Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Montag, 29. November 2010

Von Dubé, Gamache und der Angst des Potentialverlustes

Die letzten goldenen Blätter des Herbstes werden zurzeit von Schnee und eisigen Winden aus den Baumkronen gefegt. Der Beginn der Transferperiode also, dem potentiellen Waterloo für unseren Sportchef Sven Leuenberger.

Der König der Frösche, unser neulich auch als Porzellan Gretzky benannte Christian Dubé ist in den letzten Tagen gewissermassen vom Saulus zum Paulus geworden.

In den letzten Wochen sprachen im Umfeld des SCB alle davon, es sei jetzt an der Zeit, sich vom seit Jahren besten  Spieler Christian Dubé zu trennen und eine neue Ära zu beginnen. Jetzt, ein paar Skorerpunkte und einen Goldhelm später hat die Stimmung um 180 Grad gedreht. Jetzt schreit man nach einem Rentenvertrag bis ans Lebensende.

Sven Leuenberger ist wahrlich nicht zu beneiden. Lässt er Dubé jetzt gehen, riskiert er, in der nächsten Saison als Pausenattraktion auf dem Eis geköpft und gevierteilt zu werden, wenn der geniale Kanadier im Dress von Erzrivale Gottéron im Goldhelm zum Derby aufläuft und den SCB in die Schmach der Derbyniederlage stürzt.

Zieht er die Option ohne gleichzeitigen Rentenvertrag, besteht das Risiko, dass der sensible Künstler, um einen Mehrjahresvertrag in Fribourg betrogen, abbaut wie zarter Klee in einer Polarnacht.

Die Sache würde sich für unseren oft verschmähten Sportchef im Clublegendenstatus bedeutend einfacher angehen lassen, wenn nicht auch noch Martin Plüss, neuerdings mit Hilfe der schwedischen Medien, um einen Rentenvertrag feilschen würde. Man stelle sich vor, man würde nebst Ivo Rüthemann auch noch mit Plüss und Dubé Rentenverträge abschliessen. Eine Verpomadung des SCB im Stile des HC Lugano wäre so sicher wie das Amen in der Kirche.

Der SCB bliebe weiterhin die unattraktivste Adresse für Jungspieler mit Potential und die Altstars würden von Saison zu Saison schwächer.

Allfällige nneue Verträge mit Eckpfeilern der Marke Ü30 müssen daher unbedingt so ausgestaltet werden, dass pro Jahr einer der Spieler ersetzt werden kann. Es geht um die Zukunft des SCB, nicht um die einzelner, vermeintlich unersetzbarer Einzelspieler.

Also ein Jahr Dubé, zwei Jahre Plüss. Oder zwei Jahre Dubé und ein Jahr Plüss. Einer von beiden sollte man halten, aber die Zukunft der Teamstruktur des SCB MUSS auf jeden Fall Vorrang haben.

Lieber jetzt einen Schnitt ziehen, als die Verpomadung zu riskieren!

Und dann wäre da noch die Akte Simon Gamache. Für für mich eine glasklare Angelegenheit: Hier ist eine Angemessene Vertragsofferte über weitere zwei Saisons absolute Pflicht!

Es kann nicht sein, dass man sich Spiel für Spiel von der Nummer 15 langweilen lassen muss und bei Simon, der selbst für einen Blinden sichtbar, jede Linie und jeden Mitspieler stärker macht, wird «geschmürzelet!»

Will man in Bern zukünftig das Wort Leistungsprinzip noch in den Mund nehmen können, sollte man endlich beginnen, auch danach zu handeln!

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen