Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Montag, 27. Dezember 2010

Von Peter Guggisberg und dem Tropenvogel Turkan

Der Tukan stammt aus den tropischen Regionen von Mittel- und Südamerika, wo er vom südlichen Mexiko bis ins südöstliche Brasilien und in die Provinz Misiones im nordöstlichen Argentinien heimisch ist. Auf den karibischen Inseln kommen Tukane nur auf Trinidad vor

Selbst wer wie ich nicht viel versteht vom tropischen Federvieh, wird problemlos nachvollziehen können, dass ein solch wunderbarer, mit knallig buntem Federkleid und prächtigem Grossschnabel bestückter Vogel wie der Turkan, niemals freiwillig in die kalte Einöde des Subpolargebietes der Tundra umziehen würde.

Nicht nur weil er nicht wollte, sondern ganz einfach weil er nicht kann. Er würde nämlich von den eisigen Temperaturen überwältigt einen schmerzvollen Tod erleiden.

Peter Guggisbergs Wechsel von Davos nach Bern, über den zurzeit spekuliert wird, wäre der Umzug des Turkans in die Tundra.

Guggisberg ist wahrlich ein Prachtkerl von einem Tropenvogel. So schnell, dass er einem Jaguar im wahrsten Sinne des Wortes bei vollem Tempo um die Ohren fliegen könnte. Sensibel wie das erste Grün eines zarten Blattes, welches vor der kühlen Bise des frühen Frühlings geschützt werden muss, damit es nicht den Kältetod erleidet.

Der SCB ist gewissermassen die Karikatur eines Sportunternehmens, das so clean ist, wie die Biosphäre eines hochsterilen Operationssaales vor der Verpflanzung eines in flüssigem Stickstoff gelagerten Herzens einer Eisprinzessin. Ein tödliches Klima für einen Tropenvogel, der aus einem Gebiet stammt, in dem es von Leben nur so wimmelt.

Man erinnere sich knapp zwei Jahre zurück, als der Davoser Dino Wieser des Cannabiskonsums überführt und für fünf Monate gesperrt wurde. Ich habe dieses Theater damals als lächerlich und nicht ernst zunehmen taxiert, bin mit dieser Meinung aber gerade bei den SCB Fans ganz schlecht angekommen.

Solche Typen hätten im Sport nichts verloren, seien ein schlechtes Vorbild für die Jugend und überhaupt: Die Sperre sei lächerlich und viel zu kurz. Am besten sollte man Wieser gleich lebenslänglich sperren.

Werden aber wie im vergangenen Herbst von frustrierten Kleinkriminellen am Rande der Spiele Fahrzeuge des öffentlichen Verkehrs demoliert oder die Bahnreisenden und die friedliche Hockeyfans terrorisiert, wirft das vergleichsweise kleine Wellen.

Aber das Plätschern einer Kloschüssel beim Aussprechen einer Strafe gegen die Gästemannschaft oder das Benützen des Wortes «pomadig» bei einschläfernden Auftritten unseres genialen Zweiwegstürmers mit der Nummer 15 ist definitiv zu viel für die langweiligen Fremdschämer in der grössten Kathedrale der Schweiz.

Man habe ja neulich in Langnau verloren, weil man ab der lauten Atmosphäre im morschen Holzpalast derart aus dem Konzept geworfen wurde, dass man auf Dauer total den Fokus verlor. Na ja, die Stimmung in Bern ist ja mittlerweilen vergleichbar mit der in der al-Aqsa-Moschee auf dem Jerusalemer Tempelberg.

Andächtiges Gemurmel, übertönt von den Gebetsgesängen eines Muezzin.

Meine Überlegungen werden wieder einmal weit hergeholt sein, aber mit Pokerturnieren bis in die frühen Morgenstunden in der Spielerkabine nach dem Training dürfte es für Guggisberg in Bern dann vorbei sein. Das ist nämlich verboten und könnte sogar jugendgefährdende Auswirkungen haben. Und die Gedanken um das süsse Emmentaler Biogras, um auf das Thema zurückzukommen, müsste sich Peter Guggisberg wohl ein für allemal aus dem Gehirn operieren lassen.

Geschichten wie jene aus dem Jahr 2006, als in der altehrwürdigen Dorfpost zu Langnau ein süsslicher Duft durch die Gänge zog, welcher die Aufmerksamkeit von Postbeamtin Chrige Nyfeler auf sich zog, mögen jedenfalls in keiner Art und Weise zu unseren Klosterschülern passen.

Richtig, Postbeamtin Chrige Nyfeler amtet in ihrer Freizeit als schweizweit bekannte Kult Ansagerin im Ilfisstadion und reisst einem mit ihren aufreizend langsam gesprochenen Sprüchen zuweilen den letzten Nerv aus. In diesem Fall spielte sie aber den bitterbösen Racheengel.

Das Corpus Delicti war adressiert an den Abtrünnigen Suter Fäbu in Davos, aufgegeben vom ebenfalls abtrünnigen Guggisberg Peter. Dieser wechselte nämlich vor der Saison 2003/04 innerhalb der NLA zum HCD, obwohl er noch einen Lehrvertrag in Langnau hatte. Deshalb mussten die Davoser damals die Summe von 300.000 Schweizer Franken an die SCL Tigers überweisen.

Und deshalb, so wird es jedenfalls erzählt, zögerte Chrige keine Sekunde und verpfiff die Verräter umgehend bei der Polizei. Ob der Schrooter, der damals das Päckli behändigte Von Arx hiess und aus Zollbrück stammt, kann ich nicht sagen. Vermutlich aber eher nicht, sonst hätte die Sache wohl gütlich geregelt werden müssen.

Schliesslich ist auch Jan Von Arx ein verurteilter Kiffer.

Das Päckli enthielt damals jedenfalls 40 Gramm feinstes Emmentaler Biohanfkraut und führte für Peter Guggisberg im April 2006 zu einer Verurteilung wegen Verstosses gegen das Betäubungsmittelgesetz. Das Urteil lautete fünf Tage Gefängnis und eine Geldbusse von 3.500 Franken.

Als er im Dezember 2006 auch noch mit 1.8 Promille Blutalkohol am Steuer festgenommen wurde, suspendierte der HC Davos ihn bis zum Jahresende 2006, so dass er nicht am Spengler Cup teilnehmen konnte. Im Mai 2007 verhängte ein Gericht eine Strafe von 90 Tagessätzen zu 340 Franken, die er mit gemeinnütziger Arbeit im Spital Davos abarbeitete. Trotz dieser Vorkommnisse wurde sein Vertrag beim HCD um zwei Jahre verlängert, was Guggisberg seinem Trainer Arno Del Curto fortan mit Spitzenleistungen dankte.

Ihr seht, Peter Guggisbergs Geschichte ist eine lebendige und seine Biographie eine bunte. Zu lebendig und zu bunt, für die brave Berner Meistertruppe.

Ob Guggisberg übrigens noch mit Reto und Jan von Arx kleiner Schwester Sarah liiert ist, weiss ich nicht. Und wie das Verhältnis der Familie Guggisberg zur Familie Krüger aussieht, möchte ich auch nicht beschreiben. Aber Justin wird wohl Freudensprünge veranstalten, ab der Möglichkeit, bald mit Guggisberg die Kabine teilen zu müssen.

Vielleicht lässt sich der Paradiesvogel Turkan durch die Dubé und Gamache Millionen tatsächlich die Sinne derart vernebeln, dass er einen Wechsel nach Bern in Erwägung zieht. Ob das allerdings eine gute Idee wäre und ob er dann auch beim SCB noch zu den besten Powerflügeln des Landes zählen würde, steht auf einem anderen Blatt Papier.

Persönlich würde ich mich natürlich freuen, einen Spieler wie Guggisberg in Bern zu haben. Wäre ich aber mit ihm befreundet, würde ich ihm eindringlichst raten, in Davos zu bleiben.

Das wird Peter Guggisberg aber wohl auch ohne meinen gutgemeinten Rat tun. Jedenfalls wird in Davos herumgmunkelt, er werde seinen Vertrag mit dem HCD in den nächsten Tagen um drei Jahre verlängern.

Freitag, 24. Dezember 2010

SCL Tigers – SCB, gemetzget, zerlegt und verspiesen

Der SCB kassierte in Langnau ein veritables, und auch in dieser Höhe absolut verdientes 2:5 Weihnachtspäckli gegen entfesselte und in allen Belangen bessere SCL Tigers

Vielen wird es ergangen sein wie mir, an diesem vorweihnächtlichen Abend im Emmental. Nach einem schon beinahe erkämpften Nachtessen in einer der überfüllten Beizen, schritt man in Erwartung eines knappen und heissen Derbys über die stählerne Eisenbahnbrücke Richtung Gotthelf Arena.

Man kam sich fast vor wie in der guten alten Zeit, als die Berner Klubs eine Zeitlang den Titel jeweils unter sich auszumachen pflegten. Die Anhänger der Langnauer waren aufgeräumt wie zuletzt vor über dreissig Jahren und strömten, wie in Zeiten als es noch keine Elektrizität und lediglich eine warme Ofenbank in den Hütten gab, aus allen Weilern und Chrächen herunter, um sich in Gesellschaft zu begeben, den Viehhändler, den Metzger und den Käser zu treffen und sich den strengen Winter mit dem Geknebel der männlichen Dorfjugend etwas erträglicher zu machen.

Die grosskotzigen Meisterschnösel aus der Hauptstadt kamen zum Tanze und die blutrünstigen Grobiane mit den roten Hosen, den unflätigen Manieren und den Messern zwischen den Zähnen waren geladen wie ein Stier auf der schönsten Kuh des Tales, um dem vermeintlichen Giganten das Fell über die Ohren zu ziehen.

Das Spiel begann dann so, wie man es erwarten durfte. Beide Mannschaften waren von Beginn weg bestrebt, die Intensität hochzuhalten und defensiv sauber und schnörkellos zu spielen. So entwickelte sich ein schnelles, intensives und ausgeglichenes Spiel, welches durchaus Eigenschaften eines Spitzenspiels aufwies.

Arnaud Montandon zeigte sich in der fünfzehnten Minute nach wunderschöner Vorarbeit von Brett McLean verantwortlich für die 0:1 Führung des Meisters. Torschütze Montandon, ... das tönt irgendwie wie Puderzucker in den Ohren eines SCB Fans und hätte eigentlich aus Sicht der Stadtberner ein gutes Omen für den weiteren Verlauf der Partie sein können. Hätti u wetti, die Dinge sollten sich aber anders, wenig schmeichelhaft entwickeln.

Im zweiten Drittel steigerten die Tigers nämlich von Minute zu Minute die Performance und begannen den jetzt plötzlich müde und fahrig wirkenden Meister sowohl physisch, wie auch tempomässig zu überfordern. Es war schon erstaunlich, wie sich der SCB in dieser Phase herumschupsen und dominieren liess. Der Ausgleich war nur noch eine Frage der Zeit und in der 30. Spielminute, nachdem sich Marco Bührer zu einem schlecht getimten Ausflug verleiten liess, war es dann soweit und Sandro Moggi schob zum 1:1 Ausgleich für die Tigers ein.

Ab diesem Zeitpunkt waren die entfesselten Langnauer nicht mehr zu bremsen. Der eingeschüchterte Meister wurde richtiggehend aufgerieben, überrollt und an die Wand gespielt. Nach zwei weiteren Toren nach stümperhaften Fehlern von Vigier und Roche in der 33. und 34. Minute durch Mike Iggulden und abermals Sandro Moggi, war der Bär geschlachtet und die Bärenmetzgete vollendet.

Den Rest des Spieles kann man unter souveräner Spielverwaltung der Tigers und ratlosem Geknorze des taumelnden SCB abbuchen. Der zukünftige Fribourger tauchte total ab, der Student schrumpfte zum tapferen, aber chancenlosen Gymnasiasten und Larrys Körpersprache signalisierte, dass man sich geschlagen gibt. Ich verzichte hier auf weitere Ausführungen zum Spiel und zitiere stattdessen erneut User «mänfu» vom Tigers Forum, der die Sprüche zurzeit platziert, wie ein Laserstrahl:

«Jetzt weiss ich einmal mehr, warum die Bärner Szene effektiv die Möffenhochburg der Liga ist! Wer nach einer diskussionslosen Niederlage gegen das Armenhaus der Liga noch "Meischter-Schwiizermeischter" singt, hat definitiv nicht mehr alle Tassen im Schrank!
Wir singen nun Metzger-Metzgermeischter schalalalala.»

Dem gibt es eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Es ist immer wieder erstaunlich, mit welcher Sensibilität sich gewisse Leute selber zum Affen machen, ohne es zu merken. Aber ok, ich fand das ganze eigentlich lustig.

Wer die Leistungen der Tigers etwas verfolgt, muss sich unweigerlich die Frage stellen, wo sich das Limit dieses Teams befindet. Ich weiss es nicht, ich habe es bisher noch nicht gesehen. Man wird sich wohl bis in die Playoffs gedulden müssen, um diese Frage zu beantworten.

Spielen die Tigers aber weiterhin derart kompakt und schnörkellos und können sie sich noch einmal etwas steigern, liegt für diese Mannschaft sogar das Halbfinale im Bereich des Möglichen.

Und der SCB?

Man sollte diese Niederlage nicht überbewerten. Man war gestern etwas ersatzgeschwächt und hat gegen einen sehr starken und entschlossenen Gegner verloren. Nach neun Siegen in Serie war gewissermassen wieder einmal ein kleiner Rückschlag fällig, um nicht in Übermut zu verfallen.

Also Wunden lecken und Schwamm darüber.

Es gilt jetzt, die freien Weihnachtstage zu nutzen, um die Grippe und andere Bobolis auszukurieren, damit man am 2. Januar bereit ist, das neue Jahr und den Angriff auf die ersten Plätze in der Tabelle mit einem Sieg gegen die vom Cüpliturnier geschwächten Bergaffen zu beginnen.

In diesem Sinne: Stille Nacht, heilige Nacht...

Donnerstag, 23. Dezember 2010

Vorweihnächtliche «Bärenmetzgete» in Langnau

Ein verloren geglaubtes Derby ist auf bestem Weg, wieder aufzuleben. Die SCL Tigers stehen mit einem komfortablen Punktevorsprung auf einem gesicherten Playoffplatz und spucken im Hinblick auf das Weihnachtsderby nach Jahren der Demut endlich wieder grosse Töne

1:2n.P und 3:4n.P, so lauten die Resultate der bisherigen Derbys zwischen dem SCB und den SCL Tigers in dieser Saison. 3:3 nach Punkten und 4:4 nach Toren also.

Eine wahrlich heisse Ausgangslage!

Nachdem das Derby in den letzten Jahren eher zu einem lauwarmen Wassersuppengekraue zwischen gelangweilten Bären und verängstigten Schmusekatzen mutiert ist, verliefen die Spiele in dieser Saison eher wieder engagiert, spannend und auf Augenhöhe.

Die Tigers sind zurzeit auf dem bestem Weg, eine riesengrosse Sensation zu schaffen. Von sämtlichen Experten zum Kanonenfutter und Abstiegskandidaten gestempelt, mischen sie die Liga mit erstaunlicher Leichtigkeit und viel Selbstvertrauen auf und befinden sich zurzeit mit 20 Punkten (!) Vorsprung auf den Trennstrich auf einem gesicherten Playoffplatz.

Die Resultate sind nicht etwa zufällig oder mit viel Glück zustande gekommen, vielmehr spielen die Tigers ihr System perfekt wie eine Spitzenmannschaft. Das Team ist gefestigt, die Leistungen sind erstaunlich konstant, die Balance stimmt und im Umfeld herrscht Ruhe und Gelassenheit.

Bereits träumen die Fans von einem Viertelfinale gegen die arroganten «Möffen» aus der Hauptstadt und man gibt sich überzeugt, diese dann sang- und klanglos aus den Playoffs zu prügeln.

Ich habe mir das Vorderbygeplänkel auf dem Forum der SCL Tigers etwas zu Gemüte geführt und dabei folgenden Eintrag von User «mänfu» gefunden:

«Der Wind weht momentan noch warm durchs Tal, doch im Verlaufe des Donnerstags wird er gemäss Meteorologen kälter. Das hat einen Grund:

Sobald die Bären mit dem Car von Möffencity ins Tal der Playoffwilligen Tiger fahren, wird eine eiskalte Bise die Föhnfrisuren der Möffenstars nach hinten strählen und in der Ilfiskatakombe werden die Messer gewetzt!

Der Abschluss eines erfolgreichen Tigerjahres 2010 wird mit einem Festschmaus, gespickt mit Tiger'schem Winnerspirit und einem grossen Kampf besiegelt!

B Ä R E N M E T Z G E T E

Der bescheidene, aber siegeswillige Kultclub aus Langnau fordert den Grosskotz aus der Möffenstadt!

Ein Weihnachtsgeschenk per excellence für jeden Hockeyliebhaber und ein Volksfest mit dem krönenden Abschluss!

Ich bin sicher, dass unsere Tigers mit viel Siegeswille in diese Partie gehen und ALLES dafür tun werden, die Siegesserie der Berner zu beenden!»

Tönt hübsch, nicht wahr?

Aber auch der SCB ist im Schuss und ob «alles dafür tun» von Seiten der Tigers gegen den Meister genügen wird, wird sich weisen.

Die Strapazen des unbedeutenden Saisoneröffnungsturnierchens sind langsam überwunden und auch der Rausch des Champagners aus der Meisternacht scheint mittlerweilen verraucht oder in Schweiss und Muskelmasse umgewandelt zu sein. Nach einem dürftigen Saisonstart und einer langweiligen ersten Qualifikationshälfte, in der ausser Goalie Bührer und Verteidiger Roche sämtliche Leistungsträger entweder verletzt, abgeschoben oder total ausser Form waren, hat man zuletzt neunmal gewonnen und vermag langsam aber stetig auch spielerisch wieder zu überzeugen.

Das angestrebte Ziel, die Qualifikation zu gewinnen oder mit dem zweiten Platz zumindest in einem allfälligen Halbfinale Heimvorteil zu geniessen, ist wieder realistisch geworden und gibt dem Team sichtlich Rückenwind. Auch die Vertragsverlängerungen mit Ivo Rüthemann, Martin Plüss und Caryl Neuenschwander wirkten sich äusserst positiv auf deren Leistungen und somit auf das ganze Team aus.

So darf man sicher sein, dass der SCB die euphorisierten Tigers aus Langnau nicht als Nowbodys, sondern als ernst zu nehmender Gegner und das Spiel als Standortbestimmung auf dem Weg zu Grösserem betrachten wird.

Wir dürfen uns also endlich wieder auf Derbyspiele zwischen Teams freuen, die beide über viel Selbstvertrauen und Siegeswillen verfügen. Spiele auf Augenhöhe und mit offenem Visier also. Derbys, wie wir sie alle doch so mögen.

Oh du fröhliche...

Mittwoch, 22. Dezember 2010

Meisterliche Pflichterfüllung gegen Fribourg Gottéron

Der SCB gewann das Zähringerderby der Wintersonnenwende gegen matte Fribourger verdient mit 5:1 Toren und zeigt ermutigende Ansätze im Bezug auf den weiteren Saisonverlauf

Die Fribourger waren gestern im wahrsten Sinne des Wortes «zu Gast beim Meister.» Der SCB spielte Weihnachtsgeschenklihockey für die Fans und hatte demnach auch spielerisch etwas zu bieten.

Erwähnen möchte ich die zwei wunderschönen Tore von Ivo Rüthemann und Martin Plüss und die tollen Big Saves von Marco Bührer. Daneben für Stimmung gesorgt haben Schiedsrichter «Äntefüdle» und Mark Mowers, welcher Brent Reiber wohl zermalmt hätte, wenn man ihn hätte machen lassen. Herrlich, das grüne Taburettli auf dem Eis.

Die Aktion mit Mowers war aber weder Foul noch Schwalbe. Warum Brent Reiber da gepfiffen hat, weiss er wohl selber nicht so richtig. Und warum Mowers wegen dieser Szene derart die Contenance verlor, ist auch schwer zu verstehen.

Alles in allem gute Unterhaltung vor ausverkauftem Haus würde ich meinen. So gesehen kann ich mir die Kathedralenstimmung im Stadion nicht ganz erklären. Aber die Leute sind wohl schon in der besinnlichen Stimmung des Festes der Liebe.

Freuen wir uns auf den Jahresabschluss am Donnerstag in der Holzhütte zu Langnau.

Dienstag, 21. Dezember 2010

Martin Stettler vor der Rückkehr nach Langnau

An Martin Stettler haben laut SCB Sportchef Sven Leuenberger die SCL Tigers «grosses Interesse». Weil Stettler sich nicht zum Leistungsträger entwickelt hat, wird ihn der SCB kaum an der Rückkehr nach Langnau hindern.

Hätte Martin Stettler in den letzten zwei Jahren in Bern aber auch nur Ansätze der Qualitäten von Curtis Murphy zeigen können, er hätte einen gut dotierten Dreijahresvertrag Sven Leuenbergers unter dem Weihnachtsbaum und ein allfälliger Wechsel stünde nicht zur Disposition.

So gesehen sind die Stimmen bei den Fans der Tigers, die in Stettler einen potentiellen Murphy Ersatz sehen, obsolet.

Trotzdem wäre die Rückkehr von Martin Stettler, dem der Druck und der Konkurrenzkampf in Bern wohl eine Nummer zu gross war, für die Tigers mit Sicherheit eine feine Sache. Man sollte aber von ihm nicht mehr erwarten, als er kann.

Das Spiel im Stile Murphys aus der Defensive orchestrieren, im Powerplay einen kreativen Part spielen und dazu noch Marathoneinsätze leisten, wird Stettler nicht können. Macht er noch einmal einen Schritt vorwärts, was in der Wohlfühloase Langnau durchaus möglich ist, wird er vielleicht wieder einen sicheren und soliden Defensivpart spielen und dann und wann einen schlauen ersten Pass abgeben können.

Die Qualitäten zum spielbestimmenden Zweiwegverteidiger hat er aber nur mit grossen Vorbehalten.

Qualität setzt sich immer durch. Martin Stettler hat es in zwei Jahren aber nicht geschafft, die in ihn gesetzten Erwartungen zu erfüllen und sich als Stammverteidiger mit Einfluss auf das Spiel bei einem Spitzenteam aufzudrängen. So gesehen dürfte er bestenfalls an seine Leistungen vor dem Wechsel nach Bern anknüpfen.

Und diese waren solid, aber keinesfalls überragend.

Start der vorweihnächtlichen Derbywoche gegen Fribourg Gottéron

Wintersonnenwende und Vollmond. Heute wartet uns demnach eine wahrlich magische Nacht, die mit dem vierten Zähringerderby gegen Gottéron ihren Anfang nimmt.

2:4, 2:3 und 4:3, so lauteten aus Sicht des SCB die Resultate der bisherigen Duelle gegen die Fribourger. Man liegt also nach Spielen mit 1:2 und nach Score mit 8:10 im Hintertreffen. Zeit, heute das Duell auszugleichen.

Der SCB hat zuletzt gut gepunktet und konnte in der Tabelle bis auf fünf Verlustpunkte auf den zweiten Tabellenplatz, der zurzeit vom HCD gehalten wird, aufholen. Der Tabellenspitze näherte man sich auf zehn Verlustpunkte, was mit der Dreipunkteregel nicht mehr alle Welt ist.

Man ist also auf Kurs, um im neuen Jahr die Tabellenspitze anzupeilen. Wenigstens wenn man heute und am Donnerstag in Langnau möglichst maximal punkten kann.

Gespannt darf man einmal mehr sein, ob unser bester ausländischer Angreifer erneut auf die Tribüne muss, oder ob dem pomadigen Zweiwegstürmer mit der legendären Nummer 15 einmal eine Pause gegönnt wird. Da Spitzensport auch Unterhaltung für die Zuschauer sein sollte, hoffe ich, dass der SCB seinen Fans, gewissermassen als Weihnachtsleckerli noch einmal die Wühlmaus präsentiert.

Daneben soll Andreas Hänni erneut fehlen. Den scheint es ja bös erwischt zu haben, mit seiner Hirnerschütterung. Ich hoffe innigst, dass der wichtige Verteidiger spätestens am 2. Januar 11 gegen den HCD wieder zur Verfügung steht. Gerade im Spielaufbau und im Powerplay fehlt mir der Chörnlipicker- Hüne nämlich schmerzlich.

Ich wünsche uns allen ein den Umständen entsprechendes magisches Zähringerderby mit einem knappen und hart umkämpften Sieg des SCB.

Samstag, 18. Dezember 2010

SCB gegen IIHF: Die Schlinge zieht sich enger

Die «Neueinführung» der Hockey Champions League, oder besser gesagt das Einladungsturnierchen zwecks Schadenminderung der Vertragsbruchaffäre des Eishockey Weltverbandes, droht zu platzen und der SCB erhält zaghafte Unterstützung der europäischen Ligen.

Die sieben stärksten mittel- und nordeuropäischen Ligen fordern allesamt Nachbesserungen am Konzept der IIHF betreffend der Hockey CL, welche im Herbst 2011 gestartet werden soll.

Insbesondere das «Schweigegeld» von 100‘000 Franken, das den Eisbären Berlin und den Hannover Scorpions angeboten wurde, damit diese von einer Klage nach dem Muster des SCB gegen den Weltverband absehen, stiess auf erbitterten Wiederstand. Besonders «die Verbindung mit den Klagen der Clubs ist nicht akzeptabel», hiess es in der Mitteilung der Ligen. Die Eisbären und die Scorpions verlangen mittlerweilen eine deutlich höhere Entschädigung.

Zusätzlich wollen die Ligen ein CL Konzept, mit 32-, statt den geplanten 16 Teilnehmern. Auch müssten die finanziellen Angelegenheiten geklärt werden. Eine neue Champions League dürfte demnach weder als Einladungsturnierchen ohne Schweizer Beteiligung-, noch wenn die Klubs Geld drauflegen müssen, zustande kommen.

Der SC Bern hatte beim Internationalen Sportgerichtshof in Lausanne (TAS) die Einleitung eines Verfahrens wegen Vertragsbruch beantragt. «Das Gericht soll entscheiden, ob man Verträge einfach zerreissen kann», sagte Marc Lüthi, CEO des SCB.

Lüthi streitet um das Preisgeld in der Höhe von 400 000 Euro, das dem SCB gemäss dem Vertrag vom 22. April 2008 zugestanden hätte. Zudem macht er Ausgaben von 600‘000 Franken geltend, die der SCB wegen der Champions Hockey League getätigt habe. Die Forderungen belaufen sich inklusive Zinsen mittlerweilen auf rund 1,2 Millionen Franken.

Es dürfte zwar schwierig zu belegen sein, dass die zusätzlichen Kaderinvestitionen von 600‘000 Franken, die der SCB vor dem TAS geltend macht, ausschliesslich wegen der CL getätigt wurden. Die Forderung nach dem Preisgeld hingegen wird gestützt durch das «Champions Hockey League Agreement» vom April 2008, in dem die IIHF über die nächsten drei Jahre ein Preisgeld von 10 Millionen Euro garantiert hatte.

Was bei einer rechtlichen Beurteilung auch noch von Relevanz sein dürfte, ist der Punkt 4.2 der Vereinbarung, in der sich die IIHF verpflichtete, für den Fall, dass der Anlass verschoben oder abgesagt werden muss, eine Versicherung abzuschliessen. IIHF-Generalsekretär Horst Lichtner sagt zu dieser Klausel zwar, diese sei lediglich eine Absicherung für Verpflichtungen gegenüber den Fernsehpartnern gewesen. Aber das würde ich an seiner Stelle auch so sehen wollen.

Zumal gerade dieser Horst Lichtner durch seine Unterlassung, von den Investoren aus Russland und Schweden mit Domizil auf den Cayman Islands eine Bankgarantie einzufordern, der Hauptschuldige an diesem «Fall SCB» sein dürfte. Ein Fall, der auch die Chancen von IOC- Exekutivratsmitglied René Fasel auf die angestrebte Nachfolgschaft von IOC-Präsident Jacques Rogge schmälern dürfte.

Cayman Islands, IOC… vermutlich findet dereinst die Hockey WM statt im «Flickwerk zu Bern,» ebenfalls in Katar oder in Saudi-Arabien statt. Man könnte dann den Pöbel statt sich besaufen zu lassen, als Pausenattraktion mit dem Auspeitschen von Schwulen oder dem Steinigen von Frauen unterhalten.

Item

Die Champions Hockey League musste jedenfalls seinerzeit nach nur einer Durchführung eingestellt werden, weil die russisch-schwedischen Investoren ihren vertraglichen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen konnten und sich zurückzogen.

In einem «Settlement Agreement» verzichteten die Ligen aus der Schweiz, Schweden, Finnland, Deutschland, Tschechien und der Slowakei zwar auf finanzielle Forderungen gegenüber der IIHF. Allerdings nur, wenn diese eine Entschädigung von 200 000 Euro für die direktqualifizierten Klubs zu leisten bereit wäre.

Die IIHF akzeptierte diese Bedingung nicht, stellte aber einen Betrag von 1,6 Millionen Euro als Entschädigung in Aussicht, falls sich die Ligen dem Vorschlag einer Nachfolgelösung anschliessen würden. Diese scheiterte aber wegen der langen Dauer, für die sich die Klubs hätten verpflichten müssen. Damit wurde auch das «Settlement Agreement» hinfällig.

Die Klage des SCB könnte für die IIHF verheerende Folgen haben. Sollten die Berner nämlich auch nur teilweise Recht bekommen, würden die anderen europäischen Klubs nachziehen und Gleichbehandlung fordern, was für den Weltverband Kosten von über fünf Millionen Franken bedeuten würde.

Fortsetzung folgt…

Freitag, 17. Dezember 2010

Von Sven Leuenberger, Christian Dubé und der Zukunft des SCB

«Die zum Teil harte Kritik der Fans, auch gegenüber meiner Person, war schwer zu ertragen und ich fragte mich manchmal, ob ich nicht besser das Angebot zu einer Rückkehr zum HC Lugano angenommen hätte. Ich tat es nicht, weil ich glaubte, die Erfahrung mit dem SCB würde mir irgendwann etwas bringen. Heute bin ich überzeugt, 100 Prozent richtig gehandelt zu haben.»

Diese Zeilen aus dem Jahr 1999 stammen aus der Feder von Sven Leuenberger, geschrieben, nachdem er nach dem finanziellen Zusammenbruch massgeblichen Anteil hatte, dass es beim SCB weitergehen- und dass das Team einigermassen zusammengehalten werden konnte.

Und ja: Er hat sowohl damals, wie auch heute richtig gehandelt!

Wenn man sieht, wie unser Sportchef arbeitet, ist die teilweise immer noch harsche Kritik der SCB Fans an seiner Arbeit schwer zu verstehen. Dabei ist die Arbeit Leuenbergers von Schlauheit, Mut und absoluter Loyalität gegenüber dem SCB, den Spielern und dem Umfeld geprägt.

Bestes Beispiel ist der Umgang mit Christian Dubé.

Die vermeintlich beste Lösung für den SCB im Umgang mit den Verträgen von Rüthemann, Plüss und Dubé wäre im Hinblick auf einen stetigen Umbau des Teams die Formel 3-2-1 gewesen. Drei Jahre Rüthemann, zwei Jahre Plüss, ein Jahr Dubé also.

Es hätten auch drei Jahre Rüthemann, zwei Jahre Dubé und ein Jahr Plüss sein können. Nur hätte Plüss niemals einen Einjahresvertrag unterzeichnet und wäre in dieser Situation wohl nach Kloten oder Zürich abgewandert. Im Fall von Christian Dubé wäre es unfair gewesen, die einjährige Option ohne Vertragsverlängerung zu ziehen und ihm damit einen guten Vertrag bei einem anderen Klub und damit die Zukunft zu vermiesen.

Die goldene Formel 3-2-1 war also nicht zu bewerkstelligen.

Sven Leuenberger hat erkannt, dass man mit einem Spieler wie Dubé, der während neun Saisons durchwegs der beste Spieler des SCB war und immer alles für den Klub gegeben hat, fair umgehen muss. Dubé wird es dem SCB mit weiterhin überragenden Leistungen danken.

Siehe zu diesem Thema auch:

http://duc-hierspieltbern.blogspot.com/2010/12/christian-dube-abgang-trotz.html#links

Die SCB Fans sollten Christian Dubé dankbar sein für die Verdienste, die er in den letzten Jahren zugunsten des SCB vollbracht hat. Ein warmer Empfang, auch im Dress des HC Fribourg Gottéron sollte ihm daher auch in Zukunft jederzeit sicher sein.

Apropos Zukunft: Wie weiter beim SCB?

Eigentlich eine müssige Frage. Die Schweizer Eckpfeiler des SCB der nächsten zwei Jahre sind gesetzt. Mit Kevin Lötscher wurde ein wahrer Rohdiamant verpflichtet. Kein «Reichert Ersatz,» Marc Reichert ist ein dankbarer, im Team allseits geschätzter und beliebter Rollenspieler «des reichen Mannes,» sondern ein Spieler, dessen bisheriger Werdegang zeigt, dass da ein ganz grosser heranwachsen könnte. Mit dem Weggang Dubés ist gewährleistet, dass Lötscher die Eiszeit erhält, die er brauchen wird, um den letzten Schritt in seiner feinen Karriereplanung zu gehen: Den Schritt zu einem wichtigen Spieler in einer Spitzenmannschaft und zum Stammspieler in der Nationalmannschaft.

Was der SCB für die Zukunft mit Sicherheit nicht braucht, sind Ligaoccasionen a la Nüssli oder Leblanc, oder gescheiterte «Nordamerikanomaden» ohne NL A Erfahrung. Die haben dort drüben Junioren- und AHL Gehacke gespielt und wer glaubt, Spieler wie Juraj Simek seinen in unserer Liga gewissermassen automatisch gut, könnte sich täuschen.

Wenn allenfalls noch ein Zückerli wie Wick, Blindenbacher oder Guggisberg geholt werden könnte, wäre das ok. Aufgrund des Geldes, das durch den Abgang Dubés frei, wäre das vielleicht möglich, aber sollte es dieses Jahr nicht klappen mit einem Topshot, spielt es auch keine Rolle.

Die Spiele sind ja für die Fans dann am interessantesten und geilsten, wenn eine Mannschaft ihr Potential ausschöpft oder gar übertrifft. Das kann der SCB auch ohne einen Guggisberg. Die Spiele werden also kaum langweiliger werden, nur weil Dubé nicht mehr dabei ist.

Der SCB sollte aber auf jeden Fall noch einen guten jungen Verteidiger verpflichten. Vielleicht für Martin Stettler, der bisher die Erwartungen nicht erfüllen konnte. Larry Huras hat neulich den neunzehnjährigen Anthony Huguenin vom HC La Chaux-de-Fonds beobachtet. Einer von vielen Rohdiamanten in der NL.

Daneben sollte der Vertrag mit Justin Krüger verlängert werden. Für ihn wird es wohl nicht reichen mit der NHL. In der NL A kann er aber eine solide Rolle spielen und vom Alter her ist er noch nicht am Ende seiner Entwicklung angelangt. Justin dürfte also noch besser werden.

Wer die Diskussionen rund um den SCB in letzter Zeit etwas verfolgt hat, wird festgestellt haben, dass der Tenor in Richtung den Alten nachtrauern, nach jedem verfügbaren Occasion mit überrissenen Lohnforderungen schreien und vom Jammern über die ach so «ausgetrockneten Märkte» beherrscht wird. Kurzfristiges Titeljägerdenken mit Potential zum Totalschaden, würde ich meinen!

Dabei würde man gescheiter die Altersgruppe der Zwanzigjährigen ins Visier nehmen. Die Zukunft erscheint dann nämlich sofort rosarot, nicht mehr schwarz.

Zum Glück, ich muss es einmal mehr sagen, haben wir einen umtriebigen, schlauen und besonnenen Sportchef. Kein Lehrling mehr, sondern ein wahrer Meister seines Fachs. Man sollte ihn nicht an seinen Aussagen in der Öffentlichkeit messen. Wenn er zum Beispiel sagt, die offensive Ausbeute unseres Ritalin Haworth mit der Nummer 15 sei sekundär, da seine Aufgabe eher eine defensive sei, ist das wohl eine von Loyalität geprägte hochprofessionelle «Medienaussage,» aber Leuenberger weiss sehr genau, dass Brett McLean zurzeit einfach nicht mehr kann und dass ein solch biederer und langweiliger Spieler, zumindest wenn er sich nach der Weihnachtspause nicht um 200% steigert, in der nächsten Saison keinen Platz mehr haben kann, im Team des SCB.

Man wird nach Dubés Abgang Ausländer brauchen, die etwas kreieren können. Zumindest wenn man nicht riskieren will, dass die Zuschauer an den Spielen zukünftig einschlafen. Man hätte dann gewissermassen das grösste Kühlhaus Europas mit integriertem Schlaflabor. Ein scheusslicher Gedanke.

Die Ausländerpositionen sind Leuenbergers Manipuliermasse, um dem Team für die nächste Saison die richtige «Würze» zu verleihen. Gamache «passt nicht ins Team,» beziehungsweise Larry Huras mag ihn nicht und er dürfte daher zu Fribourg wechseln. McLean genügt den Ansprüchen nicht, da er dem Spiel keine Impulse verleihen kann. So bleibt im Angriff nur noch Vigier, der bewiesen hat, dass er ein Playoffspieler ist. Mit ihm könnte man allenfalls noch einmal eine Saison verlängern, wenn sich keine bessere Lösung ergibt.

Für McLean, der mit Sicherheit kein billiger Ausländer ist, gibt es auf jeden Fall bessere Lösungen!

In der Abwehr hat Leuenberger mit Travis Roche eine wahre Perle gepflückt. Den besten Verteidiger seit Fredrik Olausson. Joel Kwiatkowski hingegen, dessen Vertrag noch eine Saison weiterläuft, ist lediglich solider Durchschnitt. In Anbetracht der Tatsache, dass wir in der Verteidigung eher dünn besetzt sind, wird man Kwiatkowski wohl auch nächste Saison gebrauchen können. Es sei denn, man könnte Severin Blindenbacher verpflichten, was eher unwahrscheinlich ist.

Schade, konnte man Raphael Diaz nicht zum SCB lotsen. Mit ihm hätte man Kwiatkowski verkaufen- und die nächste Saison mit der Ausländerformel 1 Verteidiger und 3 Stürmer in Angriff nehmen können.

Die Verlängerung mit Larry Huras scheint nur noch Formsache zu sein und dürfte in der Weihnachtspause, sicher aber noch vor den Playoffs bekannt gegeben werden.

Der SCB ist auf Kurs. Und das verdanken wir in vielerlei Hinsicht auch unserem Sportchef Sven Leuenberger!

Mittwoch, 15. Dezember 2010

Neue, interessante Entwicklungen im Fall IIHF

Der Rechtsanwalt Klaus Sturm, welcher die Eisbären Berlin und die Hannover Scorpions in Sachen Entschädigung für die Einnahmen- Einbussen wegen der ausgefallenen Champions-League-Saison 2009/10 vertritt, bestätigte der Fachzeitschrift «Eishockey-News,» dass den beiden Organisationen von Seiten des IIHF ein Entschädigungs-
angebot unterbreitet wurde.


«Es ist ein interessantes Angebot. Wir werden es jetzt im Detail prüfen und dann entscheiden.»

Es soll sich um eine Zahlung von jeweils 100 000 Schweizer Franken (ca. 78 000 Euro) für die beiden Clubs der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) handeln. Die Eisbären und die Scorpions, die beide für die Champions League qualifiziert waren, hatten eine Schadensersatzklage gegen die IIHF erwogen.

Es geht somit um den gleichen Betrag, den Marc Lüthi, CEO des SCB als Kompromiss akzeptiert hätte, aber von der IIHF mit der lapidaren Aussage, «wenn die Klubs Geld wollen, dann müssen sie vor das internationale Sportgericht gehen,» abgespeist wurde.

Als Lüthi daraufhin den Weg vor das Sportgericht einleitete, reagierte die IIHF mit der erpresserischen Forderung, «wenn der SC Bern die Klage beim internationalen Sportgericht in Lausanne wegen der annullierten Champions League der letzten Saison nicht zurückzieht, dann nehmen die Klubs aus der Schweiz an der Champions League im kommenden Herbst nicht teil.»

Offensichtlich hat der IIHF unterdessen kalte Füsse bekommen und möchte nicht auch noch die deutschen Klubs aus der als «Einladungsturnierchen» deklarierten neuen Champions League des kommenden Herbstes ausladen müssen.

Ausserdem scheint man den Ernst der Lage betreffend Lüthis Klage erkannt zu haben und versucht jetzt, den Schaden mit diesen Zahlungen, vermutlich mit einem Passus, dass die entschädigten Klubs auf weitere Ansprüche in dieser Sache verzichten, in Grenzen zu halten und damit den totalen Gesichtsverlust zu verhindern.

Hätte man von Beginn weg diesen, an sich richtigen Weg gewählt, hätte man das Gesicht wahren und die Klage des SCB verhindern können. Dass man sich anders entschied und zu mafiösen Erpressungs- und Nötigungsmitteln griff, zeigt deutlich, wie diese Verbände funktionieren.

Man darf gespannt sein, ob diese neue «Entschädigungspraxis» nun auch für die Schweizer Clubs in Erwägung gezogen wird und wie der SCB auf eine solche reagieren würde.

Da man aber nicht mit Erpressern spricht, sollte Lüthi an seiner Klage festhalten und einen Entscheid des Sportgerichtshofes erstreiten. Die Chancen stehen nämlich gut, dass dabei mehr als 100‘000 Fr. herausschauen.

Siehe auch:


http://duc-hierspieltbern.blogspot.com/2010/12/maffiose-methoden-des-iihv-im-fall-scb.html#links

http://duc-hierspieltbern.blogspot.com/2010/12/rene-fasel-und-sein-iihf-von-allen.html#links

Montag, 13. Dezember 2010

Herzlich willkommen in Bern, Kevin Lötscher

Was ich am 2. Dezember mit einem waghalsigen «aus dem Fenster Lehner» angekündigt habe, ist jetzt Tatsache geworden. Der 22- jährige Stürmer Kevin Lötscher wechselt für zwei Jahre zum SCB.

Siehe auch: «Kevin Lötscher vor dem Wechsel zum SCB» vom 2. Dezember 2010.

Lötscher, welcher dem EHC Biel in der vergangenen Saison im siebten Ligaqualispiel mit einem Rush kurz vor Schluss den Ligaerhalt sicherte, hat sich in den letzten beiden Jahren im Seeland stetig gesteigert und wurde im November von Sean Simpson erstmals in die Nationalmannschaft berufen, wo er sich auf Anhieb unter die Torschützen einreihen konnte. Er wurde nun für die Dezember-Spiele der Nationalmannschaft berücksichtigt.

Der 190 cm grosse und 91 kg schwere Hüne gilt nicht nur als überdurchschnittlich abschlussstark, sondern verfügt über eine sehr gute Spielübersicht und einen guten Pass. Mit 11 Toren und 12 Assists ist Lötscher zurzeit bester Schweizer Skorer im Team des EHC Biel.

Böse Stimmen schreiben jetzt bereits, Kevin Lötscher mache den Schritt zu einem Spitzenclub zu früh und werde in Bern in der vierten Linie versauern.

Ein Trugschluss, würde ich meinen. Will Lötscher nicht zu einem zweiten Nüssli werden, der zwar über reichlich Abstiegs- und Ligaqualierfahrung besitzt, aber den Traum des Meistertitels wohl nur noch als Zuschauer erleben dürfte, muss er den Schritt jetzt, mit immerhin schon 22 Jahren machen.

Gerade beim SCB, der in den nächsten Tagen den Abgang von Christian Dubé vermelden wird, hat es Platz für ambitionierte Jungspieler der Marke «U25.» Ausserdem haben gerade in Bern in den letzten Jahren viele Jungspieler wie Roman Josi, Pascal Berger und Etienne Froidevaux den Durchbruch zum NL A Stammspieler geschafft, andere sind auf dem besten Weg dazu.

Gerade die drei Genannten hatten dann auch wesentlichen Anteil am Gewinn des Meistertitels im vergangenen Frühling.

Lass dich nicht beirren, Kevin. Gerade in Bern wird mit den Jungen vorbildlich gearbeitet und Talent setzt sich demnach durch. Und ein Jungspieler, der sich beim SCB durchsetzen kann, steht im Fokus, der Medien und gerät nicht in Gefahr, in Vergessenheit zu geraten.

Bleibt zu hoffen, dass Kevin Lötscher jetzt Charakter zeigt, indem er die laufende Saison in Biel in Anstand beendet und den Seeländern hilft, die Liga zu halten.

Bravo Sven Leuenberger!

Dieser Transfer ist im Hinblick auf die notwendige Verjüngung des Kaders ein sehr wichtiger erster Schritt. Weitere werden hoffentlich noch diese, sonst aber in der nächsten Saison folgen.

Die SCL Tigers auf dem Trip der Glückseligkeit

Neulich, es war am 5. Dezember 2010, habe ich im Zusammenhang mit den SCL Tigers von «der Schnörkellosigkeit eines Spitzenteams» geschrieben. Jetzt, da die erstmalige Playoffqualifikation nur noch Formsache zu sein scheint, tue ich es wieder.

Selbst Klaus Zaugg benutzt mittlerweilen in seinem neusten «Time Out» auf 20min.ch ähnliche Wörter: «Die Tigers sind inzwischen so selbstsicher geworden, dass sie den Puck für sich arbeiten lassen und durch schnelle Passfolgen das Spiel beschleunigen wie eine Spitzenmannschaft.»

Weiter setzte der Hockeypapst das Spiel der Tigers in den Zusammenhang mit Albert Hofmanns Synthese, aus welcher er 1938 ursprünglich ein Kreislaufstimulans herstellen wollte, stattdessen aber ein Psychostimulans entdeckte, das als Wunderdroge LSD in die Geschichte eingehen sollte.

«Alle Anstrengungen meines Willens, den Zerfall der äusseren Welt und die Auflösung meines Ich aufzuhalten, schienen vergeblich. Ein Dämon war in mich eingedrungen und hatte von meinem Körper, von meinen Sinnen und von meiner Seele Besitz ergriffen, » philosophierte Hofmann nach einem unfreiwilligen Selbstversuch mit der bis anhin unbekannten Wundersubstanz.

Schade war es ein Dämon, der in Albert Hofmanns Seele eindrang. Es hätte unter günstigeren Bedingungen nämlich durchaus auch eine pulsierende zarte Fee der Glückseligkeit sein können. Die verschobenen Pforten der Wahrnehmung, die einem das Universum als ein wunderbares Ganzes erscheinen lässt. Eine zarte Wunderfee, die jetzt auch von den Tigers und deren Umfeld Besitz ergriffen zu haben scheint.

Das «hölzerne Talent,» welches den Langnauern spöttisch attestiert wurde, erweist sich nämlich immer mehr als edles Tropenholz. Nicht von einer billigen und morschen Lothar Tannen aus der hinteren Lochbachegg.

Wer auf schwache Darbietungen mit solch gelassener Schnörkellosigkeit reagiert, wie es die Langnauer zuletzt zu tun pflegten und wer in wichtigen Spielen beliebig von abwartender Spielkontrolle auf überfallartige Konterangriffe umstellen kann, braucht sich von niemandem zu fürchten.

Auch die schwierige Situation mit dem Fehlen von Goaliejuwel Conz für vier Spiele dürfte mit dieser Einstellung und mit Hilfe der erwähnten Glücksfee zu bewältigen sein. Gut möglich zwar, dass man den einen oder anderen Punkt abgeben wird, den man mit Benjamin gewonnen hätte. Aber man hat 17 Punkte Vorsprung auf den Playoffstrich und vom prognostizierten Nachlassen, dem Ausgehen der ominösen Luft in Spielen, bei denen es hart auf hart geht, ist bis jetzt nichts zu sehen. Im Gegenteil, es macht eher noch den Anschein, wie wenn die Tigers ihren Stil weiter am verfeinern wären. Man kann also trotz Goaliedilemma einigermassen gelassen in die Zukunft blicken.

Die Ausländer, insbesondere die Stürmer Brooks, Pelletier und Iggulden starteten eher bescheiden in die Saison und wurden ihrer eher mageren Scorerwerte wegen hinter vorgehaltener Hand leise kritisiert. Gerade Brendan Brooks hat aber in der letzten Saison gezeigt, welch guter Scorer er sein könnte und auch Iggulden und Pelletier haben ihr Potential noch nicht ausgeschöpft. In den letzten Spielen haben sich die Ausländer aber gesteigert und schiessen jetzt auch wichtige Tore. Den leistungsmässigen Zenit hat die Mannschaft aber noch nicht erreicht.

Gewiss, die finanziellen Bedingungen im Emmental sind nach wie vor prekär. Nur dank den Drahtseilmillionen des fleissigen VR Präsidenten Peter Jakob können sich die SCL Tigers auf das Kerngeschäft Eishockey konzentrieren. Jakobs Defizitgarantie wegen ist Ruhe eingekehrt an der Ilfis. Die störenden Katastrophenmeldungen im Blätterwald sind verstummt und haben bewundernden Lobeshymnen Platz gemacht.

Lobeshymnen, die es dem sympathischen Verein vom Lande ermöglichen, sich in Ruhe um die Transfers für die nächste Saison und um die Suche nach neuen Geldgebern zu kümmern. Gleichzeitig gilt es, die Planung des Umbaus einer Lotterbude in einen hölzernen Hockeydom an die Hand zu nehmen. Denn nur eine schlau umgebaute Ilfishalle gibt den Tigers die Möglichkeit, etwas sorgloser in die mittlere Zukunft blicken zu können.

Andreas Camenzind geht nach Rapperswil. Dafür soll Thomas Nüssli vom EHC Biel im Gespräch sein. Ich bin zwar kein Fan von Nüssli, aber die Tigers haben bereits so viele verwelkende Talente zu neuem Leben erweckt, dass ihnen das durchaus auch im Fall Nüssli gelingen könnte.

Gut möglich, dass dann Andreas Camenzind in Langnau so schnell vergessen würde, wie der zerbrechliche Sommervogel Fabian Sutter.

Sonntag, 12. Dezember 2010

EHC Biel – SC Bern, oder wenn der Lieblingsgegner nicht mehr Liebling sein mag

Der EHC Biel war über weite Strecken wieder der erwartete unangenehme und kämpferische Gegner, der optisch gut mithalten konnte, am Schluss aber gegen die etwas feinere Klinge des Meisters kapitulieren musste und letztendlich mit dem Resultat von 3:6 etwas zu hoch verlor.

Es war von Beginn weg zu spüren, dass die Bieler, bei denen Sébastien Bordeleau nach langer verletzungsbedingter Pause ein ansprechendes Comeback gab, nicht die gleichen Fehler machen wollten, die sie noch am Dienstag in Bern in eine hohe Niederlage führte. Biel war sichtlich bestrebt, aus einer sicheren Defensive zu spielen, die Berner in der Mittelzone auflaufen zu lassen und mit schnellen Kontern und viel Kampfkraft zu übertölpeln.

So entwickelte sich ein durchaus intensives und körperbetontes Spiel, dem aber von beiden Seiten etwas die Linie fehlte. So war es oft der Schiedsrichter, welcher mit der Auslegung der Strafen bestimmte, welches Team die offensiven Glanzpunkte setzten durfte.

Je länger das Spiel dauerte, je mehr wurde aber die spielerisch etwas feinere Klinge der Berner sichtbar, wenn auch auf relativ kleinem Feuer. Letztendlich waren wohl in diesem Spiel der bessere Torhüter und die gute Effizienz des SCB massgebend, dass das Spiel zum Schluss etwas zu deutlich für den SCB lief.

Marco Streit kassierte zwei haltbare Treffer, einer davon kurz nach der Mittellinie abgegeben und der SCB holte in den ersten beiden Dritteln aus dem Minimum das Maximum heraus.

Auf Berner Seite gilt es zu erwähnen, dass Caryl Neuenschwander nach wunderschöner Vorarbeit von Martin Plüss endlich der hoffentlich erlösende Treffer gelang und dass sich die Linie mit Brett McLean und Marc Reichert etwas besser in Szene zu setzen vermochte, als auch schon.

Der Schlüssel zum Sieg war aber einmal mehr die feine Leistung von Torhüter Marco Bührer, welcher seine Mannschaft in heiklen Szenen mit guten Paraden im Spiel zu halten vermochte.

Das Spiel war alles in allem interessant und abwechslungsreich für die Zuschauer, auch wenn spielerisch auf beiden Seiten vieles im Argen lag.

Für den SCB wird es in den verbleibenden zwei Derbys vor der Weihnacht, am 21. gegen Gottéron in Bern und am 23. In Langnau darum gehen, den kontinuierlichen Aufwärtstrend der letzten Spiele aufrecht zu erhalten und möglichst maximal zu punkten.

Die Tabellenspitze kommt langsam wieder in Reichweite und es bleibt noch genügend Zeit, sich zumindest für ein allfälliges Halbfinale den Heimvorteil zu sichern.

Die Bieler hingegen steht am Scheideweg. Wollen sie zumindest eine minimale Playoffchance ins neue Jahr mitnehmen, müssen sie aus den nächsten drei Partien zumindest sechs Punkte mitnehmen. Es warten Zug, die SCL Tigers und die Lakers.

Samstag, 11. Dezember 2010

Auf den HC Ambri-Piotta folgt einmal mehr die Reise zum EHC Biel

Der SCB gewann das laue dem Puck «Nachesecklispili» etwas schmeichelhaft mit 2:0. Ambri traf jedenfalls häufiger den Pfosten, als der Meister Tore schoss und hatte auch sonst einige gute Chancen.

Die Berner traten ohne ihren besten ausländischen Stürmer Simon Gamache, dafür mit den beiden Kanadiern in der Abwehr an. Der Grund dieser Massnahme mag wohl in Larrys Vergangenheit in der Leventina zu suchen sein. Vermutlich wollte er seinem ehemaligen Arbeitgeber eine ähnliche Schmach, wie die der Bieler am vergangenen Dienstag ersparen.

So unterhielt Simon halt das Publikum auf der Tribüne und Larry Huras, der sein Timeout beim Stand vom 1:0 in der Spielmitte einzog, ärgerte sich zur Strafe für seine komische Aufstellung grün und blau.

Ein solches Spielchen sollte man den Zuschauern eigentlich nicht zumuten. Sonst passiert das, was mir gestern passierte: Man besucht ein Hockeyspiel und verpasst beide Tore. Das erste wegen eines interessanten Pausengespräches, das sich bis zum erwähnten Timeout hinzog und das zweite infolge masslosem Bierkonsum vor dem Pissoir stehend.

Aber ok, ich habe kein Spektakel erwartet, der Sieg wurde eingefahren und der Abend war trotzdem lustig.

Apropos Spektakel: Die Fans des EHC Biel sollten heute in Scharen ins Eisstadion pilgern und hoffen, dass Larry abermals den lethargischen Zweiwegstürmer mit dem ewigen Lächeln auf dem Gesicht einsetzt und den kreativen Gamache versauern lässt. Ohne Simon ist nämlich auch Dubé nur die Hälfte wert und die Bieler könnten sich dann, vorausgesetzt der SCB spielt auch sonst wie gegen Ambri, auf den höchsten Sieg seit Menschengedenken gegen den verhassten Lieblingsgegner aus der Hauptstadt freuen.

Man sollte sich jedenfalls vorsehen. Ich glaube kaum, dass Biel noch einmal derart naiv auftreten wird, wie am vergangenen Dienstag.

Auf ein gutes Spiel und allen!

Freitag, 10. Dezember 2010

Christian Dubé, Abgang trotz spielerischer Extraklasse

Sven Leuenberger hat im Hinblick auf die Zukunft bisher vieles richtig gemacht. Was jetzt noch fehlt, ist die Trennung von Christian Dubé.

Christian Dubé war, ist und bleibt einer der komplettesten Spieler auf Schweizer Eis. Er ist defensiv ebenso gut wie offensiv. Seine Pässe sind genau wie ein Laserstrahl, sein Schuss hart wie Kruppstahl und die Beine sind schnell wie eine Gazelle. Ausserdem ist Dubé ein exzellenter Spielmacher und ein begnadeter Powerplayspezialist.

In den nächsten Tagen wird der SCB jetzt aber trotzdem den Abgang Christians verkünden. Der geniale Kanadier mit Schweizer Lizenz wird in Zukunft nämlich in unmittelbarer Nachbarschaft, bei Gottéron in Fribourg spielen, wo er einen gut dotierten Dreijahresvertrag unterzeichnen dürfte.

Sven Leuenberger wird also seinen, seit Jahren besten Spieler damit adeln, dass er auf die Einlösung einer Option verpflichtet, welche Dubé ein weiteres Jahr an den SCB binden würde.

Adeln mit Nichteinlösen der Option?

Wer die letzten Spiele Dubés gesehen hat, wird mir beipflichten, dass er spielt wie ein junges Reh. Dynamisch, listig, schnell und vor Spielfreude nur so strotzend. So spielt kein beleidigter Altstar, sondern ein Genie, dessen Zukunft zu seiner Zufriedenheit geregelt wurde.

Der Abgang von Christian Dubé wird bei den SCB Fans zwar Unverständnis, ja Empörung auslösen. Er ist aber wichtig und richtig. Und nicht nur das: Dieses Loslassen ist vielmehr ein Akt der Dankbarkeit, des Respektes und der Fairness.

Ivo Rüthemann bleibt dem SCB für weitere drei-, Martin Plüss für zwei Jahre erhalten. Diese zwei Spieler werden die Leitwölfe, der verlängerte Arm des Trainers auf dem Eis sein. Würde man die Option auf Dubé ziehen, hätte man zwar die optimale Situation, in den nächsten drei Jahren in jeder Transferperiode lediglich einen, der alternden Schlüsselspieler ersetzen zu müssen. Man würde aber das Gebot der Fairness verletzen.

Wollte man Christian Dubé nämlich weiterbeschäftigen, müsste man ihn für mindestens zwei, oder gar drei Jahre an den SCB binden. Andernfalls würde man ihm einen gut dotierten «Rentenvertrag» bei einem anderen Club vermiesen, was selbst die Motivation eines Musterprofis seines Kalibers zerstören würde.

Man stelle sich vor, Dubé würde für lediglich ein Jahr an den SCB gebunden und würde sich in der nächsten Saison ohne Vertrag für die Folgesaison eine schwere Verletzung zuziehen. Ein Szenario, das man einem verdienstvollen Spieler nicht zumuten darf.

Ein Rentenvertrag für Dubé kann für den SCB, so schmerzhaft es sein mag, keine Option sein. Ein gleichzeitiger Abgang von Plüss und Dubé oder von Rüthemann und Dubé würde eine zu grosse Potentiallücke hinterlassen und würde den SCB ins biedere Mittelfeld absinken lassen.

Weitere Erwägungen zu diesem Thema finden sich im Blog http://duc-hierspieltbern.blogspot.com/2010/11/von-dube-gamache-und-der-angst-des.html#links vom 29.11.10, oder im Blog http://duc-hierspieltbern.blogspot.com/2010/11/von-dube-pluss-und-der-gefahr-des.html#links vom 10.11.10.

Ausserdem ist es nicht möglich, mit Spielern wie Dubé, Rüthemann, Plüss und Gardner im Team jüngere Topshots nach Bern zu holen. Für solche Spieler braucht es Geld und Perspektiven. Perspektiven, die in der Vergangenheit bereits Spieler wie Matthias Bieber von einem Wechsel nach Bern abgehalten haben.

Die Tiefe des Kaders kann mit dem wahrscheinlichen Zuzug des entwicklungsfähigen Kevin Lötscher gehalten werden. Und ohne Dubé wird man in der Transferperiode des nächsten Jahres volle Kriegskassen und eine wichtige Rolle im Team anzubieten haben. Der SCB wird also zur attraktiven Braut für gute Spieler im besten Alter werden.

Den Potentialverlust wird man wohl spüren, den Status eines Spitzenteams wird man aber bei einem guten Saisonverlauf trotzdem halten können. Ausserdem hat man die Möglichkeit, die Situation durch geschickte Ausländertransfers abzufedern, ja sogar auszugleichen.

Für laue Brisen Spieler wie Brett McLean wird es aber nächste Saison keinen Platz mehr haben, im Team des SCB! Und auch den durchschnittlichen Joel Kwiatkowski sollte man wenn möglich verkaufen.

Spieler kommen und gehen, der SCB aber bleibt!

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Mafiöse Methoden des IIHF im Fall SCB

Der Internationale Eishockey-Verband (IIHF) versucht den SC Bern mit den gängigen Mitteln eines Weltsportverbandes jenseits jeglicher Rechtsstaatlichkeit unter Druck zu setzen. Der Verband plant, die Champions League wieder einzuführen, doch dürfen die Schweizer Klubs nur dann daran teilnehmen, wenn der SCB seine Klage gegen die IIHF zurückzieht.

In der am Montag verschickten Medieninformation über die geplante Neuauflage der auf sehr wackligen Beine stehenden Champions League hatte der Verband die brisante Massnahme, warum auch immer, noch verschwiegen. Der Präsident der IIHF, der Fribourger Zahnarzt René Fasel, bestätigte jetzt aber, dass der Ausschluss alle Schweizer Klubs und nicht nur den SCB betreffen würde.

Der SC Bern hatte den Internationalen Eishockey-Verband, nachdem dieser eine gütige Einigung ablehnte und auf das internationale Sportgericht in Lausanne verwiesen hatte, auf Schadenersatz in der Höhe von 1,2 Millionen Franken verklagt. Der SCB vertritt den Standpunkt, dass der IIHF mit der Absage der Champions-League-Saison 2009/2010, für die der SCB als Schweizer Meister qualifiziert gewesen wäre, gegen gültige Verträge verstossen hat.

Marc Lüthi verkündete noch am Montag, die Klage nach dem billigen Erpressungsversuch von Seiten des IIHF «jetzt erst recht» nicht zurückziehen zu wollen.

Eine absolut richtige Entscheidung, man beugt sich nicht vor Methoden wie Sippenhaft und Erpressung!

Bleibt zu hoffen, dass Marc Lüthi seine Linie auch gegen den Druck der Liga, den Mitkonkurrenten und dem mafiösen Weltverband durchziehen kann. Die Chancen, juristisch Recht zu bekommen, sind nach der offiziellen präsidialen Drohung der IIHF jedenfalls gestiegen.

Einen Prozessgegner zu haben, der einem in einem laufenden Verfahren mit Sanktionen und Sippenhaft droht, lässt gewöhnlich nämlich jedem beteiligten Juristen die Freudentränen in die Augen schiessen. Selbst Juristen mit rosaroter Nettigkeitsrhetorik kennen für die Machenschaften des IIHF nur einen Ausdruck: Nötigung.

Zwar weist der feine Herr Doktor René Fasel den Vorwurf der Nötigung weit von sich: «Die neue Champions Hockey League basiert auf Einladungen. Wir laden ein, wen wir wollen. Von Nötigung kann keine Rede sein, wenn wir jemanden nicht einladen. Es ist ja nachvollziehbar, dass wir nicht einen Gast einladen, mit dem wir uns in einem Rechtsstreit befinden.»

Nur befindet sich der Weltverband lediglich mit dem SCB im Rechtsstreit, nicht aber mit den anderen Klubs aus der Schweiz. Diese Art des zurechtbiegen wollen von Erpressungen im Mafiastil schreit jedenfalls geradezu nach einer gerichtlichen Beurteilung.

Es wäre dann gut möglich, dass dem Bonsai Blatter mit dem feinen Mäntelchen eines Mitgliedes des IOC der Schuss für einmal hinten hinausginge.

Und wenn nicht hat der SCB wenig zu verlieren. Zu wenig, um in dieser Sache den Schwanz einzuziehen!

Telebaern Video: SCB Klage sorgt für rote Köpfe

Mittwoch, 8. Dezember 2010

SCB – EHC Biel, oder Spielfreude gegen selbstmörderischen Übermut

Der SCB gab sich dieses Mal gegen die Bieler keine Blösse und gewann in einem einseitigen «Schiessbudenspiel» diskussionslos mit 8:1.

Ich weiss, ich habe das Spiel als kein spassiges für den SCB angekündigt. Ich wusste aber zu diesem Zeitpunkt auch noch nichts von der Vertragsverlängerung von Martin Plüss und der grandiosen Rückkehr von Travis Roche aus seiner Verletzungspause. Diese beiden Spieler waren es dann auch, die dem Spiel den Stempel aufdrücken sollten.

Der EHC Biel startete mit rasantem Übermut in das gefühlte siebenhundertste Derby in den letzten zehn Tagen. Man wollte den Lieblingsgegner von Beginn weg übertölpeln, vergass aber, dass der SCB auch im Qualimodus ein Spitzenteam ist, welches defensive Unzulänglichkeiten gnadenlos auszunützen pflegt.

Die Bieler hätten zwar in den ersten Spielminuten die Chance gehabt, in Führung zu gehen, scheiterten aber am aufmerksamen Marco Bührer. So erwies sich der anfängliche Sturmlauf letztendlich lediglich als selbstmörderisches Strohfeuer.

Wer gegen Bern gewinnen will, muss in erster Linie verhindern, dass dessen schnelle und technisch versierte Stürmer mit Tempo in die Zone eindringen können. Man muss den SCB in der neutralen Zone aufreiben und ihm das Spiel derart vermiesen, dass Geduld und damit die defensive Ordnung verloren gehen.

Fällt der SCB nämlich in den eifrigen Pomadenmodus, kann er von leidenschaftlichen und fleissigen Teams wie es der EHC Biel eigentlich wäre, ausgekontert und ausgepowert werden.

Stattdessen liessen sich die defensiv katastrophal organisierten Seeländer, einmal in Rückstand im Standhockeymodus aus der Arena fegen, dass selbst Hockeyfeinschmecker, die eigentlich Schiessbudenspiele ohne Intensität und Spannung nicht so sexy finden, ein goldenes Dauersmile auf den Lippen trugen.

Vielleicht war auch so etwas wie Genugtuung Im Spiel. Genugtuung, dass man dem frechen Emporkömmling aus der grauen Stadt im wahrsten Sinne des Wortes den Meister zeigen konnte.

Travis Roche nutzte die Freiheiten für eine grandiose Rückkehr aus seiner Verletzungspause und Martin Plüss hatte Gelegenheit, sich in der Euphorie der Vertragsverlängerung auf dem Eis so richtig auszutoben. Eigentlich sind seine vier Tore noch eine bescheidene Ausbeute. Mit den Chancen, die Plüss in diesem Spiel hatte, wären nämlich gut und gerne sechs Tore möglich gewesen.

Der SCB zog die Performance mit sichtlicher Spielfreude bis Mitte des letzten Drittels durch und ersparte seinen treuen Fans somit ein mühsames Resultathaltegegurke. Danke SCB!

Jetzt gilt es aber, das Spiel schleunigst abzuhaken und sich auf die Partien des Wochenendes zu konzentrieren. Am Freitag ist Ambri zu Gast und am Samstag wartet der auf Rache sinnende EHC Biel.

Will man den Anschluss an die Spitze verkürzen, um bis zu den Playoffs zumindest noch auf den wichtigen zweiten Platz vorzustossen, darf man sich gegen unter dem Strich klassierte Gegner aber keine Blösse mehr geben.

Das Punktemaximum ist also unbedingt anzustreben.

Dienstag, 7. Dezember 2010

René Fasel und sein IIHF von allen guten Geistern verlassen?

«Wenn der SC Bern die Klage beim internationalen Sportgericht in Lausanne wegen der annullierten Champions League der letzten Saison nicht zurückzieht, dann nehmen die Klubs aus der Schweiz an der Champions League im kommenden Herbst nicht teil.»

Dieser Entscheid des Exekutiv-Komitees des IIHF sei unumstösslich, soll Präsident und Bonsai- Blatter René Fasel am vergangenen Sonntag gegenüber Klaus Zaugg gesagt haben.

«Er habe Marc Lüthi darüber informiert, habe aber noch keine Antwort erhalten» soll Fasel weiter gefaselt haben.

Eine Antwort? Auf eine Erpressung? Und warum «die Klubs aus der Schweiz,» mittelalterliche Sippenhaft also und nicht bloss der SCB?

Wir sind hier nicht im Kongo und Herr Fasel ist weder Mobutu, noch Putin! Bei solchen Machenschaften, ich vergleiche Erpressungsversuche durchaus mit einer Kriegserklärung, sind keine Antworten, im Sinne von Gesprächen angesagt, sondern ein Richterspruch von einem autorisierten Gericht.

Man spricht nicht mit Erpressern, die mit mittelalterlichen Methoden wie Sippenhaft agieren!

René Fasel hat sich schon einmal, anlässlich der Eishockey WM 2009 in die Nesseln gesetzt, als er im Stile eines Nestbeschmutzers über die Infrastruktur in Bern lästerte. «In Bern hat man 100 Millionen in ein Flickwerk investiert» faselte er damals. «Wenn man dagegen eine NHL-Arena sieht, kommen einem die Tränen.»

Dass der SCB in diesem «Flickwerk» seit Jahren die grösste Zuschauermasse im europäischen Eishockey beherbergt und dank der «Goldgrube» PostFinance Arena rentables Eishockey spielt, scheint nichts zu gelten. Lieber träumt Herr Fasel von der NHL und schliesst selber im Stile eines Gauners stümperhafte Verträge ab, die er nicht einhalten kann.

In der Schweiz werden anders als im Kongo Unstimmigkeiten, die nicht im gegenseitigen Einvernehmen gelöst werden können, durch Gerichte beurteilt und entschieden. Diese Entscheide sind dann, wie in zivilisierten Rechtsstaaten üblich, von beiden Parteien zu akzeptieren.

René Fasel war aber nie an einer einvernehmlichen Lösung interessiert. «Der Vertrag falle dahin» meinte Fasel nach dem Scheitern der damaligen Champions Hockey League. «Wenn die Klubs Geld wollen, dann müssen sie vor das internationale Sportgericht gehen.»

«Der IIHF hatte ein Jahr lang Zeit, die Sache mit einer Zahlung von 100 000 Euro aus der Welt zu schaffen. Nun ziehen wir nicht zurück» sagt Marc Lüthi, der sich vor kurzem noch verhandlungsbereit gezeigt hatte. «Der SCB wäre zu einer aussergerichtlichen Aussöhnung bereit gewesen, der IIHF nicht.»

Was ist von den in Sippenhaft genommenen Klubs, vom SEHV und von der Öffentlichkeit in dieser Angelegenheit zu erwarten?

Der Discounter mit der Gelfrisur wäre gut beraten, wenn er sich in erster Linie für die gutschweizerischen Gepflogenheiten und in zweiter Linie für das Schweizer Eishockey stark machen würde. Eine starke Stellungnahme in diese Richtung wäre angemessen.

Und die anderen Klubs und die Öffentlichkeit? Werden sie, wie in der Schweiz üblich, bei Angriffen und Erpressungen die Ressentiments beiseitelegen und Solidarität und damit Stärke gegen aussen markieren? Nach aussen ein «einig Volk von Brüdern» oder unterstützen sie eine Erpressung von aussen?

Eine Erpressung eines Schaumschlägerverbandes mit einem peinlichen Fribourger Emporkömmling an der Spitze?

Wir werden es sehen. Marc Lüthi jedenfalls sollte in dieser Sache hart bleiben wie Kruppstahl, jetzt erst recht.

Vielleicht sollte er den FIFA erprobten Christian Constantin als Anwalt beiziehen. Der würde René Fasel vor Gericht die Goldzähne und seinem korrupten Zirkel das letzte paar zerlöcherte Unterhosen wegprozessieren.

Montag, 6. Dezember 2010

Schaffen die SCL Tigers die Playoffs und bleibt der EHC Biel Arschgeige?

Generell halte ich nichts, vom Rechnen im Zusammenhang mit sportlichen Leistungen. Da in Langnau aber gerechnet wird, rechne ich mit.

Vor dem Rechnen sieht meine Einschätzung auf die Playoffchancen der Tigers wie folgt aus:

«Lässt Langnau nicht nach, ist ein Fall in die Playouts eher unwahrscheinlich.»

Jede Mannschaft hat aber theoretisch immer noch die Möglichkeit, satte 60 Punkte einzuspielen. Ausserdem haben die meisten der nachfolgend erwähnten Teams noch beträchtliches Steigerungspotential.

Bei den Tigers bin ich mir da nicht so sicher. Mit beträchtlichem Steigerungspotential müsste man die Langnauer nämlich beinahe zu den Titelfavoriten zählen.

Grundsätzlich kann man sagen, dass wer nach der Qualifikation 72 Punkte eingespielt hat, die Playoffs wohl schaffen wird.

Der HC Lugano kommt, wenn sie in den restlichen Spielen noch 2 Punkte pro Partie einspielen, auf diese 72 Punkte. 2 Punkte pro Spiel wären in etwa der Schnitt, den der EVZ bisher aufweist. Lugano hat jetzt einen soliden Torhüter und ist vom Kader her eine Spitzenmannschaft. 2 Punkte pro Spiel sind also für die Bianconeri durchaus möglich, wenn auch nicht einfach.

Genf Servette braucht noch einen 1.52er Schnitt. Das ist in etwa das, was die Tigers bisher einspielten. Genf Servette war letztes Jahr ein sehr guter Playofffinalist und hat sein Team eher noch verstärkt. Die werden die erforderlichen Punkte relativ locker einspielen.

Fribourg Gottéron braucht noch 1.4 Punkte pro Spiel. Die Fribourger haben ihre grosse Krise bereits zu Saisonbeginn eingezogen und dürften, gemessen an ihrem Potential ebenfalls ohne zu zittern auf 72 Punkte kommen. Sie müssen lediglich so weiterspielen wie bis jetzt.

Biel bräuchte einen 1.94er. Fast der bisherige Schnitt des SCB. Im Sport ist bekanntlich immer alles möglich und die Bieler haben bisher durchaus gute Leistungen gezeigt. Trotzdem traue ich ihnen, auch bei weniger Verletzungspech, in der folgenden heissen Phase um das Strich- und Playoffplatzgerangel diesen Schnitt nicht zu. Tut mir leid, liebe Bieler. Aber das wird wohl nichts.

Der ZSC braucht wie Gottéron noch 1.4 Punkte pro Spiel. Weitergurken wie bis jetzt, dann wird es reichen.

Ambri und Rapperswil-Jona Lakers: Ich spare mir das Rechnen. Die Beiden werden es nicht mehr schaffen.

Die Tigers brauchen einen 1.26er Schnitt, was immer noch mehr ist, als die Experten den Tigers vor der Saison zugemutet haben. Man muss also weiter «überraschen, » um die Sensation Wirklichkeit werden zu lassen.

Zusammenfassend sagt mir meine Rechnerei, dass ich bei meiner Einschätzung bleiben kann:

«Lässt Langnau nicht nach, ist ein Fall in die Playouts eher unwahrscheinlich.»

Nachlassen beziehe ich auf die Leistung, nicht auf bisher eingespielte Punkte (auch) gegen pomadige Gegner. Gut möglich, dass bei gleicher Leistung zukünftig weniger Punkte eingespielt werden.

Fazit: Die Tigers schaffen die Playoffs und Lugano bestreitet zusammen mit Ambri, Biel und Rappi die Playouts.

Biel gibt die Arschgeige (Teilnehmer der Ligaquali) diese Saison an Ambri oder Rappi ab und absteigen wird wohl niemand.

Wenn trotzdem jemand absteigen sollte, dann dürfte es die Rapperswil-Jona Lakers treffen.

Warum? Reine Bauchgefühlthese.

Von den Spielen gegen Rappi, Biel und von Travis Roche

Ryan Gardner schoss den SCB am vergangenen Samstag mit drei souverän verwandelten Penaltys zu einem 1:2 Überzeitsieg nach Penaltys.

Soviel vorneweg, ich habe das Auswärtsspiel gegen Rappi nicht gesehen, da ich ein Langnauer Wochenende einzog. Das Penaltyschiessen konnte ich aber auf der Grossleinwand im Langnauer Fandörfli mit verfolgen.

Dass ein Tor in sechzig Minuten gewöhnlich nicht ausreicht, um ein Hockeyspiel zu gewinnen, wissen wir alle. So gesehen und in Anbetracht der Tatsache, dass man zusätzlich zu den anderen Verletzten auch noch auf den Studenten und auf Martin Plüss verzichten musste, darf man mit den zwei Punkten wohl zufrieden sein.

Man habe vierzig Mal auf das Tor der Lakers geschossen, konnte man lesen. Über die Qualität dieser Abschlüsse wurde aber nichts geschrieben.

Auf dem Forum des SCB wurde über das Spiel von User «Talisker» wie folgt beschrieben:

«...evtl. könnte man sich mit den Gegnern inskünftig einigen, NUR ein Penaltyschiessen zu veranstalten, statt vorher noch 65 Minuten wirr und sinnlos auf dem Eis herumzustolpern. Den Zuschauern würden die jämmerlichen Darbietungen erspart bleiben, und für die Spieler wäre es wohl auch eine Erlösung. Denn Spass macht das wohl auch den Spielern nicht.»

Auch das Dienstagsspiel gegen den EHC Biel dürfte für die Spieler keinen Spass machen. Die Bieler werden wohl wieder der bekannte unangenehme Gegner sein, gegen den man aufpassen muss, dass man nicht in den Pomadenmodus verfällt. Kevin Schläpfer ist es gelungen, seinem Team ein System beizubringen, das es jedem Gegner schwer macht, mit Tempo in die Zone zu kommen.

Man wird also sehr hart arbeiten müssen, um die im Hinblick auf die Tabelle nötigen drei Punkte einspielen zu können.

Es muss in den Spielen bis Weihnachten darum gehen, den Rückstand auf den zweiten Tabellenplatz zu verkürzen. Es muss das unbedingte Ziel des SCB sein, die Qualifikation zumindest auf ebendiesem zweiten Platz zu beenden, damit man in einem allfälligen Halbfinale zuerst Zuhause antreten könnte.

Zu Travis Roche gilt es zu sagen, dass Schulterverletzungen im Eishockey immer schwere Verletzungen sind. Die Schulter ist gewissermassen die Achillessehne eines Hockeyspielers. Diese während dem Spiel zu schonen, funktioniert nicht.

So gesehen tut der SCB gut daran, Roche genügend Zeit für eine vollständige Rehabilitation zu geben. Joel Kwiatkowski spielt gut, ein Einsatz Roches drängt sich demnach zurzeit nicht auf.

Sonntag, 5. Dezember 2010

Die SCL Tigers oder die Schnörkellosigkeit eines Spitzenteams

Wer sich gestern Abend vor dem TV mit «Wetten dass…?» langweilte oder ergötzte, war selber schuld. An der Ilfis schien trotz sibirischen Temperaturen die Sonne und es wurde erstklassige Unterhaltung geboten.

Nicht einmal eine Slow Motion des spektakulären Fressensturzes des bedauernswerten Samuel Koch, wurde den gelangweilten TV Zuschauern am Samstagabend gegönnt. Spiel mit dem Nervenkitzel und wenn etwas schiefgeht, mimen all die Ergötzten den betroffenen Empörten.

Nicht so in Langnau. In den Katakomben der Ilfishalle wurde über gynäkologische Geburtshelfertheorien palavert. Und da auch ich nur bedingt vom Fach bin, habe ich mich beim Agrarbaronen aus dem Blitzloch schlau gemacht. Schliesslich sind wir doch alle irgendwie Tiere und was bei Kuh gilt, müsste doch irgendwie bei den Rippen des Adams, zumindest im übertragenen Sinne auch seine Richtigkeit haben.

Jedenfalls hat das Bübchen jetzt das Licht der Welt erblickt und soll gemäss ungesicherten Quellen dem John, zumindest was die Frisur anbelangt, durchaus ähnlich sehen. Herzliche Gratulation den Fusts, zu diesem neuen Erdenbürger.

An dieser Stelle darf man erwähnen, dass die Tigers diese nicht ganz einfache Situation in etwa gleich souverän gemeistert haben, wie sie im Spiel auftraten. Man hat auf Hilfe von «aussen» verzichtet, das Team ist noch näher zusammengerückt und hat die Situation mit dem Assistenzcoach an der Bande mit Bravour gemeistert. Chapeau für das Vertrauen, welches Ruedi Zesiger seinem Trainerstaff und der Mannschaft entgegenbrachte.

Apropos Ruedi Zesiger: «Unsere Stärke ist, dass wir auf Rückschläge reagieren können, » wurde er in der Berner Zeitung zitiert. Im gleichen Artikel übrigens, in dem er zwei allfällige Niederlagen gegen den potentiellen Stichkontrahenten Lugano als «keinen Weltuntergang» bezeichnete.

Zesiger hat Recht behalten. Die Tigers vermochten zu reagieren und im Nachgang kann man sagen, dass die «Weltuntergangssaussage» wohl nur als «schlaues Futter» für Polemiker gedacht war.

Das erste Drittel war von Seiten der Tigers zwar noch etwas pomadig. Nicht dass man schlecht spielte, aber die Angriffsauslösung war schleppend, die Scheibe wurde zu lange gehalten und man hatte den Eindruck, dass die lange Rückreise von der Schmach in Lugano noch etwas in den Knochen der Spieler steckte.

Ganz anders verlief dann das zweite Drittel. Die Tigers besannen sich wieder auf ihr diszipliniertes und schnörkelloses Spiel und setzten die Luganer, orchestriert vom überragenden Daniel Steiner, mehr und mehr unter Druck.

Dass Lugano ausgerechnet in der beginnenden Druck und Drangphase der Tigers das 0:2 erzielte, vermochte weder die Zuschauer, noch die erstaunlich abgebrühten Tigers auf dem Eis zu beeindrucken. So war es nicht erstaunlich, dass die unglaublich kompakt und solid spielenden Langnauer das Spiel bis zur zweiten Drittelspause wieder ausgleichen konnten.

Im letzten Drittel ging es dann in erster Linie um Kraftreserven und um Disziplin. Die Tigers vermochten die hochdotierten Stars aus Lugano in beiden Disziplinen zu übertrumpfen und siegten am Schluss ohne zu zittern und hochverdient mit 4:2 Toren.

Man soll das Kalb nicht vor der Niederkunft rühmen, aber die Tigers zeigen Qualitäten eines Spitzenteams! Man ist in der Lage zu tun, was man tun MUSS. Man reagiert auf Rückschläge wie der schwachen Darbietung am Vorabend in Lugano unaufgeregt, aber mit souveränem Nachdruck.

Das Spiel gestern war eminent wichtig und dürfte bei einer allfälligen Playoffqualifikation als eines der Schlüsselspiele genannt werden. Obwohl die Tigers unbedingt gewinnen mussten, traten sie mit einer erstaunlich entspannten Schnörkellosigkeit auf.

Der Schnörkellosigkeit eines Winnerteams!

Für alle Leser, die den Abend zuhause vor der Glotze verbrachten möchte ich noch anfügen, dass es noch Platz gehabt hätte im Stadion. Es war zwar bitterkalt, aber trockene Kälte ist bekanntlich gut zu ertragen. Mit angemessener Kleidung und einem wärmenden Getränk mit reichlich Geist war es gestern gut auszuhalten. Die Unterhaltung war sogar dermassen mitreissend, dass die Wärme gewissermassen aus dem Hockeyherzen in die Gliedmassen ausstrahlte.

Also, liebe Unentschlossenen, Weicheier und Warmduscher: Hingehen, nicht bloss ins zurechtgemachte Schaufenster starren! So wegen dem strukturellen Defizit und so…

Freitag, 3. Dezember 2010

Mini Playoff um die Playoffqualifikation zwischen Langnau und Lugano

Die SCL Tigers liegen zurzeit mit einem Spiel mehr auf dem Konto 16 Punkte vor dem ehemals Grande-, jetzt eher Piccolo Lugano. Die zwei Spiele dieses Wochenendes zwischen den beiden Mannschaften haben demnach vorentscheidenden Charakter, im Hinblick auf die Qualifikation für die Playoffs.

Gewinnen die Tigers zweimal, dürften ihnen die Playoffs kaum mehr zu nehmen sein. Verlieren sie zweimal, darf Lugano wieder hoffen.

Zwar hätte auch der EHC Biel noch theoretische Chancen, ein Wörtchen um die Playoffs mitzureden. Es fällt mir aber schwer zu glauben, dass das Potential und die Tiefe der Bieler für eine längere Siegesserie ausreicht. Eine Solche würden sie aber brauchen, um noch einmal in den Sog des Striches zu gelangen.

Gemäss der heutigen Berner Zeitung wolle auch der schlaue Rüedu weiterhin bescheiden bleiben. «Selbst zwei Niederlagen würden nicht den Weltuntergang bedeuten,» soll er gesagt haben.

Tiefstapelei im makellosen Himmelblaumodus, würde ich meinen.

Ich bin zwar bescheiden, aber nicht für die Bescheidenheit zuständig. So gesehen würde ich meinen, dass man gegen die verschnupften Luganesi zumindest drei Punkte gewinnen MUSS!

«Die 1:9-Niederlage Ende Oktober in Langnau habe seiner Mannschaft das Genick gebrochen,» sagt Lugano Sportchef Roland Habisreutinger und lamentiert weiter: «Die Langnauer strotzen vor Selbstvertrauen, dieses Gut ist im Profisport kaum mit Geld zu bezahlen. Wir dagegen haben in den letzten Wochen wenig für unser Selbstwertgefühl getan. Wir mögen über grosse technische und taktische Qualitäten verfügen, befinden uns derzeit aber auf dem Boden der Realität. Das schmerzt.»

Auf die Frage, ob er die Spiele gegen die Tigers als letzte Chance betrachte, erwidert Habisreutinger: «Schauen Sie sich die Tabelle genau an – bei uns ist doch jedes Spiel quasi eines der letzten Chance. Man sollte die Bedeutung dieser beiden Partien nicht überbewerten. Abgerechnet wird im Februar.»

Man könnte aus diesen Aussagen durchaus verzweifelten Zweckoptimismus herauslesen. Ich würde meinen, die Luganesi haben die Hosen gestrichen voll.

Keine falsche Bescheidenheit, liebe Tigers. Man muss lediglich so auftreten, wie man das in den meisten bisherigen Spielen getan hat, dann wird man die Luganesi dieses Wochenende zumindest auf Distanz halten können.

Angesagt ist demnach weder Euphorie, noch falsche Bescheidenheit. Die nüchterne Realität reicht vollkommen.