Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Montag, 22. März 2010

Von Playouts, Ligaquali und blanken Nerven


Rappi gegen Langnau, oder der Kampf gegen das Arschgeigenfinale

Die erste potentielle Arschgeige der NL A Saison 2009 – 2010 ist am letzten Samstag in Ambri erkoren worden. Es ist, wer hätte es gedacht, der EHC Biel.

Wie haben doch gerade die Fans des EHC Biel im letzten Herbst, als es bei den meisten Teams noch darum ging, sich den Sommerrost aus den Knochen zu spielen, über die «Nullen aus Langnau» gespottet, als diese im Zuge des Sommertheaters etwas Mühe bekundeten, auf Touren zu kommen. Die Ligaquali und wohl auch der Abstieg seien gewissermassen bereits gebucht, für die «Nullen» aus dem Emmental und für sie, die Bieler, sei die Playoff Qualifikation nicht viel mehr als Formsache.

Jetzt, lediglich ein paar Monate später, ist es auf den einschlägigen Portalen wie zum Beispiel slapshit.ch plötzlich verdächtig ruhig geworden, um den sonst so mitteilungsbedürftigen Anhang der ewigbenachteiligten Ligamaffialer und Schiribenachteiligten aus den trockengelegten Sümpfen des Seelandes.

Hörst du La Montanara
Die Berge sie grüssen dich
Hörst du mein Echo schallen
Und leise verhallen
Dort wo in blauer Ferne
Die Welten entschwinden
Möcht' ich dich wieder finden
Mein unvergessenes Glück

Die Klänge der Siegeshymne des anderen vermeintlichen Abstiegskandidaten, dem sympathischen Club aus den mittlerweile entvölkerten und gottverlassenen Dörfern Ambri und Piotta dürften der gebeutelten Bergbevölkerung Tränen der Rührung und den Bielern den kalten Angstschweiss ins Gesicht getrieben haben. An dieser Stelle herzliche Gratulation und schöne Ferien in die Valascia.

Wie geht es weiter? Biel gegen Rappi? Oder kommt es zum ultimativen, an Spannung, Pöbeleien und fliegenden Bierbechern kaum zu überbietenden Arschgeigenfinale Biel gegen Langnau? Ein durchaus reizvoller Gedanke.

Was gäbe es für das Spektakel und als Kontrastprogramm zu den Meisterplayoffs besseres, als wenn sich die Bieler und die Langnauer im Playoutfinal um die Nummer zwei im Kanton, und um die Ligaarschgeige balgen würden?

Aber vielleicht kommt alles ganz anders und die Tigers gewinnen am Dienstag bei den Retorten vom Obersee. Es käme dann zum Duell Rappi gegen Biel. Ein Duell, das die Bieler wohl gewinnen würden und die Lakers in akute Abstiegsgefahr bringen dürfte. Ausgerechnet die Lakers, die sich doch mit Spielern wie Michael Riesen, Thierry Paterlini und Daniel Manzato derart verstärkt haben. Nun sind diese vermeintlichen Teamleader ausgerechnet jetzt, wo es darauf ankäme, entweder verletzt, oder ausser Form. Und der «gestohlene» Trainer Christian Weber, nicht eben bekannt für seine Nervenstärke, dürfte momentan die schwierigste Zeit seiner Trainerkarriere erleben.

Die bekannte Redewendung, «vom Regen in die Traufe», passt wie eine Faust aufs Auge zu Webers bedauernswerter Situation. Nur dass der Druck in Rapperswil ungleich höher sein dürfte, als im beschaulichen Emmental. Man stelle sich vor, er stiege mit den Lakers ab. Seine Trainerkarriere dürfte dann mehr als nur einen harmlosen Kratzer abbekommen. Kein Wunder, tönt seine Stimme zurzeit noch weinerlicher, als man es sich von ihm sonst schon gewöhnt ist.

Heisst die Arschgeige der Liga Biel oder Langnau, dürfte es keinen Absteiger geben. Sollte aber der Retortenclub aus der Stadt des Kinderzoos die Zitterrunde gegen den Meister aus der NL B bestreiten müssen, dann wäre alles möglich.

Und wer hätte schon etwas dagegen, wenn der ausstrahlungsärmste Club mit den geschmacklosesten Shirts durch die hockeyverrückten Lausanner ersetzt würde? Für den SCB, die SCL Tigers, Biel, Fribourg Gottéron und Genève-Servette wäre ein Aufstieg Lausannes jedenfalls ein Segen. Die Lausanner würden uns nämlich allen die Hütte füllen. Nicht nur mit der Masse, sondern auch mit Begeisterung und Ambiente.

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