Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Sonntag, 31. Januar 2016

Was wäre wenn?

Was wäre, wenn der aktuelle Trainer beim SCB nicht Lars Leuenberger, sondern zum Beispiel ganz aus der Luft gegriffen John Bowman heissen würde und aus der NHL käme?

Die Loblieder würden sich nur so ergiessen. Der neue Mann habe es geschafft, aus einer von Verletzungen ausgedünnten, taktisch ins Mittelalter zurückgefallenen und psychisch ausgelaugten Verlierertruppe in Kürze eine Mannschaft zu formen, in welcher jeder für jeden geht, sämtlichen Widerwärtigkeiten trotzt und in 23 Spielen 18 Mal gepunktet und dabei nur ein einziges Mal mit mehr als einem Tor verloren hat.

Eine Mannschaft, die zwar die taktischen Fehler der letzten zwei Jahre nicht ungeschehen machen kann, aber auf bestem Weg ist, auf die wichtigste Phase der Saison hin ihr bestes Eishockey zu spielen. Zuversicht ist angebracht!

Oder wann haben wir zum letzten Mal einen SCB gesehen, weicher die Angriffe zügig, präzis und kurz auslöst, mit Tempo in die gegnerische Zone eindringt, das Publikum mit Kreativität und überraschenden Zuspielen entzückt und einen Titanen der Liga über ein ganzes Spiel dominiert?

Seit Rocky und Lüthis Kabinenpredigt sehen wir wieder einen solchen SCB. Erstmals seit dem Playoff Finale 2013, als man Fribourg Gottéron im letzten Spiel an die Wand spielte und den Meistertitel entgegen nehmen durfte. Mit diesem John Bowman Eishockey hätte der SCB im letzten Frühling das Halbfinale gegen den HCD mit Bestimmtheit nicht mit 0:4 verloren!

Nur eben: Unser Trainer heisst nicht John Bowman sondern Lars Leuenberger. Der Mann mit dem falschen Namen.

Lars kann es in Bern gar nicht Recht machen. Unmöglich!

Wenn man in den letzten Tagen gelesen hat, was über Lars Leuenberger von sogenannten SCB Fans geschrieben wurde, stehen einem die Haare zu Berge! Eine Nulpe sei er. Und er stehe nur an der Bande weil beim SCB Vetternwirtschaft regiere. Vetternwirtschaft, welche den Verein an den Rand des Abgrundes gebracht habe. Im Beizen kaufen sei man gut, dabei sei der Sport längst nur noch zweitrangig.

Dass die Beizen den Sport finanzieren wird grosszügig übersehen. Und dass bei den Flyers schon wieder ein Defizit von 7 Mio. ansteht ebenfalls. Wer betreibt jetzt genau Vetternwirtschaft, oder besser gesagt Misswirtschaft?

Gewiss, man darf nichts verschreien. Kann nächste Woche gegen Fribourg nicht nachgelegt werden, sieht es bereits wieder düster aus. Aber der SCB holte in der letzten Woche 6 Punkt aus neun Spielen und hat zuvor das getan, was man im Strichkampf eben auch tun muss: Pünktlein um Pünktlein zusammengekrämt. Punkte, die uns am Leben gehalten haben!

Dabei war die Rückkehr von Ebbett wichtig. Ein Mosaiksteinchen, welches dem Team Stabilität auf der Mittelachse und Kreativität gegeben hat. Und Ebbett wird noch besser werden. Er ist nach seiner langen Absenz erst auf dem Weg, seine Bestform zu finden.

Deshalb reicht es für ihn noch nicht zum Spieler der Woche. Spieler der Woche ist für mich Ramon Untersander, welcher auf bestem Weg ist, Philippe Furrer vergessen zu machen.

Spannend diese Saison. Und langsam macht er richtig Freude, unser SCB!

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