Ein fahriger und ineffizienter SCB bleibt in
Davos ohne Chancen und geht mit 6:2 Toren regelreicht ein.
Nehmen wir das Positive vorneweg: Der SCB ist
erst ein Break im Rückstand. Gewinnen wir das Spiel am Samstag, steht es 1:2
und die Welt sieht wieder etwas schöner aus.
Daneben ist aber schitter bis bewölkt. Sind
wir ehrlich: Zieht man alle Hättis und Wettis ab, gibt es nur einen Schluss:
Der SCB war von A-Z chancenlos. Wenn wir die heissen Phasen des Spiels
betrachten, steht es 6:0 für den HCD. Drittel 1: Die Davoser gehen mit 2:0 in
Führung. Drittel 2: Die Davoser ziehen auf 4:0 davon. Drittel 3: Die Davoser
ziehen dem vermeintlich aufkommenden SCB mit zwei Toren zum 6:2 endgültig den
Stecker.
Die Chancen, die der SCB vermeintlich gehabt
hätte, zählen dabei nicht. Es ist absolut normal, dass man in einem
Eishockeyspiel zu Chancen kommt. In einem Playoff-Halbfinale geht es aber
darum, zu nehmen was man bekommt, ohne viel zu geben. Die Chancenauswertung
gehört zu den Qualitäten, die man haben muss. Wie der HCD eben.
Unsere Verteidiger schiessen die Tore gleich
im Multipack selber. Marco Bührer war gestern regelrecht zu bedauern und war
wohl froh, dass ihn Boucher erlöste. Daneben taugt unser 1-3-1 gegen den Speed
der Davoser keinen Deut. Die brauchen einen schnellen Pass aus dem eigenen
Drittel und stehen nach zwei weiteren schnellen Pässen mit 2:1 vor unserem Tor.
Ein gnadenloses Zweimann-Forechecking vor
einem Dreier-Riegel, wie ihn Trainerfuchs Ruhnke fordert, wäre vielleicht der Schlüssel.
Ob der SCB das aber durchstehen würde mit seiner in die Jahre gekommenen
Mittelache, wissen die Götter. Und unser Zauberlehrling an der Bande scheint
mir auch am Ende des Lateins zu sein. So aufmerksam, wie noch vor einiger Zeit,
scheinen ihm die Spieler an der Bande auch nicht mehr zuzuhören, wie man am TV
beobachten kann. Ratlosigkeit kann man eben schlecht verbergen.
Schauen wir, wie sich die Dinge entwickeln.
Eine gewisse Angst, dass das Spätherbsthoch, welches uns an die Tabellenspitze
gespült hat, nur ein schönes Strohfeuer war, hatte ich immer. Aber nach dem
murksigen Saisonstart war es halt schön, an ein Hockeymärchen zu glauben. Die
Fanbrille lässt grüssen.
Aber was solls. Noch ist nicht aller Tage
Abend. Am Samstag, wie oft in Spiel drei, werden die Weichen gestellt. Entweder
schaffen wir den Anschlusssieg und es gelingt in der Folge, sich in den Gegner
zu verbeissen und ihn in einen Abnützungskampf zu verwickeln, oder die
Halbfinalserie verkommt zu einem schmerzhaften Strohfeuer.
Nichtsdestotrotz wollen wir am Samstag noch einmal das Messer des Halbfinals am Hals fühlen und geniessen. Schauen wir, ob auf der taktischen Ebene noch ein Brikett zum nachlegen gefunden werden kann, das uns doch noch in die Serie finden lässt. Schwierig ist nicht unmöglich, wenn auch unwahrscheinlich. Leider!
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