Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Donnerstag, 9. Dezember 2010

Mafiöse Methoden des IIHF im Fall SCB

Der Internationale Eishockey-Verband (IIHF) versucht den SC Bern mit den gängigen Mitteln eines Weltsportverbandes jenseits jeglicher Rechtsstaatlichkeit unter Druck zu setzen. Der Verband plant, die Champions League wieder einzuführen, doch dürfen die Schweizer Klubs nur dann daran teilnehmen, wenn der SCB seine Klage gegen die IIHF zurückzieht.

In der am Montag verschickten Medieninformation über die geplante Neuauflage der auf sehr wackligen Beine stehenden Champions League hatte der Verband die brisante Massnahme, warum auch immer, noch verschwiegen. Der Präsident der IIHF, der Fribourger Zahnarzt René Fasel, bestätigte jetzt aber, dass der Ausschluss alle Schweizer Klubs und nicht nur den SCB betreffen würde.

Der SC Bern hatte den Internationalen Eishockey-Verband, nachdem dieser eine gütige Einigung ablehnte und auf das internationale Sportgericht in Lausanne verwiesen hatte, auf Schadenersatz in der Höhe von 1,2 Millionen Franken verklagt. Der SCB vertritt den Standpunkt, dass der IIHF mit der Absage der Champions-League-Saison 2009/2010, für die der SCB als Schweizer Meister qualifiziert gewesen wäre, gegen gültige Verträge verstossen hat.

Marc Lüthi verkündete noch am Montag, die Klage nach dem billigen Erpressungsversuch von Seiten des IIHF «jetzt erst recht» nicht zurückziehen zu wollen.

Eine absolut richtige Entscheidung, man beugt sich nicht vor Methoden wie Sippenhaft und Erpressung!

Bleibt zu hoffen, dass Marc Lüthi seine Linie auch gegen den Druck der Liga, den Mitkonkurrenten und dem mafiösen Weltverband durchziehen kann. Die Chancen, juristisch Recht zu bekommen, sind nach der offiziellen präsidialen Drohung der IIHF jedenfalls gestiegen.

Einen Prozessgegner zu haben, der einem in einem laufenden Verfahren mit Sanktionen und Sippenhaft droht, lässt gewöhnlich nämlich jedem beteiligten Juristen die Freudentränen in die Augen schiessen. Selbst Juristen mit rosaroter Nettigkeitsrhetorik kennen für die Machenschaften des IIHF nur einen Ausdruck: Nötigung.

Zwar weist der feine Herr Doktor René Fasel den Vorwurf der Nötigung weit von sich: «Die neue Champions Hockey League basiert auf Einladungen. Wir laden ein, wen wir wollen. Von Nötigung kann keine Rede sein, wenn wir jemanden nicht einladen. Es ist ja nachvollziehbar, dass wir nicht einen Gast einladen, mit dem wir uns in einem Rechtsstreit befinden.»

Nur befindet sich der Weltverband lediglich mit dem SCB im Rechtsstreit, nicht aber mit den anderen Klubs aus der Schweiz. Diese Art des zurechtbiegen wollen von Erpressungen im Mafiastil schreit jedenfalls geradezu nach einer gerichtlichen Beurteilung.

Es wäre dann gut möglich, dass dem Bonsai Blatter mit dem feinen Mäntelchen eines Mitgliedes des IOC der Schuss für einmal hinten hinausginge.

Und wenn nicht hat der SCB wenig zu verlieren. Zu wenig, um in dieser Sache den Schwanz einzuziehen!

Telebaern Video: SCB Klage sorgt für rote Köpfe

1 Kommentar:

  1. Ich bin ja kein Fan der Berner, aber was die IIHF, namentlich der nette Herr Fasel da so treiben ist halt schon ein starkes Stück. Da sieht man halt das doch einige in diesem Verband ziemlich an der Realität vorbei sehen, um nicht zu sagen schielen. Ich verstehe natürlich warum Davos sich nicht an diesem Rechtsstreit beteiligt wer will sich schon den Zorn des IIHF aufbürden wenn man selbst ein Halblegales Turnier spielt. Den eines ist klar der Gedanke des Spenglercup war eigentlich ein anderer. Aber dies nur mal am Rande. Da solche Rechtsstreitigkeiten meist lange dauern hat ja die Eishockey Presse namentlich Zaugg auch in der Toten Hosen Zeit (nicht zu verwechseln mit der gleichnamigen Gruppe) etwas zu fabulieren. Na los Lüthi mach Sie fertig.

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