Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Freitag, 21. September 2012

Von Hammertransfers, NHL Bernern und Cüplihockey


Am Samstag wird in Davos wohl das Duell der Titanen Rick Nash und Joe Thornton gegen Jason Spezza zu bestaunen sein. Weitere grosse Namen werden vermutlich in Bälde folgen.

Ob es uns passt oder nicht, der Lockout ist Tatsache und der Markt wird überschwemmt mit Spielern, von denen man im Normalfall nur träumen kann. Im Spitzensport muss man das Erlaubte im Rahmen des Möglichen ausreizen, um erfolgreich zu sein. So sind zwar die sogenannt Kleinen noch etwas am Flennen, aber im Hintergrund ziehen auch sie gleichzeitig fleissig die Fäden, um sich auch mit einem NHL Spieler zu schmücken.

Bleibt die Hoffnung, dass diese Transfers ausserhalb der Budgets, gewissermassen durch höhere Gewalt zustande kommen. Es wäre schade, wenn es wegen diesen süssen Früchten zu weiteren Finanztheatern käme. Zuweilen tragen süsse Früchte nämlich Würmer.

Traurig über das zusätzliche Publikums- und Medieninteresse wird im Zirkus wohl niemand sein. Hoffentlich folgt Philippe Gaydoul bald seinem Instinkt und investiert ein paar Krümel seines Vermögens in zwei Hammerkracherstürmer. Ronnie raus und Hiller rein und die Flyers würden Meister, sollte die NHL ganz ausfallen. Die Meute würde Liga weit toben und das Schweizer Eishockey würde eine Saison erleben, von der man noch in 40 Jahren schwärmen würde. J

Es ist jetzt wie es ist und so freue auch ich mich diebisch, dass uns Sven zwei echte Berner aus der NHL präsentieren kann. Roman Josi und Mark Streit werden das Spiel des SCB aus der Defensive befeuern, das Powerplay inspirieren und das Team als Ganzes verstärken, ohne Ausländerlizenzen zu beanspruchen. So bewahrt man sich ein Maximum an Handlungsfreiheit und man hat Spieler, die man schon lange kennt und die sogar Teile ihres Sommertrainings beim SCB absolviert haben. Man weiss also, was man erwarten kann.

Es wird durch den Lockout aber auch Spieler geben, die mit weniger Eiszeit oder gar mit der Tribüne werden Vorlieb nehmen müssen. Gerade für die Jungen wird die Situation nicht einfacher werden und auch bestandene Spieler werden weniger Eiszeit bekommen. Keine einfache Situation, mit der man sich wird arrangieren müssen. Es wird für jeden einzelnen darum gehen, das Beste aus daraus zu machen, bei Laune zu bleiben und bereit zu sein, wenn das Team ruft.

Dass jetzt auch bei den SCB Fans Begehrlichkeiten nach einem Hammertransfer für die Offensive laut werden, erstaunt mich nicht, auch wenn ich sie nicht unbedingt teile. Natürlich hätte auch ich unter den gegebenen Umständen Freude, einen Sidney Crosby in Bern zu sehen. Viel wichtiger scheint mir aber, dass wir unser Team im Hinblick auf die Playoffs sinnvoll ergänzen können und dass sich Niklas Danielsson schnellstmöglich integrieren kann.

Es wäre nämlich letztendlich ernüchternd, wenn man wegen 2 Monaten Halleluja das finanzielle Pulver verschiessen würde und keine Mittel mehr vorhanden wären, um auf allfällige Verletzungen oder erkannte Schwächen im Team angemessen reagieren zu können. Aber vielleicht findet sich ja eine gute Fee, welche uns das begehrte Sahnehäubchen ausserhalb des Budgets finanziert.

Wenn nicht, sollte man die Finanzdisziplin wahren.

Item, schön, dieser Auswärtssieg in Zürich. Der SCB wird aber im Abwehrverhalten zukünftig konsequenter und härter agieren müssen. Es mangelte an Checks und zu oft wurde sorglos mit der Scheibe umgegangen, was zu gefährlichen Gegenstössen führte. Es brauchte jedenfalls einige Glanzparaden von Marco Bührer, um der Mannschaft die Chance auf den Sieg zu wahren.

Auch der Angriff ist noch nicht über alle Zweifel erhaben. Oft fehlte das nötige Quäntchen Präzision, die es gebraucht hätte, um zu mehr und besseren Abschlüssen zu kommen.

Läuferisch und vor allem kämpferisch hat man sich aber gut verkauft und auch im Powerplay zeigte der SCB gute Ansätze. Der Sieg gegen die starken Zürcher war zwar nicht zwingend, aber auch nicht unverdient. Der Auswärtssieg beim Meister und die 6 Punkte aus den bisherigen drei Partien lassen sich jedenfalls sehen und wecken Hunger auf mehr.

Am Besten schon morgen gegen die Hysteriker aus der grauen Stadt. Das Cüplihockey, welches wir gegen den ZSC zuweilen gesehen haben, wird aber gegen Betonmischerteams nicht zum Erfolg führen. Gegen Biel wird man noch vermehrt knorzen und rackern müssen, ohne in der Defensive die Geduld zu verlieren.

Hoffen wir also, dass man die Aufgabe mit der nötigen Ernsthaftigkeit angeht. Ansonsten könnte es eine weitere ärgerliche Schlappe gegen die Seeländer absetzen.

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