Sven Leuenberger hat im Hinblick auf die Zukunft bisher vieles richtig gemacht. Was jetzt noch fehlt, ist die Trennung von Christian Dubé.
Christian Dubé war, ist und bleibt einer der komplettesten Spieler auf Schweizer Eis. Er ist defensiv ebenso gut wie offensiv. Seine Pässe sind genau wie ein Laserstrahl, sein Schuss hart wie Kruppstahl und die Beine sind schnell wie eine Gazelle. Ausserdem ist Dubé ein exzellenter Spielmacher und ein begnadeter Powerplayspezialist.
In den nächsten Tagen wird der SCB jetzt aber trotzdem den Abgang Christians verkünden. Der geniale Kanadier mit Schweizer Lizenz wird in Zukunft nämlich in unmittelbarer Nachbarschaft, bei Gottéron in Fribourg spielen, wo er einen gut dotierten Dreijahresvertrag unterzeichnen dürfte.
Sven Leuenberger wird also seinen, seit Jahren besten Spieler damit adeln, dass er auf die Einlösung einer Option verpflichtet, welche Dubé ein weiteres Jahr an den SCB binden würde.
Adeln mit Nichteinlösen der Option?
Wer die letzten Spiele Dubés gesehen hat, wird mir beipflichten, dass er spielt wie ein junges Reh. Dynamisch, listig, schnell und vor Spielfreude nur so strotzend. So spielt kein beleidigter Altstar, sondern ein Genie, dessen Zukunft zu seiner Zufriedenheit geregelt wurde.
Der Abgang von Christian Dubé wird bei den SCB Fans zwar Unverständnis, ja Empörung auslösen. Er ist aber wichtig und richtig. Und nicht nur das: Dieses Loslassen ist vielmehr ein Akt der Dankbarkeit, des Respektes und der Fairness.
Ivo Rüthemann bleibt dem SCB für weitere drei-, Martin Plüss für zwei Jahre erhalten. Diese zwei Spieler werden die Leitwölfe, der verlängerte Arm des Trainers auf dem Eis sein. Würde man die Option auf Dubé ziehen, hätte man zwar die optimale Situation, in den nächsten drei Jahren in jeder Transferperiode lediglich einen, der alternden Schlüsselspieler ersetzen zu müssen. Man würde aber das Gebot der Fairness verletzen.
Wollte man Christian Dubé nämlich weiterbeschäftigen, müsste man ihn für mindestens zwei, oder gar drei Jahre an den SCB binden. Andernfalls würde man ihm einen gut dotierten «Rentenvertrag» bei einem anderen Club vermiesen, was selbst die Motivation eines Musterprofis seines Kalibers zerstören würde.
Man stelle sich vor, Dubé würde für lediglich ein Jahr an den SCB gebunden und würde sich in der nächsten Saison ohne Vertrag für die Folgesaison eine schwere Verletzung zuziehen. Ein Szenario, das man einem verdienstvollen Spieler nicht zumuten darf.
Ein Rentenvertrag für Dubé kann für den SCB, so schmerzhaft es sein mag, keine Option sein. Ein gleichzeitiger Abgang von Plüss und Dubé oder von Rüthemann und Dubé würde eine zu grosse Potentiallücke hinterlassen und würde den SCB ins biedere Mittelfeld absinken lassen.
Weitere Erwägungen zu diesem Thema finden sich im Blog http://duc-hierspieltbern.blogspot.com/2010/11/von-dube-gamache-und-der-angst-des.html#links vom 29.11.10, oder im Blog http://duc-hierspieltbern.blogspot.com/2010/11/von-dube-pluss-und-der-gefahr-des.html#links vom 10.11.10.
Ausserdem ist es nicht möglich, mit Spielern wie Dubé, Rüthemann, Plüss und Gardner im Team jüngere Topshots nach Bern zu holen. Für solche Spieler braucht es Geld und Perspektiven. Perspektiven, die in der Vergangenheit bereits Spieler wie Matthias Bieber von einem Wechsel nach Bern abgehalten haben.
Die Tiefe des Kaders kann mit dem wahrscheinlichen Zuzug des entwicklungsfähigen Kevin Lötscher gehalten werden. Und ohne Dubé wird man in der Transferperiode des nächsten Jahres volle Kriegskassen und eine wichtige Rolle im Team anzubieten haben. Der SCB wird also zur attraktiven Braut für gute Spieler im besten Alter werden.
Den Potentialverlust wird man wohl spüren, den Status eines Spitzenteams wird man aber bei einem guten Saisonverlauf trotzdem halten können. Ausserdem hat man die Möglichkeit, die Situation durch geschickte Ausländertransfers abzufedern, ja sogar auszugleichen.
Für laue Brisen Spieler wie Brett McLean wird es aber nächste Saison keinen Platz mehr haben, im Team des SCB! Und auch den durchschnittlichen Joel Kwiatkowski sollte man wenn möglich verkaufen.
Spieler kommen und gehen, der SCB aber bleibt!
Duc's Blog
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