Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Mittwoch, 10. November 2010

Von Dubé, Plüss und der Gefahr des «Verpomadens»

Der SCB und Ivo Rüthemann haben mit dem neulich abgeschlossenen 3 Jahres- Rentenvertrag Weichen gestellt. Wohin das Geleise führen wird, ist allerdings noch nicht klar.

Im Idealfall wurde der Kontrakt verlängert, um mit Rüthemann als Leitwolf eine neue Ära des SCB, welche mit dem Titel 13/14 gekrönt werden soll einzuläuten. Rüthemann könnte dann seinen Gang in den Sportruhestand als Meister antreten.

Längst pfeifen es die Spatzen von den Dächern, dass der SCB mit dem Titel 09/10 den sportlichen Zenit erreicht oder gar überschritten hat. Mit den vielen Eckpfeilern der Marke «Ü30» droht unweigerlich eine «Verpomadung» des Spiels, wie wir es vom ZSC und vom ehemaligen «Grande Lugano» nur zu gut kennen.

Um dies zu verhindern, ist eine Verjüngung des Kaders dringendst angesagt. Dubé und Plüss, oder anders gesagt weit über eine Million Franken Lohnsumme, stehen zur Disposition. Fragt sich nur, ob man beim SCB die Zeichen der Zeit erkannt hat und den Mut aufbringt, langfristig zu denken und damit JETZT auf die Karte Neuaufbau zu setzen.

Was würde man riskieren, wenn man die Verträge mit Dubé und Plüss nicht verlängern und stattdessen auf jüngere Kräfte setzen würde?

Auf den ersten Blick viel, würde man doch im Hinblick auf die nächste Saison Potential verlieren. Auf den zweiten Blick aber wohl gar nichts.

Würde der SCB nämlich mittelfristig weiterhin mit Dubé und Plüss weitermachen, könnte man bis 2014 im besten Fall noch einmal um den Titel spielen: Im Frühling 2011, vorausgesetzt es gelingt, die eingerosteten Schlüsselspieler noch einmal zu aktivieren. Danach wäre der Abstieg ins Mittelmass, oder gar in die Strichregion aber so sicher wie das Amen in der Kirche.

Was ist also zu tun?

Christian Dubé und Martin Plüss dürften beide einen Rentenvertrag anstreben. Einen solchen, darf ihnen der SCB aber auf keinen Fall gewähren! Selbst dann nicht, wenn sonst beide den Club verlassen würden.

Die jungen Berger, Froidevaux und Scherwey zeigen kontinuierliche Fortschritte und dürften ihr maximales Leistungsvermögen erst in drei bis fünf Jahren erreichen. Dazu kämen ein bis zwei Zuzüge von jungen Hoffnungsträgern wie zum Beispiel Simon Moser oder Inti Pestoni.

Auf den Ausländerpositionen hätte man die Möglichkeit, Spieler zu verpflichten, die in einem jungen und aufstrebenden Team Akzente setzen und damit Einfluss auf das Geschehen auf dem Eis nehmen könnten. Einfluss, den ich zum Beispiel vom teuren Brett McLean schmerzlich vermisse. Auf den Ausländerpositionen könnte man also einen guten Teil des vorübergehend verlorenen Potentials ersetzen.

Die immense Lohnsumme, welche mit den möglichen Abgängen von Dubé und Plüss frei würde und die Lücke, welche im Team des SCB entstünde, würden den Club wieder attraktiv machen, für Spieler mit «Kracherpotential.»

Spätestens auf die Saison 12/13 also, würde man wieder prominente Zuzüge beim SCB vermelden können. Zuzüge, welche den SCB auf die Saison 13/14 zum Titel- Mitfavoriten machen könnten.

Selbstverständlich bräuchte man für dieses Unterfangen einen Trainer, der gewillt wäre, diesen Umbau mitzumachen. Einen Trainer, der mit dem SCB ein jugendliches und erfrischendes Eishockey spielen will, um mit Spielfreude das entstehende «Potentialloch» zu stopfen.

Larry Huras in Ehren, aber mit diesem langweiligen Verwaltungs- und Spielkontrollengeknorze kann man vielleicht den Zenit einer alternden Mannschaft überbrücken, aber für einen Neuaufbau über drei Jahre braucht es einen Trainer, welcher unverbraucht und jugendlich spielen lässt. Schon nur der vielen Zuschauer wegen.

Also, Marc Lüthi und Sven Leuenberger: Lasst den SCB nicht verpomaden! Leitet den Neuaufbau JETZT ein. Eine gesunde Struktur in der Mannschaft und der Titel in der Saison 13/14 könnten der Lohn sein.

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