Duc's Blog

Eishockey ist in vielerlei Hinsicht eine attraktive Sportart. Nicht nur das Geschehen auf dem Eis, sondern auch das Umfeld, die Berichterstattung der Medien, die Fans, die Stimmung in den Stadien und die Problematik der Sicherheit rund um die Spiele sorgen für jede Menge Gesprächsstoff.

Ich schreibe in meinem Blog vorwiegend über den Schlittschuh Club Bern.

Daneben greife ich gerne auch Themen wie Verbandspolitik und das Schiedsrichter- und Verbandsgerichtswesen auf. Ebenfalls am Herzen liegen mir gesellschaftspolitische Aspekte, welche sich bei der Sicherheitsproblematik in und um die Stadien in zuweilen wenig erfreulicher Art und Weise manifestieren.

Montag, 14. September 2015

Von guter Unterhaltung

Das Wochenende brachte uns mit dem 7:1 Sieg gegen die Tigers ein heiteres Vergnügungsspielchen und mit dem 4:5 nach Verlängerung gegen Biel einen hart erkämpften Willens-Minisieg.

Bei mir wäre eigentlich Ferienplanung angesagt. Noch einmal etwas mit dem Feuerstuhl in den französisch-italienischen Alpen herumzigeunern, nachdem ich so entkräftet bin, dass ich am Freitag das Derby nach zwei Dritteln verlassen musste. Ich wäre sonst auf dem Stuhl eingeschlafen. J

So werde ich nächste Woche im Grand Canon du Verdon Kraft und in der Folgewoche auf den Schotterpisten der Assietta Kammstrasse und in den Abgründen der Route Dangereuse Leben tanken. Keine Blogs also. Vielleicht dann und wann ein heisses Bildchen auf Facebook.

Was haben wir bisher gesehen?

Mit 14 geschossenen Töpfen in drei Spielen (ohne OT) reichlich Tore. Allerdings haben wir auch 10 erhalten. Zu viel, würde ich meinen. Oft herrscht Schwimmfest in unserer Abwehr. Viel mehr als zwei Tore im Schnitt dürfen wir auf Dauer nicht erhalten. Sonst werden wir früher oder später über fehlende Punkte lamentieren.

Immerhin hat das Gesamtscore von 4.6 : 3.3 aber für viel, gemessen an der Jahreszeit, sehr gute Unterhaltung gesorgt. Der SCB war also nicht Schuld, dass mir das Gesicht einzuschlafen drohte. Auch mit den gewonnenen 5 Punkten aus den drei Startspielen kann man gut leben. Obwohl man sagen muss, dass mit etwas weniger Strafen in Biel und Zürich auch 6 oder mehr möglich gewesen wären.

Daneben haben wir gute Leistungen der neuen Ausländer und ansprechende Leistungen der Zuzüge Helbling, Randegger und Untersander gesehen. Auch die Jungspieler Müller, Hischier und Kreis wussten zu gefallen.

Spannend ist die Situation mit den Torhütern. Marco Bührer hat trotz Trainingsrückstand bis zu seinem Fehler mit anschliessendem Auswechseln in Biel eine gute Leistung gezeigt. Schwendener nach seiner Einwechslung ebenfalls.

Die Strafenflut beurteile ich für einmal milde. Man könnte jetzt über fehlende Disziplin bei einigen Spielern toben. Einige sind ja sogar bekannt dafür. Ich hatte aber den Eindruck, dass das Team emotional derart hoch drehte, dass ein gelegentliches Übersteuern gewissermassen in Kauf genommen werden musste. Ob die Mannschaft ohne diese hochtourige Gangart in Biel gepunktet hätte, ist fraglich. Trotzdem gilt es, an der Schraube der Emotionen noch etwas Feintuning zu betreiben.

Trotz guter Unterhaltung dank hochtourigem SCB zweifle ich immer noch daran, dass wir mit dieser Spielart die Saison so durchstehen, dass die Mannschaft in den Playoffs ihr bestes Hockey zeigen kann. Wenn es denn so sein wird, werde ich unseren Trainer vom Zauberlehrling zum Zauberer befördern. Nur zweifle ich daran.

Krampfen und Würgen sind wunderbare Tugenden, aber erfolgreich wird man auf Dauer nur sein, wenn man das Spiel auch spielen, nicht nur krampfen kann. Der SCB spielt gefällig, solange die Resultate stimmen. Aber der Kraftaufwand ist enorm, wenn nur von der Bande weggewürgt und Richtung Torraum gepfeffert wird. Etwas anderes ist, wie letzte Saison, bis jetzt nicht erkennbar.

Und letzte Saison ist man ratlos und mit leerem Tank liegen geblieben. Unser Spiel mag für den Gegner unangenehm sein. Aber eben auch berechenbar.


Viel Spass und bis in drei Wochen wieder.

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