Der SCB kassierte in Langnau ein veritables, und auch in dieser Höhe absolut verdientes 2:5 Weihnachtspäckli gegen entfesselte und in allen Belangen bessere SCL Tigers
Vielen wird es ergangen sein wie mir, an diesem vorweihnächtlichen Abend im Emmental. Nach einem schon beinahe erkämpften Nachtessen in einer der überfüllten Beizen, schritt man in Erwartung eines knappen und heissen Derbys über die stählerne Eisenbahnbrücke Richtung Gotthelf Arena.
Man kam sich fast vor wie in der guten alten Zeit, als die Berner Klubs eine Zeitlang den Titel jeweils unter sich auszumachen pflegten. Die Anhänger der Langnauer waren aufgeräumt wie zuletzt vor über dreissig Jahren und strömten, wie in Zeiten als es noch keine Elektrizität und lediglich eine warme Ofenbank in den Hütten gab, aus allen Weilern und Chrächen herunter, um sich in Gesellschaft zu begeben, den Viehhändler, den Metzger und den Käser zu treffen und sich den strengen Winter mit dem Geknebel der männlichen Dorfjugend etwas erträglicher zu machen.
Die grosskotzigen Meisterschnösel aus der Hauptstadt kamen zum Tanze und die blutrünstigen Grobiane mit den roten Hosen, den unflätigen Manieren und den Messern zwischen den Zähnen waren geladen wie ein Stier auf der schönsten Kuh des Tales, um dem vermeintlichen Giganten das Fell über die Ohren zu ziehen.
Das Spiel begann dann so, wie man es erwarten durfte. Beide Mannschaften waren von Beginn weg bestrebt, die Intensität hochzuhalten und defensiv sauber und schnörkellos zu spielen. So entwickelte sich ein schnelles, intensives und ausgeglichenes Spiel, welches durchaus Eigenschaften eines Spitzenspiels aufwies.
Arnaud Montandon zeigte sich in der fünfzehnten Minute nach wunderschöner Vorarbeit von Brett McLean verantwortlich für die 0:1 Führung des Meisters. Torschütze Montandon, ... das tönt irgendwie wie Puderzucker in den Ohren eines SCB Fans und hätte eigentlich aus Sicht der Stadtberner ein gutes Omen für den weiteren Verlauf der Partie sein können. Hätti u wetti, die Dinge sollten sich aber anders, wenig schmeichelhaft entwickeln.
Im zweiten Drittel steigerten die Tigers nämlich von Minute zu Minute die Performance und begannen den jetzt plötzlich müde und fahrig wirkenden Meister sowohl physisch, wie auch tempomässig zu überfordern. Es war schon erstaunlich, wie sich der SCB in dieser Phase herumschupsen und dominieren liess. Der Ausgleich war nur noch eine Frage der Zeit und in der 30. Spielminute, nachdem sich Marco Bührer zu einem schlecht getimten Ausflug verleiten liess, war es dann soweit und Sandro Moggi schob zum 1:1 Ausgleich für die Tigers ein.
Ab diesem Zeitpunkt waren die entfesselten Langnauer nicht mehr zu bremsen. Der eingeschüchterte Meister wurde richtiggehend aufgerieben, überrollt und an die Wand gespielt. Nach zwei weiteren Toren nach stümperhaften Fehlern von Vigier und Roche in der 33. und 34. Minute durch Mike Iggulden und abermals Sandro Moggi, war der Bär geschlachtet und die Bärenmetzgete vollendet.
Den Rest des Spieles kann man unter souveräner Spielverwaltung der Tigers und ratlosem Geknorze des taumelnden SCB abbuchen. Der zukünftige Fribourger tauchte total ab, der Student schrumpfte zum tapferen, aber chancenlosen Gymnasiasten und Larrys Körpersprache signalisierte, dass man sich geschlagen gibt. Ich verzichte hier auf weitere Ausführungen zum Spiel und zitiere stattdessen erneut User «mänfu» vom Tigers Forum, der die Sprüche zurzeit platziert, wie ein Laserstrahl:
«Jetzt weiss ich einmal mehr, warum die Bärner Szene effektiv die Möffenhochburg der Liga ist! Wer nach einer diskussionslosen Niederlage gegen das Armenhaus der Liga noch "Meischter-Schwiizermeischter" singt, hat definitiv nicht mehr alle Tassen im Schrank!
Wir singen nun Metzger-Metzgermeischter schalalalala.»
Dem gibt es eigentlich nichts mehr hinzuzufügen. Es ist immer wieder erstaunlich, mit welcher Sensibilität sich gewisse Leute selber zum Affen machen, ohne es zu merken. Aber ok, ich fand das ganze eigentlich lustig.
Wer die Leistungen der Tigers etwas verfolgt, muss sich unweigerlich die Frage stellen, wo sich das Limit dieses Teams befindet. Ich weiss es nicht, ich habe es bisher noch nicht gesehen. Man wird sich wohl bis in die Playoffs gedulden müssen, um diese Frage zu beantworten.
Spielen die Tigers aber weiterhin derart kompakt und schnörkellos und können sie sich noch einmal etwas steigern, liegt für diese Mannschaft sogar das Halbfinale im Bereich des Möglichen.
Und der SCB?
Man sollte diese Niederlage nicht überbewerten. Man war gestern etwas ersatzgeschwächt und hat gegen einen sehr starken und entschlossenen Gegner verloren. Nach neun Siegen in Serie war gewissermassen wieder einmal ein kleiner Rückschlag fällig, um nicht in Übermut zu verfallen.
Also Wunden lecken und Schwamm darüber.
Es gilt jetzt, die freien Weihnachtstage zu nutzen, um die Grippe und andere Bobolis auszukurieren, damit man am 2. Januar bereit ist, das neue Jahr und den Angriff auf die ersten Plätze in der Tabelle mit einem Sieg gegen die vom Cüpliturnier geschwächten Bergaffen zu beginnen.
In diesem Sinne: Stille Nacht, heilige Nacht...
Wer die Leistungen der Tigers etwas verfolgt, muss sich unweigerlich die Frage stellen, wo sich das Limit dieses Teams befindet. Ich weiss es nicht, ich habe es bisher noch nicht gesehen. Man wird sich wohl bis in die Playoffs gedulden müssen, um diese Frage zu beantworten.
Spielen die Tigers aber weiterhin derart kompakt und schnörkellos und können sie sich noch einmal etwas steigern, liegt für diese Mannschaft sogar das Halbfinale im Bereich des Möglichen.
Und der SCB?
Man sollte diese Niederlage nicht überbewerten. Man war gestern etwas ersatzgeschwächt und hat gegen einen sehr starken und entschlossenen Gegner verloren. Nach neun Siegen in Serie war gewissermassen wieder einmal ein kleiner Rückschlag fällig, um nicht in Übermut zu verfallen.
Also Wunden lecken und Schwamm darüber.
Es gilt jetzt, die freien Weihnachtstage zu nutzen, um die Grippe und andere Bobolis auszukurieren, damit man am 2. Januar bereit ist, das neue Jahr und den Angriff auf die ersten Plätze in der Tabelle mit einem Sieg gegen die vom Cüpliturnier geschwächten Bergaffen zu beginnen.
In diesem Sinne: Stille Nacht, heilige Nacht...
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