Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Dienstag, 2. November 2010

Von Erwartungen für das heutige Spiel gegen den EHC Biel

Ich erwarte heute KEINEN SCB, der mit der Einstellung ins Spiel schleicht, eine «sehr solide gute Partie» im passiven Valiummodus spielen zu wollen. Ich erwarte vielmehr einen SCB, der den Gegner von Beginn weg und in jeder Aktion dominieren und zerstören will. Einen SCB, der dem Gegner sein Spiel aufzwingt!

Ausserdem erwarte ich einen SCB, der von dominieren und zerstören derart angetan ist, dass man sogar den Schlusspfiff überhört, um noch eine Arschgeige in die Bande rammen zu können.

Was wir bisher oft gesehen haben, war das SCB typische «Trichtersystem.»

Der Erfinder des Ausdrucks «Trichtersystem,» ein User auf dem Forum des SCB, umschreibt diese Taktik, die uns immerhin den Meistertitel brachte, wie folgt:

«Irgendwo zwischen der roten und der blauen gegnerischen Linie reisst es die Stürmer, wie von gewaltigen Magneten angezogen, in die Spielfeldecken. Sieht aber nur so aus. Tatsache ist vielmehr, dass der Gegner (hat sich der SCB einmal nach zahlreichen Irrungen und Wirrungen im Aufbau bis über die Mittellinie vorgetastet) schon längst in der Mitte den Riegel aufgezogen, sowie die Schlittschuhe neu gebunden und den Stock mit neuem Tesa umwickelt hat. Da bleiben dann halt nur noch die Spielfeldecken.»

Heute Abend will ich Trichtersystem im Turbomodus sehen!

Lustig, wie sich Ivo Rüthemann am Sonntag wie ein geprügelter Hund vor den TV Kameras präsentierte. Und wie Larry am SCB TV und in anderen Interviews Haltung und Normalität demonstriert.

«Das war nur ein Spiel. Es ist ja nicht so, dass sich die Mannschaft gehen lässt. (Schmunzelt) Letzte Saison verloren wir in Biel einmal 4:8. Diesmal erhielten wir nur sieben Gegentore, also haben wir uns gesteigert.» Oder: «Wir fühlten uns zu komfortabel, das ist gefährlich. Wir wussten, dass wir mit einem Sieg schon auf Platz drei oder zwei vorstossen könnten. Diesen Sieg wollten wir zwar gerne, aber nicht unbedingt. Uns fehlte der Killerinstinkt.»

Mir scheint, man fühlt sich schon die ganze Saison «zu komfortabel» und der Killerinstinkt scheint im Meisterchampus ersoffen zu sein.

Aber was soll’s. Uns wird nichts anderes übrig bleiben, als der Truppe im Komfortmodus noch einmal eine Chance zu geben. Die Niederlage in Biel, nach dem unsäglichen Saisoneröffnungsspiel gewissermassen der zweite Tiefpunkt zur Mitte der Qualifikation, war ja vielleicht, oder sagen wir hoffentlich, der Startpunkt zu einer meisterwürdigen zweiten Hälfte der Qualifikation.

Schliesslich geht es jetzt darum, sich in der Tabelle soweit zu etablieren, dass man zumindest in einem allfälligen Playoff Halbfinal Heimvorteil haben würde. Wäre noch wichtig, wenn man beim letzten Spiel der Saison wiederum dabei sein möchte, um bis zur letzten Minute um die Verteidigung des Titels zu kämpfen.

Putzen wir die Arschgeigen weg, heute Abend!

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