Dem SCB missglückt der Auftakt in die Serie
gegen Davos. Den Bündnern gelingt in der Schlussphase die späte Wende und sie
gewinnen 3:2 nach Verlängerung.
So eine Halbfinalserie ist schon etwas
wunderbares. Das weckt irgendwie ganz andere Emotionen, wenn man so über die
noch helle grosse Allmend anmarschiert, als noch im Viertelfinale. Die bereits
aufgestellten BEA-Zelte erinnern sogar ein wenig an Finalstimmung, aber soweit
sind wir natürlich noch lange nicht.
Das Spiel hätte für den SCB besser nicht
beginnen können. Bud Holloway, der noch gegen Lausanne zu wenig Platz für das
Entfalten seines Spiels vorfand, konnte bereits in der zweiten Spielminute von
einem Fehler in der Davoser Hintermannschaft profitieren und zum 1:0 für den
SCB einschiessen.
Leider verpasste es der SCB in der Folge, den
Vorsprung auszubauen, was durchaus möglich gewesen wäre. Ein Grund für die
spätere Niederlage. Ein weiterer Grund ist, dass der SCB durch den Platz, den
man gegen die Davoser vorfand, begann, Luftibushockey zu spielen.
Gewiss, das «Mätschli» nahm gefällige
«Cuplicupzüge» an. Durchaus amüsant, diesem Treiben zuzusehen. Fast hätte mich
das Ambiente auch noch dazu angestiftet, mir ein süsses Sprudelweinchen
ausschenken zu lassen. Statt zu nehmen was man bekommt, begann man zu geben,
ohne selber effizient zu sein. Christoph Bertschys Scheibenverlust, der zum
schmeichelhaften Ausgleich der Davoser führte, war in etwa so läppisch, wie
derjenige von Ryan Gardner, der kurz vor Schluss zur Strafe von Eric Blum und
damit zum Anfang vom Ende führte.
Was der SCB den Davosern im zweiten Drittel
für Chancen zugestand, war teilweise zum Haare raufen! So geht das natürlich
nicht, in einem Playoff-Halbfinal! Cüplig zum anschauen hin oder her, aber der
SCB ist letztendlich eine Chrampfertruppe, die gegen den HCD nur gewinnen kann,
wenn die Fehler- und Strafenquote auf einem absoluten Minimum gehalten werden
kann. Ich weiss, Pfosten ist nicht Tor, aber die Davoser hätten das Spiel
aufgrund von unseren Fehlern bereits im zweiten Drittel entscheiden können.
Haben sie aber nicht.
Für den SCB spricht, dass man trotz den
beschriebenen Widerwärtigkeiten bis kurz vor Schluss mit 2:1 in Führung lag. Zu
knapp, wie sich zeigen sollte. Wir alle wissen, wie schnell es im Eishockey
gehen kann. Ein verdeckter Schuss, eine unglückliche Aktion, oder wie gestern
ein Amok laufender Schiri.
Gewiss, man kann alles pfeifen. Trotzdem waren
die Strafen gegen Blum und Plüss, zumindest in der Kumulation, ein schlechter
Witz! Wäre die meilenweit deutlichere Aktion gegen Beat Gerber kurz vor dem
Davoser Siegestreffer ebenfalls gepfiffen worden, ok. Dann wäre es ganz einfach
das oft übliche kleinliche Gepfeife gewesen. Aber so?
Ein Auftakt nach Massy, pfui Teufel! Elende
Nichtsnutze und das in einem Playoff-Halbfinale!
Aber Schwamm darüber, Schnauze abputzen und
das Break zurückholen! Dass man für die Finalqualifikation mindestens einmal
auch in Davos wird gewinnen müssen, war mir im Vornherein klar. So gesehen hat
man jetzt etwas zum analysieren und ich erwarte jetzt von unserem
Zauberlehrling, dass die Mannschaft in Davos mit dem SCB-Gesicht und nicht mit
dem halben HCD-Gesicht auftritt!
Wenn das gelingt, dürfen wir zuversichtlich
auf die weiteren Partien blicken.
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