Nach einem Spiel, das selbst Sir Alfred Hitchcock
nicht besser hätte orchestrieren können, setzte sich der SCB gegen Lausanne dank
einem Tor von Jesse Joensuu in der Verlängerung doch noch durch. Das siebte und
entscheidende Spiel gewann der Cupsieger mit 2:1 nach Verlängerung.
Es war kein Spiel für schwache Nerven. Das
soll aber nicht als Entschuldigung für jene Schwachköpfe gelten, welche es
selbst in einem derart kapitalen Spiel nicht lassen konnten, Spieler und verunglückte
Aktionen mit ihrem dämlichen Pfeifen zu kommentieren!
Aber was soll’s, wenn ich etwas aufgegeben
habe, dann Menschen zu helfen, deren Dummheit genetischer Natur ist. Dummheit
und Blindheit haben nämlich eines gemeinsam: man kann es nicht ändern!
Für Liebhaber des Sportes hat dieses Spiel von
der Dramatik her alles geboten, was ein entscheidendes Playoffspiel bieten
kann. Zuerst machte der SCB einen starken Eindruck und ging folge dessen durch
einen trockenen Handgelenkschuss von Christoph Bertschy bereits früh in
Führung. Auch im weiteren Verlauf des ersten Drittels machte der SCB, ausser in
der Chancenauswertung, nie den Eindruck, als könnte er in diesem Spiel noch in
Bedrängnis kommen.
Das sollte sich aber im zweiten Drittel
ändern. Nachdem unsere Mutzen die Powerplays gleich im Multipack vergeigten,
verfiel man in Passivität und liess die Lausanner immer stärker aufkommen. Fast
schien es, als würde man den Gegner geradezu um den Ausgleich bitten, was aber
glücklicherweise nicht geschah.
Im letzten Drittel nahm dann das Unheil seinen
Lauf. Dass der Ausgleich erst 50 Sekunden vor dem Schlusspfiff fiel, war
bestimmt das Werk des Hockeygottes, welcher den Zuschauern einen packenden
Schluss bieten wollte. Fortuna bestrafte den SCB mit einem Pfostenschuss, zehn
Sekunden vor Schluss, denn einen Sieg in der regulären Spielzeit hätte dieser,
zuweilen konfus agierende SCB nicht verdient gehabt. Da die Welschen in dieser
Serie aber wieder auf das Schiri-Gegränne zurückgriffen, reichte auch ihr
heroischer Kampf nicht aus, um Fortuna zu überzeugen.
Das schaffte letztendlich unsere finnische
Eiche Jesse Joensuu, welcher es mit aufopferungsvollem Kampf gelang, die Götter
milde zu stimmen. Es war Bud Holloways beste Tat der Serie, den Puck aus dem
Knäuel auf Marc-André Gragnani zurückzulegen. Göttin Fortuna liess dessen
Weitschuss vom Pfosten direkt auf Joensuus Schaufel fallen, den Rest kennen
wir: Schluss, Ende, aus. Grenzenloser Jubel und tiefstes Elend, Emotionen, wie
es sie nur in den Playoffs gibt.
Ob die blöden Pfeifer immer noch gepfiffen
haben weiss ich nicht. Ich gehe davon aus, dass diese sich die folgenden
Halbfinals gegen den HCD nicht mehr antun wollen. Für die anderen wird es
spannend werden zu beobachten, wie sich die taktische Ausrichtung ändert. Die
Davoser werden wohl mit ihrem Lauf- und Tempohockey mit offenem Messer kämpfen.
Der SCB wird weiterhin stark defensiv spielen und gleichzeitig die offeneren
Räume zu mehr Toren nutzen müssen. Ich glaube kaum, dass man gegen den HCD mit
zwei Toren pro Spiel ins Finale einziehen kann. Ich bin jedenfalls voller
freudiger Erwartung nach offeneren Spielen!
Mein SCB-Spieler der Serie habe ich mittlerweile auch gekürt: Es ist unser Torhüter Marco Bührer, welcher uns mit einer fehlerfreien Serie in den Halbfinal gehext hat. Ich freue mich, dass es nach harter Kritik gerade ihm gelungen ist, diese Auszeichnung zu gewinnen. Herzliche Gratulation und weiter so!
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