geben.
Das Punktemaximum ist also unbedingt anzustreben.
Duc's Blog
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