Der SC Bern gewinnt auch das zweite Heimspiel
des Playoff-Halbfinals gegen den EVZ mit 3:2 nach Verlängerung und legt damit
in der Serie mit 2:1 Siegen vor.
Irgendwie köstlich, wie die Hockeyschweiz Kopf
steht. Aber man muss es begreifen. Der arme sympathische Bergclub, Liebkind von
SRF und Liebling der Massen, unser aller HCD ist ausgeschieden und der ZSC,
Rettungsengel der ganzen Zürcher Medienbande hängt bewusstlos in den Seilen.
In der TV Redaktion von SRF seien bereits riesige
Sauerstoffzelte aufgebaut worden, um die hyperventilierende Journalistenschar
rund um Steffi Buchli und Jann Billeter am Leben zu erhalten. Und die dem Pöbel
nach dem Mund fabulierenden Schreiberlinge geben sich die grösste Mühe, ihre bereits
seit Wochen vorformulierten HCD-Lobeshymnen auf die verbleibenden, am
Hungertuch nagenden Pseudokleinen umzuschreiben.
So wird aus dem EVZ, beheimatet in der
Metropole der imperialistischen internationalen Finanzhaie, gespickt mit
Rohstoff- und Lebensmittelspekulanten plötzlich ein kleiner, armer und ach so
putziger ewig benachteiligter Underdog, der vom bösen, hochnäsigen, von der
Mafia unterstützten SCB völlig entgegen jeglicher sportlichen Logik um die
Früchte seiner Arbeit gebracht wird.
Die johlende Meute des vom Neid zerfressenen gemeinen
Pöbels schreit munter Zeter und Mordio
gegen die ganze Saubande, bestehend aus korrupter Verbandsmafia und gekauften
Schiedsrichtern, die sich gegen die kleinen und sympathischen
Bettlerorganisationen verschwört hätten.
Und Papst Klaus, getrieben von tausendfachen
Werbeklicks für sein billiges, von Sensationsgier und tendenziösem
Mainstreamjournalismus verseuchtes Gratisportal, verbreitet in täglichen
Häppchen wider besseres Wissen und weit unter seinem Niveau Verschwörungstheorien,
um dem von Missgunst zerfressenen gemeinen Hockeyproletariat nach dem Mund zu
gäufern. Frei nach dem Motto, dass nicht sein kann, was aus Sicht des dümmsten
Lesers nicht sein darf.
Einmal wird aufgeschrien, weil die
Schiedsrichter in der Verlängerung das Spiel möglichst laufen lassen, um bei
nächster Gelegenheit, frei nach dem Mund der Empörungsschreier zu verlangen,
dass genau das eben doch getan werden sollte.
Dass die Zuger mit ihren Stöcken schon das
ganze Spiel vorwiegend an den Körpern der Gegner hingen, eine Unsitte, die auf
internationalem Niveau ohne Kompromisse geahndet wird, wird ausgeblendet.
Lieber wird gegen Byron Ritchie getobt, welcher der schwedischen Tanzmaus mit
dem Goldhelm nicht etwa einhängte, sondern bloss die Scheibe wegzuspitzen
versuchte.
Es ist so überraschend wie bezeichnend, dass
dem «Sauhund» aus Genf und dem Erfolglosen mit der Fresse einer geprügelten
Bulldogge von den an sich zu Objektivität verpflichteten Medien jedes Wort
kritiklos aus dem Löffel gefressen wird. Richtig interessant würde es
allerdings erst werden, wenn sich Fribourg, an sich Untertanen des alten Berns,
im Finale plötzlich als Welsche bezeichnen würden, um auf den ewigen
Benachteiligungszug der armen Welschen gegen die hässlichen Deutschschweizer
aufspringen zu können. Dabei sind gerade die Fribourger weder Welsche, noch
Deutschschweizer. J
Aber sei es wie es wolle. Dass die Zuger
offensichtlich das Gefühl haben, sie seien am Samstag das bessere Team gewesen
und hätten daher gewinnen sollen, stimmt mich zuversichtlich. Unser Gegner scheint
am Limit zu sein und sieht wohl keinen Spielraum mehr, um sich zu verbessern.
Ansonsten würde man sich ja mit den eigenen Unzulänglichkeiten befassen und
sich fragen, warum man sich in der Verlängerung, wohlgemerkt mit dem Break vor
Augen, nicht mehr aus der Umklammerung zu lösen vermochte.
Man muss das verstehen. Wer die Tore am
Laufmeter nach dem Motto „wie die Jungfrau zu Kind“ erzielt und trotzdem auf
keinen grünen Zweig kommt und wer nach Strich und Faden dominiert wird, wenn
das Spiel in die entscheidende Phase kommt, dem bleibt wahrlich nur noch der
Weg des verzweifelten Geflennes.
Dabei wären es wir, die allen Grund zum
Flennen hätten. Travis Roche spielt an den Krücken, Geoff Kinrade muss seit
Monaten überforciert werden und spielt daher auf dem Zahnfleisch, Petr Sykora
und Jaroslav Bednar sind verletzt und müssen durch den NL B Ausländer Jeff Campbell ersetzt werden und Byron Ritchie
dürfte auch langsam auf dem Zahnfleisch laufen.
Aber der SCB lässt sich nicht unterkriegen und
verhält sich frei nach dem Motto «durch Mühsal wächst der Mensch über sich
hinaus.» So konnten wir auch am Samstag wieder, dank einer heroischen
Willensleistung, in der Verlängerung triumphieren und die schmerzliche
Niederlage vom Donnerstag vergessen machen.
Wie schon am Donnerstag gilt nämlich auch für
den Samstag die alte Playoffweisheit, dass letztendlich nur der Sieg zählt.
Wir sind, obwohl wir zweifellos auf den Felgen
rasen, immer noch in der besseren Position. Zug muss Zuhause gewinnen und wird
auswärts mehr und mehr Risiko nehmen müssen. Schliesslich ist es an den Zugern,
das Break zu schaffen. Aus dem Schneckenhaus dürfte das aber nicht zu
bewerkstelligen sein.
Der SCB hat sich mit dem samstäglichen Sieg
wieder Luft verschafft, bis am kommenden Donnerstag. Jetzt gilt es, am Dienstag
im Auswärtsspiel, mit einer soliden und fehlerfreien Defensivleistung zu
schauen, was möglich ist. Liegt ein Sieg im Bereich des Möglichen, ist dieser
mit allen Mitteln anzustreben. Wenn es nicht läuft, bitte sausen lassen, Kräfte
sparen und am Donnerstag das Heimspiel wiederum gewinnen.
Was mir sehr gefällt ist die Einstellung, die
unsere Mannschaft an den Tag legt. Immer nahe am Abgrund zwar, aber mit viel
Leidenschaft, wenn es darauf ankommt. Ich würde es Winnerspirit oder
Siegermentalität nennen.
Schade, dass wir dem Gegner pro Spiel immer
noch einen bis zwei Treffer zugestehen, die nicht nötig wären. Weiter
produzieren wir, gemessen an den Spielanteilen, immer noch viel zu wenig
Torschüsse! Schiesst verdammt nochmal endlich auf die Kiste! Die meisten Tore
werden immer noch nach Abprallern erzielt, nicht durch perfekt herausgespielte
Topchancen, bei denen man nur noch den Stock hinzuhalten braucht.
Daneben sollte man sich unbedingt geschickt
verhalten. Es ist durchaus damit zu rechnen, dass nach dem aktuellen Geheul im
Zweifelsfall wieder vermehrt gegen den SCB entschieden wird. Schliesslich
findet die Meute der Neider ihre Befriedigung ja nur noch darin, dass die
arroganten, von der Liga bevorzugten Arroganzbonzen mit dem 50 Mio. Budget
(beim SCB gilt weltweit einmalig die Formel Umsatz gleich Gewinn) möglichst kläglich
scheitern mögen.
Und, liebe Spieler des SCB, bleibt um Gottes
Willen endlich einmal liegen, wenn ihr gegen den Kopf gecheckt werdet! Edle
Fairness und Demut ist weiss Gott erst angebracht, wenn die Serie verloren und
die Saison beendet ist. Vorher aber ist schlaue List und gelegentliche
Übertreibung ein gutes und legitimes Mittel, um zum Erfolg zu kommen. Unsere
Gegner sind sich jedenfalls nicht zu schade, die ganze Medienschar mit
lächerlichen Verschwörungstheorien gegen uns aufzuhetzen, um abseits des Spiels
einen Vorteil für sich herauszuschinden.
Franco Collenberg weist übrigens eine
respektable +3 Bilanz auf und Travis Roche ist mit seinen bisherigen 8
Playoff-Skorerpunkten unser drittbester Punktesammler. Beide haben wichtige,
existenzielle Punkte für den SCB gesammelt!
Man sollte sich also mit Kritik an diesen
beiden zurückhalten. Ohne Risiko kein Gewinn und auch kein Spektakel! In diesem
Sinne sollte man diesen beiden ihren Mut nicht zerreden, respektive zerraunen
und zerpeifen!
Etwas Sorgen macht mir die eher bescheide
Abwehrquote von lediglich 90.04% unseres Torhüters. Jussi Markanen steht bei 92.49%.
Bitte steigern Marco! Wenn wir ins Finale wollen, müssen wir da noch 1-2%
herausschinden!
Wie ihr merkt habe ich Spass. In diesem Sinne
wünsche ich euch dasselbe!
Endlich hat es einer gemerkt, dass der Collenberg eine gute +/- Statistik hat. Er hat ein wenig mehr Kredit vom Publikum verdient. Der Tristan arbeitet wie ein Verrückter trifft aber einfach die Kiste nicht schade. Einfach eine Freude ihm zuzusehen. Er kämpft, rennt, checkt und ist begeistert. Die Stimmung am Samstag war super, für Unterhaltung wird ja auch bestens gesorgt. In Anbetracht des Lazaretts beim SCB wirklich tolle Unterhaltung. Marco Bührer, du kannst es besser wir wissen es, villeicht halt am Abend vor dem Spiel auswarts "ga pfuse" wenn das Baby schreit.
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