Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Sonntag, 16. September 2012

Vom Saisonstart, Fanvergrämung und Lockoutspielern


Der SCB startete mit einem blutleeren und einem ansprechenden Auftritt in die neue Saison. Drei Punkte aus zwei Spielen bei einem Torverhältnis von 5:4 dürfte in etwa den Erwartungen an die beiden Startspiele entsprechen.

Das Saisoneröffnungsspiel am Freitag in Genf war kaum zum Aushalten. Teleclub veranstaltete einen unsäglichen Tonsalat, welcher das halbe Spiel andauerte und der SCB spielte, als hätte die Mannschaft den Weg von Bern in die Les Vernets zu Fuss zurückgelegt.

Ich habe den Auftritt unter Marketingniederlage ad acta gelegt. Bestimmt wollte man die Partie zur Steigerung der Dramaturgie im Hinblick auf das samstägliche Zähringerderby gar nicht gewinnen. Anders ist dieser blutleere Auftritt nicht zu erklären.

Immerhin vermochte man sich im Lauf des Spiels zu steigern und konnte am Samstag einigermassen dort anknüpfen, wo man gegen Genf aufgehört hatte.

Das Spiel gegen Fribourg war beileibe kein grosser Wurf. Vielmehr war es ein typisches Auftaktspiel, bei dem es schwierig war, eine Linie zu erkennen. Engagement und Spielfreude waren aber durchaus ersichtlich. Viel mehr kann ich zum Auftritt des SCB nicht sagen.

Höchstens dass die Mutzen für meinen Geschmack in beiden Spielen physisch zu wenig dominant agierten und oft zu weit von den Gegenspielern entfernt waren. Es kann zum Beispiel nicht sein, dass Marco Bührer das halbe Spiel im Torraum attackiert wird, ohne dass sich jemand bequemt, aufzuräumen! Das mues chlepfe, sonst können wir im Finale dann wieder über fehlende 2.5 Sekunden und über blinde Spielleiter lamentieren.

Positiv aufgefallen sind mir Flurin Randegger und Tristan Scherwey. Auch Travis Roche scheint mir trotz Trainingsrückstand schon ganz gut in Form zu sein.

Ich möchte die Spiele nicht zerschreiben. Etwa 10 Partien werde ich schon brauchen, um den SCB zu spüren und Antti Törmänens Rezept zum Erfolg zu erkennen.

Da der Lockout jetzt Tatsache ist, wird mit Roman Josi sowieso ein Element dazukommen, welches unseren Coaches die Arbeit erleichtern dürfte. Der SCB dürfte mit Roman nämlich deutlich unberechenbarer und wohl auch effizienter werden. Mehr braucht der SCB meiner Meinung nach nicht. Das Geld für exorbitante Versicherungssummen von Spielern zu verpulvern, von denen man nicht weiss, wie lange sie dann tatsächlich in der Schweiz spielen, scheint mir wenig nachhaltig zu sein.

Das Trinkgeldfach des Servierportemonnaies aus dem «Beef» dürfte für solche Ausgaben sowieso nicht ausreichen. Herr Gaydoul, dessen sportlicher Ehrgeiz nach der schmerzlichen Derbyniederlage gegen den ZSC geschürt sein dürfte, bezahlt das aus der Portokasse und der HCD hat für solches den Kristall Club. Beim SCB sollte man sich in erster Linie darauf konzentrieren, das Team in Hinblick auf die Playoffs bestmöglich zu ergänzen.

Gespannt bin ich, wie sich die Situation rund um die Zuger Auswärtsfan-Vergrämung entwickelt. Für mich ist das Ganze eine interessante Prüfung für die Fanorganisationen. Ist sich jeder selbst am nächsten, oder raufen sich die Fans zusammen und boykottieren den EVZ solidarisch?

Wenn man es beim Abgrännen auf den Foren bewenden lässt, spielt man den Zuger-Massnahmen herrlich in die Hände. Das wäre gewissermassen ein Zeichen, dass die Hockeyfans alles mit sich machen lassen. Bleibt der Zuger Fanblock aber weitgehend leer, wäre das schlechte Publicity für den EVZ und ein Zeichen von Stärke für die Fanorganisationen.

Aussagen wie: «man sollte eigentlich boykottieren, aber ich will den Saisonstart nicht verpassen,» steht so sinngemäss im Forum von Hockeyfans, sind weich. Kämpfen ist im übertragenen Sinne mit Blut, Schweiss und Entbehrung verbunden. Man muss seine Bedürfnisse einem grösseren Ziel unterordnen, wenn man etwas erreichen will.

Ich bin zwar kein Raubtiergehege-Fan, aber die Bossard-Arena ist für mich unter den aktuellen Umständen Tabu. In diesem Sinne: Kämpfen, liebe Fanorganisationen. Wer nicht bereit ist, für Freiheiten zu kämpfen, verdient sie nicht!

Gleichzeitig soll aber auch der Umgang mit den Freiheiten hinterfragt werden! Wer nämlich Freiheiten missbraucht, verdient sie ebenfalls nicht!

Apropos Foren: Ich gehe schwer davon aus, dass die neue SCB App, welche wohl irgendwann am Sankt Nimmermannstag erscheinen wird, eine funktionierende Forum-Funktion enthält. Die neue SCB-Webseite ist nämlich nicht tauglich für Mobile-Geräte. Schon fast etwas peinlich, im dritten Jahrtausend...

Ehrlich gesagt ist es mir ein Rätsel, wie man mit diesem schlecht ausgetesteten Murks online gehen kann.

Schauen wir, wie sich die Dinge entwickeln. Es dürfte in vielerlei Hinsicht spannend und unterhaltsam werden.

Ä schöni Wuche auersits...

1 Kommentar:

  1. Hi Duc!

    Du sprichst mir mit der Website aus der Seele. Mein Provider blockt nämlich Links zu nicht aufgelösten URLs (so sieht das aus: http://81.18.27.108/forum/) ab und so kann ich nicht einmal mehr das Pinboard lesen, schreiben tu'ich ja seit Jahren nicht mehr!

    Na ja. - Flickwerk allenthalben!

    Übrigens: Ich war am Samstag zufälligerweise in Genf und bin in der Hälfte des ersten Drittels gegangen. Die Kohle hätte ich mir wirklich sparen können.

    So habe ich, als ehem. Sitzplatz-Abo Besitzer, etwas gerechnet:

    Fr. 320.00 für ein Saison Stehplatz-Abo
    Fr. 500.00 für eine Saison Verpflegung

    Geteilt durch Fr. 9.90 Teleclub Abo pro Monat.

    Ergibt fast 7 Jahre Teleclub für den Preis einer Saison im Kühlschrank.

    Dies aber an der Wärme, mit der Biermarke die ich mag, mit der Wurst die ich mag und der Weg hin und zurück fällt auch flach.

    So rasch wird mich wohl kaum mehr jemand in der Frost-Finanz Arena sehen :-)

    Keep on rockin'!

    GO-4-IT

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