Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Mittwoch, 31. August 2011

Von Ultras, Kutten und Normalos

Wer sich als «gewöhnlicher Fan» mit der Ultra-Bewegung auseinandersetzt, muss sich mit vielen Vorwürfen auseinandersetzen: Er habe nicht den nötigen Einblick in Sitten und Gebräuche der Szene, er wolle den Ultras die Daseinsberechtigung absprechen oder seiner Argumentation fehle es schlicht und einfach an Tiefe und Verstand

Die aktuellen Mediendiskussionen im Vorfeld des morgigen runden Tisches machen es aber gerade für unorganisierte «gewöhnliche Fans» nötig, sich etwas mit der Materie zu befassen. Viele Fans fühlen sich nämlich, so scheint es mir wenigstens, schon nur durch das blosse Auftreten von Ultras konsterniert. Nicht zuletzt bedingt durch Bilder, die von Fernsehen und Zeitung von “gewaltbereiten Fans“ verbreitet werden, werden unweigerlich, ob berechtigt oder nicht berechtigt, bestimmte Vorurteile beim Betrachter dieser Gruppe wach.

Der Aspekt, dass es sich bei den Ultras um eine Gruppe innerhalb der heterogenen Gruppe der Fans handelt, die optisch mehr Ähnlichkeiten mit den Ultra-Gruppierungen anderer Teams besitzt, als mit den «Kutten oder Liibli-Fans der eigenen Mannschaft, darf in seiner Wirkung nicht unterschätzt werden. Man kann sich fragen, ob sich das optische Auftreten mancher Ultras nicht eher an der aktuellen Mode, als an einer Huldigung der Mannschaft in den Farben des Vereins oder der Stadt orientiert. Wer nicht mit der Mode mitzieht, sich gewissermassen uniformiert, gerät in Gefahr, ausgegrenzt zu werden.

Grundsätzlich sollte man die Dinge aber nicht gegeneinander ausspielen und die eine oder andere Seite aufgrund der herrschenden Klischees verdammen. Die Ultras sollten sich aber fragen, ob sie nicht schon so herumlaufen, dass sie mit anderen Buttons an der Brusttasche genauso gut ein Ultra des Erzrivalen dieses Outfit verwenden könnte. Auch das Verständnis für althergebrachte Fans, die ihr Fan-Tun mit Trikot und Vereinsschal ausleben, muss vorhanden sein.

Die «Kutten» sollten sich allerdings ebenso fragen, ob sie nicht selbst manchmal den Umgang mit Leuten meiden, die anders als sie gekleidet sind. Ob Kutten, Ultras oder Zivile, alle sind letztendlich Fans. Wer über etwas Sozialkompetenz verfügt und mit gesundem Menschenverstand urteilt, wird mir beipflichten, dass es in jeder Gruppierung, unabhängig von Alter, Herkunft und Ideologie «Arschlöcher» und «geili Sieche» gibt.

In der Regel sind Ultras gut integrierte junge Schweizer zwischen 15 und 30 aus allen Bildungsschichten. An der Frage, ob Gewalt ein legitimes Mittel zur Auseinandersetzung mit gegnerischen Fans, den Sicherheitskräften in den Stadien und der Polizei als Hüter der öffentlichen Sicherheit auf der Strasse ist, scheiden sich allerdings die Geister.

Man sich bemängelt die Berichterstattung der Medien, kritisiert die Kriminalisierung aller Fans, liefert aber den Medien, der Politik und der Polizei ständig neue Gründe, Sportfans unter einen permanenten Tatverdacht zu stellen. So gut die Argumente von Ideen wie „Pyrotechnik legalisieren“ auch sein mögen und so differenziert ihre Vertreter auftreten und beteuern, dass die Sicherheit durch einen sachgerechten Umgang mit Feuerwerkskörpern gewährleistet sei: Wer glaubt das schon, wenn dieselben Gruppen, die sich in der Kampagne engagieren, am Wochenende selbst die gewalttätige Auseinandersetzung mit dem Gegner und der Polizei suchen und sich einen Deut um die allgemeinen und für alle gültigen Regeln des Zusammenlebens scheren?

Letztlich leidet nicht nur das Image und die Glaubwürdigkeit der Fans, sondern vor allem die Akzeptanz unter vielen Normalos, die sich eben nicht als Ultras sehen. Dabei geht viel schöpferisches Potenzial und damit letztendlich die vielbeschworene Stimmung in den Stadien verloren.

Mir scheint es manchmal so, als sei das Ganze auf bestem Wege, sich zu einer «Egoparty» einiger Weniger zu entwickeln. Ich würde meinen, genau das Gegenteil von dem, was die Ultrabewegung eigentlich möchte.

Gegen bunte spektakuläre Choreographien, überdimensionalen Fahnen und Spruchbänder und lautstarke Gesänge und Anfeuerungsrufe, meinetwegen angeführt von einem mit Megaphon ausgestatteten Vorsänger, kann grundsätzlich niemand etwas haben. Mit den Ultras entstand nicht nur eine neue Generation von Fans, sondern auch eine neue Jugendkultur. In der öffentlichen Wahrnehmung werden Ultras aber fast immer mit den gewaltbereiten Hooligans gleichgesetzt. Eine solche Pauschalisierung wird der Vielschichtigkeit der Ultras zwar nicht gerecht, ist aber aufgrund der horrenden Kosten für die öffentliche Hand nachvollziehbar.

Dem Steuerzahler ist es nämlich egal, ob die Randale aus der Ideologie der Ultras, Hooligans, Kutten, Neutralos, Mitläufer, Linken, Rechten, Rosaroten oder was auch immer entspringt. Letztendlich geht es um Sportanlässe und deren Besucher, nicht um Begriffsfetischismus. Es geht um Abstriche bei den Schulen und bei sozialen Institutionen, währendem die Kosten für öffentliche Sicherheit und der Beseitigung von Vandalenschäden stetig steigen. Was interessiert den gemeinen Bürger und Steuerzahler die Unterscheidung zwischen Ultras und Hooligans?

Dass durch die vorgegebenen Gesänge des «Capos» die Spontanität, also der Bezug zum aktuellen Spielgeschehen, verloren geht, wird oft, gerade auch bei den Fans des SCB kritisiert. Gewöhnlich neigen die Ultras eher zu Gesängen, als zu kurzen Schlachtrufen. Das führe nicht zum gewollten „Pushing“ der eigenen Mannschaft, wird moniert. Ultras stehen auch in der Kritik, wegen verbaler und körperlicher Angriffe, oder der Einschüchterung von Nicht-Ultras.

Die Ultras nehmen immer mehr eine dominante Rolle in den Kurven ein, wohl weil es keine weiteren organisierten Gruppierungen gibt, die ihnen ihren Status streitig machen könnten. Das daraus resultierende Missverständnis, die Ultras hätten einen Alleinvertretungsanspruch der Kurve und Befehlsgewalt über den Fanblock, führt immer wieder zu Konflikten. Auslöser dafür sind oft schon nur Rufe von Fans, die verlangen, dass die Fahnen während dem laufenden Spiel am Boden gehalten werden sollen, da diese die Sicht auf das Spielfeld versperren.

Die Ultras werden in den Medien oft für das Abbrennen von Pyrotechnik kritisiert. Die verwendeten Fackeln fallen unter das Sprengstoffgesetz und sind daher gesetzlich verboten. Von Seiten der Szenen wird argumentiert, Pyrotechnik sei bei ordnungsgemässer Anwendung nicht gefährlich, was grundsätzlich nicht ganz unrichtig ist. Nur ist es eben auch so, dass eine Gruppe Jugendlicher, die öfters alkoholisiert oder sonst wie «gedopt» sind, wohl kaum Gewähr bieten, für den ordnungsgemässen Umgang mit dem Sprengstoffgesetz unterliegenden Substanzen. Im Gegenteil: Die brandgefährlichen, bis zu 2000 Grad heissen Fackeln werden immer wieder als Wurfgeschoss gegen Sicherheitskräfte und Polizisten eingesetzt. Sogar Familiensektoren in Schweizer Fussballstadien waren schon Ziel von Fackelwürfen.

Sowenig Michael Schumacher aufgrund seiner sieben Weltmeistertitel als Formel 1 Pilot für sich in Anspruch nehmen kann, sich nicht an die Geschwindigkeitsvorschriften halten zu müssen, sowenig kann die Ultraszene verlangen, dass sie, als absolute Laien im Umgang mit Sprengmitteln wohlgemerkt, solche Fackeln in geschlossenen Stadien und mitten in Menschenmassen ungestraft zünden dürfen. Dem Grossätti verbietet man den Stumpen und gleichzeitig zeuseln die Rotznasen mit unter das Sprengstoffgesetz fallenden Substanzen. Eine absurde Vorstellung.

Im Widerspruch dazu steht freilich, dass Bilder aus Fankurven, auf denen bengalische Feuer zu sehen sind, von den Medien als Synonym für Sportbegeisterung und zu Werbezwecken verwendet werden.

Die Ideologie der Ultras als solches scheint mir durchaus interessant zu sein. Gut möglich, dass ich mich in jüngeren Jahren ebenfalls dafür hätte begeistern können. Die Vertreter der Ultraszene müssen aber zur Kenntnis nehmen, dass es gerade in ihren Reihen nicht wenige Mitläufer und Mischformen mit anderen «Ideologien» gibt, von denen man sich aktiv zu distanzieren hat, wenn man seine eigenen Interessen nicht in Gefahr bringen will.

Letztendlich gehören wir alle nämlich auch einer Gesellschaft an, deren Regeln von ALLEN zu respektieren sind. Nur das Einhalten dieser fundamentalen Grundregeln von ALLEN garantiert unseren, im Vergleich zum Ausland doch sehr liberalen Staat. Nur eine Gesellschaft die respektiert, dass die eigene Freiheit dort endet wo die des Gegenüber beginnt, ist in der Lage, ein grösstmögliches Mass an persönlicher Freiheit zu leben.

Leider scheint mir, dass wir Gefahr laufen, uns aufgrund von Egoismus und Ignoranz immer mehr von den Werten zu entfernen, die eine freiheitliche Gesellschaft erst möglich machen.

Zum Schluss bleibt festzustellen, dass wohl niemand den Königsweg kennt, um die Ultra-Bewegung den Kutten und Neutralos und umgekehrt näher zu bringen. Ich selbst schon gar nicht. Zumindest bleibt die Hoffnung, dass über offenere Diskussionen und eine selbstkritische Reflexion innerhalb der verschiedenen Szenen Akzeptanz geschaffen werden kann. Auf beiden Seiten.

Morgen findet übrigens ein weiterer «runder Tisch» statt. Es könnte der letzte sein, in dieser Form, hat die Kantonale Justizdirektorenkonferenz KKJPD doch die Frage auf die Traktandenliste setzen lassen, ob beziehungsweise in welcher Form der Runde Tisch weitergeführt werden soll. «Wir haben den Eindruck, dass das Gremium neu aufgestellt werden muss», betont Hans-Jürg Käser, Berner Sicherheitsdirektor und Vizepräsident der KKJPD. «Wir wollen den Runden Tisch so umbauen, dass er lösungsorientiert arbeiten kann».

Bisher war es ja so, dass die herrschenden Probleme bei diesen runden Tischen im Stile des  Clubs vom 30. August 2011  zwar durchaus anregend und interessant diskutiert wurden, aber wenn es um konkrete Massnahmen geht, jegliche Einigkeit fehlt. Gerade die Verbände wehren sich gegen jegliche Vorschläge, welche geeignet wären, gewisse Unverbesserliche wirkungsvoll von den Stadien fernzuhalten.

Soziopsychologisches Kreispalaver im Schönfärbermodus, wäre demnach die richtige Bezeichnung für diese an sich sinnvollen Gesprächsrunden.

Die Kantone haben nun zusammen mit weiteren Vertretern der öffentlichen Hand das Heft selbst in die Hand genommen, indem die kantonalen Justizdirektoren beschlossen, das interkantonale Konkordat zu Gewalt im Sport so anzupassen, dass eine Bewilligungspflicht für Fussball- und Eishockeyspiele und insbesondere das Kombiticket eingeführt werden kann. Der Runde Tisch wird darüber morgen nur noch informiert. Die Änderungen des Konkordats, einer Vereinbarung zwischen den Kantonen, sollen laut Käser bereits im ersten Halbjahr 2012 in die kantonalen Parlamente kommen. Danach wären auch Referenden mit anschliessender Volksabstimmung möglich.

Dabei geht es nicht um Ultras, Hooligans, Kutten oder Normalos. Es geht ganz einfach darum, den Sicherheitsaufwand für die öffentliche Hand im Zusammenhang mit Sportveranstaltungen wieder auf ein akzeptables Mass zu bringen.

Wie weit diese Massnahmen mittelfristig gehen werden, haben die Ultras, Hooligans, Kutten, Normalos, Verbände und Clubs letztendlich selber in den Händen.

Sonntag, 28. August 2011

Von Malzgebräu und bleichen Würsten

Nein, ein ernsthafter Bericht über das Trainingsspielchen zwischen dem SCB und dem HC Lugano kann unter diesem Titel beileibe nicht erwartet werden. Einem durchaus engagierten Spielchen, welches der SCB vor einer respektablen Kulisse mit 2:0 gewinnen konnte

Ich muss gestehen, dass ich vom eigentlichen Spiel nur wenig mitbekommen habe. Der Anlass stand für mich eher unter dem Motto «Leute treffen und pseudoschlauem Bullshitgelaber». Und natürlich nicht zu vergessen: Dem Verzehren der vom SCB gesponserten Gratisbratwurst.

Einem geschenkten Gaul schaut man bekanntlich nicht ins Maul und so machte ich mich zu Beginn des zweiten Drittels auf, beim Fressstand meine Willkommenswurst zu beziehen. Ausnahmsweise, muss ich sagen, denn gewöhnlich gehöre ich in der PostFinance Arena nicht zur Spezies der Wurstfresser.

Als absoluter Fan der Bratwürste von Langnaus Kultstürmer und Metzgermeister Michael Horisberger hielten sich meine kulinarischen Erwartungen in engen Grenzen. Besonders als ich sah, dass die bleichen Cassis de Dijon Erzeugnisse unter einem Warmhalter gewissermassen gesotten, statt auf einem Grill gebraten wurden.

Nachdem ich nach gefühlten 20 Minuten anstehen, das zweite Drittel neigte sich jedenfalls bereits dem Ende entgegen, mit meiner Wurst an den Platz zurückkam, wurde ich mit spöttischen Sprüchen zu meiner bleichen Regensommerwurst erwartet. Einer Wurst, deren Geschmack den Verdacht aufkommen liess, die Sportgastro beziehe Würste von synthetischen Mastschweinen.

Unter dem Aspekt des Respektes vor Fundamentaltierschützern zwar durchaus edel, aber trotzdem...

Nichtsdestotrotz eine durchaus sympathische Geste, diese Wurst. Aber trotzdem werde ich in Bern wohl auch in Zukunft auf gesottene Pampwürste verzichten und dafür in Langnau jeweils gleich zwei fressen.

Daneben konnte, wer sich nicht wie ich dem Malzgebräu, sondern dem Spiel widmete, einen konzentrierten und willigen SCB beobachten. Ich schreibe das, weil die 0 im Resultat darauf schliessen lässt. Viel mehr als die ersten fünf, allerdings guten Minuten und das 2:0 von Joel Kwiatkowski in leere Tor habe ich nämlich von diesem Spiel nicht gesehen.

Schuld daran waren übrigens nicht zuletzt zwei als Schwarzmaler bekannte Kumpanen. Der Eine schwärmte die ganze Zeit von Ramzi Abids aussergewöhnlicher Statistik, während der Andere unaufhörlich Brett McLean nachweinte. Ich für meinen Teil vermisste Simelis Genickverrenkungen und freute mich gleichzeitig, in Joel Vermin einen würdigen Nachfolger von Roman Josi für meine Schwärmereien gefunden zu haben. Dass dieser nicht mitspielte, bemerkte ich aber des reichlichen Gerstensaftkonsums wegen erst, als das Spiel bereits vorbei war. Echt peinlich, aber es war ja nur ein Vorbereitungsspielchen.

Den beiden Mitkumpanen verdanke ich übrigens auch mein nicht ganz alltägliches Sonntagsfrühstück, welches ich bereits morgens vor sechs Uhr einnehmen musste. Es bestand aus einem halben Ponstan und einem Liter feinstem Mineralwasser aus dem Hause Henniez.

Dass ich es heute auf meiner eisernen Lady für einmal etwas gemächlicher angehen lassen musste, weil ich mich bei zu grossen Fliehkräften fühlte, wie auf einem Segelschiff in einem Orkan, sei nur am Rande erwähnt.

Härzig fand ich das übergrosse Szeneselbstbeweihräucherungs- und Gutwetterchoreogebastel. Sah wie immer wirklich gut aus. Ob sich aber Marc Lüthi, der von den OFCs nach dem Vorfall in Visp offenbar unter Druck gesetzt wird, gegen die Besten der Besten aktiv zu werden, dadurch besänftigen lässt, wird sich weisen. Ich glaube es eher nicht.

Der Wind scheint ja unter dem Einfluss des stärker werdenden öffentlichen Druckes und in Aussicht des runden Tisches vom 1. September zu drehen. Dass YB jetzt tun will, was längst hätte getan werden sollen, nämlich den SBB bei der Schonung des Rollmaterials bei den Wildtiertansporten zur Seite zu stehen, ist zwar löblich, kommt aber wohl weniger aus Einsicht, als aus Angst vor dem angedrohten Kombiticket und den drohenden Charterzügen unter finanzieller Verantwortung der Clubs zustande. Schönwettertaktik, dieses Parfumwolkenversprühen. Aber immerhin, zumindest der Ansatz ist richtig.

Der Druck der Öffentlichkeit, der SBB, der Polizei der Politik und des Giftes für den SCB muss aber aufrechterhalten werden. Die Parfumwolke würde sich sonst so schnell verflüchtigen, wie sie sich gebildet hat.

Erwähnenswert ist der sympathische Auftritt der Spieler an der Autogrammstunde nach dem Spiel und später in der Oldies Bar. John Fritsche schwärmte von Trainer Larry Huras und Travis Roche versicherte, dass ihn die Hüftprobleme, welche ihn letzte Saison geplagt haben, nicht mehr behindern.

Die Spieler machten allesamt einen aufgestellten Eindruck und man freut sich, dass die Zeit der mühsamen Saisonvorbereitung bald zu Ende geht und der Saisonbeginn vor der Türe steht.

Ich freue mich auch. Zumindest wenn die «bleichen Würste» nicht den Verlauf der folgenden Meisterschaftsspiele symbolisieren.

Donnerstag, 25. August 2011

Der runde Tisch wird zusehends kantig

Bewilligungspflicht für bestimmte Spiele, Vereinheitlichung der Polizeitaktik, Kombitickets, Charterzüge, Identitätskontrollen und Rayonverbote. Dies sind die Massnahmen, mit denen die Vertreter der öffentlichen Hand endlich vorwärts machen wollen, im Kampf gegen die Gewalt und Zerstörung im Zusammenhang mit Sportanlässen

Nachdem ich neulich noch als «Gift für die SCB Familie» bezeichnet wurde, seien meine Berichte jetzt eher ruhiger geworden, hat mir gestern einer aus der Fraktion der Schwarzseher geschrieben. Ein eher alarmierendes Zeichen für einen Blogger, würde ich meinen.

Nur ist es eben so, dass zurzeit rund um den SCB eher Ruhe angesagt ist. Der Aboverkauf läuft vorzüglich, die Zahlen sind schwarz, die Saisonvorbereitung läuft ohne Nebengeräusche und die Teamzusammenstellung ist, wie soll ich sagen, so wie sie eben ist. Dem Saisonziel angepasst, würde ich meinen. Was daraus wird, werden wir sehen. Von Himmelhochjauchzend bis zu Tode betrübt scheint mir alles möglich.

Gewöhnlich brauche ich etwa zehn Meisterschaftsspiele, um die Konturen so zu sehen, dass ich himmelblaue Schwärmereien, oder bitterböse Verrisse verfassen kann. Was momentan bleibt, ist das unsägliche Gestürm rund um die selbsternannten «wahren Fans», welche die Bevölkerung und damit auch die Politik langsam derart in Rage bringen, dass griffige Massnahmen jetzt in den Bereich des Möglichen kommen.

30 Millionen Franken Steuergelder werden in der Schweiz pro Jahr aufgewendet, um sich im Umfeld von Sportanlässen um Ruhe und Ordnung zu bemühen. Alleine im Kanton Bern gehen in diesem Zusammenhang jährlich 7 Millionen Franken flöten. Eine schizophren anmutende Zahl, wenn man bedenkt, dass mit diesem Geld rund 8000 Kindergartenstunden finanziert werden könnten.

Kindergartenstunden, die man aufgrund der zu grossen Klassengrössen dringend gebrauchen könnte und gesellschaftlich wohl nachhaltiger wirken würden, als die Chaoten ohne ebendiese Kinderstube zu bewirtschaften.

Auch die Diskussionen von SCB Fans, welche sich beklagen, dass man sich trotz dem Ausfall von Kevin Lötscher und dem dadurch entstehenden «Potentialmangel» im Angriff, zurzeit keinen fünften Ausländer leisten kann, tönen in diesem Zusammenhang seltsam. Besonders wenn man bedenkt, dass der SCB pro Saison 1 Million für die Sicherheit ausgeben muss, ohne dadurch Saubannerzüge wie jener neulich in Visp verhindern zu können.

Man muss den Clubs also bei der Lösung dieser Probleme etwas unter die Arme greifen.

Über 3 Millionen Franken müssen die SBB jährlich aufwenden, um demoliertes Rollmaterial instand zu setzen. Gleichzeitig wird gegrännt, die Bahn verfüge über zuwenig Wagen und die Preise seien zu hoch.

Die bisherigen Ergebnisse des runden Tisches gegen Gewalt im Sport sind gleich null. Es werden wohl schöne Absichtserklärungen formuliert, geht es aber um griffige Massnahmen, verweigern sich die Verbände und üben sich in den üblichen Ausreden wie «Gesellschaftsproblem», «zu teuer», «bringt nichts» und «von den Fans nicht akzeptiert». Man will also, so muss es der steuerzahlende Bürger aufgrund der Realität leider sehen, am liebsten gar nichts tun.

Statt das Unkraut rechtzeitig an der Wurzel zu packen und auszuzupfen, wird es liebevoll gehegt und gepflegt und mit reichlich Dünger übergossen, während dem das zarte Grün daneben zu verenden droht.

So haben der Vorstand der Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren sowie Vertreter des Bundesamts für Polizei und der SBB das Heft nun selbst in die Hand genommen und konkrete Vorschläge ausgearbeitet, um dem Problem Herr zu werden.

Im Rahmen einer Teilrevision des Konkordats gegen Gewalt bei Sportanlässen haben sich die Teilnehmer der Sitzung für die Einführung einer Bewilligungspflicht für Fussball- und Eishockeyspiele ausgesprochen. Diese sollen vorerst für die obersten Ligen gelten und bei Bedarf auch für die unteren Ligen eingeführt werden können.

Ziel ist es, die Bewilligungen mit Auflagen versehen zu können, damit unter anderem die Stadionordnung, die Sicherheitsvorkehrungen der Clubs sowie die An- und Rückreise der Fans verbindlich geregelt werden können. Bisher sind es ja in erster Linie die Chaoten selber, welche bestimmen dürfen, wie die Dinge zu laufen haben. Bestes Beispiel war der «ruhig und friedlich» abgelaufene Marsch der Anhänger des FC Basel durch die Stadt Bern, anlässlich des Saisoneröffnungsspiels gegen YB.

Weiter sollen zukünftig auch Identitätskontrollen bei Fangruppen durchgeführt werden. Solche Kontrollen würden es endlich auch erlauben, Matchbesucher auf Stadion- und Rayonverbote oder auf andere Massnahmen hin zu überprüfen. Sie wäre jedoch einschneidend, weil sich als gewaltbereit bekannte Personen bei Spielen jeweils an ihrem Wohnort bei der Polizei melden müssten. Fedpol wird dazu im Oktober und November 2011 einen Feldversuch durchführen.

Die rechtlichen Grundlagen für die Weitergabe der Daten sind laut KKJPD-Sekretär Roger Schneeberger bereits vorhanden. Auch die technische Machbarkeit sei sichergestellt.

Ich habe übrigens letzte Saison in der Raucherzone hinter der PostFinance Arena einen Pinsel getroffen, der mir freimütig erzählt hat, er habe bei YB ein Stadionverbot. Was solche dann an einem Hockeyspiel zu suchen haben, weiss der Teufel, habe ich gedacht. Warum er mir das erzählt hat, kann ich nicht sagen. Ich muss aber anfügen, dass mir dieser Typ nicht eben den hellsten Eindruck hinterlassen hat und ob seine Aussage der Wahrheit entspricht, steht in den Sternen. Möglich ist das aber mit dem momentanen System allemal. Sogar der lybische Dispote Muammar al-Ghadhafi könnte wohl seelenruhig in die Stadien marschieren, ohne dass sich jemand daran stören würde.

Eingeführt werden sollen auch «Charterzüge» und bei Risikospielen das Kombiticket für Gästefans, sowie die Möglichkeit, schweizweite Rayonverbote zu verfügen.

Angestrebt wird zudem endlich eine Vereinheitlichung der Polizeitaktik, die flächendeckende Einführung von Beweissicherungs- und Festnahmeeinheiten in den Polizeikorps. Zur Revision des Konkordats soll bis Ende 2011 eine dreimonatige Vernehmlassung bei den Kantonsregierungen und weiteren interessierten Kreisen durchgeführt werden.

Daneben wurde auch eine rechtsvergleichende Studie beim Institut für Föderalismus der Universität Freiburg in Auftrag gegeben. Diese soll aufzeigen, wo bereits heute Voraussetzungen für die Pflicht zur Bewilligung von Spielen bestünden und wo diese noch geschaffen werden müssten. Diese Studie werde eine solide Grundlage betreffend der Pflicht zur Bewilligung von Spielen schaffen.

Diese Vorschläge sollen nun dem nächsten «Runden Tisch», vom 1. September unterbreitet werden. Der Runde Tisch ist kein Entscheidungsgremium.

Hier noch ein paar Videölis zur Thematik. Es lohnt sich…

Rundschau vom 24.08.2011

10vor10 vom 25.08.2011

Tagesschau vom 19.08.2011

Tagesschau vom 05.06.2011

10vor10 vom 18.05.2010

Dienstag, 23. August 2011

Pressekonferenz vom 22. August 2011 in Bern

Der SCB informierte gestern an seiner Pressekonferenz bei hochsommerlichem Wetter über die Pläne für die neue Saison. Da sich diese weitgehend mit meinem Geschreibsel vom Sonntag decken, verzichte ich für einmal auf grosse Kommentare und begnüge mich mit einem Videöli zu diesem Thema

Als Saisonziel wurde im Hinblick auf die Ausgeglichenheit der Liga vorerst die Halbfinalqualifikation angegeben, was mir mit diesem Team realistisch erscheint.

Positiv erwähnen darf man den Gewinn von immerhin 157‘000 Fr, welchen der SCB im letzten Geschäftsjahr verbuchen konnte. Nicht ganz selbstverständlich, besonders wenn bedenkt, dass man sich während der vergangenen Saison den nicht ganz billigen Thomas Déruns geleistet hatte.

Selbstverständlich werde ich im Laufe der kommenden Saison noch auf das «Return on Investment» dieses Geschäftes eingehen. Ich erwarte jedenfalls bedeutend mehr von ihm, als das, was wir in den letzten Playoffs von ihm zu sehen bekamen.

Ebenfalls angesprochen wurde der Gesundheitszustand von Kevin Lötscher. Hier kann man zurzeit lediglich sagen, dass er in Anbetracht seiner schweren Kopfverletzungen bisher erfreuliche Vortschritte gemacht hat. Zurzeit lässt sich aber nicht sagen, ob und wann Kevin Lötscher wieder professionelles Eishockey spielen kann.


Sonntag, 21. August 2011

Die Frage nach dem «Arschloch»

Die Saisonvorbereitung ist zurzeit in vollem Gang und der Saisonstart rückt näher und näher. Zeit, sich trotz verspäteter Sommergluthitze mit dem Kader und den Aussichten im Bezug auf die kommende Saison auseinanderzusetzen

Herrlich, wie der kleine FC Thun im heutigen Plastikduell den selbsternannten Möchtegernmeister und Dauerversager mit dem Fleischkäppeler an der Seitenlinie übertölpeln konnte. Potential in Ehren, aber es zeigt sich halt immer wieder, was eine verschworene und gut organisierte Einheit zu leisten im Stande ist.

Freude herrscht im Oberland!

Dass die Achillessehne des SCB diese Saison für einmal eher im Angriff, denn in der Verteidigung zu suchen ist, scheint mir klar zu sein. Den Abgängen von Christian Dubé, Simon Gamache und Brett McLean stehen lediglich die Zuzüge von Kevin Lötscher und Byron Ritchie gegenüber.

Wer aus dem Duo John Fritsche und Valentin Wirz den Sprung ins Team noch schaffen wird, steht zurzeit noch in den Sternen. Am wahrscheinlichsten scheint mir, dass John Fritsche die Saison beim SCB beginnen wird und später allenfalls noch Valentin Wirz dazu stösst.

Da man aber für den offenbar nicht optimal austrainierten Wirz infolge seiner fehlenden NL A- Ausstiegsklausel wohl noch Geld nach Sierre überweisen müsste, scheint mir in diesem Fall Abwarten die beste Option zu sein.

Unabhängig davon wird man wohl von einem spielerisch/kreativen Aderlass im Angriff ausgehen müssen.

Es liegt mir aber in diesem Zusammenhang fern, Christian Dubé zu glorifizieren. Dubé war lange Jahre der unbestritten beste Spieler in den Reihen des SCB. In den vergangenen beiden Saisons war er aber entweder verletzt, oder zementierte seinen Ruf als schönspielender Porzellangretzky. Sehr gut in Qualispielchen, nahezu unsichtbar in den Playoffs.

Schaut man sich seine Statistiken der vergangenen Playoffs unvoreingenommen und kritisch an, kann man darin durchaus einen von mehreren Gründen für das Scheitern im Halbfinale gegen die Flyers sehen.

Ein weiterer Grund dürften die ungenügenden Leistungen und die Strafen zu Unzeiten von Verteidiger Kwiatkowski sein. Ein Spieler, welchen man eigentlich gerne abgegeben hätte, was aus finanziellen Gründen aber nicht realisiert werden konnte.

So startet man also wie bereits in der vergangenen Saison nicht mit Wunschsöldnern in die neue Spielzeit, sondern muss wegen der zumindest fragwürdigen Ausländerpolitik zulasten eines an sich dringend benötigten zusätzlichen Stürmers, mit einem unerwünschten Verteidiger vorlieb nehmen.

Der unglückliche Unfall Kevin Lötschers kann zwar nicht unserer Transferabteilung angelastet werden, verschärft die Situation aber erheblich und passt irgendwie zur etwas verworrenen Lage. Ein Unglück kommt bekanntlich selten allein.

Dass man jetzt mit erhofften Brockenstubenschnäppchen für die Tiefe und der Ankündigung, allenfalls Verteidiger Kwiatkowski als Flügel auflaufen zu lassen zu retten versucht, was zu retten ist, ist zwar nachvollziehbar, wirft aber unweigerlich Fragen zur Transferpolitik des SCB auf.

Zu Kwiatkowski möchte ich aber noch anfügen, dass ich seine unbefriedigende letzte Saison auch etwas in Zusammenhang setze, mit der offensichtlichen Unfähigkeit unserer sportlichen Führung, mit fünf Ausländern vernünftig zu rotieren. Gut möglich, dass wir diese Saison einen besseren Kwiatkowski sehen werden. Ich hoffe es jedenfalls…

Die Möglichkeit, das Team im Laufe der Saison mit einem zusätzlichen Ausländer zu ergänzen, bleibt bestehen. So gesehen wird die versalzene Ausländersuppe möglicherweise doch noch geniessbar.

Etwas entspannter präsentiert sich die Lage dieses Mal in der Abwehr. Justin Krüger und Martin Stettler haben den SCB zwar verlassen, wurden aber mit Martin Höhener und Johann Morant einigermassen gleichwertig ersetzt. Wenn man davon ausgeht, dass Dominic Meier seine Form noch einmal findet und sein Körper mitmacht, hat man einen zusätzlichen Verteidiger, welcher im Spielaufbau etwas bewegen und von der blauen Linie für Torgefahr sorgen kann.

Gespannt sein darf man auf Johann Morant, welcher vom B Ligisten La Chaux-de-Fonds zum SCB stösst. Morant hatte in der letzten Saison bereits einen durchaus vielversprechenden Auftritt in der PostFinance Arena, auch wenn man davon ausgehen kann, dass er in diesem Spiel mit dem Messer zwischen den Zähnen das Spiel seines Lebens zu spielen versuchte. Wie er sich nun im NL A Alltag zurechtfinden wird, wird sich weisen. Ich erhoffe mir von ihm, dass er mit grundsoliden Defensivleistungen aufwartet und dem Team somit defensive Stabilität und auch etwas Härte verleihen kann.

Gesamthaft gesehen haben wir trotz allen Unsicherheiten im Angriff und auf den Ausländerpositionen ein durchaus ambitioniertes Team, mit dem man etwas erreichen kann. Der Halbfinal scheint mir ein realistisches Ziel zu sein. Vom Meistertitel zu sprechen, scheint mir aber verfehlt. Da würde ich eher die Flyers favorisieren.

Die kommende Spielzeit betrachte ich als Übergangssaison, in der es darum gehen muss, mit einer aktiven und attraktiven Spielweise Freude zu erleben und zu vermitteln. Dem Gegner das Spiel aufzwingen muss die Losung sein. Das langweilige Pseudospielkontrollengeknorze der vergangenen Saison darf sich so nicht wiederholen. Defense First in Ehren, aber gerade die Finnen haben an der Weltmeisterschaft eindrücklich bewiesen, dass man auch mit einer offensiveren Ausrichtung die Stabilität halten und erfolgreich sein kann.

Daneben muss es darum gehen, im Hinblick auf die Saison 12/13 einen bis zwei Schweizer Spieler der Kategorie «U 25 und talentiert» zu verpflichten. Einem Simon Moser zum Beispiel muss man schon jetzt gehörig chüderle, damit dieser den Weg zum SCB finden wird.

Auch die Ausländersituation muss so bereinigt werden, dass wir in einem Jahr mit Wunschausländern, welche das Team optimal ergänzen und veredeln, dastehen werden.

Etwas schade finde ich, dass unserem Team nachwievor ein «Arschloch» fehlt, welches die Gegner verunsichern-, die Halle zum Kochen- und die Sesselfurzer zur Ergötzung bringen kann. Wir sind zwar gepickt mit braven, fleissigen und hochtalentierten Musterprofis. Emotionale Energiebomben, die auf dem Spielfeld und in der Kabine auch einmal etwas Unruhe zu stiften vermögen, fehlen weitgehend. Gute Stimmung ist gut und recht, aber zwischendurch ein Konflikt kann schwelendes an die Oberfläche bringen, das Team auf einer anderen Ebene fordern und damit stärker machen.

Etienne Froidevaux ist gefordert, diese Saison endlich den Schritt zu einem wichtigen Glied im Team zu machen. Ich hätte diesen Schritt eigentlich in der letzten Saison erwartet, wurde aber etwas enttäuscht von ihm. Die Kadersituation im Angriff ist seine Chance. Eine Chance die er packen muss. Auch Tristan Scherwey ist nach seiner eher mässigen letzten Saison gefordert, den Schritt zum Stammspieler zu machen.

Keine Gedanken mache ich mir wegen Pascal Berger. Der ist auf gutem Weg und soll einfach an seinen Leistungen in der letzten Saison anknüpfen. Freuen können wir uns auf das hochtalentierte herzige Bübchen mit der Nummer 92. Der wird seinen Weg machen, da bin ich mir fast so sicher, wie seinerzeit bei Roman Josi.

Wie sich Byron Ritchie ins Team einfügen wird, wird sich weisen. Er soll ja der grosse Wunschausländer unserer Sportabteilung sein. So gesehen darf man da schon gewisse Erwartungen haben.
Trotzdem habe ich etwas Angst vor einer weiteren, durchaus fleissigen, aber todlangweiligen Fabrikarbeitersaison. Es muss nicht so kommen, aber spielt man mit der gleichen Ausrichtung wie letztes Jahr, dann gute Nacht.

Dann wird uns nichts anderes übrig bleiben, als auch diese Saison die Spiele mit reichlich Bier schön zu saufen.

Die Erwartungen meinerseits sind also eher gedämpft. Schaut man sich aber etwas um, in den Saisonprognosen auf den diversen Foren, findet man den SCB durchwegs in den ersten drei Rängen nach der Qualifikation.

Möglich ist, wie das Spiel YB gegen Thun von heute Sonntag zeigt, im Sport vieles, ja fast alles. In diesem Sinne sollten wir uns auf eine interessante Saison freuen.

Donnerstag, 11. August 2011

Gift für die SCB Familie

Duc und andere seinen Gift für die SCB Familie, faselt User «cukevbe», seines Zeichens «Beobachter aus der Szene» auf dem Pinboard des SCB. Offensichtlich stören kritische User, welche die Sache beim Namen nennen und mein niemand interessierendes Amateurblöglein das Treiben dieser selbsternannten «echten Fans»

Wer das oben erwähnte Geschreibsel lesen will, wird es finden. Mir ist es inhaltlich zu mager, um es hier zu publizieren. Die aus demselben Dunstkreis stammenden übelsten Beschimpfungen, welche sogar vor der Gürtellinie nicht mehr halt machten, wurden mittlerweile vom Webmaster gelöscht. Das Ziel dieses Tuns ist immer dasselbe: Diffamieren, abehacke und mundtot machen. Letztendlich die Bestätigung für das, was ich seit Jahren schreibe.

Die Szene, die «wahren Fans» seien für einen sachlichen Meinungsaustausch immer zu haben, wird fabuliert. Für mich tönt das in etwa so, wie wenn sich der Teufel mit dem Gebetsbuch in der Hand einer armen Seele nähert.

Zumal den Anderen im gleichen Atemzug das «nötige Know-how und der Intellekt» dazu abgesprochen wird. Gleichzeitig wird in herzzerreissender Weinerlichkeit über die bösen Politiker, welche dem üblen Treiben immerhin seit Jahren tatenlos zusehen und sich dabei zu eigentlichen Sklaven des Chaotentums machen, und die ach so «orchestrierte Propaganda der Medien» gejammert. Würde es sich dabei nicht um die üblichen Standartsprüche handeln, mir wären meines sanften Gemütes wegen beim Lesen die Tränen des Mitleids in die Augen geschossen.

Der Gipfel des erwähnten «Intellektes» dieser Leute ist die Bezichtigung von anständigen Fans als Feiglinge. Da wird doch in allem Ernst von Eishockeyfans, welche nichts mehr, als sich an einem Eishockeyspiel erfreuen wollen verlangt, dass diese das Gespräch mit der Horde Halbwilden zu suchen hätten, welche sich soeben im Stile eines bandenmässigen Überfalles ohne Eintritt zu bezahlen Zutritt zum Stadion eines kleinen NL B Teams aus dem Wallis verschafft haben. Ansonsten, so der Tenor dieser an Sachlichkeit kaum zu überbietenden Ergüsse, hätten die als Gift für die SCB Familie bezeichneten schlicht und einfach die Schnauze zu halten.

Was gibt es da noch zu besprechen? Und wer will schon riskieren, bei der leider herrschenden Respektlosigkeit an einem Spassanlass wie einem Hockeyspiel von einer Horde zum Krüppel geprügelt zu werden?

Wird an den runden Tischen und SCB intern nicht schon lange genug sachlich und über alle Masse wohlwollend geredet, geredet und noch einmal geredet? Und was ist das Resultat dieses ewigen Geschwätzes? Dass beim SCB die Sicherheitskosten in den letzten zehn Jahren von 50‘000.- auf eine Million gestiegen sind, damit die «Sesselfurzer» in den Logen der PostFinance Arena zumindest in Bern ungestört und in vermeintlicher Ruhe die Spiele geniessen und sich zu Champagner und Häppchen an einer schönen Choreo erfreuen können?

Oder dass die Kosten für das Aufrechterhalten von Ruhe und Ordnung im Umfeld von gewissen Sportveranstaltungen in den letzten Jahren geradezu explodiert sind? Oder dass sich die SBB genötigt fühlen, Gesetzesänderungen zu erwirken, damit die allgemeine Transportpflicht eingeschränkt werden kann, weil es Leute gibt, die nicht einmal in der Lage sind, sich in einen Zug zu setzen und von A nach B zu fahren, ohne ein Trümmerfeld zu hinterlassen?

Eine Herde Schweine wäre jedenfalls kaum in der Lage, innerhalb einer Fahrzeit von einer Stunde derartige Schäden anzurichten, wie gewisse sogenannte Fans, vorwiegend aus dem immer wieder als Beispiel herangezogenen Fussballszene. Ausserdem würde die Schweineherde eine deutlich geringere Gefahr für die Mitpassagiere darstellen, falls es überhaupt noch möglich ist, normale Leute in solchen Zügen mitfahren zu lassen.

Offensichtlich muss das «Krawallbudget» noch einmal aufgestockt werden, damit es auch noch reicht, die kleinen Clubs, welche man in den Vorbereitungsspielen besucht, vor dem Mob zu schützen.

Item

Gift für den Club, meine liebe Szene, sind die Pappenheimer, welche in eurem Dunstkreis und von euch geschützt ihr Unwesen treiben. Letztendlich also ihr selber.

Schade, dass die durchaus vorhandenen gescheiten und kreativen Köpfe innerhalb der Szene nicht erkennen, dass solches Tun das an sich Positive überkompensiert und dass sie sich damit den Ast selber absägen, auf dem sie sitzen. Schade dass sie nicht erkennen, dass sich die Sache nicht bloss um ein gelegentliches Rauchbömbeli oder meinetwegen um eine an sich verbotene Fackel dreht, sondern um eine Entwicklung, die so nicht mehr lange weitergehen kann.

Im Bericht vom 10. August im 20min, welcher euch offensichtlich in die Nase gestossen ist, weil er die Fans des SCB für einmal in ein etwas besseres Licht rückt als die Schlagzeilen, welche ihr gewöhnlich produziert und wohl auch weil ihr mir die zweitägige Dauererektion nicht gönnt, welche ich geniessen konnte, weil ich in meiner grenzenlosen Naivität niemals geglaubt hätte, dass Medienschaffende auch Blogs und Foren konsumieren, wird Marc Lüthi wie folgt zitiert:

«SCB-CEO Marc Lüthi begrüsst, dass die Fangemeinde Ausschreitungen nicht einfach hinnimmt».

«In seacula amen», kann ich da nur sagen.

Gemäss eurer Logik müsste demnach auch Marc Lüthi Gift sein, für die «SCB- Familie». Solange sich dieser aber in falscher naiver Gutmütigkeit davor ziert, öffentlich, beharrlich und in aller Deutlichkeit Stellung zu beziehen und endlich die Ellenbogen auszufahren und zu handeln, dürfte er euch gerade noch genehm sein.

Marc Lüthi sollte sich aber bewusst sein, dass er in seiner Funktion als CEO in letzter Instanz die Verantwortung zu tragen hat, für Vorfälle, die sich im Soge des SCB ereignen. Es ist ein Irrtum zu glauben, nur weil man die Situation in der PostFinance Arena unter Kontrolle hat und Jahr für Jahr mehr Geld für die Sicherheit verbratet, hätte man seiner Pflicht Genüge getan.

Es ist an Marc Lüthi zu bestimmen, wer Gift ist, für den SCB. Lüthi ziert sich aber und beschränkt sich mit fadenscheinigen Argumenten auf viel zu späte und unter Druck zustande gekommene lauwarme Statements. Ein unhaltbarer Zustand!

Ich für meine Seite habe die Nase voll von ewigem Ablenkungsgefasel über Gesellschaftsprobleme und dümmlichen Vergleichen mit den Zuständen im Fussball, die man sich offensichtlich zum Vorbild nimmt und selber anstrebt. WIR sind die Gesellschaft und die angesprochenen Probleme werden durch Bequemlichkeit, Ignoranz und Untätigkeit gefördert und von lauwarmen Politikern mit Geld und einem Psychologenheer genährt.

Der Effekt ist in etwa derselbe, wie wenn die Feuerwehr einem Grossbrand statt mit Wasser, mit Benzin zuleibe rücken würde und dabei argumentierte, es sei doch alles nicht so schlimm, da auf der Sonne das Feuer sogar mittels Kernfusion von Wasserstoff zu Helium entstehe und daneben sogar noch jede Menge Strahlung freigesetzt würde.

Nein, liebe Szene: Ich und andere sind nicht daran interessiert, uns beim Besuch eines Auswärtsspiels im Stile eines Sozialpsychologen mit respektlosen und selbstherrlichen Chaoten über Dinge zu unterhalten, welche gewöhnlich auf der Stufe Kindergarten und Elternhaus hätten geregelt werden müssen.

Grenzen setzen und diese konsequent durchsetzen heisst die Losung.

«Zuhause muss beginnen, was leuchten soll im Vaterland». Fehlt diese Basis, muss mit Konsequenz, Härte und Beharrlichkeit vorgegangen werden, um zu retten, was noch zu retten ist.

Dieses so alte, wie einfache und bewährte Vorgehen erwarte ich JETZT und in Zukunft von Marc Lüthi und vom SCB! Es kann nicht sein, dass die Gelder der Zuschauer und der Sponsoren verbraten werden, um lauwarme und wirkungslose «Sicherheitsmassnahmen» zu finanzieren, welche mangels Konsequenz nie geeignet sein werden, um auch nur die elementarsten Regeln eines geordneten Zusammenlebens sicherzustellen.

In der Zwischenzeit sind die echten Anhänger des SPORTES, die Sponsoren und die Medien aufgerufen, immer und überall in aller Deutlichkeit Stellung zu beziehen, Druck aufzusetzen und ihren Möglichkeiten entsprechend Forderungen zu stellen und nötigenfalls die richtigen Konsequenzen zu ziehen. Marc Lüthi soll an jeder Strassenecke an seine Verantwortung erinnert und für seine Unterlassungen gerügt werden.

Ich und viele andere sind nicht länger bereit, die Fans des SCB in die Nähe von Chaoten des schwarzen Blockes rücken zu lassen.

Es ist wie mit eitrigen Geschwüren: Hat die Salbe hat nicht gewirkt, muss zum Skalpell gegriffen werden. Ansonsten ist die Seuche nicht mehr zu stoppen.

Dienstag, 9. August 2011

Keine Plattform geben? - Bullshit, Herr Lüthi!

Das von vielen Kreisen erwartete und mit Sicherheit bitternötige Statement von Seiten des SCB zu den beschämenden Vorfällen von letztem Samstag in Visp ist erfolgt. Der Verdacht, dass der Sache damit Genüge getan wurde und ernsthafte Konsequenzen einmal mehr ausbleiben, bleibt aber bestehen

Ausserdem stosse ich mich doch etwas an folgendem Satz ihres Statements, Marc Lüthi:

«Gleichzeitig möchte die SCB Eishockey AG festhalten, dass sie sich bezüglich Stellungnahmen zu Ausschreitungen bewusst zurückhält, denn es kann nicht sein, dass Randalierer, denen es nicht zuletzt um Selbstdarstellung geht, zusätzliche Plattformen für ihr inakzeptables Verhalten erhalten.»

Das mag gewiss gut gemeint sein, ist aber absoluter Bullshit!

Die Plattform für diese Leute ist der SCB und die Bühne sind die Auswärtsspiele! Leidtragend ist letztendlich der einzelne Fan der grössten Eishockey Fangemeinde Europas, welcher wegen zwei dutzend Wahnsinnigen in Misskredit gezogen wird! Leidtragend ist auch der SCB, welcher in den Medien und in zahlreichen Forumseinträgen auf diversen Plattformen für solche Verfehlungen, ich meine nicht ganz zu Unrecht, verantwortlich gemacht wird.

Dass solches dem Image des SCB empfindlich schadet, scheint mir klar zu sein und ist nicht länger tolerierbar.

In der heutigen Medienwelt ist es geradezu fahrlässig, unangenehmes unter dem Deckel halten zu wollen. Das Gegenteil wäre angesagt!

Was unternimmt der SCB konkret, um solches zukünftig zu vermeiden? Warum war der SCB offensichtlich sicherheitstechnisch in Visp nicht präsent? Wie lange werden Fahnen und andere zum Verdecken von Pyromanen geeignete Gegenstände nach solchen Vorfällen jetzt und in Zukunft aus dem SCB Fanblock verbannt?

Ich schlage vor für drei Spiele, im Wiederholungsfall für zehn, dann für die ganze Saison.

Warum wird offensichtlich ohne Konsequenzen toleriert, dass sportschädigende Elemente von der Szene gedeckt werden? Warum können Hilfsmittel wie Megaphone verwendet werden, um Kriegsrhetorik zu vermitteln?

Warum wird die Horde nicht besser überwacht? Ich denke dabei an verdeckte Ermittlung von Szenenkennern. Mir ist auch klar, dass es nicht möglich ist, aus Stehplatzblöcken einzelne Übeltäter herauszupflücken. Es gibt aber Kameralinsen in der Grösse von Stecknadelköpfen, die geeignet wären, die Übeltäter und deren Helfer zu enttarnen. Notfalls können die Bilder online gestellt werden.

Warum klagen wir über schlechte Stimmung und warum ist die Fanszene in Bern gespalten?

Vor was haben Sie Angst, Herr Lüthi? Bekennen Sie Farbe und beziehen Sie Stellung. Solches Tun muss doch Konsequenzen haben und diese müssen OFFEN kommuniziert werden. Denken Sie an den Ruf des SCB!

Sie machen sich sonst unglaubwürdig, Herr Lüthi!

Es kann nicht sein, dass Sie sich noch länger von soziopsychologischen Tieffliegern mit wegakademisiertem Menschenverstand und grenzenloser Naivität auf Kosten des Rufes des SCB und seinen tollen Fans auf der Nase herumtanzen lassen! Nichts gegen Fanbetreuer und ihre ewigen schönen Sprüche. Aber lassen wir sie diese doch den Politikern an den runden Tischen auftischen. Die lassen sich nämlich gerne einlullen von schönem Gerede. Zumindest so lange, wie ihnen das Volk genügend Geld zum Verteilen lässt.

Nehmen wir das Heft endlich selber und konsequent in die Hände! Denn eines, das wissen Sie bestimmt Herr Lüthi, ist klar: Kommt es wegen Pyro oder Ausschreitungen einmal zu Schwerverletzten oder Toten, werden die gleichen Politiker, getrieben von unserer Zeit des Empörungsaktivismus, drastische Massnahmen beschliessen. Massnahmen, die gerade für den SCB existenzielle Probleme verursachen könnten.

Lassen wir uns unseren wunderbaren Sport doch nicht von ein paar Chaoten zerstören!

Hören Sie auf ihr Inneres, Herr Lüthi. Sie wissen doch bestimmt auch, dass ä Chlapf zum Grind zur rächte Zit no niemerem het gschadet!

Und denken Sie auch bei solchen Dingen wirtschaftlich. Kommunizieren sie offen, wie viel die Mehrheit der echten Fans pro Ticket bezahlen muss, damit wir uns diese Radaubrüder leisten können.

Massnahmen und offene Kommunikation sind angesagt. Unter dem Deckel halten ist gefährlich, fördert es doch falsche Gerüchte, zerstört den Ruf, schafft Wut und Frustration und ist daher eher gefährlich und mit Sicherheit IMMER falsch!

Haben Sie Mut und tun Sie etwas! Die überwiegende Mehrheit der tollen und treuen Fans wird es Ihnen danken.

Sonntag, 7. August 2011

Geht das schon wieder los?

Nein, ich war nicht dabei, am Samstag in der Litternahalle zu Visp. Was man aber über den Auftritt der «SCB Familie» lesen konnte, lässt einem die Zorn- und Schamesröte zu Gesichte steigen und schreit danach, sich von diesen unwürdigen Vorgängen in aller Form zu distanzieren

Vorbereitungsspiele besuche ich des geringen sportlichen Wertes wegen nur noch selten. Wenn ich trotzdem eines besuche, dann eher aus gesellschaftlichen Gründen. Um Leute zu treffen, zu Fabulieren und Spass zu haben.

Offensichtlich gibt es noch andere, welche nicht des Sportes wegen, sondern um «Spass» zu haben hingehen. Leider besteht deren Spass in erster Linie darin, anderen die Freude zu nehmen und einen an sich sympathischen Anlass, in diesem Fall ein Vorbereitungsspiel bei den uns Bernern gewöhnlich wohlgesinnten Wallisern, zu zerstören.

Ausgerechnet in der Heimat von Kevin Lötscher...

Bestimmt hat man sich in Visp gefreut, statt den dort üblichen Spielen der NL B einmal Nationalspieler wie Ivo Rüthemann, Martin Plüss oder Ryan Gardner bestaunen zu können. Stattdessen musste man sich den Anlass von Hirnamputierten verderben lassen.

Was soll man da sagen?

Das Ganze ist einmal mehr Wasser auf die Mühlen derer getragen, welche seit Jahren strengere und vor allem wirksamere Regeln und Massnahmen fordern, um solchen kriminellen Machenschaften endlich ein Ende zu setzen.

Auch ich habe die Nase seit geraumer Zeit gestrichen voll, über Steuern und Abgaben die horrenden Sicherheitskosten zu finanzieren, welchen von diesen, von den Clubs gehätschelten und von den Fanorganisationen entgegen ihren ewigen himmelblauen Zusicherungen tolerierten, überbordenden Spassgesellschaftstypen Woche für Woche verursacht werden.

Auch kann ich das lauwarme und durchsichtige Gesäusel der ewigen runden Tische mit ihren Beschönigungen und wirkungslosen Pseudomassnahmen nicht mehr hören! Reden, reden und nochmalls reden. Dabei wäre längst Handeln angesagt.

Die Lösung wäre so einfach wie wirkungsvoll: Die Clubs sollten sämtliche öffentliche Sicherheitskosten, welche über die gewöhnlichen Kosten eines vergleichbaren Grossanlasses (Schwingfest, Konzerte oder andere gesellschaftliche und kulturelle Anlässe) hinausgehen, voll und ganz berappen müssen. Erst dann hätten sie ein ernsthaftes Interesse, diese Saubande auszumerzen und die ewigen Saubannerzüge einzudämmen.

Müssten nämlich die mehrheitlich anständigen und sportinteressierten Zuschauer deutlich mehr für ein Ticket bezahlen, um die Kantone für die Polizeiarbeit kostendeckend zu entschädigen, würde der Druck in den Clubs von innen steigen.

Gewiss, wir bezahlen die Misere mit den Steuern so oder so. Nur werden die Auslagen so grösstenteils von Leuten bezahlt, denen mehr an Kindergärten und Schulen, als an Polizei und demoliertem Inventar aufgrund von organisierten Volksbelustigungen liegt. Ein an sich unhaltbarer Zustand, der die Probleme eher fördert als hemmt.

Daneben sollte nur Einlass in einen Fansektor (ich nenne die mittlerweile Affenkäfige) erhalten, wer vom entsprechenden Club entweder mit gemieteten Zügen, meinetwegen an Ketten gelegt in Güterwagen, oder mit Cars herangekarrt und nach dem Anlass wieder zurückgekarrt und Mutter übergeben wird.

Ende aus, anders geht es leider nicht mehr, in unserer mehr und mehr degenerierenden Gesellschaft.

Daneben gilt es zu bemerken, dass es eine absolute Frechheit von Seiten des SCB ist, offensichtlich ohne  adäquate Sicherheitsorganisation an Auswärtsspiele zu gehen, auch wenn es sich nur um Vorbereitungsspiele handelt. Schliesslich weiss man, was für Früchtchen man anzieht, toleriert man diese doch seit Jahren und lässt andere Zuschauerkategorien, die Sponsoren und den Steuerzahler für deren Tun geradestehen, während man sich gegenüber Medien und Behörden in billigen Statements und geheuchelten Zugeständnissen übt.

Dass sich die Leute ohne Ticket Zutritt zum Stadion verschafften, indem sie offensichtlich Eingänge gestürmt haben, ist auch dem Versagen des SCB- Sicherheitsdispositives zuzuschreiben! So etwas darf beim SCB nicht passieren!

Ich gehe davon aus, dass der SCB die Visper für den entstandenen Schaden entschädigt und dass man sich in angemessener Weise zur Angelegenheit äussert und sich entschuldigt.

Peinlich und beschämend, für eine Organisation wie den SCB. Pfui Teufel!

Die Details rund um dieses Spiel, das Trainingsspielchen selber scheint mir unter diesen Umständen nicht erwähnenswert, lasse ich von Leuten erzählen, die dabei gewesen sind:


Schöner Hockeyabend in Visp - oder doch nicht?
(Von Eve, SCB Pinboard)

So verleidets eim ds Dräck, SCB-Fan z’si! Ein kurzes Matchprotokoll «vo näbetem Is»:

Samstag 6. August 2011 - der SCB spielte das erste Vorbereitungsspiel der Saison in Visp. Gemütlich reist der vielleicht etwas verrückte SCB-Fan ins Wallis um den ersten Auftritt des SCB zu sehen. Die Freude aufs Spiel währte aber nicht lange, schon auf dem Weg zum Stadion musste man sich ob den einfach nur noch primitiven Fans schämen.

Der Zufall wollte es, dass wir mit der Horde angereister SCB-Fans (auch Szene Bern genannt) zum Stadion liefen. Dabei wurden Lieder gesungen wie: «wir haben euch was mitgebracht: Hass! Hass! Hass» - «auf der Strasse liegt ne Leiche mit Messer und der Aufschrift Bern war besser» - oder so ähnlich, singe den Scheiss nicht.

Kaum im Stadion rumpelt und rumorte es kurz bei Eingang. Dann liefen diese «SCB-Fans» neben uns durch und posaunten dabei noch, dass sie soeben das Stadion gestürmt und sich so ohne Ticket Einlass ins Stadion verschafft hätten. Dies bestätigte kurze Zeit später auch ein Visper Sicherheitsverantwortlicher.

Zugegeben, ich war nach diesem «Vorspiel» schon ein erstes Mal froh, hatte uns ein befreundeter Visper Tickets für den neutralen Sektor beschafft.

Später, das erste Drittel war noch nicht mal zu Ende gespielt und der SCB führte sogar 3:0, kletterten ein paar «SCB-Fans» über das Absperrgitter, weil man wohl zutiefst verletzend von Visper-Anhänger beleidigt wurde - mit Gesten wohl. Das konnte ja nur noch heiterer werden... Die Herren kamen zwar kurz darauf wieder retour, da wurde auch schon die erste Rauchbombe im SCB-Fansektor gezündet.

In der ersten Pause ging Martin Plüss ein erstes Mal vors Absperrgitter zu den «SCB-Fans». Was er gesagt hat, weiss ich natürlich nicht.

Kurz vor Spielende wurden schliesslich zur Krönung des Abends die im SCB-Fansektor links postierten grossen Fahnen angehoben, so dass dahinter unerkannt Pyro gezündet und laute Knaller abgefeuert werden konnten.

Martin Plüss wies dann nach Schlusspfiff seine Mitspieler an (erkannt durch deutliche Handzeichen und Gesten Richtung SCB-Fansektor), dass sie nach dem Handshake direkt in die Kabine sollten. Er selbst richtete nochmals ein paar Worte an die «SCB-Fans» ännet dem Absperrgitter.

Das erste Freundschaftsspiel der Saison 2011/2012 ging zwar mit einem Sieg auf dem Eis für den SCB zu Ende. Daneben hat der SCB deutlich verloren! Man darf sich wohl die Frage stellen, ob der SCB nochmals nach Visp zu einem VBS eingeladen wird, nach diesem glorreichen Auftritt der «SCB-Fans». Welcher Klub will schon für ein Freundschaftsspiel ein grosses Sicherheitsdispositiv stellen?

Die Szene beklagt sich immer wieder, dass das Gros SCB-Fans nicht mitsingt. SCB-Lieder ja, aber Lieder wie «Aui Visper si schwul», «mir si aui bsoffe» (oder ähnlich), «Hurensöhne» usw. haben natürlich sehr viel mit SCB-Support zu tun. Ja, ja! Kein Wunder können die Szenen-SCB-Fans von sich behaupten, ohne sie gäbe es keine Stimmung. Diesen Schrott singen ja nur sie und ein paar, dies wohl lustig finden oder nicht kapieren, worum es geht.

Jedenfalls gestern Abend beschränkte sich der SCB-Support auf ein paar wenige pro-SCB-Lieder und dafür mehr darauf, sich selbst ännet em Absperrgitter in Szene zu setzen. Die Sprüche der Visper-Fans um uns herum - von denen übrigens viele regelmässig an SCB-Heimspiele reisen - fielen entsprechend aus.

Ich frage mich einfach:

Wie kann man sich als SCB-Fan bezeichnen, wenn man dem «geliebten» SCB schadet? Seis dem Ruf oder auch finanziell (Bussen).

Wann hört das endlich auf? Wann wird endlich rigoros durchgegriffen? Es heisst immer, die Täter müssen bei der Tat ertappt werden, damit sie mit Stadionverbot belegt werden können. Einige erhalten denn zwar auch - wies jeweils heisst - Stadionverbot. Später zündet aber ein anderer. Es heisst auch immer wieder, es seien keine Szene-Leute sondern Mitläufer. Distanzieren tut man sich vor denen jedoch nicht. Und so wies gestern ablief kurz vor Spielende, wars abgemacht (Fahnen zu Seite Visp-Fans so hochgehalten, dass dahinter unerkannt gezündet werden konnte). Aber eben, es wird sicher alles wieder heruntergespielt und auf Mitläufer verwiesen, die man halt nicht kennt und schon gar nicht im Griff hat. Kennen wir alles schon...

Wo war eigentlich gestern Abend der SCB-Sicherheitsdienst? Ich habe keinen gesehen, weder Broncos noch Offizielle. Der Visper Sicherheitsmensch bestätigte später, es sei niemand da...

Wollen wir den SCB eigentlich mit primitiven Liedern wie «Da liegt ne Leiche, in der steckt ein Messer mit der Aufschrift Bern war besser» anfeuern? Wie viel Matsch muss man in der Birne haben, um so was zu singen?

Ist es im Sinne des SCB, dass zahlreiche SCB-Fans Auswärtsspiele meiden, da sie das Verhalten der Szene Bern einfach leid sind? Okay, während dem Spiel hört man so wenigstens aus der Berner Ecke ein paar Gesänge, wenn halt unter der Gürtellinie und nicht gerade dem Anlass entsprechend.

Ich war früher mal stolz, SCB-Fan zu sein. Ein «Libli»-Fan mit Schal, wie viele andere es auch waren. Heute gehe ich jedoch neutral gekleidet an ein Auswärtsspiel und stehe im Stadion abseits der «Super-SCB-Fans». So kann man sich wenigstens etwas distanzieren. Noch vor wenigen Jahren hatte ich nach Spielen regelmässig keine Stimme mehr, so viel haben wir «geschrieben». Heute kackt es mir nur noch an, d’Lafere zum Supporten aufzumachen. Vor allem wenn ich beobachte, was übers Megaphon in die Menge geschrien wird. Schafft doch bitte die Scheisse wieder ab!?

Wie all die anderen SCB-Matchbesucher und die Forum-Leser, Schreiberlinge usw. das sehen, weiss ich nicht. Nur, dass mir gestern Abend dr Lade grad wieder abe isch. Freue mich schon auf das obligate Blabla, das wir immer nach solchen Spielabenden zu hören kriegen. Das Gejammer, die Szene würde zu Unrecht verurteilt, sie würden beim Support nicht mehr unterstützt usw. Kennen wir alles schon... Alles was ich hier schreibe, ist sowieso nicht wahr...

Am schlimmsten ist für mich nicht nur die Tatsache, dass erst dann rigoros – damit meine ich nicht einzelne Stadionverbote – durchgegriffen wird, wenn entweder jemand ernsthaft gefährdet oder verletzt wird, oder – es für den SCB brutal teuer wird.

Mir ist auch klar, dass ich mit diesen Zeilen mehr Spott und Hohn ernten werde. Damit kann ich leben. Nicht aber damit, dass dem SCB mit solchen Aktionen wie gestern Abend geschadet wird und diejenigen sich noch als allerwelts SCB-Fans bezeichnen.


Es hätte ein Eishockeyfest werden können
(Von Noah aus Visp)

Viele Familien mit ihren Kindern waren in der Litternahalle um den grossen SCB zu sehen. Stattdessen mussten diese teilweise fluchtartig ihre Plätze verlassen. Was sich Teile der SCB Fans geleistet haben, war teilweise schon kriminell.

Hier nur eine kleine Zusammenstellung ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

Ca. 30 "Fans" erzwingen sich den Eintritt mit Gewalt.

Primitive Fangesänge und Pöbeleien gegen die Visper. (Bereits schon am Nachmittag im Dorf)

Rauchpetarden, Knallpetarden und Pyrofackeln.

"Fans" klettern über die Abschrankungen und suchen gezielt Auseinandersetzungen mit anderen Zuschauern.

Dass die Berner Spieler (Martin Plüss) in der Drittelspause die eigenen Fans zur Mässigung aufrufen müssen, spricht glaube ich für sich selber.

Ich weiss, dass es sich bei diesen Subjekten nur um eine kleine Minderheit handelt. Vermutlich kennen diese nicht drei Namen von Spielern des SCB, da sie ja nicht wegen dem Sport in die Halle gehen. Leider finden solche Vorfälle im Schweizer Sport immer öfter statt. (Siehe Olten-Rappi)

Es bleibt zu offen, dass sich der SCB solcher Chaoten entledigen kann, und die echten Fans für Ordnung sorgen werden.

Ich wünsche dem SCB und den ansonsten tollen Fans eine erfolgreiche Meisterschaft und hoffentlich den Titel.

Mittwoch, 3. August 2011

Von Verzweiflungsgriffen, Wühlkisten und Ausländerschwanks

Unglaublich, was einem an diesem verpissten Mistsommer zuweilen für eigenartige Meldungen erreichen. Meldungen, wie man sie früher allenfalls von den SCL Tigers hörte und über die man jeweils spöttisch zu lächeln pflegte

Jetzt ist es also der SCB, welcher in den Wühlkiste der diversen Ligaoccasionen verzweifelt nach einem Schnäppchen, nach einem von allen verkannten, genialen Rohdiamanten sucht. Ob man hofft, damit das technisch doch etwas gar schmalbrüstige Offensivpotential mit einem Aldi- Transfer in letzter Minute noch aufwerten zu können, lautet die berechtigte Frage.

Nichts gegen Valentin Wirz, oder John Fritsche, aber trotzdem...

Wenn es nur darum geht, die Tiefe des Kaders zu erweitern, hätte man auch den Roland Gerber behalten und jungen Spielern noch vermehrt Verantwortung und damit eine Chance geben können. Will man aber Qualität, dürfte der Ausflug in die diversen Trödlershops wohl der falsche Weg, oder zumindest der zu hinterfragende Weg sein.

Auch importiertes Mittelmass aus drittklassigen nordamerikanischen Nachwuchshackerligen gehören meiner Meinung nach in dieses Kapitel und dürften, so befürchte ich, nicht viel mehr bringen, als dass man genügend Spieler zusammenbringt, für ein Sommertrainingsmätschli der Roten gegen die Schwarzen in der beengenden, viel zu tief geratenen neuen Trainingshalle.

Und dann die geniale Massnahme mit Joel Kwiatkowski als Stürmer: Aus meiner Sicht nicht viel mehr, als eine Panikattacke im Stile eines wild um sich beissenden Hundes in höchster Not. Weiss der Henker, welchen Teufel unsere sportliche Leitung geritten hat, dass man jetzt zu solchen Fiebertraummethoden greift. Vielleicht eine Art telepathisches Syndrom des bedauerlichen Vorfalles mit dem Schädel Hirn Trauma von Kevin Lötscher?

Ich weiss es nicht.

Was ich aber weiss ist, dass mich die Ausländerpolitik des grossen SCB je länger je mehr an einen türkischen Provinzbasar erinnert. Kein erkennbares Konzept und damit mittelfristig kaum Aussicht auf Besserung oder Beruhigung der Lage. Selbst die SCL Tigers sind mittlerweile in der Lage, sich von unerwünschten, oder nicht ins Konzept passenden Söldnern zu trennen, wie der Fall Brendan Brooks zeigt. Der SCB aber reitet vom unsäglichen Gamache- Theater direkt in einen Kwiatkowski- Schwank mit äusserst wackligen Aussichten.

Das kann ja heiter werden, ist man versucht zu denken.

Nichts gegen Lustspiele. Aber das Ganze bitte auf einer Emmentaler Liebhaberbühne, nicht in der PostFinance- Arena zu Bern.

Sollten wir am verlumpen sein, dann bitte entweder die Eintrittspreise erhöhen, oder ein junges hungriges Team zusammenstellen. Auf eine Verpomadung des Eishockeyerlebnisses in Bern, wie es sich bereits in der letzen Saison angedeutet hatte, kann ich nämlich gerne verzichten.

Ein an sich genialer, aber nicht ins langweilige Defensiv- Steinzeitkonzept von Trainer Huras passender Stürmer wird von einem knapp genügenden Verteidiger ersetzt. Da brauche ich sogar beim Schreiben einen tiefen Schluck edelstes Malzgebräu, um nicht in eine Depression, oder in einen unkontrollierbaren Wut- oder Lachanfall zu verfallen.

Die Ausländerplätze sollten doch dazu verwendet werden, das Team sinnvoll zu ergänzen und allenfalls den einen oder anderen spielerischen Glanzpunkt zu setzen. Beim SCB hat man aber das Gefühl, man verpflichte seine Söldner konzeptlos, oder allenfalls nach dem Prinzip Hoffnung und Zufall.

Der ungenügende Kwiatkowski wird von derselben Stelle als «bester Verteidiger ab der Weihnachtspause» gerühmt, die ihn gleichzeitig und erfolglos verzweifelt zu verscherbeln versucht. Jetzt soll «der beste Verteidiger» als Stürmer auflaufen...

Da mues ja äs Ross lache.

Solchen Bullshit kann man allenfalls einem «Fan,» was von «fanatisch» kommt und gemäss Duden «von der Gottheit ergriffen» oder «mit blindem Eifer» bedeutet, erzählen. Ich bin weder blind, noch von einer Gottheit ergriffen.

Marc Lüthi sollte sich nicht zu sicher fühlen. Mittelmässigkeit mit Occasionen ohne Idendifikationscharakter und einem Spielsystem von 1858 kann in Bern nicht lange funktionieren!

Die Massen kommen ins Stadion, um sich zu amüsieren und um gut unterhalten zu werden. Verlässt man diesen Weg, bleiben mittelfristig nur noch ein paar SCB olé Mööger auf den billigen Plätzen, welche sich mit dem Werfen von allerlei Müll selber unterhalten und sich die Birne vor dem Spiel ausserhalb des Stadions mit billigem Büchsenbier der Marke Prix Garantie füllen. Nicht eben förderlich für das Ziel, den Umsatz und den Gewinn der Gastronomie noch einmal zu steigern.

Der SCB, welcher gemäss Marc Lüthi im Bereich des Merchandising den Plafond erreicht habe, was ich allerdings nicht richtig glauben mag, könnte dann allenfalls noch eine Pissoirgebühr einführen, um zumindest indirekt an den Prix Garantie Dosen zu partizipieren.

Item

Ich möchte niemanden verärgern mit meinen zugegebenermassen etwas gar dunklen Thesen. Aber ohne polarisierende Spieler mit einem Hauch Genie und dafür mit immer mehr Holzklasse im Kader wird es sehr schnell sehr trist werden im Kühlschrank.

Bei aller Kritik ist es dem SCB immerhin gelungen, dem schlauen Chris Mc Sorley den Thomas Déruns zu grenzwertigen Konditionen abzunehmen. Ein Schelm wer denkt, dass dieser seine Saison des Lebens mit der Spielzeit 09/10 bereits hinter sich hat. Auf den Return on Investment dieses Geschäftes darf man gespannt sein, zumal der Déruns Transfer in den vergangenen Playoffs den erwünschten Effekt weitgehend vermissen liess.

Harren wir den Dingen, die da kommen werden. Ich für meinen Teil bin zurzeit, wie man wohl unschwer erkennen kann, eher skeptisch gestimmt. Wenigstens im Bezug auf den SCB und das ewige elende Mistwetter.

Trotzdem wünsche ich uns allen weiterhin einen wunderbaren Sommer und viel Vorfreude auf die kommende Hockeysaison.