Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Mittwoch, 26. September 2012

Von Sommerlüftchenhockey und Ernüchterung


Dem SCB mangelte es im Spiel gegen Rapperswil einmal mehr am Zug aufs Tor. Da man auch in der Abwehr sündigte, verlor man das Spiel mit 1:3 Toren.

Ich muss gestehen, ich bin einigermassen ernüchtert.

Es sind jetzt 5 Partien gespielt und das Punktekonto steht bei bescheidenen 7 Punkten. Das ginge ja noch, aber das negative Torverhältnis und die lumpigen 2 Törchen, die man pro Spiel im Schnitt zustande brachte, sind beileibe nicht das, was man sich vom SCB erhofft hat.

Da hilft auch das Lamentieren wegen den starken gegnerischen Torhütern nichts. Es war nämlich schon immer so, dass wir in unserer Liga starke Torhüter hatten. Es war auch immer so, dass jedes Bubischüsschen zur Schussstatistik gezählt wurde und dass Scheibenbesitz zwar gut und recht ist, letztendlich aber die Tore zählen.

Nicklas Danielsson, man verzeihe mir die Direktheit, ist bisher ein Totalausfall. Der SCB steht defensiv katastrophal, beherrscht die Mittelzone nicht und der Angriff gleicht einem lauen Spätsommerlüftchen.

So wird das sehr schnell sehr mühsam werden. Bisher ist es unter dem Eindruck des Saisonstartes ja noch gegangen, mit dem Unterhaltungswert. Man nimmt die Dinge noch nicht so ernst, freut sich, bekannte Gesichter wieder zu sehen und man drückt in Anbetracht des Gebotenen dann und wann ein Auge zu.

Aber Spiele wie die gegen Rappi und Biel wird es nicht viele ertragen, bis Publikum die Geduld verliert. Der Schwarzmaler aus dem Facebook Chat hat es ja schon im August geschrieben: «Spätestens im Oktober brennt der Baum in Bern!»

Fast bin ich froh, dass ich mich am Samstag in der Frühe nach Südfrankreich zurückziehen kann. Ich werden dort jeden Tag ein Stossgebet gegen den Himmel senden, der SCB möge spätestens nach meiner Rückkehr mehr zu bieten haben, als fleissige Laufbereitschaft. Ansonsten werden die Spiele sehr schnell sehr langweilig werden.

Leider bin ich noch nicht fertig mit meiner Vorferientirade.

Das neue Pinboard des SCB ist ein schlechter Witz. Ich verzichte darauf, eine Mängelliste mit Punkten zur Korrektur zu erstellen. Das wäre verlorene Zeit. Ich kann nur eines sagen:

«Zurück auf Feld 1!»

Ein Forum muss übersichtlich, funktional, einfach und im 3. Jahrtausend mobilfähig sein. Das neue SCB-Forum ist nichts von allem! Ein unbrauchbares Flickwerk, schlimmer noch als der neue Kartendienst von Apple!

Hoffentlich betätigt jemand schon heute, nicht erst morgen die Reissleine und befördert dieses unbrauchbare und hässliche Gebastel dorthin, wo es hingehört: in den Abfalleimer!

Ich habe neulich im Zusammenhang mit den Vorkommnissen rund um den Zuger Auswärtsblock von Fanvergrämung geschrieben. Das neue SCB Pinboard ist ebenfalls Fanvergrämung. Man kann dort weder vernünftig lesen, noch macht es Sinn, dort etwas reinzuschreiben. Die Beiträge würden im digitalen Nirwana verschwinden, ohne dass sie gelesen, ja schon nur gefunden würden.

Also liebe Verantwortliche des SCB: Wenn wir uns schon laues Sommerlüftchenhockey anschauen müssen, dann bietet den Fans wenigstens eine schöne Plattform zum Abweinen. Danke...

Mark Streit hat in etwa das gezeigt, was ich erwartet habe. Er hat sich zwar in der neutralen Zone überlaufen lassen wie ein Schulbube. Im Spielaufbau und im Powerplay wird er uns aber helfen, gefährlicher und hoffentlich schon bald produktiver zu werden.

Ich beschliesse meinen voraussichtlich letzten Blog vor meiner Abwesenheit mit einem Zitat von Konfuzius:

«Wer einen Fehler gemacht hat und diesen nicht korrigiert, begeht einen zweiten.»

Hier noch Marc Lüthis Kolumne in der BZ vom 25.9.12:  Lockout

Sonntag, 23. September 2012

Meisterschaftsveräppelung


Die NHL-Lockoutstars versetzten die Fans in Davos erstmals diese Saison in einen kollektiven Freudentaumel. Unter dem Diktat von Rick Nash und Joe Thornton stürmte Davos gegen Rapperswil-Jona zu einem grandiosen 9:2-Sieg.

Ich muss gestehen: Ich bin ratlos.

Meine Sonntagsblogs waren ja gewöhnlich einigermassen bissig. Besonders nach flauen Lüftchenspielen gegen Gegner wie die Graustädter. Jetzt da das Ganze aber zu einem unbedeutenden Vorgeplänkel für die kommenden «Allstargames» mutiert ist, scheint es mir sinnlos, nach dem Erfolgsrezept im Spiel des SCB zu suchen, welches uns in den Playoffs zum Erfolg führen soll.

Das einzige, das interessiert ist ob und wie sich Roman Josi in Nordamerika weiterentwickelt hat und wie Mark Streit im SCB Dress spielen wird.

Von Meisterschaftsverfälschung kann nach Ruedi Zesigers scheinheiligem Gegränne in die TV Kameras auch nicht mehr gesprochen werden. Die SCL Tigers haben daraufhin am nächsten Tag ja nicht nur einen, sondern sogar zwei Zuzüge aus der NHL vermeldet. Ich musste herzhaft lachen, als ich davon las.

Selbstverständlich werden die zahlreichen Zuzüge alle ausserhalb der ordentlichen Budgets finanziert werden. Fast wie bei den Kloten Flyers. Dort war es in den letzten Jahren ja auch so, dass alles was viel Geld gekostet hatte, ausserhalb des Budgets finanziert wurde. Vermutlich heisst ausserhalb des Budgets, dass die Ausgaben von den Steuerämtern, den Sozialversicherungsinstitutionen und von den Sammlungen der verzweifelten Fanorganisationen berappt werden.

Ich frage mich ernsthaft, was das für komische Leute sind, die Clubs wie die SCL Tigers vor die Hunde gehen lassen würden, um dann plötzlich hunderttausende von Franken in Spieler zu investieren, von denen man nicht einmal weiss, ob sie beim ersten Schnee im Flachland noch in unserer Liga spielen werden. Freunde des Eishockeys? Da mues ja äs Ross lache.

Nein, so wie sich die Sache darstellt, kann nicht von Meisterschaftsverfälschung gesprochen werden. Auf der Suche nach dem richtigen Ausdruck für die aktuellen Geschehnisse scheint mir «Meisterschaftsveräppelung» der passendere Ausdruck zu sein.

Die eigentliche Meisterschaft findet diese Saison nicht statt. Nach dem aktuellen Vorgeplänkel wird eine «Zirkus Maximus Phase» folgen, welche solange andauern wird, bis die NHL den Spielbetrieb wieder aufnimmt.

Was dann folgen wird kann mit «grosser Depression» umschrieben werden. Die Phase der Vorbereitungsspiele wird dann gewissermassen wieder aufgenommen werden. Es wird noch weniger als sonst um Punkte und Rangierungen gehen, denn die Teams werden in erster Linie damit beschäftigt sein, ihre prominenten Abgänge zu verdauen. Gutes und spannendes Eishockey kann unter diesen Umständen nicht erwartet werden, eher mühsames Gestocher, Unzufriedenheit und Unruhe im Umfeld.

Wir Zuschauer werden die Zeche für die kurzfristige Halleluja-Phase doppelt und dreifach mit gähnender Langeweile bei Knorzpartien bezahlen.

Beim SCB kommt zusätzlich noch der Umstand dazu, dass wir für die «Maximus-Phase» zu schlecht gerüstet sind. Der Druck wird steigen, dem anspruchsvollen Publikum nebst Streit und Josi noch das Sahnehäubchen in Form eines echten Stürmerkrachers zu präsentieren. Schon jetzt heizen die Medien in diese Richtung an.

Wer den Auftritt von Joe Thornton und Rick Nash gegen die Rapperswil Jona Lakers gesehen hat, weiss was ich meine. Will man das Publikum nämlich auch in Bern in Entzückung versetzen, was man beim SCB gewöhnlich eigentlich anstreben sollte, wird man nicht darum herumkommen, die finanzielle Disziplin über den Haufen zu werfen und einen Kracher zu holen.

Mit einem Sahnehäubchen meine ich nicht keinesfalls einen Gamache des reichen Mannes, wie man Daniel Brière vom Stil her auch bezeichnen könnte. Das würde nicht ausreichen, um die Sesselfurzer und die NHL-Touristen im Publikum in Entzückung zu versetzen. Es bräuchte einen wie Dany Heatley. Einer, der in der Lage ist, mit seinen Direktabnahmen ein Löchlein von 10x10 cm mit geschlossenen Augen zu treffen. Seriöse Musterprofis ohne das Charisma des Grossen haben wir genügend. Es braucht einen Bomber, der die Zuspiele der NHL- Berner und der seriösen Chrampfer einlochen kann. Schliesslich haben wir ja schon jetzt wieder ein Effizienzproblem.

Dass unser zu harmloses Spiel den Graustädtern mit ihrem Ritalin Anhang am Freitag einmal mehr einen Sieg in Bern ermöglichte, ist zwar ärgerlich. Aber da es sich lediglich um das letzte Spiel der «Phase Vorgeplänkel» handelt, lohnt es sich nicht, sich weiter mit diesem Spiel zu befassen. Die Meisterschaft ist tot, es lebe der Zirkus.

Dabei habe ich mich so gefreut, zu beobachten, was der junge Antti Törmänen in dieser Meisterschaft aus dem grossen Potential des SCB zu machen imstande ist. Und jetzt spricht der Papst schon von Mark Streit als Spielertrainer.

Gut möglich dass Klaus Zaugg Recht hat wenn er schreibt, dass wenn die NHL-Meisterschaft irgendwann doch beginnen sollte, auch der Countdown für die Entlassung von Trainer Antti Törmänen beginnen werde.

Die Phase der «grossen Depression» eben. Die Löcher in der Tribüne werden grösser und der Bier und Wurstkonsum kleiner. Schlecht fürs Geschäft und damit auch für die Geduld.

Ich für meinen Teil habe zurzeit noch keine Ahnung, was ich in der «Zirkusphase» für Blogs schreiben soll. Mir fehlt die Ernsthaftigkeit einer ordentlichen Saison und das Sahnehäubchen für den grossen Zirkus.

Hoffentlich hält dieser Lockout die ganze Saison an. Es gäbe dann wenigstens trotzdem so etwas wie eine ernstzunehmende Meisterschaft.

Ende Woche verziehe ich mich auf Grand Tour des Alpes. Raserferien mit dem Töff Richtung Südfrankreich. Für den Einstand von Mark Streit wird es also noch reichen. Roman Josi wird aber ohne mich debütieren.

Einen guten Wochenstart allerseits...

Freitag, 21. September 2012

Von Hammertransfers, NHL Bernern und Cüplihockey


Am Samstag wird in Davos wohl das Duell der Titanen Rick Nash und Joe Thornton gegen Jason Spezza zu bestaunen sein. Weitere grosse Namen werden vermutlich in Bälde folgen.

Ob es uns passt oder nicht, der Lockout ist Tatsache und der Markt wird überschwemmt mit Spielern, von denen man im Normalfall nur träumen kann. Im Spitzensport muss man das Erlaubte im Rahmen des Möglichen ausreizen, um erfolgreich zu sein. So sind zwar die sogenannt Kleinen noch etwas am Flennen, aber im Hintergrund ziehen auch sie gleichzeitig fleissig die Fäden, um sich auch mit einem NHL Spieler zu schmücken.

Bleibt die Hoffnung, dass diese Transfers ausserhalb der Budgets, gewissermassen durch höhere Gewalt zustande kommen. Es wäre schade, wenn es wegen diesen süssen Früchten zu weiteren Finanztheatern käme. Zuweilen tragen süsse Früchte nämlich Würmer.

Traurig über das zusätzliche Publikums- und Medieninteresse wird im Zirkus wohl niemand sein. Hoffentlich folgt Philippe Gaydoul bald seinem Instinkt und investiert ein paar Krümel seines Vermögens in zwei Hammerkracherstürmer. Ronnie raus und Hiller rein und die Flyers würden Meister, sollte die NHL ganz ausfallen. Die Meute würde Liga weit toben und das Schweizer Eishockey würde eine Saison erleben, von der man noch in 40 Jahren schwärmen würde. J

Es ist jetzt wie es ist und so freue auch ich mich diebisch, dass uns Sven zwei echte Berner aus der NHL präsentieren kann. Roman Josi und Mark Streit werden das Spiel des SCB aus der Defensive befeuern, das Powerplay inspirieren und das Team als Ganzes verstärken, ohne Ausländerlizenzen zu beanspruchen. So bewahrt man sich ein Maximum an Handlungsfreiheit und man hat Spieler, die man schon lange kennt und die sogar Teile ihres Sommertrainings beim SCB absolviert haben. Man weiss also, was man erwarten kann.

Es wird durch den Lockout aber auch Spieler geben, die mit weniger Eiszeit oder gar mit der Tribüne werden Vorlieb nehmen müssen. Gerade für die Jungen wird die Situation nicht einfacher werden und auch bestandene Spieler werden weniger Eiszeit bekommen. Keine einfache Situation, mit der man sich wird arrangieren müssen. Es wird für jeden einzelnen darum gehen, das Beste aus daraus zu machen, bei Laune zu bleiben und bereit zu sein, wenn das Team ruft.

Dass jetzt auch bei den SCB Fans Begehrlichkeiten nach einem Hammertransfer für die Offensive laut werden, erstaunt mich nicht, auch wenn ich sie nicht unbedingt teile. Natürlich hätte auch ich unter den gegebenen Umständen Freude, einen Sidney Crosby in Bern zu sehen. Viel wichtiger scheint mir aber, dass wir unser Team im Hinblick auf die Playoffs sinnvoll ergänzen können und dass sich Niklas Danielsson schnellstmöglich integrieren kann.

Es wäre nämlich letztendlich ernüchternd, wenn man wegen 2 Monaten Halleluja das finanzielle Pulver verschiessen würde und keine Mittel mehr vorhanden wären, um auf allfällige Verletzungen oder erkannte Schwächen im Team angemessen reagieren zu können. Aber vielleicht findet sich ja eine gute Fee, welche uns das begehrte Sahnehäubchen ausserhalb des Budgets finanziert.

Wenn nicht, sollte man die Finanzdisziplin wahren.

Item, schön, dieser Auswärtssieg in Zürich. Der SCB wird aber im Abwehrverhalten zukünftig konsequenter und härter agieren müssen. Es mangelte an Checks und zu oft wurde sorglos mit der Scheibe umgegangen, was zu gefährlichen Gegenstössen führte. Es brauchte jedenfalls einige Glanzparaden von Marco Bührer, um der Mannschaft die Chance auf den Sieg zu wahren.

Auch der Angriff ist noch nicht über alle Zweifel erhaben. Oft fehlte das nötige Quäntchen Präzision, die es gebraucht hätte, um zu mehr und besseren Abschlüssen zu kommen.

Läuferisch und vor allem kämpferisch hat man sich aber gut verkauft und auch im Powerplay zeigte der SCB gute Ansätze. Der Sieg gegen die starken Zürcher war zwar nicht zwingend, aber auch nicht unverdient. Der Auswärtssieg beim Meister und die 6 Punkte aus den bisherigen drei Partien lassen sich jedenfalls sehen und wecken Hunger auf mehr.

Am Besten schon morgen gegen die Hysteriker aus der grauen Stadt. Das Cüplihockey, welches wir gegen den ZSC zuweilen gesehen haben, wird aber gegen Betonmischerteams nicht zum Erfolg führen. Gegen Biel wird man noch vermehrt knorzen und rackern müssen, ohne in der Defensive die Geduld zu verlieren.

Hoffen wir also, dass man die Aufgabe mit der nötigen Ernsthaftigkeit angeht. Ansonsten könnte es eine weitere ärgerliche Schlappe gegen die Seeländer absetzen.

Sonntag, 16. September 2012

Vom Saisonstart, Fanvergrämung und Lockoutspielern


Der SCB startete mit einem blutleeren und einem ansprechenden Auftritt in die neue Saison. Drei Punkte aus zwei Spielen bei einem Torverhältnis von 5:4 dürfte in etwa den Erwartungen an die beiden Startspiele entsprechen.

Das Saisoneröffnungsspiel am Freitag in Genf war kaum zum Aushalten. Teleclub veranstaltete einen unsäglichen Tonsalat, welcher das halbe Spiel andauerte und der SCB spielte, als hätte die Mannschaft den Weg von Bern in die Les Vernets zu Fuss zurückgelegt.

Ich habe den Auftritt unter Marketingniederlage ad acta gelegt. Bestimmt wollte man die Partie zur Steigerung der Dramaturgie im Hinblick auf das samstägliche Zähringerderby gar nicht gewinnen. Anders ist dieser blutleere Auftritt nicht zu erklären.

Immerhin vermochte man sich im Lauf des Spiels zu steigern und konnte am Samstag einigermassen dort anknüpfen, wo man gegen Genf aufgehört hatte.

Das Spiel gegen Fribourg war beileibe kein grosser Wurf. Vielmehr war es ein typisches Auftaktspiel, bei dem es schwierig war, eine Linie zu erkennen. Engagement und Spielfreude waren aber durchaus ersichtlich. Viel mehr kann ich zum Auftritt des SCB nicht sagen.

Höchstens dass die Mutzen für meinen Geschmack in beiden Spielen physisch zu wenig dominant agierten und oft zu weit von den Gegenspielern entfernt waren. Es kann zum Beispiel nicht sein, dass Marco Bührer das halbe Spiel im Torraum attackiert wird, ohne dass sich jemand bequemt, aufzuräumen! Das mues chlepfe, sonst können wir im Finale dann wieder über fehlende 2.5 Sekunden und über blinde Spielleiter lamentieren.

Positiv aufgefallen sind mir Flurin Randegger und Tristan Scherwey. Auch Travis Roche scheint mir trotz Trainingsrückstand schon ganz gut in Form zu sein.

Ich möchte die Spiele nicht zerschreiben. Etwa 10 Partien werde ich schon brauchen, um den SCB zu spüren und Antti Törmänens Rezept zum Erfolg zu erkennen.

Da der Lockout jetzt Tatsache ist, wird mit Roman Josi sowieso ein Element dazukommen, welches unseren Coaches die Arbeit erleichtern dürfte. Der SCB dürfte mit Roman nämlich deutlich unberechenbarer und wohl auch effizienter werden. Mehr braucht der SCB meiner Meinung nach nicht. Das Geld für exorbitante Versicherungssummen von Spielern zu verpulvern, von denen man nicht weiss, wie lange sie dann tatsächlich in der Schweiz spielen, scheint mir wenig nachhaltig zu sein.

Das Trinkgeldfach des Servierportemonnaies aus dem «Beef» dürfte für solche Ausgaben sowieso nicht ausreichen. Herr Gaydoul, dessen sportlicher Ehrgeiz nach der schmerzlichen Derbyniederlage gegen den ZSC geschürt sein dürfte, bezahlt das aus der Portokasse und der HCD hat für solches den Kristall Club. Beim SCB sollte man sich in erster Linie darauf konzentrieren, das Team in Hinblick auf die Playoffs bestmöglich zu ergänzen.

Gespannt bin ich, wie sich die Situation rund um die Zuger Auswärtsfan-Vergrämung entwickelt. Für mich ist das Ganze eine interessante Prüfung für die Fanorganisationen. Ist sich jeder selbst am nächsten, oder raufen sich die Fans zusammen und boykottieren den EVZ solidarisch?

Wenn man es beim Abgrännen auf den Foren bewenden lässt, spielt man den Zuger-Massnahmen herrlich in die Hände. Das wäre gewissermassen ein Zeichen, dass die Hockeyfans alles mit sich machen lassen. Bleibt der Zuger Fanblock aber weitgehend leer, wäre das schlechte Publicity für den EVZ und ein Zeichen von Stärke für die Fanorganisationen.

Aussagen wie: «man sollte eigentlich boykottieren, aber ich will den Saisonstart nicht verpassen,» steht so sinngemäss im Forum von Hockeyfans, sind weich. Kämpfen ist im übertragenen Sinne mit Blut, Schweiss und Entbehrung verbunden. Man muss seine Bedürfnisse einem grösseren Ziel unterordnen, wenn man etwas erreichen will.

Ich bin zwar kein Raubtiergehege-Fan, aber die Bossard-Arena ist für mich unter den aktuellen Umständen Tabu. In diesem Sinne: Kämpfen, liebe Fanorganisationen. Wer nicht bereit ist, für Freiheiten zu kämpfen, verdient sie nicht!

Gleichzeitig soll aber auch der Umgang mit den Freiheiten hinterfragt werden! Wer nämlich Freiheiten missbraucht, verdient sie ebenfalls nicht!

Apropos Foren: Ich gehe schwer davon aus, dass die neue SCB App, welche wohl irgendwann am Sankt Nimmermannstag erscheinen wird, eine funktionierende Forum-Funktion enthält. Die neue SCB-Webseite ist nämlich nicht tauglich für Mobile-Geräte. Schon fast etwas peinlich, im dritten Jahrtausend...

Ehrlich gesagt ist es mir ein Rätsel, wie man mit diesem schlecht ausgetesteten Murks online gehen kann.

Schauen wir, wie sich die Dinge entwickeln. Es dürfte in vielerlei Hinsicht spannend und unterhaltsam werden.

Ä schöni Wuche auersits...