Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Dienstag, 7. Dezember 2010

René Fasel und sein IIHF von allen guten Geistern verlassen?

«Wenn der SC Bern die Klage beim internationalen Sportgericht in Lausanne wegen der annullierten Champions League der letzten Saison nicht zurückzieht, dann nehmen die Klubs aus der Schweiz an der Champions League im kommenden Herbst nicht teil.»

Dieser Entscheid des Exekutiv-Komitees des IIHF sei unumstösslich, soll Präsident und Bonsai- Blatter René Fasel am vergangenen Sonntag gegenüber Klaus Zaugg gesagt haben.

«Er habe Marc Lüthi darüber informiert, habe aber noch keine Antwort erhalten» soll Fasel weiter gefaselt haben.

Eine Antwort? Auf eine Erpressung? Und warum «die Klubs aus der Schweiz,» mittelalterliche Sippenhaft also und nicht bloss der SCB?

Wir sind hier nicht im Kongo und Herr Fasel ist weder Mobutu, noch Putin! Bei solchen Machenschaften, ich vergleiche Erpressungsversuche durchaus mit einer Kriegserklärung, sind keine Antworten, im Sinne von Gesprächen angesagt, sondern ein Richterspruch von einem autorisierten Gericht.

Man spricht nicht mit Erpressern, die mit mittelalterlichen Methoden wie Sippenhaft agieren!

René Fasel hat sich schon einmal, anlässlich der Eishockey WM 2009 in die Nesseln gesetzt, als er im Stile eines Nestbeschmutzers über die Infrastruktur in Bern lästerte. «In Bern hat man 100 Millionen in ein Flickwerk investiert» faselte er damals. «Wenn man dagegen eine NHL-Arena sieht, kommen einem die Tränen.»

Dass der SCB in diesem «Flickwerk» seit Jahren die grösste Zuschauermasse im europäischen Eishockey beherbergt und dank der «Goldgrube» PostFinance Arena rentables Eishockey spielt, scheint nichts zu gelten. Lieber träumt Herr Fasel von der NHL und schliesst selber im Stile eines Gauners stümperhafte Verträge ab, die er nicht einhalten kann.

In der Schweiz werden anders als im Kongo Unstimmigkeiten, die nicht im gegenseitigen Einvernehmen gelöst werden können, durch Gerichte beurteilt und entschieden. Diese Entscheide sind dann, wie in zivilisierten Rechtsstaaten üblich, von beiden Parteien zu akzeptieren.

René Fasel war aber nie an einer einvernehmlichen Lösung interessiert. «Der Vertrag falle dahin» meinte Fasel nach dem Scheitern der damaligen Champions Hockey League. «Wenn die Klubs Geld wollen, dann müssen sie vor das internationale Sportgericht gehen.»

«Der IIHF hatte ein Jahr lang Zeit, die Sache mit einer Zahlung von 100 000 Euro aus der Welt zu schaffen. Nun ziehen wir nicht zurück» sagt Marc Lüthi, der sich vor kurzem noch verhandlungsbereit gezeigt hatte. «Der SCB wäre zu einer aussergerichtlichen Aussöhnung bereit gewesen, der IIHF nicht.»

Was ist von den in Sippenhaft genommenen Klubs, vom SEHV und von der Öffentlichkeit in dieser Angelegenheit zu erwarten?

Der Discounter mit der Gelfrisur wäre gut beraten, wenn er sich in erster Linie für die gutschweizerischen Gepflogenheiten und in zweiter Linie für das Schweizer Eishockey stark machen würde. Eine starke Stellungnahme in diese Richtung wäre angemessen.

Und die anderen Klubs und die Öffentlichkeit? Werden sie, wie in der Schweiz üblich, bei Angriffen und Erpressungen die Ressentiments beiseitelegen und Solidarität und damit Stärke gegen aussen markieren? Nach aussen ein «einig Volk von Brüdern» oder unterstützen sie eine Erpressung von aussen?

Eine Erpressung eines Schaumschlägerverbandes mit einem peinlichen Fribourger Emporkömmling an der Spitze?

Wir werden es sehen. Marc Lüthi jedenfalls sollte in dieser Sache hart bleiben wie Kruppstahl, jetzt erst recht.

Vielleicht sollte er den FIFA erprobten Christian Constantin als Anwalt beiziehen. Der würde René Fasel vor Gericht die Goldzähne und seinem korrupten Zirkel das letzte paar zerlöcherte Unterhosen wegprozessieren.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen