Ein zu passiv agierender SCB
blieb in Lausanne ohne Chancen und verlor das zweite Viertelfinalspiel gegen
stark aufspielende Waadtländer verdient mit 1:2.
Wenn sich Probleme stellen, gibt
es immer verschiedene Strategien, wie man diesen begegnen kann. Im Wesentlichen
gibt es deren zwei: Eine aktive und eine passive.
Bei der aktiven
Problembewältigungsstrategie geht es darum, dem Gegenüber den eigenen Plan, am
besten ungefragt, in aller Deutlichkeit darzulegen. Meistens wird das Gegenüber
froh sein, nicht selber aktiv werden zu müssen und man kann seinen Plan
umsetzten. Mit den eigenen Stärken und Schwächen, mit den eigenen Waffen.
Bei der passiven
Problembewältigungsstrategie wartet man, bis das Gegenüber die Initiative, die Führung
übernimmt. Das kann durchaus bequem sein, da man in dieser Situation die
Verantwortung abgeben und nur mitschwimmen kann. Verantwortung und Kreativität
bleiben aber bei dieser Strategie meist auf der Strecke. Man kämpft mit fremden
Waffen.
Mir scheint, dass auch der SCB
mit fremden Waffen zu kämpfen versucht. Glaubt man nicht an die eigenen, oder
hat man das Gefühl, mit dem Schwert der Lausanner besser umgehen zu können?
Ich vermisse das Gefühl, der SCB
sei bestrebt, den Lausannern das eigene Spiel aufzwingen zu wollen. Dass dem
SCB jegliche Kreativität abgeht, sieht jeder. Irgendwie klar, wenn man mit
fremden Waffen spielt, oder irre ich mich? Wir haben doch die besseren Skills
im Team, haben während der Qualifikation mit einfachem, aber zielstrebigem
Spiel 23 Punkte mehr geholt als die Lausanner. Wir haben zwar vier Tore mehr
erhalten als der Gegner, aber 53 mehr geschossen! Vertraut man nicht auf die
eigenen Stärken?
Der SCB war in Lausanne
chancenlos, da braucht man nichts zu beschönigen. Erst als in Rückstand liegend
die Zeit davonzulaufen drohte, besann man sich seiner Stärken, zwang den Gegner
zu Strafen und hatte die besten Szenen des Spiels. Zu spät allerdings. Und so
blieb nur das Lamentieren, in Passivität verfallen und deshalb verloren zu
haben.
Ärgerlich, würde ich meinen!
In den Playoffs geht es doch
darum, die in der Qualifikation erworbenen Stärken anzuwenden und von Spiel zu Spiel
zu perfektionieren. Waren unsere Stärken das Abwarten und den Gegner in Fahrt
kommen lassen? Ich glaube nicht.
Hoffentlich zieht man die
richtigen Schlüsse aus den Startspielen und vertraut auf die eigenen Stärken.
Die Lausanner beherrschen das Spiel mit ihren Waffen besser, als der SCB. Alleine
mit warten, dass es die Lausanner dann schon irgendeinmal selber vergeigen
werden, ist diese Serie nicht zu gewinnen. Mir scheint gar, dass wir es mehr
vergeigen als der Gegner. Der SCB muss in der Lage sein, 2-3 Tore pro Spiel zu
schiessen. Gelingt das nicht, wird die Saison schnell vorbei sein.
Für in Panik zu verfallen gibt es
allerdings keinen Grund. Die Serie steht 1:1 und der Heimvorteil ist immer noch
in unseren Händen. Das Momentum scheint mir aber aktuell dem Genfersee näher
als der Aare.
Ziehen wir es wieder in unsere
Richtung. Mit unseren Waffen!
Super Duc, dass Du wieder dabei bist!! Und eine leider treffende Analyse...
AntwortenLöschenGruss
Talisker