Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Montag, 23. November 2009

Gedanken zu Fundamentalkritik auf dem SCB Forum


Im Winter, wenn uns das Tageslicht nur wenige Stunden beglückt, bleibt der Melatoninspiegel auch tagsüber erhöht. Als Folge davon können Müdigkeit, Schlafstörungen und Winterdepressionen auftreten. Als Gegenmassnahme wird empfohlen, die kurze Phase von Tageslicht für Spaziergänge zu nutzen. Alternativ kommt auch eine Lichttherapie in Frage.

Ebenfalls kann es helfen, in dieser Zeit ein paar Tage an die Sonne zu fliegen. Gewöhnlich sollte man dann den Rest des Winters bei einigermassen guter seelischer Gesundheit über die Runden bringen.

Es ist nicht meine Absicht, die frustrierten Zeitgenossen mit guten Ratschlägen auf die Schnippe zu nehmen, bin ich doch selber eher ein Kind des Sommers und tendiere dazu, in der kalten Jahreszeit ins Grübeln zu kommen. Ich habe jedoch im Laufe der Zeit lernen müssen, mich mit diesem Umstand abzufinden. Urlaub an einem Strand, an dem es von Menschen wimmelt, die mir schon Zuhause auf den Keks gehen, ist mir irgendeinmal verleidet und mich wie ein Depperl vor eine Lampe zu setzen, ist mir zu blöd.

Wenn man sich aber damit arrangiert, nicht das ganze Jahr auf 120% funktionieren zu können, wird es besser, das könnt ihr mir glauben.

Vor zehn Jahren war es ganz schlimm, mit dem SCB. Nach dem Zusammenbruch 1998 war man sportlich gerade gut genug, um die Liga zu halten. Perspektiven für mehr gab es keine. Wer glaubt, die Spiele unter Trainer Schwarz, Fuhrer und wie sie alle hiessen, hätten Spass gemacht, täuscht sich. Auch die vielgerühmte Stimmung pausierte in dieser Zeit. Wer vor zwanzig Jahren schon dabei war, durfte hingegen die geilste Zeit seit dem Wiederaufstieg miterleben. Ohne die unsägliche Nulltoleranz- Regel, und mit den besten Ausländern der neueren SCB- Geschichte, wurde Jagd gemacht auf das Grande- Lugano, das damals das Mass aller Dinge im Schweizer Eishockey war.

Nein, ich bin auch nicht erbaut von dem, was wir in den letzten Jahren vorgesetzt bekamen. Trotzdem ist es auch immer wieder interessant, zu beobachten, wie man krampfhaft versucht, nebst dem wirtschaftlichen auch den sportlichen Erfolg nach Bern zu holen. Kaufen lässt er sich nicht, aber man kann ihm zumindest nacheifern.
Auch die Objektivität der grössten Vereinigung von Jammericheibe vermag mich, trotz Lichtmangel, immer wieder zum Schmunzeln anzuregen. Man schwätzt vollmundig, die Resultate spielten keine Rolle, erwartet aber gleichzeitig Bombenspiele. Gamasche Simeli wird zum Teufel gewünscht, und plötzlich oh Wunder, wird er, ohne seither eine Minute gespielt zu haben von den gleichen Leuten wieder gefordert. Verliert man, verlangt man den Kopf von Marc Lüthi um nach dem nächsten Sieg gleich wieder in Selbstgefälligkeit zu verfallen.

Steht auf, wenn ihr Berner seit… läcket mir doch am Arsch.

Etwas mehr Pragmatismus und zuweilen auch Objektivität würden helfen, die Stimmung nicht ganz auf den Nullpunkt absinken zu lassen. Wer das nicht kann, sollte nächste Saison vielleicht einmal ein den Kauf eines Saisonabos bei den Tigers in Erwägung ziehen. Dort läuft es nämlich so, dass wenn endlich, nach Jahren der Abstiegssorgen Morgenröte aufzukommen scheint, man aus finanziellen Gründen die stärksten Spieler abgeben muss und man daraufhin, gewissermassen wieder bei null, oder eben beim Krauen am Strich beginnen muss.

Hoffen und bangen in der Holzhütte würde wohl manchem von uns gut tun, liegt es doch in der Natur des Menschen, dass man das eigene Glück nur erfassen kann, wenn man gelegentlich mit dem Elend konfrontiert wird.

Nüt gäge z Jammere, ich bin auch dauernd daran. Aber die Fundamentalkritik, die hier geäussert wird, geht zu weit. Aufgrund von Gerüchten die Geschäftsführung und den Sportchef in Grund und Boden zu schreiben, ist weder ernst zu nehmen, noch konstruktiv. Und warum zum Beispiel Edgar Salis von den ZSC Lions der bessere Sportchef sein sollte, als der als «Lehrling» diskreditierte Sven Leuenberger, soll mir mal einer erklären.

Man kann immer Dinge kritisieren, die man gerne anders geregelt sähe. Aber frustrierte Schlechtmacherei bringt nichts und ist sehr einfach.

Und wer weiss, vielleicht sind wir in zehn Jahren wieder das Mass aller Dinge.

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