Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Sonntag, 21. November 2010

Stadtberner Minisieg in der Gotthelf Arena

Dem SCB genügten im Derby 30 Minuten Hockeyspielen, gute Nerven im Penaltyschiessen und einige Gig Saves von Torhüter Marco Bührer, zu einem 3:4 Auswärtssieg nach Penalty.

Die Stadtberner starteten furios in die Partie und schlug von Beginn weg ein horrendes Tempo an. So dauerte es nur bis zur vierten Spielminute, ehe die Edelwühlmaus des zukünftigen Fribourger Paradesturms einen Schuss von Joel Kwiatkowski unhaltbar zum 0:1 für die bis zu diesem Zeitpunkt aktiveren Stadtberner ablenken konnte.

Der SCB suchte in diesem Startdrittel endlich engagiert den Körper des Gegners und machte die Checks fertig. Umso ärgerlicher war es, als Justin Krüger völlig unmotiviert hinter dem eigenen Tor die Scheibe verlor und Mike Iggulden eine Minute vor Drittelsende die Möglichkeit auf dem Silbertablett servierte, per Buebetrickli zum schmeichelhaften 1:1 auszugleichen.

Was in der zweiten Pause mit dem Meister geschehen ist, kann man nur erahnen. Vermutlich hat man einmal mehr das ominöse Valiumzäpfchen eingeführt, anders lässt sich der pomadige Schlafwagenauftritt des zweiten Drittels nicht erklären.

Der SCB agierte plötzlich beängstigend schwach und musste sich von den solid spielenden Tigers mehr und mehr dominieren lassen. Die Langnauer liessen sich nicht zweimal bitten und gingen durch zwei sehenswerte Tore des stark spielenden Jörg Reber mit 3:1 in Führung.

Die Stadtberner konnten sich im zweiten Drittel beim stark aufspielenden Marco Bührer bedanken, dass sie von den euphorisiert aufspielenden Tigers, die das Spiel jetzt sicher in der Hand hatten, nicht überfahren wurden.

Auch im letzten Drittel deutete lange nichts mehr darauf hin, dass der SCB noch einmal in die Partie zurückfinden würde. Zu müde schienen die Beine und zu sicher schienen die Tigers das Spieldikdat übernommen zu haben.

Als in der 53. Minute dann aber Jean-Pierre Vigier dank der erneut hervorragenden Störarbeit von Simon Gamache vor Torhüter Conz der Anschlusstreffer für den SCB gelang, passierte was niemand mehr für möglich gehalten hätte. Die Partie  kippte zugunsten der Stadtberner. Die Tigers begannen zu zittern und der Meister aus der Hauptstadt startete, ähnlich wie bereits am Vorabend gegen den EVZ, ein Schlussfeuerwerk der Extraklasse. Nur eine Minute nach dem Anschlusstreffer erzielte Brett McLean den Ausgleich und von diesem Zeitpunkt an spielte nur noch der SCB.

Die Tigers konnten letztendlich froh sein, dass es ihnen zumindest noch gelang, sich in den Schlussminuten und in der Verlängerung schadlos zu halten und sich wenigstens noch ins Penaltyschiessen zu retten. Dort hatte dann aber der SCB das Glück auf seiner Seite und konnte sich den Zusatzpunkt in Extremis sichern.

Es war heute eher die glücklichere Mannschaft, welche das Spiel letztendlich gewinnen konnte. In Anbetracht des starken ersten Drittels und der beherzt kämpferischen Leistung in den letzten Spielminuten und in der Verlängerung hat der SCB aber diesen Minisieg dennoch nicht gestohlen.

Die Tigers haben es im zweiten Drittel mit ihrer mangelhaften Effizienz selber versäumt, vorentscheidend in Führung zu gehen.

Alles in allem ein unterhaltsames und stimmungsvolles Derby, das aber mehr von der Spannung, als von der spielerischen Klasse lebte.

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