Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Donnerstag, 18. November 2010

Von Bergpredigten im Umfeld der SCL Tigers

Neue Besen kehren immer gut und Weisheiten, von neuen Leuten frisch verpackt, ziehen wie ein nach den neusten Erkenntnissen umgebauten Kamin über einem Rosenholzfeuer. Dabei darf man aber nicht vergessen, dass die gängigen Motivationssprüche und die Taktik von schönen Plakätli an der Kabinentüre, es könnten auch Fähnlein, SMSlein oder meinetwegen vor drei Monaten letztmals gewechselte Unterhosen sein, weder etwas Neues sind, noch nachhaltig Realitäten zu verschieben vermögen.

Erfolg lässt sich auf Dauer weder herbeigeisterbeschwören, noch herbeireden. Alles ist über kurz oder lange der Verwitterung ausgesetzt und muss dauernd erneuert werden. Jeder abgedroschene «Yes We Can» - Spruch mundet in einer Krise wie lauwarme Wassersuppe.

So gesehen lohnt es sich weder zu angsten, noch sich in vorsorglichen Durchhalteparolen zu ereifern. Es gilt, die Segel so zu richten, dass die Dynamik des momentanen Rückenwindes möglichst optimal genutzt werden kann, um das Punktekonto möglichst lange füttern zu können.

Es winkt der grösste Erfolg seit dem gescheiterten Bauernkrieg im Jahre 1653, der seinerzeit damit endete, dass Niklaus Leuenberger in Bern geköpft und gevierteilt wurde.

Die Achillessehne liegt aber nach wie vor im wirtschaftlichen Bereich. Sportlich läuft es zurzeit, sei es wegen Kojak’s unverbrauchtem Enthusiasmus, wegen dem schlauen Tun Zesigers oder wegen Jakobs Drahtseilmillionen, über Erwarten gut.

Die Fliegen kreisen um das Licht, die Emmentaler betrachten sich elektrisiert im Glanze des geputzten Schaufensters und kriechen zurzeit lieber als auch schon aus den Chrächen hervor, um sich in der Gotthelfarena zu versammeln und zu bereden, was alle schon lange gewusst haben.

Momou, mä isch wieder öpper.

«Es sollten alle an der Gestaltung des Schaufensters selber mithelfen und nicht nur hinein gaffen.»

Da liegt der Hase im Pfeffer. Ich habe bereits vor geraumer Zeit geschrieben, die wohltuende Ruhe basiere in erster Linie auf der Defizitgarantie von Peter Jakob, welcher mit Hemd und Unterhosen für das strukturelle Defizit geradesteht.

Das ist aber keine Lösung, lediglich eine wohltuende Beruhigungspille.

Pillen sind gut, um akute Schmerzen zu stillen. Symptombekämpfung, die aber niemals nachhaltig ist. Man sollte sich nicht auf Pillen verlassen, sonst droht Medikamentensucht mit all den bekannten und letztendlich ruinösen Nebenwirkungen als Folge.

Die Fliegen werden verschwinden und sich einen fetten stinkigen Mistfladen suchen, wenn das Lichtlein an Strahlkraft verliert. Die Schulterklopfer werden drehen, wie die Kopfnicker einer neu gegründeten Pseudopartei, oder die Fahne im Wind eines akuten Wetterumschlages. Und man wird es auch dann «schon immer gewusst haben.»

Der Heiler wird zum Naivling, der Schlaue zum Unbelehrbaren und der Zauberlehrling zum König der Bettler, den man zur Rettung des eigenen Hauptes bereitwillig zur Hinrichtung auf dem Schafott freigibt.

«Yes We Can,» bezahlen soll der fleissige Jakob. Hoffentlich befinden sich die Tigers in einer Übergangssaison und nächstes Jahr wird, vielleicht dank einer allfälligen Playoffqualifikation alles besser. Besser, weil die Schulterklopfer nicht nur klopfen, sondern dem Heiler gelegentlich auch einen kleinen Ablass in Form eines Nötlis in die Jackentasche schieben oder sich aufmachen, mitzuhelfen, etwas Dreck wegzuwischen vom der Schaufensterscheibe.

Dann könnte man sich nämlich dauerhaft sonnen, im glitzernden Schaufenster. Die Fliegen könnten dann weiter kreisen. Nein, nicht um einen fetten Mistfladen, sondern um das strahlende Lichtlein der SCL Tigers.

In Ewigkeit Amen.

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